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Veröffentlicht am 15.09.2021

Eine Novelle, die selbst mich begeistern konnte

Das Parfum der Liebe
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Inhaltsangabe:
1904: Violas Verlobung ist geplatzt und um diese Schmach zu vergessen, begleitet sie ihren Onkel Nepomuk auf seiner Entdeckungstour nach Ecuador. Dort lernt sie den Hamburger Parfumhersteller ...

Inhaltsangabe:
1904: Violas Verlobung ist geplatzt und um diese Schmach zu vergessen, begleitet sie ihren Onkel Nepomuk auf seiner Entdeckungstour nach Ecuador. Dort lernt sie den Hamburger Parfumhersteller Adrian kennen, der aus beruflichen Gründen dort verweilt. Ihre erste Begegnung fällt weniger als erfreulich aus und seitdem hält sie ihn für eingebildet und über-heblich. Allerdings hat Adrian einen sehr interessanten Beruf und genau dieser zieht Viola immer mehr an. Aber ist es wirklich nur die Parfumherstellung, für die sie sich interessiert oder weckt Adrian doch geheime Sehnsüchte in ihr auf?

Das Parfum der Liebe ist der neue Roman von Hanna Caspian, der im September 2021 im Knaur Verlag erschienen ist. Hierbei handelt es sich nicht wie gewohnt, um eine Familiensaga bzw. normaler Roman, sondern um eine Kurzgeschichte, die ca. 124 Seiten umfasst. Wie nicht anders gewohnt, ist der Schreibstil der Autorin flüssig und leicht zu lesen und so begab ich mich mit Viola auf eine kleine Abenteuerreise. Die wunderschöne Kulisse von Ecuador wurde brillant eingefangen und wieder gespiegelt und so fand ich mich zwischen exotischen Blüten und Pflanzen wieder. Aber nicht nur die Kulisse war brillant, sondern auch die facettenreichen Charaktere gefielen mir. Trotz der niedrigen Buchseitenanzahl konnte sich hier eine kleine und nette Geschichte aufbauen, die mich verzaubern konnte. Gefühlvoll und spannend zugleich zog sie mich mehr und mehr in ihren Bann. Sehr interessant fand ich die Parfumherstellung um 1904. Wenn man dies mit heute vergleicht, war es damals eine sehr mühselige und zeitaufwendige Arbeit. Wahnsinn und ich möchte gar nicht wissen, wie teuer das Parfüm in der damaligen Zeit war.
Normalerweise lese ich selten Kurzgeschichten, aber bei dieser habe ich eine Ausnahme gemacht und muss, nein darf schreiben, dass diese mich von Anfang bis Ende begeistern konnte. Angefangen von den Charakteren, über die wunderschöne Kulisse bis hin zu der emotionalen Geschichte ….hier passt alles perfekt zusammen.
5 von 5 Sternen und wer Novellen liebt, der sollte diese unbedingt lesen. Ich kann sie nur weiterempfehlen!

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Veröffentlicht am 12.09.2021

Das Leben geht weiter....

Nur einen Atemzug entfernt
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Nach ihrem erfolgreichen Romanen, wie z.B. Das Leben drehen, Wie Sonne und Mond oder Ein Blick in deine Augen hat Nicole Walter nun ihr neustes Werk Nur einen Atemzug ent-fernt veröffentlicht. Ich muss ...

