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Veröffentlicht am 24.10.2017

All for you - Sehnsucht - nicht ganz überzeugen

All for You – Sehnsucht
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Maya Jacobs und Cameron Bridge lieben sich sehr. Aber leider trennen sich ihre Wege nicht um Guten. Fünf Jahre später begegnen sie sich wieder und sofort sind die alten Gefühle wieder da. Maya ist endzwischen ...

Maya Jacobs und Cameron Bridge lieben sich sehr. Aber leider trennen sich ihre Wege nicht um Guten. Fünf Jahre später begegnen sie sich wieder und sofort sind die alten Gefühle wieder da. Maya ist endzwischen eine erfolgreiche Geschäftsfrau, die in Manhattan arbeitet. Allerdings hat Maya Cameron damals zurückgewiesen als er sie heiraten wollte. Ganz vergessen kann er das nicht. Gibt es für beide eine zweite Chance?

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"All for you - Sehnsucht" ist der erste Teil der Trilogie über die Bridge Geschwister. Der erste Teil handelt von Cameron Bridge, der zweite über seinen Bruder Darren und der dritte über die Schwester Olivia, der beiden. Ganz überzeugen konnte mich dieser erste Teil nicht. Ich dachte immer, dass was ganz dramatischen vorgefallen sein müßte, da Maya der Heiratsantrag von Cameron abgewiesen hat. Immer wieder im Buch wird erwähnt, was tragisches vorgefallen ist und Maya Cameron deswegen nicht heiraten konnte. Als dann ziemlich am Schluß aufgelöst wurde, was der Grund dafür war, wurde ich schon etwas enttäuscht. Es war sehr unspektakulär und für mich nicht nachvollziehbar so eine Hype daraus zu machen. Zu den Charakteren. Cameron kommt sehr charmant rüber. Man merkt, dass er Maya nie vergessen hat und als erfährt wo sie arbeitet scheut er sich nicht sie Mittags auf ihren Weg zu Restaurant abzufangen um wieder mit ihr Kontakt aufzunehmen. Seine Schwester Olivia, die ja im dritten Teil die Hauptprotagonistin sein wird, kommt im Buch sehr kühl und distanziert rüber. Natürlich weiß sie, dass Cameron unter der Trennung von Maya sehr gelitten hat und hat Angst, dass sich alles wiederholen könnte. Niemand weiß so recht was in Mayas Zeit vor der Universität vorgefallen ist. Maya selbst finde ich etwas seltsam. An Weihnachten wird sie sentimental und besucht ihre Großmutter im Pflegeheim zu der sie ewig keinen Kontakt hatte. Das hat mir Maya nicht sympathischer gemacht. Mit solchen Personen, die das ganze Jahr kein Verantwortungsbewusstsein an den Tag legen und meinen ein Besuch an Weihnachten kann alles wett machen kann ich nichts anfangen. Ob ich jetzt noch einen weiteren Teil der Reihe lesen werden kann ich im Moment noch nicht sagen. Was ich gut finde, ist, dass die Teil alle abgeschlossen und somit unabhängig voneinander gelesen werden können.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erotik
  • Charaktere
  • Geschichte
  • Originalität
Veröffentlicht am 09.10.2017

Das blaue Medaillon - leider ein abruptes Ende

Das blaue Medaillon
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"Ich glaube nicht, dass jemals ein Herrscher für längere Zeit mächtig blieb, der nicht bereit war, seine Macht auch durch Erpressung und Mord zu verteidigen." (Zitat aus dem Buch)

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Alessa ...

"Ich glaube nicht, dass jemals ein Herrscher für längere Zeit mächtig blieb, der nicht bereit war, seine Macht auch durch Erpressung und Mord zu verteidigen." (Zitat aus dem Buch)

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Alessa erlebt einen Tag, den man Freitag, den 13. nennen könnte. Ihre Tante übergibt ihr ein geheimnisvolles Medaillon, das vorher Alessa Eltern gehörte. Noch am selben Tag verstirbt die Tante. Am gleichen Abend findet Alessa ihren Großvater ermordet vor. Der Auftragskiller hat es auf Alessa selbst abgesehen. Sie muss so schnell wie möglich Venedig verlassen. Sie begibt auf den Weg nach Celle wo ihr Cousin lebt. Den einzigen Verwandten, den sie noch hat. Doch sie wird sogar bis an den Hof des Herzogs von Braunschweig-Lüneburg verfolgt. Der Mörder ihres Großvaters ist ihr dicht auf den Fersen. Aber auch andere haben Interesse an Alessas Medaillon. Was für ein Geheimnis mag dieses Schmuckstück verbergen?

