Profilbild von Lesefee2305

Lesefee2305

Lesejury Star
offline

Lesefee2305 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Lesefee2305 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.08.2021

Schattenkrieg

Die Nachtigall
0

„In der Liebe finden wir heraus, wer wir sein wollen; im Krieg finden wir heraus, wer wir sind.“

„Die Nachtigall“ ist ein historischer Roman von Kristin Hannah. Er erschien im Oktober 2017 im Aufbau Verlag ...

„In der Liebe finden wir heraus, wer wir sein wollen; im Krieg finden wir heraus, wer wir sind.“

„Die Nachtigall“ ist ein historischer Roman von Kristin Hannah. Er erschien im Oktober 2017 im Aufbau Verlag und ist in sich abgeschlossen.
Zwei Schwestern, die unterschiedlicher nicht sein könnten und sich dennoch so ähnlich sind. Während Vianne für ihre Familie kämpft, kämpft Isabelle für die Freiheit. Beide bringen sich in Lebensgefahr, denn die Besatzer kennen keine Gnade…

Dieser Roman war mein erster von Kristin Hannah, aber er wird definitiv nicht der Letzte von der Autorin sein. Mit ihrer Geschichte um die zwei französischen Schwestern hat Kristin Hannah mit zu Tränen gerührt und mir so manchen Gänsehautmoment beschert.
Die Handlung führt uns nach Frankreich, in die Zeit des zweiten Weltkriegs und schildert, wie die Familie Rossignol mit dem Krieg und der Besetzung durch die Deutschen umgeht. Die beiden Schwestern könnten dabei nicht unterschiedlicher sein. Die Eine – Isabelle – ist mutig und stark, vielleicht schon fast ein wenig leichtsinnig, aber definitiv entschlossen, den Feind zu bekämpfen und sich gegen die Besatzer aufzulehnen. Dabei scheut sie keine Gefahr und riskiert ihr Leben…
Vianne hingegen ist behutsam und eher ängstlich, sie möchte um jeden Preis ihre Familie beschützen, doch auch sie muss erkennen, dass man nicht immer den Kopf einziehen kann und es Momente gibt, in denen man kämpfen muss…
Beide Frauen sind mir unglaublich ans Herz gewachsen und letztendlich finde ich sie gar nicht mehr so unterschiedlich. Jede kämpft auf ihre Weise und ist dabei wirklich nicht ängstlich, sondern außerordentlich mutig! Die Entwicklung der beiden Frauen ist gut dargestellt und zeigt, wie die äußeren Umstände sich auch auf Persönlichkeiten und Ansichten auswirken können. Ich bewundere beide sehr und außerdem vor allem die Frauen, die damals wirklich gelebt haben und vielleicht ein Vorbild für Isabelle und Vianne waren…
Emotional und tiefgehend schreibt die Autorin von den Erlebnissen, Wagnissen und Gefühlen der Schwestern. Die personale Erzählperspektive wechselt dabei und bringt dem Leser so alle Handlungen und Gedanken nahe. Zudem wechselt die Erzählung teilweise in die Gegenwart zu einer der beiden Schwestern, wobei hier bis zum Schluss unklar ist, welche Schwester nun auf die Vergangenheit zurückblickt und wie und ob die beiden den Krieg überlebt haben.
Ich fühlte mich tatsächlich wie ein Teil der Geschichte und konnte den Roman kaum aus der Hand legen. Schwere und wichtige historische Themen werden mit einer fiktiven Geschichte verknüpft und verdeutlichen die Geschehnisse der damaligen Zeit. Einmal mehr wurde ich an die schrecklichen Taten der Nationalsozialisten erinnert und habe mit der Résistance gekämpft.
Zudem verdeutlich der Roman, wie tapfer viele Frauen während des Krieges gekämpft haben und dennoch kaum Anerkennung dafür erhalten haben. Sie führten einen „Schattenkrieg“ hinter den eigentlichen Kulissen und machten hinterher mit dem Leben weiter, obwohl sie ebenso Schlimmes erlebt haben mochten, wie viele Männer an der Front…
Die Spannung bleibt im gesamten Roman hoch und bis zum Ende war ich mir nicht sicher, wie der Weltkrieg für Vianne und Isabelle ausgeht.