Nach ihrem erfolgreichen Romanen, wie z.B. Das Leben drehen, Wie Sonne und Mond oder Ein Blick in deine Augen hat Nicole Walter nun ihr neustes Werk Nur einen Atemzug ent-fernt veröffentlicht. Ich muss gestehen, dass ich zwar von ihren Büchern gehört habe, aber leider noch keins davon gelesen habe. Dies wollte ich nun ändern und da mir der Klapptext eine sehr berührende Geschichte versprach, wollte dieses Buch auch von mir gelesen wer-den.
Auf Anhieb gefiel mir der leichte und flüssige Schreibstil und ließ mich in die Geschichte um Leonie ein und abtauchen. Aber nicht nur der Schreibstil gefiel mir, sondern auch die Charaktere, die sehr facettenreich und lebensnah gezeichnet und dargestellt worden sind.
Seit ein paar Jahren sind Leonie und Tom Singer verheiratet, aber ihre Ehe ist ein wenig ins Wanken geraten. Trotz der turbulenten Zeit wollen beide jetzt ihren Urlaub in Schweden verbringen. Ob sie dort ihre Ehe wieder retten können? Leider hat das Schicksal andere Plä-ne mit den beiden. Am letzten Tag vor Urlaubsbeginn hat Tom einen schweren Verkehrsun-fall und stirbt. Für Leonie bricht eine bzw. ihre Welt zusammen. Wie soll sie nur ohne Tom weiterleben? Um niemanden zu begegnen, zieht sie sich immer weiter in ihr Schneckenhaus zurück, doch ihren Träumen kann sie nicht entfliehen. Nacht für Nacht träumt sie von ihrem geliebten Mann und die Botschaften, die er in den Träumen ihr mitteilt, sind für Leonie mehr als rätselhaft. Tom möchte, dass sie allein nach Schweden reist. Aber was soll sie ohne ihn dort? Trotz aller Unsicherheit macht sich Leonie dennoch auf den Weg dorthin, denn sie möchte Antworten auf einige Fragen haben. Ob sie dort welche bekommen wird? Wird Leo-nie die Reise nutzen um wieder in ihr Leben zurückzufinden? Eine sehr bewegende Reise beginnt….
Nicole Walter hat mit diesem Roman sich einem Thema gewidmet, dass viele Menschen beschäftigt: dem Tod und das Danach! Wer schon einmal einen geliebten Menschen verloren hat, der wird dieses Gefühl von Leere und nicht-mehr-können-bzw.-wollen kennen. Durch die Trauer, entsteht das Gefühl, dass man durch ein dunkles Tal wandert und nie wieder die Sonne sehen wird. Alles um einen herum erscheint nutz- und sinnlos zu sein und genau die-ses Gefühl bzw. Zeit hat Nicole Walter in Leonies Geschichte verarbeitet. Die Autorin schickt nicht nur Leonie nach Schweden, sondern nimmt auch den Leser auf eine emotionale Reise mit. Es ist nicht einfach, sich mit dem Tod eines geliebten Menschen so einfach abzu-finden und meistens bleiben auch einige Fragen unbeantwortet, bes. die Frage nach dem Wa-rum? Nicole Walter ließ mich an Leonies Gefühlchaos teilhaben und so fieberte ich mit, was es mit einigen Begebenheiten auf sich hatte und wie Leonie mehr und mehr in ihr Leben zurückfand. Aber wird sie Tom für immer loslassen und gehen lassen können? Wird sie noch einmal ihr Glück finden?

Ein Roman, der nicht nur einen nachdenklich zurücklässt, sondern auch das Gefühl gibt, dass es immer weiter gehen wird. Selbst der dunkelste Tunnel hat ein Ende und die Welt erhellt sich.
4 von 5 Sternen


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Veröffentlicht am 10.09.2021

Eine Familie in Berlin - Paulas Liebe.....erster Band!

Eine Familie in Berlin - Paulas Liebe
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Nach ihren erfolgreichen Büchern wie z.B. die Australien-Saga oder Seidenstadt-Saga hat die Bestsellerautorin Ulrike Renk jetzt ihr jüngstes Werk vorgelegt. Eine Familie in Berlin „Paulas Liebe“ ist im ...

Nach ihren erfolgreichen Büchern wie z.B. die Australien-Saga oder Seidenstadt-Saga hat die Bestsellerautorin Ulrike Renk jetzt ihr jüngstes Werk vorgelegt. Eine Familie in Berlin „Paulas Liebe“ ist im August 2021 im Aufbau Verlag erschien. Dieser Roman erzählt die autobiografische Geschichte der Paula Dehmel geb. Oppenheimer. Leider muss ich gestehen, dass ich weder mit dem Namen Paula Oppenheimer noch mit Richard Dehmel etwas anfangen konnte. Nun gut, Bildungslücken kann man durchs Lesen schließen und so ließ ich mich auf dieses, für mich vollkommendes Neuland, ein.

