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Veröffentlicht am 03.03.2019

Das Heinrich Problem - pures Lesevergnügen

Das Heinrich-Problem
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Inhaltsangabe:
Berti Fischer ist Coach in allen Beziehungs – und Lebensfragen, aber wie regelt man seine eigenen Probleme? Ab jetzt muss sich auch Berti diesem Problem stellen. Heinrich, ihr Ehemann, hat ...

Inhaltsangabe:
Berti Fischer ist Coach in allen Beziehungs – und Lebensfragen, aber wie regelt man seine eigenen Probleme? Ab jetzt muss sich auch Berti diesem Problem stellen. Heinrich, ihr Ehemann, hat ihr eröffnet, dass er in die gemeinsame Ehe keinen Sinn mehr sieht und er ausziehen will. Ein herber Schlag für Berti, aber es soll noch schlimmer kommen. Heinrich hat nicht nur seine Ehefrau betrogen, sondern auch etliche Menschen in seinem Umfeld. Berti beschließt Rache zu nehmen. Nur wie? Soll sie sich mit den anderen Frauen zusammenschließen? Wie werden diese auf Bertis Vorschlag reagieren? Nicht nur für Berti beginnt eine turbulente Zeit…..

Das Heinrich Problem ist der erste Roman von Alexandra Holenstein und das Cover dieses Buches hat meine Neugierde nahezu geweckt. (Es erinnerte mich ein wenig an die Romane von Ellen Berg). Als ich dieses Buch sah, wusste ich, dass ich dieses Werk unbedingt lesen muss und so war es dann auch.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und leicht, dass den Leser sofort in seinen Bann zieht. Ab der ersten Seite war ich mittendrin in Bertis Geschichte und konnte diesen Roman einfach nicht mehr aus den Händen legen. Rein theoretisch könnte man dieses Buch in einem durch lesen, aber Vorsicht: Wer dies macht, könnte die eine oder andere Pointe überlesen und das wäre einfach zu schade. Hier sollte man Wort für Wort genießen. Auch wenn es sich hierbei um den allerersten Roman von der Autorin handelt, eines weiß ich jetzt schon: Ich liebe diesen Wortwitz, der mich hier und da lauthals auflachen ließ. Bei diesem Roman setzte sofort das Wohlfühlgefühl ein. Ich durfte nicht nur eine Geschichte lesen, sondern zeitgleich entstand auch ein herrliches Kopfkino. Ach, ich liebe solche Bücher!


Die Charaktere sind so lebensnah und authentisch dargestellt worden, dass man sie einfach mögen muss. Ganz egal, um wenn es sich hierbei handelt. Selbst Heinrich hat ein wenig Mitgefühl verdient. Auf die einzelnen Personen möchte ich nicht so eingehen, sonst würde ich zu viel verraten und das könnte den Lesegenuss ein wenig schmälern. Allerdings muss ich den einen oder anderen Satz über Heinrichs Tochter Juliane doch noch los werden. An manchen Stellen hätte ich sie gerne das eine oder andere Mal kräftig geschüttelt und „Aufwachen Mädel“ gerufen. Okay…bei manchen dauert es halt ein wenig, bis sie den wahren Charakter eines Menschen sehen.

Die Handlung zeichnet sich hier durch den eingestreuten Wortwitz und die gelungene Situationskomik aus. Es ist einfach zu schön, Berti dabei zu zusehen, wie sie ihren „Rachefeldzug“ gegen ihren Ehemann Heinrich plant und durchziehen will. Während des Lesens fiebert man auch mit und fragt sich: wird sie tatsächlich ihre Rachepläne durchziehen oder bricht sie das Ganze ab? Je weiter man las, desto mehr Spaß machte es, die Entwicklung der Geschichte mitzuerleben. Hier und da wirkt das ganze Geschehen ein wenig überzogen, aber genau das ist das berühmte i- Tüpfelchen, dass die Handlung ausmacht. Einfach grandios und es ist ein wahrer Lesegenuss den der Leser hier ausgesetzt wird.

Ich fand das Ende sehr stimmig und rundet diese Geschichte perfekt ab. Der Epilog ließ mich ein wenig in Bertis neues Leben blicken.

Danke Alexandra Holenstein für diese humorvolle und wunderbare Geschichte, die mir ein paar heitere Lesestunden beschert haben. Ich hoffe, dass ich noch einige Bücher von dir zu lesen bekomme. Viel Erfolg und alles Gute für deinen weiteren Autorenweg!!!