Mein Fazit: „Die Nachtigall“ – ein großartiges Familienepos und definitiv eins meiner Jahreshighlights und eins der berührendsten Bücher, das ich über diese Zeit gelesen habe. Ich empfehle es jedem, der historische Bücher und starke Frauen liebt und vergebe 5 von 5 Sternen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.08.2021

Kunst und Liebe

Dora Maar und die zwei Gesichter der Liebe
0

„War sie Picassos Partnerin, die Frau an seiner Seite und eine eigenständige Künstlerin oder schlichtweg seine Muse, der irgendwann die nächste folgen würde?“

„Dora Maar und die zwei Gesichter der Liebe“ ...

„War sie Picassos Partnerin, die Frau an seiner Seite und eine eigenständige Künstlerin oder schlichtweg seine Muse, der irgendwann die nächste folgen würde?“

„Dora Maar und die zwei Gesichter der Liebe“ ist eine Romanbiografie von Bettina Storks über die Künstlerin Dora Maar. Der Roman gehört zu der Buchreihe „Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe“ und ist im Juni 2021 im Aufbau Verlag erschienen.

„Dora Maar und die zwei Gesichter der Liebe“ – ein Epos an eine große und bedeutsame Künstlerin, die im Schatten von Picasso nahezu verschwand.
Bettina Storks berichtet in fünf Buchabschnitten, wie Dora Maar Künstlerin wurde, Picasso kennenlernte und ihn schließlich wieder verließ. Dabei wandelte sie sich stark: von brillant und selbstständig zu abhängig und fügsam und schließlich wieder zurück in die eigenständige Frau, wobei sie stets versuchte aus ihrer Rolle auszubrechen, aber immer wieder an Picasso scheiterte. Erst spät gelang ihr der Bruch und der Wandel zu einer alten und etwas seltsamen Frau, die mehr oder weniger mit ihrem Leben und sich selbst im Reinen war.
Meines Erachtens war Dora Maar eine großartige Frau mit viel Talent. Sie war ihrer Zeit weit voraus und hatte eine künstlerische Gabe, die sie zu nutzen verstand. Sehr schnell bekam sie viel Aufmerksamkeit, ließ sich dann aber von Picasso in den Hintergrund drängen und zur Muse degradieren. Ihre eigene Kunst trat zurück und aller Augenmerk lag auf Picasso. Dora war letztlich nur ein „Anhängsel“ von ihm. Dies tut mir wirklich sehr leid und umso trauriger ist es, dass sie auch heute als eigenständige Künstlerin bekannt ist! Wie viele ihrer Leidensgenossinnen, denken wir zum Beispiel an Camille Claudel, welche stets im Schatten von Rodin stand und schließlich daran zerbrach, erlag sie der Liebe eines der größten Künstler seiner Zeit.
Doch Liebe hat immer zwei Seiten und eine ist, dass man leider manchmal bereit ist, sich selber aufzugeben. Dora scheint sich dessen zwar immer bewusst gewesen zu sein, konnte aber trotzdem nicht aus der nahezu toxischen Beziehung heraus. Ihre Gefühle überwogen ihren Verstand und selbst nachdem sie mit Picasso gebrochen hatte, übte dieser weiterhin eine große Anziehungskraft auf sie aus…
Bettina Storks stellt die Gefühle und Gedanken Doras in ihrem biografischen Roman sehr gut dar und versteht es brillant, auch Zweifel und Sorgen einfließen zu lassen. Sie rückt die Künstlerin damit in den Fokus der Leserin und verdeutlicht, dass sie viel mehr war als „die Muse Picassos“.
Neben Doras Geschichte war es für mich mal wieder faszinierend zu sehen, wie groß die Kunstszene von Paris eigentlich vor dem zweiten Weltkrieg war. Man Ray, Simone de Beauvoir, Sartre… Und alle haben sich gekannt! Wirklich unglaublich…
Obwohl ich sowohl Dora Maar, als auch Picasso, über den man natürlich auch so einiges erfährt, wirklich interessant finde und definitiv viel über sie gelernt habe, konnte der Roman mich irgendwie nicht vollständig packen. Ich habe nicht richtig in einen Lesefluss hineinfinden können und tat mich mit dem Schreibstil oder dem Romanaufbau irgendwie schwer. Ich kann nicht richtig einordnen, woran dies lag, vielleicht gab es zu wenig Spannung oder ich habe in letzter Zeit zu viele Romane dieser Art gelesen oder war insgesamt nicht wirklich in Lesestimmung… Dennoch ist der Roman ein großartiges Werk über Dora Maar und gibt ihr eine Stimme, die sie unbedingt verdient hat! Zudem ist Bettina Storks eine großartige Autorin, die es versteht eine Geschichte gut und nachvollziehbar aufzubauen.
Daher empfehle ich das Buch absolut, wenn man mehr über Dora Maar oder im Allgemeinen von starken Frauen lesen möchte!