Paula Oppenheim wächst mit ihren Eltern und den drei Geschwistern in Berlin auf. Ihr Vater Julius ist Rabbiner in der Neuen Jüdischen Gemeinde und ihre Mutter Toni kümmert sich um die Kinder, den Haushalt und stockt mit der Zimmervermietung das Haushaltsgeld ein wenig auf. Paula ist eine sehr talentierte Klavierspielerin, aber leider fehlt ihr die Zeit, um ihre Gabe zu intensivieren. Wo sie nur kann unterstützt sie ihre Eltern. Eines Tages unterbreitet ihre Tante Auguste Paula ein Angebot. Sie solle doch zu ihr ziehen, um dort für sie als Gesellschafterin zu arbeitet. Schweren Herzens und mit einer Prise Heimweh im Gepäck zieht sie zu ihr. Dort wird nicht nur ihr Klavier spielen gefördert, sondern sie wird auch in die Gesellschaft eingeführt. Einige Zeit später macht sie ihr enger Vertrauter und Bruder Franz mit seinem besten Freund Richard Dehmel bekannt. Richard Dehmel, ein talentierter Dichter und Poet, liebt nicht nur die Schreiberei, sondern auch die Bühne und nichts ist ihm wichtiger als Aufmerksamkeit und Applaus. Paula verliebt sich in diesen außergewöhnlichen Mann, aber wird er ihre Liebe erwidern?

Dank der Urenkelin Regina Polensky von Paula Dehmel geb. Oppenheimer, die an die Autorin Ulrike Renk herantrat und sie bat, die Geschichte ihrer Uroma aufzuschreiben und zu veröffentlichen. Ab diesen Zeitpunkt begann für Ulrike Renk eine spannende Zeitreise, die sie durch ein privates Archiv mit zahlreichen Dokumenten, Informationen und Fakten führte. In akribischer Kleinstarbeit suchte sie aus den ganzen Unterlagen verwertbares Material heraus, um daraus diesen fast authentischen Roman zu schreiben. Anmerkung: Fast authentisch deshalb, weil es einige Personen und einige Ausschmückungen gab! Ich bin immer wieder erstaunt, wie die Autorin sich in ihr unbekannte Personen hineinversetzen kann und sie dann so authentisch wiederzugeben, wie es in diesem Buch passiert ist. Wahnsinn!

In dem ersten Band geht es in erster Linie um Paula Dehmel geb. Oppenheimer. Sie erzählt von der liebevollen Familie Oppenheimer, Paulas Jugend, ihre schwere Krankheit, die sie mit Höhen und Tiefen immer wieder meistert, ihre intensive und wunderbare Beziehung zu ihrem Bruder Franz, ihrer kinderlosen Tante Auguste, die Paula so herzlich aufnimmt, als wäre es ihre eigene Tochter, aber auch von Unstimmigkeiten zwischen Auguste und ihrer Schwester Toni (Paulas Mutter). Als Paula erwachsen ist und Richard kennenlernt, wird ihr Leben mehr als turbulent, denn nicht nur Richards ungestüme Art macht ihr sehr zu schaffen, sondern ihre Krankheit verschlimmert sich. Anstatt sich zu schonen, kümmert sie sich noch um ihre beiden Kinder. Ab und an ist Richard zwar für sie da, aber lieber genießt er seinen Freiraum. Paulas Leben ist ein wahres Auf und Ab und ich bewundere ihren Großmut, dass sie das alles so hinnimmt. Während dieser Zeit entdeckt sie ein bisher unentdecktes Talent: sie schreibt Reime, die sie eigentlich nur für ihre Kinder kreiert hat!