Veröffentlicht am 18.02.2019

Orangenblütenjahr - ein gefühlvoller Roman über einen Neuanfang

Orangenblütenjahr
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Inhaltsangabe:
Plötzlich und unerwartet stirbt Nellys Mann und dass ist erst der Anfang, denn danach ist nichts mehr wie es einmal war. Nelly erfährt, dass Martin eine Geliebte hatte und mit ihr sogar ...

Inhaltsangabe:
Plötzlich und unerwartet stirbt Nellys Mann und dass ist erst der Anfang, denn danach ist nichts mehr wie es einmal war. Nelly erfährt, dass Martin eine Geliebte hatte und mit ihr sogar einen Sohn. Es gibt nichts mehr was sie in der Heimat hält und so beschließt sie, einen Neuanfang zu wagen. Sie zieht nach München, hat einen neuen Job und lernt neue Leute kennen. Sie fühlt sich dort wohl, aber dieses Glück währt nicht lange, denn ihre Kinder missfällt dieser Schritt.

Orangenblütenjahr ist bereits der dritte Roman von Ulrike Sosnitza. Da ich weder Novemberschokolade noch Hortensiensommer von ihr kannte, war ich mehr als nur auf dieses Buch gespannt. Der Klapptext versprach mir eine sehr emotionale, aber auch unterhaltsame Geschichte zu werden. Eines kann ich jetzt schon vorweg schreiben: meine Erwartungen zu diesem Roman wurden mehr als nur übertroffen.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und leicht zu gleich und entführt den Leser sofort in Nelly Leben. Ab der ersten Seite fühlte ich mich heimisch und mehr als nur wohl. Am liebsten hätte ich das Buch in einem Rutsch durchgelesen, aber ich habe es Seite für Seite einfach nur genossen.
Die Charaktere waren mit ihren Ecken und Kanten so lebendig und authentisch eingefangen und wiedergespiegelt worden. Ich fand sie durchweg sehr sympathisch und es entstand der Eindruck sie schon über Jahre hinweg zu kennen
Dank der detaillierten Beschreibung der Kulisse konnte ich mir die Schauplätze der einzelnen Szenen genau vorstellen und es war absolut egal, ob wir uns in München oder im Allgäu befanden. Das besondere Flair, das an diesen Plätzen herrschte, spürte man.

Die Handlung ist eine gelungene Mischung aus Lebenserfahrung und Liebesroman. Zum einen geht es um den Tod von einem geliebten Menschen, den man jahrelang vertraut hat um jetzt zu erfahren, dass er einen betrogen hat. Nicht nur die Trauer die Nelly lähmt, sondern auch die Wut, Enttäuschung, Verletzbarkeit und Unverständnis der eigenen Familie. Zum anderen geht es um einen Neuanfang und einer neuen Liebe, die eigentlich noch gar nicht sein darf. Ulrike Sosnitza hat es geschafft, die verschiedenen Gefühle der einzelnen Personen so herauszuarbeiten, dass es dem Leser gelingt, sich in die jeweiligen Charaktere hineinzuversetzen und dadurch entsteht ein brillantes Wechselbad der Gefühle. Gerade zwischen Nelly und ihrer Tochter Elena wurde die Trauer und Wut sehr intensiv geschildert und manchmal fragt man sich: Wie hättest du dich in so einer Situation verhalten? Wie Nelly oder doch eher wie Elena?
Aber eines wurde mir wieder klar und ich sage es immer wieder: Der Verlust ist derselbe, nur die Trauer ist eine andere und so war es auch hier.

Was mich sehr beindruckt hat, ist, dass die Geschichte einen wunderschönen und harmonischen Verlauf hatte. Nichts was kitschig oder gar gehetzt wirkte. Ganz im Gegenteil: die Handlung durfte sich entwickeln und leben ohne Wenn oder Aber und das bis zum Ende hin!

Schön waren auch die zahlreichen Zitate, die diesen Roman so bereicherten.

Für mich war es der erste Roman von Ulrike Sosnitza, aber definitiv nicht der Letzte. Nicht nur das Buchcover macht Lust und Laune auf diesen Roman, sondern auch die Geschichte und die sollte unbedingt gelesen werden. Für mich waren es unterhaltsame und sehr gefühlvolle Lesestunden und Balsam für Herz und Seele. Genau das Richtige, um dem Alltag mal zu entfliehen.


Veröffentlicht am 09.02.2019

Jahre aus Seide - Auftakt einer neune Trilogie

Jahre aus Seide
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Inhaltsangabe:

Krefeld 1926 – 1938

Ruth Meyer ist die älteste Tochter von Karl und Martha Meyer und die Schwester von Ilse. Auch wenn sie jüdischer Herkunft ist, fühlt sie sich mehr als Deutsche und ...

