Tolle Idee - Schwache Umsetzung
Sieben LügenLügen sind etwas alltägliches und immer vorhanden. Jeder sagt sie tagtäglich, meist ohne ein schlechtes Gewisses zu haben. Aber es gibt auch schlechte Lügen, die einem ein mieses Gefühl geben und meist ...
Lügen sind etwas alltägliches und immer vorhanden. Jeder sagt sie tagtäglich, meist ohne ein schlechtes Gewisses zu haben. Aber es gibt auch schlechte Lügen, die einem ein mieses Gefühl geben und meist folgt auf die erste Lüge eine weitere... und auch so ist es das Konzept dieses Buches:
Jane und Marnie sind beste Freundinnen seit der Schule und sind durch dick und dünn gegangen. Sie teilen alles, was es nur zu teilen gibt und jeder kennt die Geheimnisse des Anderen. Doch je älter sie werden, desto mehr gehen ihre Privatleben auseinander und jeder macht seine eigenen Erfahrung, was ihre Freundschaft aber nicht zerstört. Jedoch ist Jane mit einer Entscheidung in Marnies Leben nicht zufrieden und das ist Charles, ihr Mann. Doch das verheimlicht Jane ihr und so beginnt sie mit der ersten Lüge, die nicht die letzte bleiben soll...
Meinung:
Cover: Das Cover ist Durchschnitt, nicht super ansprechend, aber auch nicht schlecht. Sicher hätte man etwas anderes wählen können.
Stil: Der Schreibstil hat mir schon in der Leseprobe sehr zugesprochen. Es wird aus der Ich-Perspektive erzählt und man wird oft als Leser angesprochen, was ziemlich interessant ist und mal etwas anderes ist, als das was man so kennt. Sehr flüssig und leicht verständlich. Oft leider sehr sehr viele Einschübe durch Bindestriche, mit Infos, die wenig relevant sind und eher störend waren.
Inhalt: Ich muss hier ehrlich sein und sagen, dass mir die Handlung nicht sehr gefallen hat. In der Leseprobe und natürlich auch im Buch, erfährt man früh, dass Charles sterben wird, was direkt mein Interesse geweckt hat und ich dachte, dass die sieben Lügen auf diesen hin arbeiten. Jedoch wird diese bereits in der Mitte des Buches aufgeklärt und mir fehlte dann ein Grund weiterzulesen. Für mich war damit die Handlung eigentlich abgeschlossen und das was danach kam konnte meine Enttäuschung auch nicht mehr ändern. Zudem wird viel aus Jane und Marnies Vergangenheit oder Dinge aus ihrem aktuellem Leben wiedergegeben, was für mich leider nicht viel zu Handlung beiträgt und eher nervig war. Nach der dritten Anekdote konnte man sich ein Bild der Charaktere machen, aber es kamen trotzdem noch mehr und war für mich anstrengend zu lesen. Zudem kam dadurch kaum wirklich Spannung auf, was ich bei einem Thriller eigentlich nicht vermissen möchte.
Alles in allem muss ich sagen, dass ich das Konzept der sieben Lügen eigentlich sehr interessant fand, jedoch war die Umsetzung eher schwach und wird auch einem Thriller nicht gerecht. Es könnte eher ein Drama sein, welches sich um Freundschaft, Beziehungen und Lügen dreht, aber ein wirkliches Thriller Gefühl kam mir nicht auf. Oft hat die Handlung große Schwächen; zum Ende wird ein Teil gar nicht aufgelöst, was doch einen großen Teil ausgemacht hat und es bleibt ein offenes Ende.
Für mich einer der schwächsten Thriller, die ich in letzter Zeit gelesen habe...