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Veröffentlicht am 21.11.2021

Spannender zweiter Teil

Revolution der Träume
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Revolution der Träume von Andreas Izquierdo ist der zweite Band aus der Reihe Wege der Zeit, der jetzt im August 2021 im Dumont Verlag erschienen ist. Zwar steht der erste Teil Schatten der Welt bereits ...

Revolution der Träume von Andreas Izquierdo ist der zweite Band aus der Reihe Wege der Zeit, der jetzt im August 2021 im Dumont Verlag erschienen ist. Zwar steht der erste Teil Schatten der Welt bereits im Regal, muss aber zugeben, dass ich ihn noch nicht gelesen habe. Dank eines Rezensionsexemplars bekam ich die Chance, den zweiten Teil vorab lesen zu dürfen und so wurde ich zur ungewollten Quereinsteigerin.
Von Anfang an konnte mich der flüssige und leichte Schreibstil des Autors überzeugen und zog mich sofort in seinem Bann. Bereits ab den ersten Seiten merkte ich zudem, dass Andreas Izquierdo einer der wenigen Autoren ist, die ihr Handwerk verstehen und wissen, womit sie ihre Leserschaft begeistern können. Akribisch und detailliert hat er zahlreiche Fakten und Informationen zusammengetragen, um diese in seine Geschichte zu verweben und so tauchte ich ein in das Berliner Leben um 1920. Der erste Weltkrieg war vorbei und bei der Berliner Bevölkerung keimte so was wie Hoffnung auf, aber diese stellte sich nicht ein. Die politische und wirtschaftliche Lage war eine Katastrophe. Hunger und Elend standen genauso auf der Tagesordnung wie die politischen Aufstände oder Putschversuche. Berlin war eine einzige Revolution und genau in diesen unruhigen Zeiten fanden sich die drei Freunde Artur, Isi und Carl wieder. Als erfolgreicher Geschäftsmann betreibt Artur einige Bars und Clubs. Ab und an dreht er mal ein krummes Ding, aber irgendwie kann er immer wieder seine Haut retten. Revolutionärin Isi hat sich dem Spartakusbund angeschlossen, aber schon bald trifft sie auf Aldo von Torstayn. Der leidenschaftliche Fotograf Carl ist nun bei Ernst Lubitsch Kameramann geworden und auch er verliebt sich. Auf Anhieb gefielen mir die ausdrucksstarken und facettenreichen Charaktere, die so authentisch dargestellt und wiedergegeben worden, so dass ich ihr Handeln und Tun sehr gut nachvollziehen konnte. Aber nicht nur die Charaktere möchte ich loben, sondern auch die Kulisse, die hier brillieren konnte. Andreas Izquierdo hat es geschafft, den Berliner Schauplatz um 1920 detailliert und fast naturgetreu nachzuempfinden und wieder zu spiegeln. Zudem nimmt er den Leser mit und lässt ihn hautnah an den politischen Ereignissen und Schicksalen der Bevölkerung teilhaben. Dadurch konnte sich ein Spannungsbogen aufbauen, der mich durch das gesamte Buch getragen hat. Zu keinem Zeitpunkt hatte ich das Gefühl, dass mir die Geschichte langatmig oder gar langweilig wurde. Eher das Gegenteil war der Fall. Der lebendige und faszinierende Erzählstil trug dazu bei, dass ich zu jedem Zeitpunkt wissen wollte, wie es mit den drei Freunden und deren Leben weitergehen wird.
Was mir nicht zu gut gefällt, ist, dass diese Handlung mit einem fiesen Cliffhanger endet. Jetzt dauert es wieder ein Weilchen, bis der dritte Band dieser Reihe erscheint, aber eines steht jetzt schon fest: es bleibt spannend!

Revolution der Träume hat mir sehr gut gefallen und kann es wirklich nur weiterempfehlen. Auch wenn ich jetzt die Erfahrung gemacht habe, dass man (unabhängig von dem ersten Band) dieses Buch lesen kann, so sollte man doch besser bei Teil 1 anfangen.