Inhaltsangabe:

Krefeld 1926 – 1938

Ruth Meyer ist die älteste Tochter von Karl und Martha Meyer und die Schwester von Ilse. Auch wenn sie jüdischer Herkunft ist, fühlt sie sich mehr als Deutsche und so lebt sie auch. Genießt ihre Kindheit mit Freunden und Familie. Doch die politische Lage verändert sich und nach und nach bekommt das auch Familie Meyer zu spüren. Wie wird es für sie weitergehen?

Nachdem ich mit großer Begeisterung die Australien- Saga und Ostpreußen – Saga von Ulrike Renk gelesen habe, freute ich mich schon auf ihre neue Trilogie. Jahre aus Seide ist der Auftakt der neuen Reihe und der Klapptext versprach mir, dass dieser Roman erneut eine spannende und emotionale Zeitreise werden wird. So war es auch.


Wie schon in ihren vorherigen Büchern überzeugt die Autorin auch hier wieder mit ihrem unverwechselbaren flüssigen und leichten Schreibstil. Ab der ersten Seite durfte ich in das Leben der Ruth Meyer ein und abtauchen. Die Charaktere waren allesamt lebendig und authentisch eingefangen und wiedergegeben worden. Zu Anfang der Geschichte hatte ich ein paar Probleme mich in Ruth hinein zu versetzen bzw. ihre altkluge Art und Weise gefiel mir nicht so gut, was sich aber mit der Zeit legte. Während des Lesens merkte ich, wie mich das Leben von Familie Meyer immer weiter in seinen Bann zog. Ich konnte dieses Buch kaum noch aus den Händen legen. Ich wollte bzw. musste wissen, wie es mit Ruth, ihrer Familie und Freunden und auch mit der politischen Entwicklung weitergeht. Wer die Romane von Ulrike Renk kennt, weiß mit welcher großen Hingabe sie Geschichten schreibt und nicht nur das: die Liebe zum Detail steht auch hier wieder an erster Stelle. In akribischer Kleinstarbeit hat sie historische Daten über den Antisemitismus und die Familie Meyer zusammengetragen und daraus einen emotionalen historischen Familienroman, der auf wahre Begebenheiten beruht, geschrieben. Im ersten Teil dieses Buches lernen wir die unbeschwerte Kindheit der Ruth Meyer kennen, die in einer sehr glücklichen Familie aufwachsen darf. Auch wenn Familie Meyer der jüdischen Gemeinde zugehören sind sie integriert und angesehen. Im zweiten Teil ändert sich das Leben der Familie schlagartig, denn die politischen Veränderungen und der neue Kanzler zwingen die jüdische Gemeinschaft in die Knie. Eine sehr gefühlvolle, spannende und grausame Zeitreise beginnt. Wer jetzt denkt, dass die Kriegserlebnisse langweilig oder gar langweilig sind, der irrt. Aufgrund der Tatsache, dass es sich hierbei um persönliche Aufzeichnungen handelt, erhält man einen komplett anderen Einblick auf dieses Zeitgeschehen, denn man auf keiner Schule erlernt. Auch wenn diese Geschichten fiktiv sind, entsteht der Eindruck das sie sich so abgespielt haben könnten.



Dieser Roman endet mit einem Cliffhanger, der mich voller Neugier und Vorfreude auf den zweiten Band zurücklässt. Zu gerne würde ich weiterlesen um zu erfahren, wie es mit Ruth und ihrer Familie weitergeht.

Was ich immer als sehr positiv empfinde, ist das Personenregister, das am Anfang des Romans steht und auch das Nachwort der Autorin, in dem sie dem Leser erklärt, wie es zu diesem Roman gekommen ist und welche Fakten und Personen war oder fiktiv sind.



Erneut hat mich Ulrike Renk mich mit ihrem neuen Roman überzeugen können und ich freue mich schon auf den zweiten und dritten Band dieser Trilogie. Berührend, informativ und zugleich schockierend.

Veröffentlicht am 04.02.2019

Eine ereignisreiche und spannende Fortsetzung

Gut Greifenau - Nachtfeuer
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nhaltsangabe:

Gut Greifenau 1914 – 1917

Der erste Weltkrieg beginnt und nicht nur in der Welt brechen turbulente Zeiten an, sondern auch für das Gut Greifenau. Konstantin von Auwitz-Aarhayn, der älteste ...

nhaltsangabe:

Gut Greifenau 1914 – 1917

Der erste Weltkrieg beginnt und nicht nur in der Welt brechen turbulente Zeiten an, sondern auch für das Gut Greifenau. Konstantin von Auwitz-Aarhayn, der älteste Sohn der Familie, muss in den Krieg ziehen. Ob er diese Zeit unversehrt überlebt und falls ja, wird er seine große und heimliche Liebe namens Rebecca wiedersehen?

