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Veröffentlicht am 07.05.2018

Jupp Backes und sein erster Fall

Nur Gisela sang schöner
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Inhaltsangabe:
Inge und Jupp Backes finden ihre Nachbarin Beate tot in der Badewanne liegen. Und nicht nur das, denn die beiden finden auch noch einen Abschiedsbrief. Alle Indizien sprechen für einen Selbstmord, ...

Inhaltsangabe:
Inge und Jupp Backes finden ihre Nachbarin Beate tot in der Badewanne liegen. Und nicht nur das, denn die beiden finden auch noch einen Abschiedsbrief. Alle Indizien sprechen für einen Selbstmord, aber so einfach scheint die Sache für Jupp Backes nicht zu sein. Ehefrau Inge, Schwiegermutter Käthe und er recherchieren in alle Richtungen. War es doch Mord? Falls ja, wer hat sie auf dem Gewissen?

Seit ich Achtung! Familienfeier und Urlaub! Wir sind dann mal fort von Dany R. Wood mit großer Begeisterung gelesen habe, bin ich ein großer Fan der Familie Backes. Diese Charaktere sind so herrlich erfrischend und komisch, dass man sie einfach nur lieben muss. Sie versprühen einfach gute Laune und machen Lust auf mehr. Nach der langen Wartezeit gibt es ENDLICH was Neues von Dorfpolizist Jupp Backes und Co. Diesmal wird nicht gefeiert oder in den Urlaub gefahren. Nein, jetzt wird es ernst: Es wird ermittelt!! Ja, sie haben richtig gelesen: Dorfpolizist Backes darf seinen Job ausüben. Aber nicht das jetzt jeder meint, dass er einfach so seiner Arbeit nachgeht und gut ist. Familie Backes wäre nicht Familie Backes, wenn sie nicht alle an einem Strang ziehen würde und somit ermittelt nicht nur er, sondern auch Ehefrau Inge und Schwiegermutter Käthe.

In seinem gewohnt erfrischendem und humorvollem Schreibstil lässt Dany R. Wood sein neues Ermittlertrio in seinem ersten Dorfkrimi auf die Leser los. Tja, und wer die Familie Jupp Backes kennt, weiß dass es hier nicht ohne Wortwitz und Situationskomik geht. Es darf also wieder gelacht werden! Selbst der eingestreute Dialekt fehlt nicht und wer dem nicht mächtig sein sollte, die Übersetzungen gibt es umgehend oder am Ende des Buches findet man eine Liste mit allen wichtigen Wörtern. Aber nicht nur das. Denn wo Dorfkrimi draufsteht, muss auch einer drin sein und hier ist es der Fall. Jupp Backes wäre kein Polizist geworden, wenn er seinen Job nicht ernst nehmen würde. In seinem ersten Fall stellt er sein Können unter Beweis. Wir erleben einen sehr gewissenhaften Ermittler, der mehr als nur seine Arbeit macht. Akribisch genau recherchiert er und seine zwei „Ermittlerinnen“ die Spuren und dadurch wird ganz nebenbei ein ganz feiner und schöner Spannungsbogen aufgebaut. Während des Lesens habe ich schon mitgerätselt, wer der oder die Täter sind, aber Pustekuchen. Keine Chance und dazu schreibe ich: Wow, gut inszeniert und brillant umgesetzt! Auch wenn es hier und da einige vorhersehbare Szenen gibt, bleibt die Spannung und der Lesespaß bis zum Schluss erhalten. So muss und sollte es sein.


Für mich war es nicht nur ein Wiedersehen mit Familie Backes, sondern ein pures Lesevergnügen, in kriminalistischen Manier. Ich hoffe und wünsche mir, dass dies kein Einzelfall bleibt und Polizist Jupp Backes hier und da nochmals ermitteln darf. Schließlich hat er seinen ersten Fall mit Bravour gelöst, Das sollte man belohnen…

5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 24.04.2018

Das Leben in der "Yellow Submarine"

Putzfrau bei den Beatles
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Inhaltsangabe:
Die angehende Schriftstellerin Jana muss sich finanziell irgendwie über Wasser halten und deshalb nimmt sie in ihrer Nachbarschaft eine Putzstelle an, aber nicht irgendeine: sie arbeitet ...

