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Veröffentlicht am 02.06.2019

Niedliche Sommerlektüre

Hochzeit in der kleinen Sommerküche am Meer
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„Hochzeit in der kleinen Sommerküche am Meer“ ist der zweite Band der „Floras Küche“ Trilogie von Jenny Colgan. Er erscheint am 04. Juni 2019 als Taschenbuch im Piper Verlag.
Flora MacKenzie hat sich mittlerweile ...

„Hochzeit in der kleinen Sommerküche am Meer“ ist der zweite Band der „Floras Küche“ Trilogie von Jenny Colgan. Er erscheint am 04. Juni 2019 als Taschenbuch im Piper Verlag.
Flora MacKenzie hat sich mittlerweile auf ihrer Heimatinsel Mure eine kleine Sommerküche aufgebaut, die sich zu einem beliebten Treffpunkt des Ortes gemausert hat. Die Versorgung der Inselbewohner und Touristen ist Floras Lebensmittelpunkt, wobei sich auch ihr ehemaliger Chef Joel mehr und mehr in den Vordergrund drängt. Mittlerweile ist er nämlich nicht mehr Floras Chef, sondern ihr Freund, wodurch sich andere Probleme auftun, den Joel ist verschlossen und lässt Flora nur selten an sich heran. Dazu ist er beruflich auch noch viel unterwegs, sodass Flora Zweifel an der gemeinsamen Zukunft bekommt und erst einiges geschehen muss, bevor auch Joel erkennt, dass er kurz davor steht, Flora wieder zu verlieren. Wird er sie halten können?

Jenny Colgan schreibt mit „Hochzeit in der kleinen Sommerküche am Meer“ einen niedlichen und insgesamt gut zu lesenden Roman.
Die Protagonistin Flora wird dem Leser dabei schnell sehr sympathisch. Sie ist eine unglaublich gutmütige Frau, die den Menschen mit ihrem Backwerk helfen möchte. So werden in ihrer Küche nicht nur gängige Gerichte gebacken, sondern auch auf einzelne Wünsche und Bedürfnisse eingegangen, welche nicht immer unbedingt geschäftsträchtig ist. Flora ist eine Seele von Mensch. Umso mehr leidet sie allerdings unter dem Verhalten ihres Liebsten Joels, der sie nur sehr selten an sich heranlässt. Probleme und Sorgen behält er für sich, sodass Flora sich selbst immer mehr als bloße Ablenkung, nicht aber als Partnerin fühlt. Dieses Verhalten ist für Joel nur schwer greifbar und erst sehr spät begreift der taffe Geschäftsmann, dass es zu spät sein könnte für eine gemeinsame Zukunft mit Flora.
Gedanken, Gefühle und Handlungen der Figuren sind durch den allwissenden Erzähler, welcher in Form der Autorin selbst auftritt, zu jeder Zeit eindrucksvoll und ausführlich beschrieben, Kommentare und Erklärungen werden nur an wenigen Stellen angebracht. Insgesamt agiert der allwissende Erzähler in seiner Rolle nur selten als „allwissend“ und berichtet meistens aus der Perspektive einer der Romanfiguren.
Auch die Nebenfiguren spielen in dem Roman eine große Rolle. So ist die Beziehung von Floras Bruder Fintan das genaue Gegenteil zu der Beziehung Floras. Dieser schwebt mit seinem Verlobten Colton nämlich auf Wolke 7 und ist dadurch im täglichen Umgang manchmal nur schwer zu ertragen, wobei man den Verliebten die ungewöhnliche Liebe von Herzen gönnt. Diese Verliebtheit stellt Jenny Colgan auf eine charmante und amüsante Art dar, sodass ich einige Male dachte Fintan und Colton würden vor mir stehen und ich könnte sie beobachten.
Durch die Liebe der beiden Männer zueinander bindet die Autorin ein wichtiges Thema mit in den Roman hinein und zeigt, wie die Homosexualität in der Gesellschaft akzeptiert werden kann. Denn obwohl Mure eine so kleine Insel ist, freuen sich alle aufrichtig für das schwule Pärchen.
Ebenso verhält es sich mit dem Arzt der Insel, Saif. Dieser ist Flüchtling aus Damaskus und als er seine Kinder endlich nachholen kann, steht die gesamte Bevölkerung der Insel mit offenen Armen hinter ihm, um ihn zu unterstützen.
Durch diese Themen wird der als Liebesroman wirkende Roman zu einem Liebesroman mit deutlich tiefgreifenderen Aspekten, welches mit wirklich gut gefallen hat.
Insgesamt sind es aber viele Nebenhandlungen, die Flora und Joel als Hauptfiguren in den Schatten stellen und man sich als Leser fragt, um wen es eigentlich letztendlich geht. Die Geschichten der Inselbewohner sind zwar interessant, hätten aber durchaus auch eine kleine Rolle spielen können, da man eigentlich etwas anderes erwartet.
Der Erzählstil war in der Regel leicht und flüssig, sogar Spannungshöhepunkte gab es. Leider habe ich Band 1 der Reihe nicht gelesen und obwohl die Autorin in einem Prolog zusammenfasst, was sich in Band 1 grob zugetragen hat, hatte ich an einigen Stellen Probleme, die Verbindung zur Vergangenheit herzustellen.
Auch am Ende des Romans sind mir einige Verknüpfungen nicht endgültig klar, sodass ich das Lesen von Band 1 empfehlen würde, bevor Band 2 und 3 gelesen werden.