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Von Martha Sophie Marcus kenne ich schon das Buch „Herrin des Nordens“, das ein sehr dickes Buch von 700 Seiten ist. Deshalb war ich sehr froh, dass dieses Buch nicht wieder so dick war. Allerdings werden bei diesem Buch am Schluss einige Dinge offengehalten, was mir nicht so gut gefallen hat. Ich weiß, dass die Autorin eventuell noch einen weiteren Teil schreiben möchte, aber mir ist es lieber, wenn alle Fragen am Schluss des Buches auch beantwortet sind. So bin ich nämlich jetzt wirklich dazu gezwungen auch den zweiten Teil zu lesen um den Rest zu erfahren. Ich habe nichts gegen mehrteilige Bücher, wenn es von vornherein klar ist oder wenn es sich um eine Krimireihe handelt, bei der ein Ermittler Team in sich abgeschlossene Fälle löst. Wenn ich dort Teil zwei nicht lese, kann ich prima Teil drei lesen ohne den Anschluss zu verlieren. Aber hier bleibt mir ja fast nichts anderes übrig und der Trend so die Leser an sich zu binden gefällt mir gar nicht. Deshalb wird das Buch von mir deshalb von vorne herein schon einen Stern Abzug bekommen. Die Geschichte selbst war spannend aufgebaut und Alessa hat auf ihrer Reise nach Celle und in Celle selbst einiges erlebt. Im Buch kommen interessante Charaktere vor, wie die Schauspieler Gruppe mit der Alessa nach Celle reist. Zu meinem Lieblingscharakter zählt der Auftragskiller Mezzanotte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Figuren
  • Atmosphäre
  • Spannung
  • Thema
Veröffentlicht am 29.09.2017

in tiefen Schluchten - Krimi mal anders aber trotzdem spannend

In tiefen Schluchten
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„Ich habe es irgendwann aufgegeben, die Welt in Gut und Böse zu unterteilen, die Menschen sind beides.“ (S. 290)

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Tori Godon ist schon jung und nach sehr kurzer Zeit Witwe ...

„Ich habe es irgendwann aufgegeben, die Welt in Gut und Böse zu unterteilen, die Menschen sind beides.“ (S. 290)

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Tori Godon ist schon jung und nach sehr kurzer Zeit Witwe geworden. Sehr interessiert sie die Geschichte ihres Mannes Carl, der in Südfrankreich als Nachfahre der Hugenotten aufgewachsen ist. Genau dort in Südfrankreich, der Heimat ihres verstorbenen Mannes, lebt die 42jährige Anwältin Tori jetzt. Ihre Freundin Eva betreibt eine Pension. Als dort der holländische Höhlenforscher Adriaan vermisst wird glaubt Tori nicht daran, dass Adriaan einfach so abgereist ist und seine persönlichen Dinge in der Pension zurückgelassen hat. Sie glaubt fest daran, dass ihm etwas zugestossen ist. Als auch noch der alte Didier Thibon tot gefunden wird meint Tori einen Zusammenhang mit Adriaans Verschwinden vorzufinden. Denn Adriaan hat sich noch mit Didier unterhalten bevor er spurlos verschwand. Mit ihrer Theorie steht Tori aber ganz alleine da und macht sich so auf die Suche nach Adriaan.

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„In den tiefen Schluchten“ ist der Auftakt einer neuen Krimireihe bei der Anwältin Tori Godon die Hauptprotagonistin ist. Dieses Buch ist kein typischer Krimi, da er ganz ohne Gewalt und Blut auskommt. Die Spannung wird durch die Geheimnisse im Dorf und die Geschichte der Hugenotten gehalten. Gerade das fand ich sehr interessant, da mir zwar das Wort Hugenotten ein Begriff ist aber ich über diesen Personenkreis sehr wenig wusste. Auch das Haus, in dem Tori wohnt, hat seine Geschichte, ist schon 500 Jahre alt und birgt somit Geheimnisse. Der Tod von Toris Mann Carl steht am Anfang des Buches völlig im Dunkeln. Erst im Laufe der Geschichte erfährt man was ihm tatsächlich zugestossen ist. Mich hat es nur gestört, dass am Ende des Buch einiges offen im Raum stand für das ich gerne eine Erklärung gehabt hätte. Deshalb gibt es von mir vier Sterne. Mir persönlich hat das Buch sehr gut gefallen. Für mich war die Geschichte spannend und gut erzählt. Über den Begriff Kriminalroman kann man aber streiten.