Inhaltsangabe:
Die angehende Schriftstellerin Jana muss sich finanziell irgendwie über Wasser halten und deshalb nimmt sie in ihrer Nachbarschaft eine Putzstelle an, aber nicht irgendeine: sie arbeitet bei den Beatles in der Villa „Yellow Submarine“. Nein, hierbei handelt es sich nicht um die Pilzköpfe, sondern um vier Männer, die früher als Band durch die Clubs getingelt sind. Auch im hohen Alter ist ihre große Liebe, die Musik, geblieben. Eines Tages wird das Leben von Paul durcheinandergewirbelt, denn plötzlich soll er einen Enkel namens Leander haben. Nicht nur das, er möchte auch in diese Senioren- WG einziehen. Wenn das mal gut geht….


Putzfrau bei den Beatles ist der neuste Roman von Birgit Rabisch, die eine Geschichte über das Zusammenleben von Generationen erzählt. Ihr angenehmer und flüssiger Schreibstil lässt den Leser sofort in die Geschichte von Jana und Leander ein – und abtauchen. Zudem wird die Geschichte durch den wechselnden Erzählstil der Hauptprotagonisten sehr lebendig gehalten. Dadurch erhält der Leser einen sehr tiefen Einblick in die Gefühlswelt der beiden und sie wirken sehr authentisch und sympathisch. Aber nicht nur sie spielen eine große Rolle, denn hier fehlen noch die „Beatles“. Birgit Rabisch hat eine tolle Männer-WG geschaffen, die nicht unterschiedlicher hätte sein können, aber sich perfekt ergänzen. Mit Ecken und Kanten und dem typischen 68er Jahre Zeitgeist mischen sie die Handlung kräftig ein. Selbst die hitzigen Debatten über politische Themen durften nicht fehlen, aber bei dem Thema Musik waren sie sich immer einig. Die eingestreuten Beatles-Texte haben nicht nur bei mir Erinnerungen wachgerüttelt, sondern den einen oder anderen Ohrwurm wieder entfacht. So konnte ein tolles Lesefeeling entstehen, dass noch mehr Lust auf diese sehr unterhaltsame und nachdenkliche Geschichte machte. Leider war bei Seite 164 schon Schluss, dabei hätte zu gerne weiter gelesen…..


Die Autorin Birgit Rabisch steht nicht nur für unterhaltsame Romane. Sie spiegelt den Zeitgeist wieder und ihre Geschichte sind sehr realitätsnah. Ihre Bücher handeln von Themen, die einen berühren und nachdenklich zurücklassen.
Mit Vorfreude und Neugierde warte ich auf das neuste Buch von ihr, aber vorher gibt es von mir 5 Sterne und ein absolute Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 15.04.2018

Netter Roman, den man lesen kann

Sterne über dem Meer
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"Als Victoria Camber das Büro ihrer kranken Mutter in Bristol ausräumt, bringt der Fund eines Briefes sie auf die Spur eines Familiengeheimnisses und der dramatischen Lebensgeschichte einer ihr unbekannten ...

"Als Victoria Camber das Büro ihrer kranken Mutter in Bristol ausräumt, bringt der Fund eines Briefes sie auf die Spur eines Familiengeheimnisses und der dramatischen Lebensgeschichte einer ihr unbekannten Frau.

Nordengland 1874: Endlich ist Agnes Resolute volljährig und darf das Findelhaus, in dem sie aufgewachsen ist, verlassen. Vor ihrer Abreise erfährt sie, dass ihr als Baby ein Andenken mitgegeben wurde – ein Knopf mit einem Einhorn. Agnes glaubt zu wissen, wem der Knopf gehörte: Genevieve Breakby, der Tochter einer noblen Familie. Doch diese hat England mittlerweile Richtung Australien verlassen. Und so begibt sich Agnes auf die Suche nach ihrer Mutter und eine ungewisse Reise ..."

Sterne über dem Meer ist der neuste Roman der Autorin Kimberley Freeman. Der Klapptext versprach mir eine sehr spannende Geschichte über Victoria Camber und Agnes Resolute zu werden. Während des Lesens musste ich leider feststellen, dass dies nicht der Fall war. Aber der Reihe nach….

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und leicht zu lesen und lässt den Leser sofort in die Geschichte ein- und abtauchen. Der Prolog beginnt bei Victoria Camber und ihrer kranken Mutter, die einen Brief gefunden hat. Ab Kapitel 1 beginnt die lange Reise von Agnes Resolute und deren Familie, die auch zeitweise sehr interessant war. Die Betonung liegt auf zeitweise, denn im weiteren Verlauf wurde es zusehends langatmiger und zäher. Der Lesefluss wurde zudem durch die etlichen Briefelemente gestört. An der Schriftart lag es definitiv nicht, aber da sich diese Elemente über etliche Seite hinauszogen, empfand ich sie sehr ermüdend. Zudem störte mich, dass diese Handlung nur in der Vergangenheit spielt. Es gab zwar einige Teile, die in der Gegenwart spielten, aber die waren so selten, dass es sich kaum lohnt, diese zu erwähnen. Aber genau das ist es was einen guten Familienroman ausmacht, das perfekte Spiel zwischen Gegenwart und Vergangenheit. Zudem fehlten mir die spannenden Momente, die mich an das Buch fesseln. Das alles habe ich hier vermisst. Das Ende dieses Romans war vorhersehbar und okay.