4 von 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 12.11.2021

Leider konnte der Roman mich nicht überzeugen

Nico - Die Sängerin der Nacht
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Nico „Die Sängerin der Nacht“ ist bereits der 14. Roman aus der Reihe Mutige Frauen, die im Aufbau Verlag erschienen ist. Mit großer Begeisterung habe ich schon einige Bücher dieser Reihe gelesen und so ...

Nico „Die Sängerin der Nacht“ ist bereits der 14. Roman aus der Reihe Mutige Frauen, die im Aufbau Verlag erschienen ist. Mit großer Begeisterung habe ich schon einige Bücher dieser Reihe gelesen und so wurde ich auch auf dieses Werk aufmerksam. Leider muss ich gestehen, dass ich weder die Person Nico noch die Band Velvet Underground kenne, aber das hielt mich nicht davon ab, dieser kleinen Bildungslücke schließen zu wollen und so begab ich mich in die Welt von Nico.
Der flüssige und leichte Schreibstil der Autorin hat mich angenehm überrascht und so konnte ich ab der ersten Seite in die Geschichte ein und abtauchen. Mari Roth ist seit ihrer Teenagerzeit ein Fan von Nicos Stimme, die mit der Band Velvet Underground ihre ersten musikalischen Erfolge feiern durfte. Dank eines Films der 1988 in Dänemark lief, erwachte bei der Autorin ihre große Leidenschaft zu Nico wieder und sie beschloss einen Roman über die Ikone zu schreiben. Hierzu sammelte sie zahlreiche Fakten und Informationen über das einstiege Model und Sängerin zusammen, um daraus eine fiktive Geschichte mit wahren Begebenheiten zu weben, die den Leser in die Zeit zwischen 1945 – 1988 (Nicos Tod) entführt.
Die Kindheit von Christa Päffgen wurde vom zweiten Weltkrieg geprägt. Sie lebte mit ihrer Mutter in Berlin. Ihren Vater hatte Christa nie kennengelernt. Schon in der Kindheit wurde schnell klar, dass Christa ein ungewöhnliches Kind war. Ihr Ziel war es groß herauszukommen und so suchte sie als junge Erwachsene, einen Job als Model, den sie auch bekam. Um in der Modellwelt international Erfolge feiern zu können, musste ein neuer Name her und so hieß Christa fortan Nico! Ihre Fotos erschienen auf zahlreichen Hochglanzmagazinen. Der Erfolg öffnete ihr einige Türen und so lernte sie auch etliche berühmte Persönlichkeiten kennen. Mit einigen von ihnen hatte sie auch Affären wie z.B. Alain Delon, Jim Morrison, Bob Dylon, Jackson Browne. Der Erfolg hatte aber auch Schattenseiten und so suchte sie öfters Halt in den Drogen. Nach der Geburt ihres Kindes suchte sie erneut eine neue berufliche Herausforderung und zwar auf der musikalischen Ebene und so stieg sie bei der Band Velvet Underground ein.

Bei diesem Buch bin ich leider zweigeteilt. Zum einen fand ich es spannend eine mir völlig unbekannte Person buchtechnisch kennenzulernen, aber zum anderen hat mich das Leben von Nico sehr schnell gelangweilt. Immer wieder Sex, Drugs und Rock´n`Roll. Nicos Erfolge fielen genau in diese Zeit, aber ihr Handeln und Tun ließen mich streckenweise sehr rat-los zurück, gerade was ihre Mutterrolle anbelangte. Ihr Streben nach Erfolg, Anerkennung und ihre Zerrissenheit empfand ich schon sehr extrem und anstrengend.