Veröffentlicht am 04.06.2017

Unsere Hälfte des Himmels - sehr lesenswert

Unsere Hälfte des Himmels
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Keine Frau, welche Ausnahmeerscheinung sie auch sein möge, wird jemals die Höhen erreichen können, die ein außergewöhnlicher Mann erreicht (Antonie Straßmann).
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Frankfurt 1935: ...

Keine Frau, welche Ausnahmeerscheinung sie auch sein möge, wird jemals die Höhen erreichen können, die ein außergewöhnlicher Mann erreicht (Antonie Straßmann).
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Frankfurt 1935: Amelie und Johanna sind beste Freundinnen. Schließlich teilen sie ihr Hobby: Das Fliegen. Jede freie Minute und jeden Reichspfennig sparen sie sich für ihr Hobby auf. In der Nazizeit in Deutschland wird es den Frauen allerdings nicht leichtgemacht ihrem Hobby nachzugehen. Aber beide halten an ihrem Traum fest. Bis Amelie sich in Johannas Fluglehrer verliebt.
Kassel 1971: Amelies Tochter Lieselotte ist zwischenzeitlich verheiratet. Zu ihrer Mutter hatte sie kein gutes Verhältnis. Amelie war ihr gegenüber immer gefühlskalt und Ihr Verhalten zu ihr immer mit einer gewissen Härte versehen. Doch da lernt Lieselotte eine ganz andere Amelie kennen, als die kühle Fassade vermuten läßt. In der Vergangenheit gibt es einige Dinge, die Lieselotte nicht weiß.
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Von dieser Autorin kenne ich schon einige Bücher. Unter ihrem Pseudonym Clarissa Linden eben "Ich warte auf Dich, jeden Tag" und unter einem anderen Pseudonym noch einige andere Bücher. Zwischenzeitlich gehört sie zu meinen Lieblingsautoren. Wie ich es gerne habe wechselt sich die Geschichte zwischen Vergangenheit (1935) und Gegenwart (1971) ab. Was mir gut gefallen hat ist, dass der Wechsel nicht nach jedem Kapitel stattfindet sondern schon einige Kapitel von der gerade erzählten Zeit handeln. So wird man nicht jedes Mal aus der Geschichte gerissen. Lieselotte macht im Buch eine gewisse Veränderung durch. Jung hat sie geheiratet. Zwischenzeitlich stellt sie fest, dass sie ihre Entscheidung zu heiraten zu schnell getroffen hat. Wahrscheinlich um der Gefühlskälte der Mutter zu entrinnen. Nach den ersten Ehejahren entwickelt sich alles eher zum Negativen. Eduard entpuppt sich als nicht gerade liebevollen Ehemann. Nicht mal das Bier kann er sich selbst aus der Küche holen. Beim sonntäglichen Tatort-Schauen läßt er sich fleißig von Lieselotte bedienen kann nicht mal Danke sagen und sich vom spannenden Krimi losreißen. Selbstverständlich ist es für ihn, dass Lieselotte ihn von hinten bis vorne bedient. Dass er Geld verdient und Lieselotte somit zuhause sein kann sieht er als Dank genug. Damals war es normal, dass eine Frau nach der Heirat ihre Arbeit aufgab. Lieselotte merkt, dass sie immer unglücklicher wird und so ihr Leben nicht weitergehen kann. Als sie in die Vergangenheit von Amelie eintaucht, merkt sie, dass sie ihre Träume nicht mehr hinter der Ehe anstehen möchte.
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Am Schluß des Buch werden noch bekannte Fliegerinnen genannt, eine Chronik dazu wann die ersten Frauen durch Fliegen bekannt wurden und warum der Ort Frankfurt gewählt wurde. Außerdem ist noch eine Preisliste angehängt wieviel Lebensmittel kosteten. Ein halbes Pfund Butter kostete damals den Durchschnitts Stundenlohn eines männlichen Facharbeiters. Nämlich 78 Reichspfennige. Unvorstellbar, wenn heutzutage für eine Butter seinen Stundenlohn bezahlen müsste.
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Das Buch wird jedem gefallen, der so wie ich, gerne Bücher liest, die vom Nationalsozialismus und von einer Familiengeschichte handeln. In diesem Buch werden auch die Rechter der Frauen im Nationalsozialismus behandelt, die nach dem goldenen Zwanzigern wieder rückständiger wurden.
Autor: Clarissa Linden

Veröffentlicht am 30.05.2017

Das Haus der schönen Dinge - Glanz und Elend einer Kaufhausdynastie

Das Haus der schönen Dinge
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Der jüdische Kaufmann Jacob Hirschvogl hat endlich seinen Traum erfüllt. Und somit sind wir schon am Beginn der Geschichte. 1897 feiert das 1880 eröffnete Kaufhaus Hirschvogl am Rindermarkt in München ...