Mein Fazit: Ich fand Doras Geschichte im Grunde sehr faszinierend und bin begeistert, wie sie versucht hat, sich an der Seite Picassos zu behaupten und schließlich um sich selbst kämpfen musste. Dennoch hatte ich ein wenig Schwierigkeiten beim Lesen und vergebe daher nur 4 von 5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.08.2021

Seelenbilder

Solange es Liebe gibt
0

„Manchmal bekam man nicht das, was man wollte, sondern das, was man brauchte.“

„Solange es Liebe gibt“ ist der erste Band der Schmetterlinge-Reihe von Hanni Münzer. Er ist aber in sich abgeschlossen und ...

„Manchmal bekam man nicht das, was man wollte, sondern das, was man brauchte.“

„Solange es Liebe gibt“ ist der erste Band der Schmetterlinge-Reihe von Hanni Münzer. Er ist aber in sich abgeschlossen und kann daher unabhängig gelesen werden. Der Roman erschien am 21.07.2021 im Tinte und Feder Verlag von Amazon Publishing.
Nachdem Julie ihren Mann Jannik und ihre zwei Kinder bei einem Unfall verliert, stürzt sie in ein schwarzes Loch. Sie sieht keinen Sinn mehr in ihrem Leben und überlegt, es zu beendet. Doch als sie erfährt, dass auch ihr Vater verstorben ist und sie nach vielen Jahren in ihre Heimat zurückkehrt, wird sie mit offenen Fragen ihrer Kindheit konfrontiert und muss für oder gegen das Leben entscheiden...

Julie ist eigentlich eine lebenslustige und fröhliche Frau. Mit Jannik an ihrer Seite hat sie das Gefühl, alles schaffen zu können, denn ihr Leben ist endlich perfekt. Durch Jannik ist sie stark und mutig und kann sich den Widrigkeiten des Alltags stellen, ihre Kinder runden das Glück ab. Als sie ihre Familie jedoch bei einem Unfall verliert, verliert auch ihr Leben seinen Sinn…
An der Stelle, als Julie von dem Unfall erfährt, standen mir beim Lesen das erste Mal Tränen in den Augen. Der Schreibstil von Hanni Münzer ist fesselnd und bewegend, die personale Erzählperspektive ist so gut dargestellt, dass ich mich der Protagonistin wahnsinnig nah gefühlt habe. Auch als Julie sich anschließen in ihrem Haus verbarrikadiert und von der Außenwelt abschottet, habe ich mit ihr gelitten. Schließlich verliert Julie alles und nur durch das couragierte Auftreten des angehenden Polizisten Jason erfährt sie vom Tod ihres Vaters und kehrt zurück in ihre Heimat. Die Unterstützung, die sie dort erhält ist atemberaubend und wunderschön. Als Erbin einer großen Kaffeemanufaktur hat sie plötzlich Verantwortung und muss sich dem Leben stellen. Ihre Entwicklung ist hierbei sehr gut dargestellt. Nichts geschieht plötzlich und dennoch ist klar, dass sie sich langsam, aber sicher, zurück ins Leben kämpft. Gerade der kleine Niki und der Hund Chaloú sind dabei eine große Unterstützung und sind auch mir sehr ans Herz gewachsen.
Durch die zwei wechselnden Zeitebenen, in denen der Roman erzählt wird, bleibt es gerade am Anfang interessant und wird trotz der schweren und eher unspektakulären Zeit von Julie nicht langweilig. In der Vergangenheit geht es um Klara, die in eher schwierigen Familienverhältnissen aufwächst und sich eigentlich nur nach Liebe sehnt… Auch ihr Schicksal hat mich schwer getroffen und obwohl sie Dinge tut, die ich definitiv verurteile, tut sie mir unendlich leid…
Insgesamt sind aber wirklich alle Figuren sehr gut charakterisiert und gezeichnet. Sympathien und Antipathien werden schnell deutlich und machen die Geschichte realistisch und greifbar.
Durch das große Erbe von Julie und der damit verbundenen Machtgier entwickelt sich neben der Geschichte um Julie selbst aber auch wieder eine kleine Kriminalgeschichte, ohne die es in den Romanen der Autorin irgendwie immer nur schlecht funktioniert. Während mir diese in „Solange es Schmetterlinge gibt“, jedoch überhaupt nicht zusagte, fügt sich die mögliche Intrige in dieses Buch wunderbar ein. Die Geschichte ist absolut authentisch und kommt mit einer guten Prise Spannung daher.
Neben der fiktiven Geschichte baut Hanni Münzer zudem mal wieder historische Hintergründe ein und beschäftigt sich erneut mit dem Antisemitismus während des Nationalsozialismus, was mir sehr gut gefallen hat.
Unglaublich gelungen sind auch die Kapitelüberschriften, die immer mit einem kleinen Liebesbekenntnis von Jannik an Julie beginnen, welche die beiden sich täglich geschrieben haben. Jedes Mal ging mir das Herz ein bisschen auf, ob dieser wunderschönen Idee…
Als einzigen kleinen Kritikpunkt habe ich (mal wieder), dass man die Reihenzugehörigkeit nirgendwo auf den Buchklappen oder zum Romanbeginn erkennen kann. Dies finde ich immer sehr schade, denn obwohl die Bücher unabhängig von einander lesbar sind, fühle ich mich durch das Weglassen der Verbindungen immer ein wenig getäuscht…