Die Grundidee und Personendarstellung fand ich gut, aber leider scheiterte dies an der Umsetzung. Für mich fehlte der komplette Zusammenhang zwischen Gegenwart und Vergangenheit. Nur einen gefundenen Brief zu besitzen ist mir ein wenig zu dürftig. Daraus hätte man mehr machen können. Ich möchte auf eine Zeitreise abgeholt und mitgenommen werden, das passiert hier leider nicht. Schade,,,,,



Veröffentlicht am 31.03.2018

Der sechste Fall für Thies Detlefsen

Pannfisch für den Paten
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Inhaltsangabe:
In Fredenbüll ist einiges los, denn auf dem Deichvorland soll ein Windradpark entstehen und die ersten Fundamente sind bereits geschossen. Das ruft die Umweltschutzorganisation „Sei (k) ...

Inhaltsangabe:
In Fredenbüll ist einiges los, denn auf dem Deichvorland soll ein Windradpark entstehen und die ersten Fundamente sind bereits geschossen. Das ruft die Umweltschutzorganisation „Sei (k) ein Frosch“ auf den Plan und diese kündigt eine Großdemo an. Schließlich geht es hier um die Rotbauchunke und deren Lebensraum. Genau in dieser Organisationzeit wird ein Toter samt seinem Motorrad in einem der Betonfundamente gefunden. Für Polizeiobermeister Thies keine leichte Angelegenheit, denn es gibt mehr Tatverdächtige als ihm lieb ist. Die Ermittlungen auf der Nordseeinsel können beginnen….

Pannfisch für den Paten ist der sechste Fall für Oberpolizeimeister Thies Detlefsen. Seitdem ich die letzten beiden Fälle (Dreimal tote Tante und Backfisch - Alarm) mit großer Begeisterung gelesen habe, bin ich ein großer Fan von diesen Küsten – Krimis.

Wie gewohnt überzeugt der Autor mit seinem flüssigen und humorvollen Schreibstil, der den Leser sofort in seinen Bann zieht. Seite für Seite geht es auf die Nordseeinsel Fredenbüll. Wer den einen oder anderen Fall schon kennt, freut sich schon auf ein großes Wiedersehen mit Thies Detlefsen und Co. und das findet natürlich in der „De Hidden Kist“ statt. Es gibt keinen besseren Ort, um die aktuellen Geschehnisse der Insel zu diskutieren und damit es gleich heimischer wird, darf der hiesige Dialekt auch nicht fehlen.

In dem neusten Fall geht es um den Windräder, die auf dem Deichvorland gebaut werden sollen. Das ruft die Naturschützer sofort auf den Plan, die sich um die Rotbauchunke sorgt. Aber nicht nur das, denn eines Morgens wird in einem Betonsockel ein Toter mit seinem Motorrad entdeckt. Die Ermittlungen erweisen sich als schwierig, denn dies ist kein gewöhnlicher Mord. Es sieht nach einer Mafiamethode aus, aber ist sie es auch? Oder hat der wahre Mörder eine falsche Fährte gelegt, um die Tat einem anderen in die Schuhe zu schieben? Für Polizeiobermeister Thies Detlefsen beginnt die Spurensuche und wieder einmal kann er sich über tatkräftige Unterstützung der Fredenbüller nicht beschweren.

Krischan Koch versteht es Spannung gepaart mit Wortwitz in einem unterhaltsamen Küsten – Krimi zu verpacken. Wieder ist es ihm gelungen, den Charme der Inselbewohner mit der einzigartigen, aber fiktiven, Kulisse einzufangen und wieder zu spiegeln. Aber auch Neuzugänge werden so integriert, dass sie die Szenerie perfekt ergänzen und bereichern. Hier macht es sehr viel Spaß mitzulesen und zu raten, aber da einige Wendungen gibt, bleibt es bis zur letzten Seite sehr spannend. So wie man es sich wünscht….