Mein Fazit: „Hochzeit in der kleinen Sommerküche am Meer“ ist ein niedlicher Roman für leichte und lockere Unterhaltung. Die Autorin hat einen schönen Schreibstil und die Geschichte lässt sich problemlos in einem Zug lesen. Leider fehlte mir Band 1 der Reihe, sodass ich insgesamt das Gefühl hatte, nicht die komplette Geschichte verstehen zu können. Möglicherweise liegt es daran, dass der Roman mich nicht völlig greifen konnte, vielleicht hätte er mich aber auch so nicht vollständig von den Füßen gerissen. Ich vergebe 4 von 5 Sternen
Und empfehle den Roman Leser*innen, die eine unterhaltsame, nicht allzu anspruchsvolle Sommerlektüre suchen!

Veröffentlicht am 31.05.2019

Rührend, ehrlich, anders

Solange sie tanzen
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„Die Zeit heilt alle Wunden“

„Solange sie tanzen“ ist ein ungewöhnlicher Liebesroman von Barbara Leciejewski. Er erschien im Mai 2019 im Tinte und Feder Verlag und ist in sich abgeschlossen.
Ada Friedberg ...

„Die Zeit heilt alle Wunden“

„Solange sie tanzen“ ist ein ungewöhnlicher Liebesroman von Barbara Leciejewski. Er erschien im Mai 2019 im Tinte und Feder Verlag und ist in sich abgeschlossen.
Ada Friedberg ist eine alte Dame, die im Leben schon viel erlebt hat. In den 50er Jahren hat sie ihre große und einzige Liebe Hans kennengelernt, nun, über 50 Jahre später, ist Hand tot und was bleibt der energischen und lebensfrohen Ada noch vom Leben, während sie langsam vergesslicher wird? Ihre Erinnerungen, ihre Kinder und Enkelkinder, ihr Hund Hemingway, der ihrem Leben eine feste Struktur gibt und natürlich die Nachbarn und Freunde, ganz besonders die jungen Leute, die in das alte Haus eingezogen sind, welches Ada und Hans schon immer bewundert haben. Während die jungen Leute jeden Abend tanzen, beobachtet Ada sie mit dem Fernglas und solange die jungen Leute tanzen dreht sich Adas Welt weiter…