Um den Einblick dieser ungewöhnlichen Liebesbeziehung zwischen Paula und Richard ein wenig zu intensivieren hat die Autorin etliche Briefe und Gedichte in die Geschichte eingewoben. Hier muss ich schreiben, dass diese Werke nicht jedermanns Sache sind, aber dadurch bekam ich einen anderen Blickwinkel auf die beiden.

Auch wenn ich mit diesem Buch meine Anfangsschwierigkeiten hatte und sie mir fast die Leselust nahm, so bin ich froh, dass ich diese Paulas Geschichte bis zum Ende gelesen habe. Für mich war es ein emotionales, mitreißendes und ungewöhnliches Lesehighlight. Ich freu mich schon auf Anfang 2022, denn dann soll der zweite Band dieser Familiengeschichte erscheinen. Bin gespannt, wie es weitergehen wird….

5 von 5 Sterne und eine Leseempfehlung oben drauf.

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Veröffentlicht am 01.09.2021

Zwei Frauen gehen ihren Weg

Wir sind für die Ewigkeit
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Inhaltsangabe:
Mercedes, die sich jetzt Lucia nennt, scheint endlich ihr privates Glück gefunden zu haben. In Cadaqués / Spanien lebt sie mit ihrem Mann und Kindern und betreibt dort ein kleines Hotel. ...

Inhaltsangabe:
Mercedes, die sich jetzt Lucia nennt, scheint endlich ihr privates Glück gefunden zu haben. In Cadaqués / Spanien lebt sie mit ihrem Mann und Kindern und betreibt dort ein kleines Hotel. Besser könnte es wirklich nicht sein, wäre da nicht die Dauerrivalin Carmencita, die ihr das Leben, wo immer es auch nur geht, schwer macht. Bis jetzt konnte Lucia den Anfein-dungen trotzen, aber Carmencita lässt sie nicht in Ruhe. Eines Tages kommt es zum Äußersten: Sie verrät Lucias wohlbehütetes Geheimnis. Wie werden ihr Mann Luis und die Familie darauf reagieren?
Parallel zu Lucias Geschichte lernen wir Felicidad kennen, die in Bilbao bei Adoptiveltern aufwächst. Dort lernt sie den Bruder ihrer besten Freundin kennen, der sich der Studentenbewegung angeschlossen hat. Die politische Einstellung dieser Gruppe fasziniert Felicidad so sehr, dass sie sich dieser ebenfalls anschließt. Ein fataler Polizeieinsatz bringt ihr Leben ins Wangen, aber nicht zur Besinnung. Kurz danach lernt sie einen Mann namens Aitor kennen und der bringt sie in zur ETA. Für sie hat diese Mitgliedschaft fatale Folgen….