Wer nach all den Ermittlungen Hunger bekommen hat, kann sich das eine oder andere Rezept sehr gerne nach kochen. Rezepte befinden sich am Ende dieses Buches.

Ich hoffe und wünsche mir, dass Oberpolizeimeister Thies und seine Fredenbüller noch in viele Fälle ermitteln dürfen.

Veröffentlicht am 21.03.2018

Drei Schwestern am Meer

Drei Schwestern am Meer
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Inhaltsangabe:

Katharina möchte einfach mal wieder den Alltag hinter sich lassen und ausspannen. Wo kann sie das am besten? Natürlich bei ihrer Oma Marianne auf Rügen. Und als ob das nicht genug wäre, ...

Inhaltsangabe:

Katharina möchte einfach mal wieder den Alltag hinter sich lassen und ausspannen. Wo kann sie das am besten? Natürlich bei ihrer Oma Marianne auf Rügen. Und als ob das nicht genug wäre, haben sich auch noch ihre beiden Schwestern Jana und Pia dort angemeldet. Die Vorfreude auf den perfekten Familienurlaub ist schneller vorbei als Katharina lieb ist. Überraschenderweise bekommt sie von ihrem Freund einen Heiratsantrag, aber sie lehnt ab und trennt sich endgültig von ihm. Oma Marianne bricht zusammen und muss ins Krankenhaus. Auch ihre Schwestern bringen ihre Alltagssorgen mit. Wie wird es weitergehen? Wird Oma Marianne wieder gesund? Lernt Katharina ihren Mann fürs Leben kennen?

Nachdem ich Apfelkuchen am Meer von Anne Barns mit großer Begeisterung gelesen habe, wartet ich schon sehnsüchtig auf ihr neustes Werk und endlich ist es da: Drei Schwestern am Meer!

Wieder einmal überzeugt die Autorin mit ihrem unverwechselbaren detaillierten Schreibstil und zieht den Leser sofort in seinem Bann. Die wundervolle Reise nach der idyllischen Ostseeinsel Rügen kann somit beginnen. Dank der brillanten und perfekt eingefangenen Inselatmosphäre entsteht gleich ein Urlaubsfeeling und man hat Lust sofort seine Koffer zu packen, um dort hinzufahren. Was für eine Trauminsel!

Die Charaktere wurden so lebensnah und naturgetreu eingefangen und wieder gespiegelt, so dass man allesamt einfach lieben muss. Ganz egal, ob es Oma Marianne ist, die für die Schwestern mehr war als nur die Oma, die mit ihrer Herzlichkeit und Wärme alle in ihr Herz schließt. Katharina, die einen untreuen Freund nochmals eine Chance gibt, aber einsehen muss, dass es keine gemeinsame Zukunft geben wird. Jana, die Studentin, die sich in ihren Dozenten verliebt und Pia, das Nesthäkchen, die die Kunst mehr liebt als alles andere. Das gleiche gilt auch für Thea, die beste Freundin von Marianne und auch dem Inselarzt Miro, der einen Schicksalsschlag verarbeiten muss. Es macht unheimlich viel Spaß sie durch diesen Roman zu begleiten und ihre Alltagssorgen zu meistern.

Die Handlung ist eine schöne Familiengeschichte über drei Schwestern, die bei ihrer Oma aufgewachsen sind. Auch wenn sie jetzt alle drei ihre eigenen Wege gehen, kommen sie immer wieder gerne zu Oma Marianne zurück. Um ihr Gesellschaft zu leisten, Urlaub zu machen oder einfach das schöne Inselflair zu genießen und um neue Kraft zu tanken. Aber nicht nur: die drei lassen sich auch kulinarisch von Oma verführen und wer beim Lesen Appetit bekommen haben sollte und Lust hat, die eine oder andere Köstlichkeit nach zu kochen, der findet diverse Rezepte im hinteren Teil dieses Romans.

In erster Linie geht es in dieser Geschichte um Familie und Zusammenhalt, aber auch um Liebe, Trennung, Schicksalsschläge, Vergangenheit und Versöhnung. Eigentlich das was das reale Leben auch zu bieten hat.

Trotz der rapiden Entwicklungen bei Katharina fand ich das Ende dieses Buchs gut. Zudem ist es sehr offen beendet worden. Entweder um die Fantasien der Leser anzuregen oder es wird eine Fortsetzung der Schwestern am Meer geben. Letzteres würde mich sehr freuen.


Die Schwestern am Meer ist ein sehr lesenswerter und unterhaltsamer Familienroman, der den Leser abholt und den Alltag vergessen lässt. Das pure Urlaubsfeeling auf Rügen!