Mich konnte dieser Roman leider nicht überzeugen, was vlt. daran lag, dass ich mich nicht mit der Person Nico auseinandergesetzt habe. Ob die Fans von Nico mit diesem Buch glücklich werden, weiß ich leider nicht. Mehr als eine Erfahrung war es für mich leider nicht.
3 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 06.11.2021

Zwei Frauen, zwei Schicksale und ein Familiengeheimnis

Die Magnolienfrauen
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Nach ihren erfolgreichen Büchern wie z.B. „Unvollendet“ oder „Das Gemälde der Tänzerin“ hat nun die Autorin Christine Jaeggi ihr neustes Werk vorgelegt. Im Oktober 2021 ist nun der Roman „Die Magnolienfrauen“ ...

Nach ihren erfolgreichen Büchern wie z.B. „Unvollendet“ oder „Das Gemälde der Tänzerin“ hat nun die Autorin Christine Jaeggi ihr neustes Werk vorgelegt. Im Oktober 2021 ist nun der Roman „Die Magnolienfrauen“ im Ullstein Verlag erschienen. Ihre letzten Bücher habe ich schon mit großer Begeisterung gelesen und so freute ich mich auf ihr neustes „Baby“. Keine Ahnung, warum ich hierzu immer noch den Klapptext lesen muss, denn bei Christine Jaeggi weiß ich ganz genau, dass ihre Romane eine sehr emotionale und spannende Zeitreise werden. So war es auch hier…
Wer schon einmal das eine oder andere Buch von dieser Autorin gelesen hat, weiß, dass der flüssige und leichte Schreibstil den Leser sofort in die Handlung ein und abtauchen lässt. Bei mir passiert dies bereits ab der ersten Seite und von da an, kann und will ich dieses Buch vor Beendigung kaum noch aus den Händen legen. Das Christine Jaeggi ihr Handwerk versteht, beweist sie immer wieder auf Neue und zudem weiß sie auch, womit sie ihre Leserschaft in den Bann ziehen kann. Bei ihrem neusten Werk hat sie erneut alle Register gezogen. In akribischer Kleinstarbeit hat sie Informationen und Fakten zusammengetragen, um daraus eine fiktive Geschichte mit authentischem Hintergrund zu weben. Ihre ausdruckstarken Charakte-re sind so detailliert und facettenreich ausgearbeitet und wieder gespiegelt worden, so dass hier der Eindruck entsteht, dass sie tatsächlich gelebt hätten. Leider ist dem nicht so, aber das mindert keinesfalls die sehr gute Qualität dieses Romans. Eher das Gegenteil ist der Fall! Jede einzelne Figur trägt dazu bei, dass diese Geschichte lebendig wird. Mit so einer vielschichtigen Gruppe begeben ich mich sehr gerne auf Reisen und so ließ ich mich nach Tessin „entführen“. Ich war ja noch nie in Tessin, aber wenn die Kulisse genauso beeindruckend ist, wie sie hier geschildert worden ist, dann würde ich am liebsten meine Koffer packen und dort meinen Urlaub verbringen. Diese Magnolienvilla muss ein wahres Paradies auf Erden sein. Von so einem romantischen Ort lässt man sich gerne verzaubern. Allerdings muss ich eine kleine Warnung abgeben, denn was sich hinter den Mauern dieser Villa abgespielt hat, ist wahrlich kein Idyll (mehr verrate ich aber nicht).
Die Handlung zeichnet sich dadurch aus, dass sie in zwei Zeitebenen spielt. Zum einen ist es die Gegenwart, die uns Leser Fee kennenlernen lässt. Die junge Schmuckdesignerin, die durch einen tragischen Überfall ihre beste Freundin verlor und seitdem ihren Job nicht mehr ausüben kann. Ihr jetziger Freund Christian hat sie damals aufgefangen und nun soll ihre Liebe durch ihre Hochzeit gekrönt werden. Doch die Hochzeit steht unter keinem guten Stern. Die Vorbereitungen sind für Fee schon fast unerträglich geworden, denn es vergeht kein Moment an dem sie nicht an diesen schrecklichen Überfall und deren Folgen denken muss. Als wäre dies nicht schon schlimm genug, stirb auch noch ihre geliebte Oma Violetta. Das ist für Fee zu viel und sie flüchtet nach Tessin, wo ihre Oma einen Teil einer Villa be-saß, der nun ihr gehört. Allerdings wird sie dort nicht gerade mit offenen Armen empfangen.
Zum anderen ist es die Vergangenheit in der ich Alice Ferrazzini, die in Zürich als Schneiderin arbeitet, kennen lernen durfte. Als ihr Vater plötzlich verstirbt, muss sie den Familienbetrieb schließen und arbeitet nun bei einer Industriellenfamilie. Eines Tages überschattet ein Zwischenfall Alices Leben und von diesem Tag an, verändert sich ihr Leben.
Ich liebe Geschichten mit immer wiederkehrenden Perspektivenwechseln, denn dadurch erhalte ich einen intensiveren Einblick in das Leben der einzelnen Personen. Seite für Seite fieberte ich mit, ob Fee mit ihrer Neugierde, das Geheimnis ihrer Familie lüften kann und wie Alice Leben weiter verlaufen wird. Es ist sowohl ein emotionales sowie spannendes Auf und ab, dass mich an dieses Buch fesseln ließ.