Wir sind für die Ewigkeit „Erinnerungen“ von Astrid Töpfner ist der zweite Band der Spanien-Saga. Mit großer Begeisterung habe ich den ersten Teil gelesen und seitdem wartete ich schon voller Vorfreude auf die Fortsetzung, die jetzt im August 2021 im Nova Md erschienen ist.
Wie schon im vorherigen Teil hat mich der flüssige Schreibstil der Autorin sofort in seinen Bann gezogen und so immer weiter in das Leben der zwei Frauen ein und abtauchte. Ab einen gewissen Zeitpunkt wollte und konnte ich dieses Buch einfach nicht mehr aus den Händen legen, denn ich musste wissen, wie es mit Lucia und Felicidad weitergehen wird. Wer den ersten Roman der Spanien-Saga gelesen hat, spürt auch hier wieder, mit wieviel Herzblut Astrid Töpfner diese Geschichte geschrieben hat. Angefangen mit den facettenreichen Charakteren, die so authentisch wiedergegeben worden sind, so dass man meint, dass es diese Personen wirklich gegeben hat. Leider ist dem nicht so. Hierbei handelt es sich aus-schließlich um einen fiktiven Roman!
Den Charakteren folgt nun die dazugehörige Kulisse und Atmosphäre die zwischen 1956-1974 in Spanien herrschte. Auch hier hat die Autorin wieder in mühseliger Kleinstarbeit zahlreichen Fakten und Informationen zusammengetragen, um diese perfekt in die Geschichte einzuweben. Informativ und spannend zu gleich, erfuhr ich eine Menge über die politische Lage, die Studentenbewegungen, ETA und den Umsturz Spaniens.
Die Geschichte besteht aus zwei Handlungen. Zum einen geht es um Lucia, die in Cadaqués mit ihrer Familie lebt. Trotz Haushalt und Kinder hat sie es geschafft ihr eigenes Familienhotel aufzubauen, dass sie jetzt mit großem Stolz betreibt. Allerdings merkt sie auch, dass ihre Ehe mit Luis und das Familienleben nicht gerade harmonisch verläuft. Anstatt miteinander zu leben, leben sie aneinander vorbei. Hinzu kommt auch noch die alte Fehde mit Carmencita, die Lucias Leben nicht gerade angenehm gestaltet. Wird Lucia ihre Familienprobleme in den Griff bekommen? Wird Carmencita Lucias größtes Geheimnis für sich be-halten?
Zeitgleich lernen wir Felicidad kennen. Eine junge Frau, die nie ihre richtigen Eltern kennengelernt hat und deshalb wuchs sie bei Adoptiveltern in Bilbao auf. Ihre aufmüpfige und trotzige Haltung macht sie anfällig für falsche Freunde, die sie bald finden wird. Sie schließt sich der Studentenbewegung an und ein schwerer Vorfall ändert ihr Leben. Allerdings nicht im positiven Sinne, denn sie lernt Aitor kennen der sie zur ETA bringt und das bringt sie noch mehr in Schwierigkeiten. Kann sie die Reißleine ziehen bevor es zu spät wird oder wird ihre Verbindung sie weiter in Unglück ziehen?
Wenn ich mich für eine dieser beiden Frauen entscheiden müsste, so könnte ich dies nicht. Beide Frauen weisen so viele Parallelen auf und dennoch muss jede Einzelne ihren persönlichen Weg finden, um ihn gehen zu können. Ich liebe Geschichte mit zwei Handlungsstränge, die vielleicht eines Tages zueinander finden. Wer weiß, was die folgenden Bände noch alles für die zwei Frauen parat hält. Ich freu mich jetzt schon, wenn es mit Lucia und Felicidad weitergehen wird….

Nach Beendigung des ersten Teils habe ich mich gefragt, kann sich diese Geschichte noch steigern? Ja, das kann sie! Astrid Töpfner hat auch im zweiten Band bewiesen, dass es noch emotionaler und spannender zugehen kann. Ich kann nur eins: diese Spanien-Saga kann ich wirklich nur weiterempfehlen und lesen…lesen… lesen!!!
5 von 5 Sternen! Absolut lesenswert!

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Veröffentlicht am 26.08.2021

Gelungener Auftaktband

Die Teehändlerin
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Inhaltsangabe:
Frankfurt1838
Für Frederike Ronnefeldt scheint das Glück perfekt zu sein. Sie lebt mit ihrem Mann und Teehändler Tobias Ronnefeldt und den vier gemeinsamen Kindern in Frankfurt, wo sie einen ...

Inhaltsangabe:
Frankfurt1838
Für Frederike Ronnefeldt scheint das Glück perfekt zu sein. Sie lebt mit ihrem Mann und Teehändler Tobias Ronnefeldt und den vier gemeinsamen Kindern in Frankfurt, wo sie einen eigenen Tee- und Kolonialwarenhandel betreiben. Obwohl es nicht gerne gesehen wird, dass Frauen im Geschäft mitarbeiten, steht Frederike sehr gerne hinter der Ladentheke und hilft aus, aber mehr auch nicht. Geschäftliche Abläufe bleiben für sie tabu, allerdings ändert dies recht bald. Tobias zieht es nach China, um dort auf den Spuren des Teeanbaus zu wandeln, aber das Geschäft muss weiterlaufen und deshalb stellt er einen Prokuristen ein. Recht schnell merkt Frederike das sie dem Neuen nicht trauen kann und so beschließt sie kurzerhand, dass sie die Geschäfte alleine weiterführen will. Wird sie den Spagat zwischen Familie und Geschäft schaffen und nimmt man sie als Geschäftsfrau überhaupt ernst?

