Das Dorfleben von Dingelbach
Der Dorfladen - Wo der Weg beginntInhaltsangabe:
1924: In Dingelbach im Taunus führt Martha Haller ihren Laden, wo nicht nur die ansässigen Bewohner zum Einkaufen kommen, sondern dort gibt es auch den neusten Dorftratsch gratis dazu. ...
Inhaltsangabe:
1924: In Dingelbach im Taunus führt Martha Haller ihren Laden, wo nicht nur die ansässigen Bewohner zum Einkaufen kommen, sondern dort gibt es auch den neusten Dorftratsch gratis dazu. Ihre drei Töchter (Helga, Frieda und Ida) helfen ihrer Mutter wo sie nur können, aber Frieda möchte in die große Welt hinaus. Ihr berufliches Ziel ist es Schauspielerin zu werden und das kann sie nur in Frankfurt. Aber wird ihre Mutter ihr diesen Wunsch einfach so erfüllen können, denn diese Schulart ist sehr teuer. Ihre jüngste Schwester Ida hat einen Plan. Wird es Ida tatsächlich gelingen, ihre Mutter mit ihrer Idee zu überzeugen, so dass Frieda ihrem Traumberuf ein wenig näher rückt?
Nach ihrer erfolgreichen Romanreihe „Die Tuchvilla“ hat Anne Jacobs nun ihr neustes Werk „Der Dorfladen“, der im November 2023 im blanvalet – Verlag erschienen ist, vorgelegt. Zwar sind mir der Autorenname und ihre Bücher ein Begriff, aber gelesen habe ich sie nicht und so wurde dieser Roman zu meinem Debüt.
Der Schreibstil war zwar flüssig, aber irgendwie konnte er mich nicht so recht abholen. Die Geschichte wurde dadurch sehr langatmig, wenn nicht sogar etwas langweilig. Während ich die ersten 180 Seiten las, überlegte ich mehrfach, ob ich den Roman zu Ende lesen soll oder vorzeitig abbreche. Ich habe ihn weitergelesen, weil es mittendrin etwas spannender wurde. Aber nicht nur der Schreibstil vermieste mir den Spaß am Lesen, sondern auch die zahlreichen Charaktere, zu denen ich nie wirklich eine Bindung herstellen konnte. Was ich auch an dieser Stelle anmerken möchte, ist, dass mir ein Personenregister hier gefehlt hat. Es waren so viele Personen, wo ich des Öfteren den Überblick verlor. Was ich sehr schade fand. Was mir aber sehr gut gefiel, war der bildhafte Erzählstil, der mir nicht nur die Kulisse von Dingelbach näherbrachte, sondern auch damalige Szenerie. Es entstand ein kurzweiliges Kopfkino.
Die Handlung war die Geschichte über das Leben in Dingelbach, wo der Leser eine Menge über das Dorfleben Anfang des 20. Jahrhundert erfährt. Nicht nur die wirtschaftliche und politische Lage werden hier beschrieben, auch die privaten Probleme, die die Autorin sehr in den Vordergrund gerückt hat. Einerseits war es recht informativ, diese Sichtweite kennenzulernen, anderseits war es schon sehr bedrückend. Das Ende, auch wenn noch viele Fragen offenblieben, stimmte mich ein wenig versöhnlicher. Angeblich soll es noch eine Fortsetzung geben, ob ich diese lesen werde, werde ich heute nicht entscheiden.
Der Dorfladen ist eine nette Geschichte, die man lesen kann, aber meiner Meinung nach nicht muss. Für mich fehlte der berühmte rote Faden und ein wenig mehr Spannung hätte diesem Roman auch nicht geschadet.
3,5 Sterne!