Wie bei jedem Roman von Christine Jaeggi finde ich es immer schade, wenn so eine grandiose Geschichte ihr Ende findet. Allzu gerne würde ich weiterlesen….

Wieder einmal konnte mich Christine Jaeggi mit ihrer wunderbaren Geschichte abholen und bescherte mir so, einige schöne Lesemomente. Ein emotionales und spannendes Lesehighlight, dass ich wirklich sehr gerne weiterempfehlen möchte.
5 von 5 Sternen, aber diese Sterne muss man als 10 Sterne ansehen. Was anderes wäre eine Beleidigung. Danke Christine Jaeggi und ich freue mich schon auf ein weiteres Werk von dir!

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Veröffentlicht am 01.11.2021

Ein spannender Einblick in die große Kinowelt

Der Traumpalast
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Nach seinen erfolgreichen Büchern wie z.B. Unsere wunderbaren Jahre, Eine Familie in Deutschland oder Das Bernstein-Amulett (das sogar verfilmt worden ist) hat der Bestsellerautor Peter Prange nun sein ...

Nach seinen erfolgreichen Büchern wie z.B. Unsere wunderbaren Jahre, Eine Familie in Deutschland oder Das Bernstein-Amulett (das sogar verfilmt worden ist) hat der Bestsellerautor Peter Prange nun sein neustes Werk vorgelegt. Der Traumpalast – Im Bann der Bilder ist im Oktober 2021 im Fischer / Scherz – Verlag erschienen. Leider muss ich gestehen, dass ich zwar den Autor vom Namen her kenne, aber noch keins seiner Bücher gelesen habe. Warum weiß ich auch nicht? Bei seinem neuen Roman wurde mir die Entscheidung quasi abgenommen, denn ich liebe historische Romane deren Schauplatz Berlin ist und zudem wollte ich gerne mehr über die Entstehung der UFA – Filmindustrie erfahren. Selbst die über 800 Seiten schreckten mich nicht ab, dieses Buch lesen zu wollen.