Die Teehändlerin von Susanne Popp ist der Auftaktband „Die Ronnefeldt – Saga“. Ich muss leider gestehen, dass ich von der Autorin noch nichts gehört bzw. gelesen habe, aber die Leseprobe zu diesem Roman haben meine Neugierde geweckt und ab diesen Moment wusste ich, dass ich dieses Buch unbedingt lesen möchte. So war es dann auch.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und leicht und ab der ersten Seite durfte ich in die Welt des Teehandels ein und abtauchen. Brillant wurde die Frankfurter Kulisse um 1830 eingefangen und wieder gespiegelt. Ich sah mich schon in diesem Teeladen stehen, den herrlich würzigen Duft von Teemischungen einatmen und evtl. die eine oder andere Kostprobe mitnehmen. Aber nicht nur der Schauplatz war perfekt wiedergegeben, sondern auch die Charaktere. Authentisch und lebensnah. Die Handlung ist eine wunderbare Mischung aus wahrer Begebenheit und Fiktion. Bevor dieser Roman entstanden ist, hat Susanne Popp diverse Recherchen betrieben und so durfte sie ins Privatarchiv der Familie Ronnefeldt Einblick halten. Natürlich kann man nicht jedes kleine Detail nachverfolgen und so wurde hier und da einige Ereignisse und Personen dazugeschrieben, die es nicht gab. Das schadet der Geschichte absolut nicht und wenn man es nicht wüsste, würde man es auch nicht merken. Während des Lesens merkte ich, dass der Autorin diese Geschichte wirklich am Herzen lag. Akribisch und detailliert trug sie Informationen über die Familie Ronnefeldt zusammen, um daraus diese interessante Saga zu schreiben, aber auch politische Ereignisse wurden perfekt in diese Ge-schichte eingewebt und damit wurde ihre Authntizität unterstrichen. In diesem Roman geht es um Frederike und Tobias Ronnefeldt, die einen Teeladen in der Frankfurter Innenstadt führen. Tobias größter Traum ist es selber Tee anzubauen und zwar in Deutschland. Um die-sen Traum ein bisschen näher zu kommen, reist er für ein paar Monate nach China. Dort möchte er sich das Know how aneignen. In der Zwischenzeit soll ein neuer Prokurist das Geschäft in seinem Sinne weiterführen, recht bald merkt Frederike, dass dem nicht so ist. Sie beschließt das Geschäft selber weiterzuführen. Ihre vier Kinder und die erneute Schwangerschaft fordern bald ihren Tribut, aber sie lässt sich nicht unterkriegen. Seite für Seite zog mich die Geschichte immer weiter in ihrem Bann und ich wollte und konnte dieses Buch nicht so einfach aus der Hand legen. Dennoch muss ich einen kleinen Minuspunkt vergeben, denn an einigen wenigen Stellen wurde es ein wenig langatmig und dadurch wurde es zähflüssig. Meinen Lesefluss hat dies aber nicht geschadet.
Als kleinen Trost konnte ich mir durch die angehängte Leseprobe von Band 2 schon einmal einen kleinen Vorgeschmack in das weitere Geschehen holen. Ich hoffe die Warterei wird nicht allzu lange dauern, denn ich bin schon neugierig und gespannt, wie es mit der Familie Ronnefeldt weitergehen wird.

Ein sehr unterhaltsamer Roman, der mir viele schöne Lesestunden beschert hat. 4 von 5 Sternen und wer historische Familien- Sagas liebt, der wird ihn auch lieben.

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