Der jüdische Kaufmann Jacob Hirschvogl hat endlich seinen Traum erfüllt. Und somit sind wir schon am Beginn der Geschichte. 1897 feiert das 1880 eröffnete Kaufhaus Hirschvogl am Rindermarkt in München nach dem Umbau seine Neuereröffnung. Besonders die Frauen der Hirschvogls, was manches Familienmitglied erst etwas später feststellen wird, werden viel zum Ruhm des Kauffhauses beitragen. So wird Lily in den goldenen Zwanzigern das Unternehmen übernehmen und in den 30er Jahren an ihre Grenzen kommen. Denn einiges hat sich für jüdische Mitbürger geändert und es wird Hetze gegen das jüdische Volk gemacht und Neid geschürt.
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Das Hirschvogl am Münchner Rindermarkt ist fiktiv. So hat es die Autorin in ihrem Nachwort vermerkt. Dafür steht es für viele Kaufhäuser dieser Zeit, die jüdische Wurzeln hatten. Als Hertie noch Hermann Tietz hieß. Und die wenigsten heutzutage wissen, dass AWAG, Kaufhof und Merkur früher jüdische Kaufmanndynastien waren. AWAG früher Wertheim, Kaufhof Leonhard Tietz und Merkur Schocken hießen. Da das Buch meistens über die Familien- und Kaufhausgeschehnisse der Familie Hirschvogl berichtet hat es einige Längen. Man kann die Längen aber auch damit begründen, dass das Buch von drei Generationen und somit über fast 100 Jahre Familiengeschichte berichtet. Am besten hat mir die Zeit zwischen 1933 und 1938 gefallen, da sich für jüdische Familien einiges ändert und viele neue Gesetze in Kraft traten. Ab 1935 waren Eheschließungen zwischen Juden und Nichtjuden verboten, da sie unter Rassenschande standen und mit Gefängnis und Zuchthaus bestraft wurden. Ich wußte nicht, wenn Juden ihr Vermögen verkauften, dass das Geld auf ein Sonderkonto eingezahlt werden mußte, zu dem sie im Ausland keinen Zugriff hatten. Außerdem wurde dem Konto gleich die Reichsfluchtsteuer in Rechnung gestellt, da erfahrungsgemäß die Juden sofort danach das Land verließen. Noch ein weiteres interessantes Gesetz trat in Kraft. Laut §3 des Blutschutzgesetztes war es Juden untersagt deutschblütige Dienstmädchen unter fünfundvierzig Jahren zu beschäftigen. Außerdem wurde jedem Juden ein großen "J" in den Pass gestempelt und ab 1938 hatte jeder Jude eine Kennkarte mit sich zu führen. Einige dieser Gesetze waren mir bekannt, einige wiederum nicht.

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Wer das Buch lesen möchte, dem möchte ich den ca. 40seitigen Prequel zu dieser Geschichte, den es gerade kostenlos als E-Book zu erwerben gibt, ans Herz legen. Er handelt davon, wie sich Jacob und Thea ihren Traum, ein großes Kaufhaus am Rindermarkt zu eröffnen, erfüllen möchten und stimmt somit auf die eigentliche Geschichte "Das Haus der schönen Dinge" ein. Im Buch ist ein Stammbuch der Familie Hirschvogl, beginnend mit Jacobs und Theas Eltern bis zu Lilys und Ednas Nachfahren abgedruckt. Außerdem kommt zwischendurch auch ein Münchner Dialekt vor, der das Buch sehr authentisch macht.

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Ich gebe dem Buch trotz der Längen fünf Sterne, das es mich prima unterhalten und mein Wissen erweitert hat. Ich weiß ja, von meinem vorherigen Buch "Sommer der Freiheit", das ich von der Autorin gelesen habe, dass alle Bücher von ihr mindestens die stolze Anzahl von 600 Seiten haben.