Trotz des leichten und flüssigen Schreibstils des Autors, der mir auf Anhieb gefiel, hatte ich zu Anfang ein paar Probleme, mich in die Geschichte hinein zu finden. Je länger ich mich mit der Handlung auseinandersetzte, desto besser wurde es und so tauchte ich in die Ge-schehnisse der 20er Jahre Berlins mehr und mehr ein und ab. Während des Lesens merkte ich zudem, mit welcher akribischer und detaillierter Kleinstarbeit Peter Prange Fakten und Informationen über die UFA und die politische Zeit zusammengetragen und ausgewertet hat, um sie dann in seine Geschichte einzuweben. Der erste Weltkrieg war vorüber und die Bevölkerung hatte wieder Hoffnung, dass der langersehnte Aufschwung wieder eintritt, der aber ausblieb. Stattdessen sorgten immer wieder gesellschaftliche und politische Ereignisse für Unruhen, die der Autor so anschaulich beschreibt, dass man das Gefühl hatte, hautnah dabei zu sein. Verschiedene politische Gruppierungen kämpften mit allen Mitteln, um die Macht Deutschlands und da standen Attentate auf Politiker und Putschversuche an der Tagesordnung. Aber nicht nur die politische Situation bereitete der Bevölkerung Angst, sondern auch die Inflation, die sich rasend schnell ausbreitete. Diese trieb die Preise für Heiz- und Lebensmittel so stark nach oben, dass die Menschen sich kaum noch das alltägliche Leben leisten konnten. Trotz der politischen und wirtschaftlichen Lage gab es auch Lichtblicke in dieser düsteren Zeit. Technische Neuheiten eroberten die Welt, wozu auch die Kinowelt gehört. Detailliert und für den Leser verständlich beschreibt Peter Prange über die Entstehung der UFA. Für mich war es eine schöne, aber allen voran eine sehr informative Zeitreise, denn wer kennt die UFA nicht, aber wie ihr Werdegang war, dazu hätte ich nicht sagen können. Eigentlich sollte die Gründung dieser Filmindustrie zur Kriegspropanda dienen, aber es kam anders. Namhafte Drehbuchautoren, Regisseure oder Schauspieler haben wir es zu verdanken, dass Filme wie z. B. Metropolis oder Dr. Mabuse entstanden sind. Die UFA haben wir es ebenfalls zu verdanken, dass die Werbereklame in den deutschen Kinos kam. Selbst die neueingeführte IFA (internationale Funkausstellung) fand hier ihren Platz und schon damals sorgte sie schon für ein großen Besucher – und Medienansturm. Das Peter Prange sein Handwerk versteht, hat er mit diesem Roman bewiesen. Er hat nicht nur mit seiner brillanten und detailreichen Beschreibung die 1920er Jahre in Berlin perfekt eingefangen und wieder gespiegelt, sondern er hat sie seinen Lesern sehr lebensnahe rübergebracht. Großes Kompliment!
Aber genug von der Filmindustrie und deren Entstehung. Was wäre ein Roman ohne seine Charaktere, die hier ausdruckstark, facettenreich und lebensnah gezeichnet worden sind. Ganz egal, welche Person wir herauspicken würden, jede hatte ihren Platz und machte die Geschichte zu dem was sie heute ist: Lebendig und stimmig!
Die Jüdin Rahel Rosenberg, die ihren Platz nicht in der Ehe sieht, sondern als Journalistin, aber der Weg ist mehr als steinig. Konstantin „Tino“ Reichenberg, der Sohn einer angesehenen Bankiersfamilie scheint das Glück gepachtet zu haben. Sein Leben ist vom Erfolg ge-krönt und nun hat er auch noch die Frau seines Lebens gefunden. Was will man mehr? Seine Mutter Constanze ist mit seiner Damenwahl überhaupt nicht einverstanden In ihren Augen hat eine Frau mit jüdischer Herkunft nichts in ihrer Familie zu suchen. Ihr Mann Gustav, der unter ihrem „Pantoffeln“ steht, beugt sich dem und wirft Tino kurzerhand aus dem Haus. Der Bruch zwischen ihm und seiner Familie scheint unwiderruflich zu sein, aber nicht nur dies. Seiner großen Liebe wegen kündigt er auch noch seinen guten Job in der Bank. Tino wäre aber nicht Tino, wenn er nicht schon eine neue berufliche Herausforderung sehen würde. Er steigt in die neuentstehende Filmbranche mit ein, aber hier ist sein Weg nicht mehr nur von Erfolg gekrönt und so muss er die eine oder andere Niederlage einstecken. Aber nicht nur er muss beruflich einiges wegstecken, auch bei Rahel sieht es beruflich gar nicht rosig aus. Einen Job als Journalistin zu finden ist mehr als schwer und wenn sie einen hat, dann nimmt man ihre Arbeit kaum wahr. Aber nicht nur beruflich müssen beiden viel wegstecken, auch privat. Der gute Stern unter der ihre große Liebe steht scheint immer mehr zu erlöschen.
Am Ende dieses Romans findet der Leser eine “notwendige Nachbemerkung“ und ein Perso-nenregister, die darüber Auskunft gibt, welche Personen reeller oder fiktiver Natur sind.