Obwohl seine Schwester Katharina niemanden mehr verachten als Ludwig von Preussen, den Neffen von Kaiser Wilhelm, hält ihre Mutter Feodora an den Heiratsplänen zwischen den beiden fest. Viel lieber würde Katharina ihren Julian heiraten. Wird sie sich gegen ihre Mutter und derer Heiratspläne auflehnen können und Julian wiedersehen?

Es geht spannend weiter….



Gut Greifenau „Nachtfeuer“ von Hanna Caspian ist der zweite Teil der Trilogie. Nachdem ich den ersten Teil „Abendglanz“ mit großer Begeisterung gelesen habe, wartete ich schon sehnsüchtig auf die Fortsetzung, die nun erschienen ist. Endlich geht es mit den Geschehnissen um Gut Greifenau weiter.



Info: Die Geschichte ist nicht für Quereinsteiger gedacht, denn jeder Band baut auf den nächsten auf. Wer hier nicht die Reihenfolge einhält, hat Schwierigkeiten dieser Geschichte zu folgen.



Wie schon beim ersten Band überzeugt die Autorin mit ihrem unverwechselbaren flüssigen und leichten Schreibstil. Ab der ersten Seite tauchte ich wieder in die Geschichte um Gut Greifenau ein und ab. Es war wie ein nach Hause kommen zu alten Freunden. Je weiter ich las desto mehr zog es mich wieder in seinem Bann und dieses Buch konnte und wollte ich kaum mehr aus der Hand legen. Zu jedem Zeitpunkt musste ich wissen, wie es mit Katharina und dem Gut weitergehen wird.

Ach, wie habe ich die Familie von Auwitz – Aarhayn vermisst.

Erneut sind die Charaktere facettenreicht und authentisch dargestellt worden. Ich freute mich auf ein Wiedersehen mit alten Bekannten, aber auch auf neue Personen, die die Geschichte mehr und mehr bereicherten. Die perfekte Kulisse und Atmosphäre, die zwischen 1914 – 1917 spielt, rundeten das Ganze ab. Wer die Autorin kennt, weiß das sie sehr viel Wert auf Details legt und das merkte ich auch hier wieder. In akribischer Kleinstarbeit hat sie diesmal die historischen Informationen des ersten Weltkrieges zusammengetragen und sie so brillant in die Geschichte verwebt, dass daraus eine sehr emotionale und spannende Fortsetzung entstehen konnte. Wer jetzt denkt, dass Kriegsgeschehnisse langatmig oder sogar langweilig werden würden, der irrt. Hier kann man eine Menge über die politische Situation dieser Zeit lernen, die man nie auf einer Schule erlernen durfte. Ich spürte die Angst, den Hunger, den Tod, die Verzweiflung, aber auch die Hoffnung der einzelnen Personen und dadurch konnte ich mich sehr gut in diese Zeit hineinversetzen. Ich liebe es, wenn man fast alles hautnah miterleben kann. Beängstigend wurde es, wenn Jugendliche oder junge Männer in den Krieg ziehen mussten oder die emotionalen Momente, wenn Familien wieder vereint wurden. In keiner Zeit liegt Freud und Leid so eng beieinander wie in dieser. Wenn man das Nachwort des Romans nicht kennen würde, könnte man meinen, dass sich diese Geschichte um dieses Gut genauso abgespielt hat. Leider nein, denn sie ist, bis auf die historischen Daten, rein fiktiv.

Wie schon beim ersten Band endet dieser Band wieder mit einem Cliffhanger, der mich sehr neugierig und voller Vorfreude auf den dritten Band zurücklässt.

Wieder einmal mehr hat Hanna Caspian bewiesen, dass sie eine grandiose Autorin ist. Ihre Romane brillieren durch überzeugende Charaktere, Handlungen, historische Fakten und so kann eine emotionale und spannende Geschichte entstehen, die den Leser einfach mitzieht und fesselt. Ich freue mich schon auf den dritten (und leider letzten) Teil dieser Trilogie.

Veröffentlicht am 01.01.2019

Endlich wird gemordet!

Ich küss dich tot
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Inhaltsangabe:

Die erfolgreiche Hotelmanagerin Annabelle freut sich riesig auf ihren neuen Job in Singapur. Allerdings währt die Vorfreude nicht lange, denn ihre Mutter bittet sie nach Hause zu kommen. ...