Mein Fazit: Ich hatte beim Lesen wirklich viel Spaß und habe den Roman innerhalb kürzester Zeit durchgelesen. Berührend und nachdenklich, aber auch spannend und unterhaltsam berichtet die Autorin, wie sich Julie ins Leben zurückkämpft, wie das Schicksal manchmal zuschlägt und wie Verantwortung einen aufrecht halten kann. Der mitreißende Schreibstil der Autorin, die leichte und dennoch bewegende Handlung mit tiefgreifenden Themen und tollen Figuren lassen Einen eintauchen in eine Geschichte, die berührt, aufrüttelt und wunderbare Lesestunden verspricht! Ich vergebe 5 von 5 Sternen und bin, wieder einmal, begeistert von Hanni Münzer!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.07.2021

Kleiner Schmetterling

Alle Farben des Regens
0

„Jeder hat seine persönliche Wahrheit […]. Das, was er über sich selbst glaubt, von sich selbst denkt. Und ich glaube fest daran, dass wird anhand dessen die Dinge suchen und finden, von denen wir denken, ...

„Jeder hat seine persönliche Wahrheit […]. Das, was er über sich selbst glaubt, von sich selbst denkt. Und ich glaube fest daran, dass wird anhand dessen die Dinge suchen und finden, von denen wir denken, dass wir sie verdienen.“

„Alle Farben des Regens“ ist ein Roman von Jessica Winter. Er erschien im Juni 2021 im Tinte und Feder-Verlag von Amazon Publishing und ist in sich abgeschlossen.
Arya hat mit ihrer Jugendliebe abgeschlossen. Eigentlich, denn immerhin ist sie mit jemand anderem verlobt. Als Kasey jedoch Jahre nach seinem plötzlichen Verschwinden wieder vor ihr steht, bringt er Aryas sorgfältig aufgebautes Leben vollkommen durcheinander und erinnert sie an die Gefühle und Schmerzen von damals….