Für mich war dieser Roman ein großes Kinoerlebnis, dass mir einen sehr eindrucksvollen und spannenden Einblick in die Entstehung der Filmindustrie gab.
Absolut lesenswert und 5 von 5 Sternen!
Voller Vorfreude warte ich schon auf den zweiten Teil.

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Veröffentlicht am 22.10.2021

Spannend geht es weiter

Polizeiärztin Magda Fuchs – Das Leben, ein großer Rausch
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Berlin 1922
Magda Fuchs scheint in Berlin angekommen zu sein. Ihre Arbeit als Polizeiärztin ist zwar hart, aber dennoch will sie diese nicht missen. Als ihr eines Tages Praxisräume angeboten bekommt, greift ...

Berlin 1922
Magda Fuchs scheint in Berlin angekommen zu sein. Ihre Arbeit als Polizeiärztin ist zwar hart, aber dennoch will sie diese nicht missen. Als ihr eines Tages Praxisräume angeboten bekommt, greift sie zu und kann sich so einen langersehnten Traum erfüllen. Allerdings währt die Freude nicht allzu lange. Immer öfters eckt sie mit ihrer Praxisgehilfin, die auch ihre Vermieterin ist, an und stößt dabei an ihre moralischen Grenzen. Aber nicht nur dies bereitet ihr große Sorgen, auch privat ziehen einige dicke Wolken herein. Sie liebt zwar Kuno, aber wird sie jemals ihre eigene Familie gründen können?
Zeitgleich studiert die junge Celia weiterhin Medizin und auch sie steht vor beruflichen und privaten Entscheidungen. Ihre große Liebe heißt Edgar, aber immer öfters zeigt er sich von einer Seite, die ihr Angst macht. Karriere oder Kind?