Inhaltsangabe:

Die erfolgreiche Hotelmanagerin Annabelle freut sich riesig auf ihren neuen Job in Singapur. Allerdings währt die Vorfreude nicht lange, denn ihre Mutter bittet sie nach Hause zu kommen. Mit ungutem Gefühl fährt Annabelle sofort zu ihren Eltern nach Puxdorf. Kaum ist sie dort angekommen, stolpert sie über eine Leiche. Aber dies ist nicht die einzige Überraschung, die sie erwartet. Ihrem Vater, der angeblich einen Schlaganfall erlitten haben soll, erfreut sich bester Gesundheit, dafür geht es dem Familienhotel Edelweiß gar nicht gut. Annabelle ist entsetzt, das Hotel ist völlig marode. Hinzu kommen noch die interessierten Investoren, die das Edelweiß lieber gestern als heute abreißen lassen würden, um darauf eine Touristenhochburg bauen zu können. Wie wird es mit dem Familienhotel weitergehen und wie wird sich Annabelle entscheiden? Karriere in Singapur oder doch lieber für das idyllische Edelweiß mit Heimatgefühl?


Ich küss dich tot ist der neuste (K) Familienroman von Ellen Berg. Der Klapptext zu diesem Buch versprach mir eine humorvolle, aber auch spannende Geschichte zu werden. Tja, was soll ich dazu noch schreiben: Endlich wurde gemordet! und so war es auch.



Der unverwechselbare flüssige und leichte Schreibstil der Autorin zieht den Leser sofort in seinem Bann. Einmal angefangen und man mag dieses Buch gar nicht mehr aus den Händen legen, aber Vorsicht: wer dieses Buch zu schnell durchliest, überliest vielleicht die eine oder andere Pointe und das wäre viel zu schade. Ich liebe den Wortwitz von Ellen Berg, der mich hier und da lauthals auflachen lässt. Bei ihren Romanen habe ich das Gefühl, dass ich nicht nur eine Geschichte lesen, sondern zeitgleich ein herrliches Kopfkino dazu entsteht. Einfach grandios!

Bei jeden ihrer Bücher merke ich immer wieder, mit wieviel Herzblut sie diese Geschichten kreiert. Hier stimmt von A- Z alles.

Die Charaktere, ganz egal ob sich hierbei um Hauptfiguren oder Nebenrollen handelte, sind allesamt facettenreich und mehr oder weniger sympathisch dargestellt worden. Jeder von ihnen hatte seinen Platz und bereicherte so die Geschichte. Am besten gefielen mir Annabelle, die endlich das gefunden hat, was sie so lange verdrängt hat.

Oma Martha, die mich ein wenig an meine Oma erinnerte. Das - Mensch – ärger- dich - nicht- Spiel mit ihr habe ich auch sooo geliebt.

Oder die Clique von Annabelle, die uns mal gezeigt haben, wie wunderbar es sein kann, wenn wahren Freunde bedingungslos für einander da sind. Schade, dass solche Freundschaften in dieser heutigen Zeit kaum oder eher selten noch zu finden sind.

Die Kulisse von Puxdorf, die so wunderbar eingefangen und wiedergespiegelt worden ist. Eine schöne romantische verschneite Berglandschaft in Oberbayern, die einem Lust auf Urlaub beschert. Dann aber bitte ohne Leiche im Straßengraben!

Oder die Handlung, die ein humorvoller und spannender Mix auf Familiengeschichte, Verbundenheit, Liebe und Mord war. Ellen Berg hat wieder mit ihrer Geschichte den Nerv der Zeit getroffen. Wie oft jagt man die Karriereleiter hinauf oder sucht das kleine Glück und vergisst dabei, was einem wirklich wichtig ist. Einen Platz, an dem man sich geborgen fühlt, die Freunde, die ohne groß zu fragen, für einen da sind oder einfach das Gefühl angekommen zu sein. Eigentlich ist es ganz einfach, wenn man, so wie Annabelle es gemacht hat, einfach auf sein Herz hört.

Ellen Berg hat mal bewiesen, dass sie auch morden kann. Wenn auch auf die sanfte Tour, aber dieser Roman sollte ja auch nicht seine Authenzität verlieren. Hier sollte der Leser das Ganze mit einem Lächeln und Augenzwinkern sehen.



Für mich war es wieder einmal ein humorvoller Familienroman mit einigen spannenden Elementen, die mir zahlreiche Lesemomente bescherten. Vielen lieben Dank dafür, Ellen Berg!