Barbara Leciejewski schreibt mit „Solange sie tanzen“ einen ungewöhnlichen Liebesroman. Ada Friedberg ist mittlerweile über 80 und hat ihr Leben stets so gelebt, wie sie es wollte. Ihr Motto dabei war: „[…] wenn man immer von Vernunft gebremst wird, verpasst man etwas im Leben.“ Mit Anfang 20 lernte sie ihren Mann Hans kennen, entgegen dem Willen der Eltern, heirateten die beiden und führten ein gemeinsames Leben, dass meistens dem Bild entsprach, das sich beide für sich gewünscht hatten. Natürlich gibt es in einer Ehe gute und schlechte Zeiten und auch bei Ada und Hans kehrte irgendwann ein eher ungeliebter Alltag ein, in welchem das Miteinander manchmal auf der Strecke blieb. Trotzdem blieben die Liebe und die Zuneigung zwischen den beiden stets bestehen und nun, da Hans nicht mehr lebt, blickt Ada sehnsuchtsvoll auf die gemeinsamen Momente zurück…
Diese Momente sind jene, an die sie sich genau erinnern kann. Glückliche Momente der Vergangenheit, der Jugend, der Zeit als Eltern, der Zeit als Großeltern. Nur die gerade geschehenen Momente scheinen mehr und mehr zu verblassen, die Tage verschwimmen und nur ihr Boxer Hemingway gibt dem Alltag von Ada Struktur.
Im Verlauf der Geschichte nimmt Adas Verwirrtheit zu und aus der offensichtlich gut im Alltag zurechtkommenden Dame wird eine eher zerstreute Frau, die Hilfe benötigt. Die Autorin schafft es mit einem bewegenden Schreibstil, dem Leser den gesundheitlichen Verfall der Dame nahe zu bringen und ihre eigene Angst vor dem Vergessen zu vermitteln. Der Roman berührt sehr und ist wirklich ergreifend.
Ada ist eine liebenswerte und sympathische alte Dame, gleichzeitig war sie immer eine starke und selbstbewusste Frau. Sie hat eine große Lebensweisheit und ist auch im Alter nicht verbittert, sondern sehr offengeblieben. Der Leser begleitet Ada ein Stück ihres Lebenswegs und erfährt durch Rückblicke und Erzählungen aus Adas Perspektive, wie ihr Leben bis zu diesem Punkt verlief. Hierbei wird deutlich, mit welcher Intensität Ada das Leben liebt und wie sehr sie ihren Hans geliebt hat. „In guten wie in schlechten Zeiten“ traf auf diese Beziehung eindeutig zu und es war wunderschön zu lesen, wie eine so lange Beziehung immer so harmonisch und liebevoll bleiben kann.
Auch die Nebenfiguren sind liebevoll beschrieben und authentisch dargestellt, sodass sie einem direkt sympathisch oder eben unsympathisch sind. Eine Hausgemeinschaft wie die in Adas Wohngebäude ist eigentlich sehr wünschenswert. Eine solche Hilfe und Unterstützung wünscht sich eigentlich jeder in unser doch anonymen Zeit…
Die Idee des Buches ist durchaus originell. Der Leser liest nicht nur davon, wie Hans und Ada sich kennenlernen und verlieben, sondern beginnt am Ende der Beziehung und erhält so eine völlig andere Sicht als in anderen Liebesromanen. Er reflektiert das Leben von Ada und zeigt auf, dass man sein Leben so gestalten sollte, wie man es sich selber wünscht, nicht so, wie andere es sich wünschen. Auch wird deutlich, dass sich nicht immer alles planen lässt und gewisse Dinge einfach unvorhergesehen passieren und doch schön sein können, wenn man sie zulässt und annimmt.
Das Thema Demenz wird großartig in den Roman integriert und verpackt, jeder der vielleicht jemanden mit dieser Erkrankung kennt, fragt sich, was währenddessen im Kopf der anderen Person vorgeht und überlegt, wie viel man selber wohl von den Erinnerungslücken mitbekommt. Wenn es zutrifft, dass die Erkrankung sich so darstellt wie bei Ada, dann habe ich großes Mitleid mit diesen Menschen. Sie merken, dass sie die Dinge vergessen und verspüren eine große Unsicherheit, da sie durchaus begreifen, was mit ihnen geschieht. Einfache Dinge werden plötzlich Herausforderungen und das normale Leben wird nahezu unmöglich.
Der Titel des Buches ist großartig gewählt und wird ebenso gut aufgeriffen. Das Tanzen hat in Adas Leben immer eine große Rolle gespielt, sie und Hans haben viel miteinander getanzt. Das junge Paar in dem alten Haus erinnert Ada an diese Zeit und gibt ihr eine innere Ruhe, die ihr manchmal fehlt, wenn die Gedanken kreisen. „Solange sie tanzen“ ist demnach alles in Ordnung.

Mein Fazit: Ein Frauenroman mit einer tollen Idee und gewaltigen Umsetzung. Ein etwas anderer Liebesroman, der nicht unbedingt die Leserinnen in meinem Alter anspricht, sondern vielleicht eher an etwas ältere Leserinnen gerichtet ist. Er zeigt viel Herz und Gefühl und auch mich hat er dazu gebracht über das nachzudenken, was man eigentlich im Leben erreichen möchte und auf welche Zeit ich wohl in 50 Jahren gerne zurückblicke… Mehr als einmal musste ich schlucken und über das gelesene nachdenken.
Ich vergebe 5 von 5 Sternen für einen zu Herzen gehenden Roman!

Veröffentlicht am 27.05.2019

Emotional, dramatisch, ehrlich

Suddenly Forbidden (Gray Springs University 1)
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„Der Mond und die Sterne“

„Suddenly forbidden“ ist ein New Age Roman von Ella Field. Er erschien im Mai 2019 im Forever Verlag und ist der Auftakt der „Gray Springs University“-Trilogie.
Daisy hat das, ...

„Der Mond und die Sterne“

„Suddenly forbidden“ ist ein New Age Roman von Ella Field. Er erschien im Mai 2019 im Forever Verlag und ist der Auftakt der „Gray Springs University“-Trilogie.
Daisy hat das, was sich jeder Teenager wünscht: Einen besten Freund, der sie schon ihr gesamtes Leben lang begleitet und für den sie nun, als Jugendliche, mehr als nur „eine“ Freundin ist. Er ist ihre erste Liebe und die Verbindung zwischen ihnen scheint einzigartig. Doch der plötzliche Umzug Daisys zerstört alles, was Quinn und sie sich aufgebaut hatten. Getrennt durch mehrere Flugstunden, zerbrechen Freundschaft und Liebe, doch Daisy gibt nicht auf und hält an dem gemeinsamen Versprechen fest: „Wir treffen uns auf dem Gray Springs College“. Dort angekommen trifft sie dann allerdings die grausame Wahrheit. Während sie auf Quinn gewartet hat und ihre Gefühle für ihn noch so sind, wie vor zwei Jahren, hat er Daisy scheinbar vergessen und hat eine neue Freundin. Alexis. Daisys ehemalige beste Freundin. Wird Daisy über den Schock, die Trauer und den Verlust von Quinn hinwegkommen? Für ihn kämpfen wird sie nicht, denn er ist vergeben und damit „suddenly forbidden“, doch ihr Herz kann ihn nicht vergessen…!

Ella Fields schreibt mit „Suddenly forbidden“ einen berührenden und ehrlichen New Age oder Coming of Age-Roman. Sie thematisiert die erste große Liebe, die wohl jeder kennt. Sie beschreibt, wie nahe sie einem gehen kann und wie sehr man auf einem in jungen Jahren gegebenen Versprechen bauen kann. Sie beschreibt aber auch, wie die Distanz und das Schweigen Freundschaften und Gefühle zerbrechen kann.
Daisy ist eine Künstlerin. Sie ist nicht direkt eine Außenseiterin, aber sie ist anders. Sie legt wenig wert auf ihr Äußeres und ist trotzdem eine junge Frau, die den Männern auffällt. Sie hat Ausstrahlung und das „gewisse Etwas“. Eine Lebenslust und Kreativität, die Spaß macht und Leidenschaft weckt. Ein gewisses Chaos umgibt sie, welches für mich typisch für eine Künstlerin und kreative Seele ist. Bei diesen Menschen scheint alles irgendwie anders zu laufen als bei weniger kreativen Menschen… ? Durch diese Charaktereigenschaften ist Daisy einem als Leser direkt sympathisch. Sie ist unschuldig und naiv auf ihre Weise und nur selten mit der Boshaftigkeit des Lebens in Kontakt gekommen. Sie ist die Gute, die Hähne vor dem Schlachten rettet und das Gute in jedem sieht.
Quinn hingegen ist Footballer aus Leidenschaft. Allerdings ist er dabei nicht überheblich und egoistisch, sondern bleibt auf seine Weise fürsorglich und besonnen. Sein Traum ist es, professionell Football zu spielen und nach seiner Karriere den Hof seiner Eltern zu übernehmen. Dieses macht ihn ebenfalls sehr sympathisch und eher zu einem „Good Boy“, denn zu einem „Bad Boy“.
Alexis, Daisys ehemalige beste Freundin hingegen, wirkt während des gesamten Romans unnahbar, eher zickig und schwierig.
Die Rollenverteilung in der Geschichte wird also schon durch die Charaktereigenschaften der Protagonisten sehr schnell deutlich.
Die Beziehung zwischen Daisy und Quinn scheint einmalig. Schon als Kinder sind sie unzertrennbar und aus der innigen Freundschaft wird plötzlich Liebe. Eine Liebe, die tiefer zu gehen scheint und die auf einer anderen Ebene stattzufinden scheint, als andere Beziehungen. Trotzdem ist sie dem Umzug von Daisy nicht gewachsen und zerbricht. Die Trennung wirft sowohl Quinn als auch Daisy vollständig aus der Bahn und nur mühsam können sie zurück in den Alltag finden. Das Wiedersehen im College wirft dann die alten Gefühle wieder an die Oberfläche und für Daisy ist die Nachricht, dass Quinn und Alexis nun ein Paar sind, ein regelrechter Verrat, der eigentlich niemals wiedergutgemacht werden kann. Schon gar nicht, nachdem Quinn zugibt, Alexis zu lieben…
Die Handlung ist in einem flüssigen Schreibstil beschrieben, die Perspektive wechselt zwischen der Ich-Perspektive von Quinn und von Daisy und springt zwischen Gegenwart und Jugend- / Kinderalter der beiden. Durch diese Perspektivwechsel bekommt man Eindrücke von der Handlung, die durch eine einzige Perspektive nicht oder nur schwer darstellbar wären. Ella Fields verleiht der Geschichte daher durch den Perspektivwechsel mehr Tiefgang und Dynamik, wobei der Wechsel für mich an manchen Stellen zu Verwirrung führte, da ich in der Regel irgendwie davon ausging, dass Daisy „ich“ ist und ich manchmal durcheinanderkam.
Die Autorin wirft in ihrem Roman große Gefühle auf und beschäftigt sich mit der Frage, ob es „die eine“ Liebe geben kann, oder ob man auch mehrere Personen auf verschiedene Weise lieben kann. Die Handlung ist zu keiner Zeit langweilig oder langatmig und war für mich auch nicht eindeutig vorhersehbar. Bis zum Ende war mir nicht klar, ob es für Daisy ein Happy End geben würde oder nicht.
Der Titel des Buches ist großartig gewählt. Quinn, der für Daisy immer derjenige war, durch den sie „vollständig“ war, hat sich eine andere Partnerin gesucht und scheint nun urplötzlich unerreichbar – „suddenly forbidden“.
Als Auftakt der Buchreihe zur „Gray Springs University“-Reihe macht sich der Roman ebenfalls sehr gut. Die Charaktere der folgenden Bände werden bereits vorgestellt und ihre Geschichten versprechen weitere spannende Liebesdramen mit sympathischen Protagonisten.

Mein Fazit: Ein New Age-Liebesroman ohne viele Schnörkel, aber mit viel Gefühl und großen Emotionen. Ich habe „Suddenly forbidden“ sehr gerne gelesen und bin gespannt auf die nächsten Bände der Reihe! Ich vergebe 4,5 von 5 Sternen für einen schönen, geradlinigen Coming-of-Age Roman, der mir Spaß gemacht hat. Er hat mich dabei allerdings nicht so vom Hocker gehauen wie andere Bücher dieses Genres, weshalb ich einen halben Stern abziehe.

Veröffentlicht am 22.05.2019

Witzig, berührend, emotional

Glück ist meine Lieblingsfarbe
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„Herz öffnen, statt Kopf zerbrechen“

„Glück ist meine Lieblingsfarbe“ ist ein Roman von Kristina Günak. Er erscheint am 31. Mai 2019 im Bastei Lübbe Verlag und ist in sich abgeschlossen.
Juli ist Mitte ...

„Herz öffnen, statt Kopf zerbrechen“

„Glück ist meine Lieblingsfarbe“ ist ein Roman von Kristina Günak. Er erscheint am 31. Mai 2019 im Bastei Lübbe Verlag und ist in sich abgeschlossen.
Juli ist Mitte 30 und hat nach Ansicht ihrer Eltern noch „nichts erreicht“ in ihrem Leben. Vor ein paar Monaten hat sie ihren gut bezahlten Job als Teamleiterin in einer Versicherung gekündigt und ist mit einem One-Way-Ticket nach La Palma geflogen. Hier lebt sie nun und hält sich mit kleineren Jobs und ihrem Ersparten über Wasser. Zu sich selbst finden, Ziele setzen, das Leben neu strukturieren ist das, was Juli sich während ihrer Zeit auf der Insel vorgenommen hat. Schnell findet sie Anschluss und wird liebevoll in den Kreis der Inselbewohner aufgenommen. Bei einer Feier lernt sie dann den unnahbar wirkenden Quinn kennen und bemerkt, dass er sehr anziehend und interessant auf sie wirkt. Verlieben möchte sich Juli aber auf keinen Fall! Als dann aber ein hilfloser Vierbeiner Julis Leben gehörig durcheinander wirbelt, beginnen sich ihre Lebenskarten neu zu mischen und Juli beginnt zu erkennen, worauf es ihr im Leben ankommt.

„Glück ist meine Lieblingsfarbe“ hat mich berührt, bewegt, zum Lachen und fast auch zum Weinen gebracht. Kristina Günak beschreibt so wundervoll, wie es einem ergehen kann, wenn man plötzlich die gesellschaftlichen Normen und Werte nicht mehr erfüllen kann und will. Wenn man den gut bezahlten „Traumjob“ aufgibt und einfach ausbricht. Ich kann mir kaum vorstellen, wie viel Mut dieser Schritt erfordert. Für sich selbst entscheiden, egal ob die Familie zu einem hält oder nicht, egal was Freunde raten oder denken. Zu sich selbst finden und zur Ruhe kommen.
Die Protagonistin Juli ist eine unglaublich sympathische und offene Frau. Sie liebt es mit Leuten zu sprechen und hat für jedes Problem ein offenes Ohr. Sie ist beliebt und für die Menschen da. Ebenso verhält es sich mit Tieren. Juli ist ein Hundemensch und kennt sich auf diesem Gebiet unglaublich gut aus. Nur einen eigenen, den traut sie sich nicht zu. Ihre Selbstzweifel sind zu groß und lassen es nicht zu, dass sie Verantwortung für ein lebendiges Wesen übernimmt. Erst während ihrer Zeit auf der Insel und als das Schicksal ihr keine Wahl mehr lässt, kann Juli sich auf einen eigenen Hund einlassen. Insgesamt entwickelt sich Juli während des Romans. Zu Beginn ist sie unsicher und zweifelt sehr an sich selbst. Sie stellt ihr Leben in Frage, lässt sich von ihren Eltern schlechtreden und traut sich wenig zu. Nach und nach beginnt sie aber festzustellen, was sie will, was ihr wichtig ist und worauf es ihr im Leben ankommt. Gesellschaftliche Normen können für einen selber gelten, müssen es aber nicht. So schafft sie es später auch, ihren Eltern ausdrücklich zu verstehen zu geben, dass sie eine Entscheidung für sich selber getroffen hat und von dieser nicht zurückweichen wird.
Auch Quinn ist liebevoll gezeichnet und dargestellt. Anfangs abweichend und unnahbar, beginnt er seine Masken fallen zu lassen und seine Mauern abzubauen, sodass Juli den wahren Quinn kennenlernen kann.
Die Palmeros sind mit ihrem südländischen Temperament und Engagement großartig beschrieben und brachten mich immer wieder zum Schmunzeln. Ebenso Julis bester, schwuler Freund hat mir beim Lesen regelmäßig ein Lächeln aufs Gesicht gezeichnet.
Der Schreibstil der Autorin ist wunderbar. Die Geschichte liest sich flüssig und einnehmend. Immer wieder wechseln sich locker leichte Passagen mit ernsten und nachdenklichen Passagen ab. Die Mischung erzeugt einen unglaublichen Charme, der von dem Roman ausgeht. Er zeigt auf, dass Zweifel zu jedem Lebensabschnitt dazugehören, dass man nicht den gesellschaftlichen Regeln folgen muss und dass man im Leben wert auf das legen muss, was einem selbst wichtig ist. Manchmal findet man das Schicksal aber nicht in seiner Komfortzone. Man muss manchmal aus ihr ausbrechen, um zu erkennen, was einem wichtig ist, um zu lernen, wie man mit der Vergangenheit umgeht, wie man Verantwortung übernimmt.
Begeistert hat mich außerdem, dass Kristina Günak die große Liebe zu Hunden in den Roman einfließen lässt. Hierdurch konnte ich noch leichter einen Zugang zur Protagonistin finden und muss sagen, dass Julis Umgang mit den Tieren hier von einer sehr guten Sachkenntnis in Sachen Hundeerziehung und -verhalten die Rede ist!
Zusätzlich taucht dann in einem kleinen Nebensatz noch meine Heimatstadt Lübeck auf. Danke dafür! ?

Mein Fazit: Der Roman hat mir Lese-Herzmomente beschert. Ich habe gelacht und fast geweint. Ich bin in der Geschichte versunken und habe mich unglaublich gut mit Juli identifizieren können. Nicht immer läuft alles im Leben nach Plan. Manchmal muss man vom Weg abweichen, um den richtigen Weg wiederzufinden; dem Herzen folgen und nicht immer nur den Verstand befragen. Ich vergebe ganz klar 5 von 5 Sternen und bin unglaublich froh, den Roman durch Zufall in der #netgalleydechallenge gefunden zu haben!

Veröffentlicht am 20.05.2019

Leichte und unterhaltsame Lektüre

Phoebe
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„Phoebe, eine Straßenhündin checkt ein“ ist ein Roman von Uwe Krauser. Er erschien im Februar 2019 im Shaker Media Verlag.
Durch einen glücklichen Zufall, oder vielleicht auch einfach durch das Schicksal, ...

„Phoebe, eine Straßenhündin checkt ein“ ist ein Roman von Uwe Krauser. Er erschien im Februar 2019 im Shaker Media Verlag.
Durch einen glücklichen Zufall, oder vielleicht auch einfach durch das Schicksal, gelangt Phoebe aus einem kroatischen Tierheim in das beschauliche deutsche Bodenmais. Angekommen bei ihren neuen Besitzern Uwe und Oliver gelingt es ihr schon am ersten Tag, diese um ihre Pfoten zu wickeln. „Ein Hund gehört nicht ins Bett“, doch was geschieht innerhalb kürzester Zeit? Natürlich, Phoebe erobert das Bett… ? Welche weiteren Hürden es in Phoebes erstem Jahr als Familien- und vor allem Hotelhund zu meisten gibt, berichtet sie selbst in diesem Roman.

Phoebes Besitzer Uwe Krauser beschreibt in seinem Roman liebevoll aus der Ich-Perspektive Phoebes, wie die Mischlingshündin ihr erstes Jahr in Deutschland meistert.
Durch die Wahl der Erzählperspektive aus Phoebes Sicht, wird sie für meinen Geschmack ein wenig zu vermenschlicht. Gewisse Zusammenhänge und Schlussfolgerungen traue ich den Hunden am Ende doch nicht zu, obwohl ich sie über alles liebe und ihnen durchaus einiges zutraue. Zudem können die Ereignisse natürlich nur aus Sicht der Hündin beschrieben werden, dadurch gewinnen sie deutlich an Komik, verlieren aber ein wenig an Tiefgang und bleiben eher oberflächlich.
Niedlich ist es allerdings schon, zu lesen, was für Gedanken im Hundehirn so vor sich gehen könnten. Bestimmte Situationen kennt einfach jeder Hundehalter zu gut. Die „großen braunen Fladen mit weißem Papier“ zum Beispiel… Igitt Wer kennt sie nicht und natürlich merken die lieben Vierbeiner sich genau, an welcher Stelle sie liegen…
Insgesamt die die auftretenden menschlichen Figuren eher überspitzt dargestellt. Sowohl die „Dorf-Tratschtante“ Anna, die zunächst extrem unsympathische Schwiegermutter (um nicht zu sagen, das „Schwiegermonster“…), als auch die esoterische Barbara zeigen hier natürlich ein Extrem. Im echten Leben wird wohl ein bisschen was dieser Charaktereigenschaften auch in ihnen zu finden sein, aber ich denke die Darstellung im Roman ist eher konstruiert, gewinnt dadurch aber natürlich deutlich an Unterhaltungscharakter! ?
Phoebe selbst ist als empathische und freundliche Hundedame beschrieben. Hilfsbereit für andere, unsichere Hunde und stets zur Stelle als Seelentröster für die Menschen.
Der Roman zeigt zwischendurch komplexe Themen der Hundeerziehung auf, die auf leicht verdauliche Art als gut oder schlecht dargestellt werden. Dies hat mir gut gefallen.
Einen klassischen Spannungsbogen gibt es nicht, diesen gibt aber auch die Geschichte nicht her. Der Roman bietet durch viel Witz und Charme eine lockere und leichte Unterhaltung, die in vielen Aspekten und auf amüsante Weise das Leben von fast jedem Hundebesitzer widerspiegelt. Dabei werden auch die unerfreulichen und traurigen Momente in diesem Leben nicht vergessen, sodass der Roman durchaus auch ernste Passagen enthält.

Mein Fazit: Komplett überzeugt hat „Phoebe, eine Straßenhündin checkt ein“ mich leider nicht. Der Roman war leicht zu lesen und dabei auch unterhaltsam. Er ist locker, charmant und niedlich und damit vielleicht am besten für Hundeliebhaber geeignet, die seichte Unterhaltung und Zerstreuung in Form eine schönen Hundebuches möchten. Ich vergebe 3 von 5 Sternen, da der Roman mich leider nicht umhauen konnte. Trotzdem freue ich mich darauf, Phoebe nun bei Instagram zu folgen und weiter Abenteuer von ihr mitzuerleben.