Mit großer Begeisterung las ich im März 2021 den Auftaktband Polizeiärztin Magda Fuchs – Das Leben, ein ewiger Traum von dem Erfolgsautorenpaar Helene Sommerfeld, der mit einem fiesen Cliffhanger endete. Es gibt nichts Schlimmeres als diese Ungewissheit, wie es mit den Protagonisten weitergehen wird und so wartete ich neugierig und mit voller Vorfreude auf den zweiten Teil, der jetzt im Oktober 2021 unter dem Titel Polizeiärztin Magda Fuchs – Das Leben, ein großer Rausch im dtv Verlag erschienen ist. Endlich geht es mit Magda Fuchs und Co weiter….
Wie schon im ersten Band konnte mich der flüssige und bildhafte Schreibstil wieder fasziniert und so tauchte ich in die Geschichte von Magda Fuchs ein und ab. Bereits ab der ersten Seite war es wie ein nach Hause kommen, denn sofort traf ich liebgewonnene Charaktere, die mich schon im ersten Band mit ihrem Handeln und Tun überzeugen konnten. Polizeiärztin Magda Fuchs, Celia Fahrland, Kuno Mehring, Doris Kaufmann, Edgar Hinnes oder die rasende Journalistin Erika Hausner. Wer den ersten Teil gelesen hat, wird mit Beginn dieses Bandes merken, wie nahtlos der Übergang ist. Sofort findet sich der Leser beim Silvesterball im Admiralspalast im Jahr 1922 wieder. Ein brutaler Überfall überschattet dieses prunkvolle Ereignis und das tragische bei der Sache ist, dass keiner was gesehen hat. Jetzt heißt es für den Kriminalkommissar Kuno Mehring den Täter zu suchen bzw. zu finden. Aber nicht nur dieses Ereignis überschattet Berlin, sondern auch die politische und wirtschaftliche Lage in der Stadt ist mehr als nur dramatisch. Die Politik gerät mehr und mehr in Schieflage. Tagtäglich nehmen die Übergriffe auf die jüdische Bevölkerung zu. Entweder müssen sie sich körperlichen Angriffen zu Wehr setzen oder ihre Geschäfte werden zerstört bzw. geplündert. Aber nicht nur die politische, sondern auch die wirtschaftliche Lage ist mehr als bedrohlich. Zusehens verliert das Geld an Wert und die Preise schießen in die Höhe. Viele Menschen wissen keinen anderen Ausweg als sich illegal auf dem Schwarzmarkt Lebensmittel zu be-sorgen oder sogar Selbstmord zu begehen. Anschaulich und eindrucksvoll hat Helene Sommerfeld diese schweren Jahre eingefangen und wieder gespiegelt. Während des Lesens kann man die Angst der Berliner spüren, die sich dieser harten Zeit aussetzen mussten. Aber die Handlung soll kein Geschichtsbuch werden und somit wenden wir uns wieder den Hauptpersonen Magda Fuchs und Celia Fahrland zu. In dieser schweren Zeit kann Magda Fuchs ihren langersehnten Traum erfüllen und ihre eigene Praxis eröffnen. Sie möchte für ihre Patientinnen da sein und ihnen helfen, aber was man von ihr verlangt übersteigt ihre eigenen Vorstellungen. Sie soll Abtreibungen durchführen und genau dies ist das, was sie nicht machen will. Zudem kommen noch private Sorgen hinzu, denn sie überlegt, ob sie mit ihrem Mann Kuno nicht eine Familie gründen möchte. Aber Beruf und Familie geht das überhaupt? Celia Fahrland hat ihr Glück gefunden. In ihrem Medizinstudium kommt sie gut voran und auch mit ihrer neuen Liebe Edgar scheint sie glücklich zu sein, aber Edgars Verhalten macht ihr mehr und mehr zu schaffen. Hinzu kommen auch noch familiäre Probleme, die ihr Leben überschatten. Aber es gibt auch einen Lichtblick am Horizont, aber wird sie dafür ihre Freiheit opfern müssen?
Auch mit ihrem zweiten Band konnte mich das Autorenduo Sommerfeld in ihren Bann ziehen und eins kann ich definitiv sagen: die beiden verstehen ihr Handwerk und haben eine brillante Arbeit geleistet. Dank der akribischen und detaillierten Recherchen, die sie über die zwanziger Jahre Berlins geführt haben, wurde die Authentizität der Handlung perfekt unterstrichen. Aber nicht nur die geschichtlichen Details trugen dazu bei, sondern auch die Charaktere, die durch ihr lebensnahe Auftreten die Geschichte brillant abrundeten. Sommerfeld geben den Figuren nicht nur einen Platz, sondern lassen sie wachsen, so dass sich der Leser mit ihnen identifizieren kann. Für mich ist die Handlung Leben, denn irgendetwas passiert immer und seien es nur Kleinigkeiten. Einen Stillstand gibt es nicht und so mag ich es auch. So mochte ich dieses Buch kaum noch aus den Händen legen, denn ich wollte wissen wie es weitergeht. Selbst das dickste Buch mit über 500 Seiten findet mal ein Ende und so endet dieses wieder mit einem Cliffhanger. Schade, jetzt heißt es bis Anfang nächsten Jahres warten.

Für mich war es wieder ein Lesehighlight, dass ich unbedingt weiterempfehlen will.
5 von 5 Sternen!!

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