Jessica Winters neuster Roman ist emotional, berührend und herzzerreißend. Und das von der ersten Seite an. Durch den unglaublich intensiven und tollen Schreibstil hatte ich von Anfang an das Gefühl, mich mitten in der Handlung zu befinden. Durch die Perspektivwechsel und Rückblicke bleibt die Handlung im gesamten Buch spannend und interessant. Die Vergangenheit von Arya und Kasey wird nur langsam aufgedeckt, sodass sich erst im Laufe der Zeit ein wirkliches Gesamtbild über ihre gemeinsame Zeit ergibt und die Handlung dadurch nur schwer vorhersehbar ist.
Die wechselnde Ich-Perspektive von Arya und Kasey bringt ihre Gedanken und Gefühle absolut authentisch rüber und nicht selten bekam ich Gänsehaut oder musste sogar kleine Tränen wegblinzeln. Die Geschichte der Beiden ist atemberaubend und tiefgreifend. Sie sind verbunden durch eine gemeinsame Kindheit und Jugend, die sie unaufhaltsam aneinandergeschweißt und dennoch ebenso unaufhaltsam auseinandergebracht hat.
Jahre später kämpft Arya noch immer mit dem Verlust ihres besten Freundes und ihrer ersten großen Liebe. Seit dieser Zeit hat sie Verlustängste, meidet Konflikte und ist stets darauf bedacht, es allen recht zu machen. Gleichzeitig steht sie jedoch mit ganzer Kraft denjenigen zur Seite, die sie liebt und gerade ihr Einsatz für ihre Vorschulkinder sucht seines Gleichen. Dass Kaseys Auftauchen sie aus ihrem Gleichgewicht bringt, konnte ich sehr gut nachvollziehen, denn obwohl nach Außen hin alles nach einem Bilderbuchleben aussieht, hadert Arya unterbewusst mit ihrem Leben und gerade mit ihrer Beziehung. Ihr Freund Peter ist nämlich ein egozentrisches Ar******* und hat sofort eine klare Antipathie bei mir ausgelöst. Sehr gefallen hat mir daher auch Aryas Entwicklung und ihr späterer Umgang mit Peter, aber auch mit Kasey. Sie beginnt nämlich, sich nicht mehr alles gefallen zu lassen und aus ihrem Schneckenhaus herauszukommen. Natürlich spielt hierbei auch Kasey eine Rolle…
Auch Kasey und seine Kinder haben mir sehr gut gefallen. An Kasey mochte ich seine Selbstreflektion und den nun großartigen Einsatz für seine Kinder. Er geht an seine Grenzen und kämpft zeitgleich mit seinen Selbstzweifeln, die eigentlich nur Arya vollständig nachvollziehen kann, denn nur sie kennt seine gesamte Geschichte.
Die Annäherung von Arya und Kasey sowie die Besonderheit ihrer Beziehung ist unglaublich gefühlvoll und emotional. Die eingebauten Themen sind gut und tiefgründig gewählt und bewegen sich an vielen Stellen nicht gerade auf einfachem Terrain. Obwohl die Liebesgeschichte also wirklich romantisch und zum Dahinschmelzen ist, verbergen sich auch schwere Themen wie häusliche Gewalt und emotionale Abhängigkeit im Roman. Diese Kombination hat mir sehr gut gefallen, da sie auch zum Nachdenken anregt und nicht nur oberflächlich eine Lovestory darstellt.

Mein Fazit: „Alle Farben des Regens“ ist ein Wechselbad der Gefühle mit vielen Emotionen, unglaublich toller Handlung und wunderbar authentischen Figuren. Ich habe den Roman geliebt und vergebe daher 5 von 5 Sternen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.07.2021

Free like the Wind

Free like the Wind
1

Eine schöne und solide Fortsetzung des ersten Bands der „Kanada-Dilogie“ von Kira Mohn. Der zweite Band ist unabhängig lesbar, für mich gehören die Romane aber zusammen, da man so die Protagonisten eben ...

Eine schöne und solide Fortsetzung des ersten Bands der „Kanada-Dilogie“ von Kira Mohn. Der zweite Band ist unabhängig lesbar, für mich gehören die Romane aber zusammen, da man so die Protagonisten eben schon kennt und auch besser einschätzen kann.

Cayden ist definitiv eine interessante und vielschichtige Figur. Er wirkt selbstsicher, egoistisch, unnahbar und dazu reich. Teilweise ist er sogar unausstehlich. Dass es hinter der Fassade ganz anders aussieht und er definitiv einiges vor den anderen verbirgt. Lediglich Rae gelingt es von Anfang an, einen Blick auf den wahren Cayden zu werfen. Dies ist jedoch nicht immer leicht und eigentlich hat sie auch kein Interesse daran, Cayden näher kennenzulernen. Und doch… Irgendeine Verbindung besteht und da er plötzlich die einzige Chance für sie ist, eine Auszeit im Jasper Nationalpark zu bekommen, ergreift sie diese Möglichkeit…
Die Beziehung zwischen Rae und Cayden ist spritzig, humorvoll und bissig. Ich habe ihre Geschichte sehr gerne gelesen, wobei ich sagen muss, dass der Roman zu Anfang einige Längen hatten. Zum Ende ging es dann plötzlich alles Schlag auf Schlag, sämtliche Konflikte wurden innerhalb kürzester Zeit aufgelöst und dann… Ende… Dies ging für mich ein wenig zu schnell, ist aber nur einer kleiner Kritikpunkt.
Ich habe „Wild like a River“ ein wenig lieber gelesen und konnte mich hier mit der Einzigartigkeit der Story ein wenig mehr identifizieren. Cayden und Rae haben mir ebenfalls gefallen, konnten mich aber einfach nicht ganz so sehr überzeugen wie Haven und Jax. Für „Free like the Wind“ gibt es daher 4 von 5 Sternen von mir!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere