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Veröffentlicht am 08.12.2018

Großartige Gefühle

Save You
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James hat Ruby enttäuscht. Maßlos. Eine Beziehung kommt nicht mehr in Frage. Und doch... Die Gefühle bleiben. Aber es geht nicht, einen solchen Verrat kann sie James nicht vergeben. Auch als dieser alles ...

James hat Ruby enttäuscht. Maßlos. Eine Beziehung kommt nicht mehr in Frage. Und doch... Die Gefühle bleiben. Aber es geht nicht, einen solchen Verrat kann sie James nicht vergeben. Auch als dieser alles daran setzt, sie zurückzugewinnen, bleibt Ruby hart. Oder beginnt ihr Schutzschild doch zu bröckeln...?

Mona Kasten knüpft mit "Save you" nahtlos an "Save me" an und bringt die Geschichte weiter in Schwung. Dabei schafft sie es tiefgründig zu bleiben und auch andere Aspekte, neben der Liebe zwischen James und Ruby aufzugreifen. Freundschaft, Verrat und Zusammenhalt prägen die Maxton-Hall-Reihe und der flüssige Schreibstil lässt die Wörter nur so dahin fliegen. Ein Buch, das sich nur schwer aus der Hand legen lässt!

Veröffentlicht am 06.12.2018

Großartig <3

Save Me
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Eins meiner Lieblingsbücher in diesem Jahr! Der Beginn der Geschichte von Ruby und James, der Auftakt zur Maxton-Hall-Reihe.
Ruby und James könnten nicht unterschiedlicher sein. Er: reich, selbstbewusst, ...

Eins meiner Lieblingsbücher in diesem Jahr! Der Beginn der Geschichte von Ruby und James, der Auftakt zur Maxton-Hall-Reihe.
Ruby und James könnten nicht unterschiedlicher sein. Er: reich, selbstbewusst, gut aussehend. Sie: kommt aus einem gutbürgerlichen Elternhaus, darauf bedacht nicht aufzufallen, von ihrem Aussehen nicht überzeugt.
Durch einen Zufall lernen die beiden sich kennen und sind überzeugt: Wir können einander nicht ausstehen und vor allem nicht einschätzen.
Durch einen von James unangemessenen Scherzen sind die beiden dann aber gezwungen mehr Zeit miteinander zu verbringen und kommen sich plötzlich näher...

Veröffentlicht am 19.11.2018

Stimmungsvoller und Weihnachtlicher Liebesroman

Winterzauber auf Gracewood Hall
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„Winterzauber auf Gracewood Hall“ von Sandra Rehle ist ein Liebesroman, welcher in England während der Weihnachtstage spielt. Er ist der Auftakt der Buchreihe um das Anwesen „Gracewood Hall“ und in sich ...

„Winterzauber auf Gracewood Hall“ von Sandra Rehle ist ein Liebesroman, welcher in England während der Weihnachtstage spielt. Er ist der Auftakt der Buchreihe um das Anwesen „Gracewood Hall“ und in sich abgeschlossen.
Liz ist gerade von ihrem Freund getrennt, als sie während ihres Sommerurlaubs auf Bali Nick und dessen Familie kennenlernt. Die drei freunden sich an und Liz erfährt, dass Nicks Bruder und dessen Lebensgefährte in England ein altes Herrenhaus besitzen, welches sie aufwendig renoviert haben und zukünftig für Hochzeiten und andere Feierlichkeiten vermieten wollen. Schnell einigen sich die neuen Freunde darauf, dass Liz, die mit Leidenschaft bloggt und fotografiert, für Gracewood Hall die Werbetrommeln rühren könnte. Kurzerhand wird sie daher zu Weihnachten nach Gracewood eingeladen. Diese Gelegenheit ergreift Liz sehr gern, denn sie will sich, nach dem Beziehungsdisaster mit ihrem Exfreund, nun völlig auf die Karriere konzentrieren.
In Gracewood Hall angekommen, wird Liz von Anfang an in die herzliche Familie Bedford integriert. Einzig der gute Freund der Familie Maxwell bleibt abweisend und distanziert. Was es wohl mit ihm auf sich hat? Und weswegen übt er eine solche Faszination auf Liz aus? Wird es Liz gelingen sich auf ihren Blog und ihre Arbeit zu fokussieren? Oder lenkt der attraktive Maxwell, der ebenfalls kein Interesse an einer neuen Beziehung hat, sie von ihrem Vorhaben ab?

Sandra Rehle hat einen flüssigen und mitreißenden Schreibstil. Die Kulisse der Handlung ist toll geschrieben und auch die Charaktere sind sehr schön dargestellt und beschrieben. Die Weihnachtsstimmung wird toll aufgegriffen und als Leser wünscht man sich direkt ins schöne England, um ebenfalls ein Weihnachtsfest im Herrenhaus feiern zu können. Dieser Wunsch wird mit jeder Beschreibung im Buch größer und als es dann am Ende des Buches auch noch beginnt zu schneien, wollte ich am liebsten sofort Weihnachten feiern…
Das Cover des Buches ist liebevoll gestaltet und illustriert. Es bringt Vorfreude auf eine Weihnachtsgeschichte und lässt einen an ein Winterwunderland denken.

Liz ist eine lebenslustige und fröhliche junge Frau. Sie sprüht vor Energie und Charme und war mir auf Anhieb sympathisch. Die gute Laune von ihr ist ansteckend, was mir beim Lesen sehr viel Spaß gemacht hat. Im Laufe der Geschichte wird sie von Grübeleien gepackt und man erkennt, dass eben auch eine so positive Person nicht immer alles rosarot sieht und sehen kann. Dies fand ich sehr ehrlich geschrieben.
Die Herzlichkeit, mit der Liz im Herrenhaus aufgenommen wird ist beispiellos. Sie wird sofort als Familienmitglied akzeptiert und integriert, dies hat mir sehr gut gefallen und ich finde auch, dies passt zu Liz Persönlichkeit. Denn wer könnte diese sympathische Frau nicht mögen?
Auch die Familie Bedford ist einfach großartig. Die Idee, ein schwules Paar als Hausherren einzuführen gefällt mir gut. Dies gibt es viel zu wenig in den klassischen Romanen und gibt dadurch dem Roman nochmal eine andere Note, auch wenn der Hauptfokus nicht auf dieser Thematik liegt.
Maxwell ist ebenfalls gut beschrieben. Zunächst wirkt er unnahbar und abweisend, es wird aber schnell klar, dass hinter dieser Fassade mehr steckt als es den Anschein hat…

Die Handlung konzentriert sich auf die Tage um den Heiligen Abend, spielt also an insgesamt drei Tagen. Dieser Zeitraum ist natürlich gut gewählt, da Liz eben die Zeit während der Weihnachtstage auf Gracewood Hall einfangen soll. Trotzdem sind mir persönlich drei Tage für die Fülle der Ereignisse zu kurz. Es geschieht recht viel und die getroffenen Entscheidungen sind schon so groß, dass es für mich unrealistisch ist, dass dieses nach drei Tagen feststehen kann. Natürlich sind Gefühle nicht planbar und manche Dinge werden auch nicht besser, wenn man ihnen mehr Zeit gibt, trotzdem wirkte dies auf mich überhastet. Ich hätte mir einen größeren Handlungszeitraum gewünscht. Vielleicht hätte Liz doch bis Silvester bleiben können, dieses Angebot stand ja im Raum, und die Beziehungen hätten sich dann etwas länger entfalten können…

Mein Fazit: „Winterzauber auf Gracewood Hall“ ist ein schöner Liebesroman, der sich mit einem flüssigen Schreibstil und einer niedlichen Handlung gut lesen lies. Er eignet sich sehr für kalte Winterabende, an denen man seine Gedanken auf Reisen schicken und gemütlich die Zeit bis Weihnachten todschlagen möchte.
Die Geschichten um Gracewood Hall sind ja noch nicht zu Ende, auch wenn der Roman für meinen Geschmack über einen zu kurzen Zeitraum ging, bin ich gespannt wie es weitergeht und freue mich auf die Fortsetzung der Reihe.
Ich empfehle den Roman jedem, der einen kurzweiligen, schönen Liebesroman lesen möchte, in dem nicht allzu viel Drama und Leid passiert. Die Geschichte ist einfach schön, ohne dabei dramatische Szenen oder Hintergründe preiszugeben. Dies hat mir gut gefallen. Ich vergebe insgesamt 3,5 von 5 Sternen, da mir einfach der Zeitraum für die Tragweite der Handlung zu kurz war.

Veröffentlicht am 19.11.2018

Ein großartig geschriebener und recherchierter historischer Roman

Die Melodie der Schatten
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Der historische Roman „Die Melodie der Schatten“ von Maria W. Peter ist ein in sich abgeschlossener historischer Roman vor der atemberaubenden Kulisse Schottlands im 19. Jahrhundert.
Die junge Adlige ...

Der historische Roman „Die Melodie der Schatten“ von Maria W. Peter ist ein in sich abgeschlossener historischer Roman vor der atemberaubenden Kulisse Schottlands im 19. Jahrhundert.
Die junge Adlige Fiona Hemington hat gerade begonnen den Tod ihrer Mutter zu verarbeiten als sie mit ihrer Tante in deren Haus einziehen soll. Gemeinsam reisen sie in einer Kutsche von Edinburgh nach Inverness, geraten aber in den Highlands in einen Hinterhalt. Fiona kann sich durch eine innere Eingebung retten, muss aber den Tod ihrer Tante, des Kutschers und des mitreisenden Anwalts mit ansehen. Mit letzter Kraft kann sie sich in ein naheliegendes Herrenhaus retten und um Hilfe bitten. Das Anwesen, Thirstane Manor, und dessen Hausherr Laird Aidan entpuppen sich allerdings als eher ungastlich und furchteinflößend.
Fiona leidet schon seit ihrer Kindheit an der Fallsucht und hört Melodien, die für andere Menschen nicht hörbar sind. So hat für sie auch in Thirstane Manor einen eigenen Klang, der auf sie unheimlich und bedrückend wirkt. Zusätzlich zu diesen Melodien beobachtet sie mehrfach eine schwarze Gestalt, welche sie zusätzlich verunsichert.
Mitten in der Nacht verschwindet dann auch noch Fionas Medaillon, welches sie seit ihrer Kindheit immer bei sich trägt, wie es allerdings verschwinden konnte, kann Fiona sich in keinster Weise erklären. Was ist Wirklichkeit, was Fiktion? Ist sie wahnsinnig oder spukt es wirklich im Herrenhaus? Was verbirgt der Hausherr, der ebenfalls von Albträumen geplagt wird und den gesamten Tag hinter verschlossenen Türen arbeitet? Ist das Anwesen verflucht seitdem die früheren Pächter vertrieben wurden?

Zu Beginn des Romans hatte ich das Gefühl, dass er etwas zu realitätsfern und damit für mich zu surreal wäre. Ich war mir nicht sicher, was Fiktion und was Realität ist und hatte Schwierigkeiten mich zum Weiterlesen zu motivieren. Da ich aber an einer Leserunde teilgenommen habe, musste ich mich natürlich überreden und habe es letztendlich nicht bereut. Je tiefer ich in die Geschichte eintauchte, umso mehr war ich gefangen. Alle Fragen, die sich mir zu Beginn stellten, lösten sich im Verlauf des Buches auf und plötzlich war klar, warum am Anfang alles etwas irritierend wirken musste. Maria W. Peter schafft es nahezu während der gesamten Handlung die Spannung aufrecht zu erhalten. Einige Fragen werden wirklich erst zum Ende der Geschichte erklärt, sodass der Leser die ganze Zeit mit rätseln und kombinieren kann.

Fiona Hemington ist eine eher langweilige junge Frau aus dem Haus eines gesellschaftlich hoch angesehen Richters. Sie ist sehr unsicher und lebt zurückgezogen, hat kaum soziale Kontakte oder Bezugspersonen. Ihr Vater forciert die Zurückgezogenheit seiner Tochter, da sie an der Fallsucht leidet und Visionen hat, die für andere nicht erklärbar sind. Eine Einführung in die Gesellschaft scheint aus diesen Gründen undenkbar.
Im Laufe der Geschichte wurde Fiona mir immer sympathischer und tat mir zwischendurch auch sehr Leid. Sie wird immer wieder von Vorahnungen und Visionen eingeholt, sogar während des Klavierspiels erinnert sie sich an eine Melodie, die sie nicht zuordnen kann und zu allem Überfluss landet sie in einem Haus, dass laut Aussagen aller Personen im Umkreis verflucht ist.
Trotz dieser eher schlechten Ausgangssituation entwickelt sich Fiona im Laufe der Geschichte. Durch die Ereignisse wird sie gezwungen, sich mit ihren Visionen und ihrer Vergangenheit auseinander zu setzen. Sie lernt, dass die Vergangenheit immer die Zukunft bedingt und auch die Welt der Realtität und die Welt der Träume nicht ohne einander funktionieren. Aus der schüchternen und unscheinbaren jungen Frau wird so nach und nach eine selbstbewusste Frau. Diese Entwicklung von Fionas Persönlichkeit war während des gesamten Romans erkennbar und wirkte authentisch und toll dargestellt.
Laird Aidan fand ich hingegen von Anfang an hochinteressant. Auf der einen Seite ist er sehr besonnen und eher abweisend, in bestimmten Momenten wiederum extrem gereizt und nahezu unbeherrscht. Sein Auftreten löst große Fragen aus und auch die Albträume die ihn quälen deuten darauf hin, dass er eine recht große Last mit sich herumträgt. Man möchte unbedingt wissen, was ihn zu dem Mann gemacht hat, der er nun ist und möchte verstehen was hinter seinem seltsamen Verhalten steht.

Auch die Interaktion zwischen Fiona und Aidan ist sehr gut dargestellt. Die beiden verhalten sie häufig wie Katz‘ und Maus. Eigentlich möchten sie einander nicht begegnen und wollen den anderen besser jetzt als später wieder loswerden. Trotzdem besteht eindeutig eine Verbindung und sogar eine regelrechte Spannung zwischen ihnen, die sich keiner so richtig erklären kann.
Die Beziehung der beiden ist dabei die gesamte Zeit über nicht übertrieben oder übereilt beschrieben, sie entwickelt sich langsam und wirkte daher auf mich authentisch und realitätsnah.

Die historische Einbindung des Romans ist Maria W. Peter großartig gelungen. Durch das Lesen des Romans konnte ich einiges Neues über die Geschichte Schottlands lernen. Zur Zeit der Romanhandlung ist die Schlacht um Culloden ist bereits fast 100 Jahre her, doch die Veränderungen, die die Zerschlagung des Clansystems mit sich brachte, sind noch immer spürbar.
Der historische Hintergrund wird toll einbezogen ohne dabei zu aufdringlich oder theoretisch zu wirken. Man bekommt Lust eine Reise nach Schottland anzutreten und sich weiter mit der Geschichte des Landes zu befassen! Im Nachwort liefert die Autorin zudem weitere Fakten zum Hintergrund der Geschichte, was den Roman in sich noch einmal abrundet.
Außerdem werden an geeigneten Stellen gälische Ausdrücke eingebracht, wodurch der schottische Charakter des Romans noch einmal eine andere Gewichtung und Greifbarkeit erhält.

Für mich ist der Roman von Maria W. Peter ein sehr gelungener und dauerhaft spannender historischer Roman. Der Schreibstil der Autorin ist während des gesamten Romans flüssig, die Erzählperspektive wechselt zwischen der Sicht von Fiona und der Sicht von Aidan, sodass die Gedanken und Gefühle beider Hauptcharaktere deutlich und tiefgehend dargestellt werden können.

Mein Fazit
„Die Melodie der Schatten“ war das erste Buch von Maria W. Peter das ich gelesen habe. Der Roman hat mich vollständig überzeugt, obwohl ich zunächst skeptisch war und das Gefühl hatte eher eine mystische Erzählung, als einen historischen Roman zu lesen. Dieses Gefühl veränderte sich allerdings immer mehr, denn je mehr Fragen sich auflösten, umso logischer wurde die Handlung. Ich vergebe 5 von 5 Sternen für einen großartig recherchierten und wunderbar geschriebenen historischen Roman!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Geschichte
  • Stimmung
  • Spannung
Veröffentlicht am 12.11.2018

Ein kurzweiliger Liebesroman, gerade für jüngere Leser*innen

Keiner glaubt an uns
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“Keiner glaubt an uns” von Jana von Bergner ist der dritte Teil der New Adult-Reihe um die drei Schwestern Hanna, Emma und Pia. „Keiner glaubt an uns“ ist in sich abgeschlossen und kann daher grundsätzlich ...

“Keiner glaubt an uns” von Jana von Bergner ist der dritte Teil der New Adult-Reihe um die drei Schwestern Hanna, Emma und Pia. „Keiner glaubt an uns“ ist in sich abgeschlossen und kann daher grundsätzlich auch gelesen werden, wenn man die anderen Bände der Reihe nicht kennt, wobei ich sagen muss, dass mir gerade zu Beginn schon die ersten Teile fehlten. Ich würde daher eher empfehlen die Buchreihe vollständig und in richtiger Reihenfolge zu lesen.
Pia und Tom lernen sich kennen, während Tom seine Strafe in der Jugendstrafanstalt absitzt. Sie beginnen sich täglich Briefe zu schreiben und lernen sich nach und nach besser kennen. Ab und an besucht Pia Tom auch in der JSA und eine tiefere Beziehung entwickelt sich. Beide können es kaum erwarten, dass Tom auf Bewährung entlassen wird. Als es dann endlich so weit ist, beginnt ihre gemeinsame Zukunft. Doch wie frei sind die beiden von ihrer Vergangenheit? Ist die Liebe überhaupt echt und können sie es gemeinsam schaffen ihre Vergangenheit hinter sich zu lassen? Denn eine Vergangenheit haben sie beide und diese ist nicht gerade leicht gewesen und wirft auch immer noch Schatten auf die Gegenwart. Um der Beziehung eine Chance geben zu können, müssen die Schatten der Vergangenheit beiseite geräumt werden müssen, können Pia und Tom dies schaffen?

Meine Meinung: „Keiner glaubt an uns“ ist ein Liebesroman im „New Adult“-Format. Er war sehr kurzweilig und die Ereignisse überschlugen sich innerhalb kürzester Zeit. Der Leser steckt von Anfang an mitten in Pias und Toms Geschichte. Durch Rückblicke und geschriebene Briefe der bekommt man Einblicke in die Vergangenheit. Diese spielt eine große Rolle, denn wäre sie anders gewesen, hätten die beiden sich zum einen vielleicht nie kennengelernt, andererseits wäre ohne sie auch jetzt einiges leichter.
Jana von Bergner flechtet in ihren Roman mehrere ernste Themen ein. Alkoholmissbrauch, Loyalität, Ehrlichkeit und Vertrauen. Dabei mahnt oder scheltet sie nicht, sondern zeigt innerhalb der Handlung toll auf, was Drogenmissbrauch und die häufig damit einhergehende Lebensweise anrichten kann. Auch die Problematik einer schweren Kindheit greift sie geschickt auf.
Durch diese Themen und auch durch die gute Darstellung der Gedanken und Gefühle der Hauptcharaktere bekommt der insgesamt recht kurze Roman eine Tiefe, die ich in diesem Format so nicht erwartet hätte, das hat mir wirklich gut gefallen.

Auch an Spannung mangelt es dem Roman nicht. Pia und Tom geraten in eine brenzlige Situation, können sich aber gemeinsam mit Unterstützung von Freunden und Familie daraus befreien und an ihr wachsen.

Pia und Tom entsprechen nicht dem üblichen Klischee eines New Adult-Romans. Tom ist nicht der klassische „Bad Boy“, der das „Good Girl“ trifft und es verführt. Nein. Beide haben ihr Päckchen zu tragen und Probleme zu bewältigen. Sie sind alles andere als perfekt und gerade Pia fällt durch ihren Klamottenstil (Baggyhosen und pinke Haare) auch öffentlich auf. Dazu hat sie einen klassischen Männerberuf gewählt, sie wird KFZ-Mechanikerin. Dies gefällt mir gut, denn auch Frauen können ein Händchen für Technik haben. Tom ist das genaue Gegenteil, denn sein Metier ist die Kunst. Und das kann er wirklich! Durch diese Andersartigkeit sind beide Figuren sehr sympathisch und authentisch.
Auch die Nebenfiguren sind liebevoll dargestellt und beschrieben.

Nicht so gut fand ich, dass die gesamte Handlung auf eine recht kleine Anzahl an Seiten gepresst wurde. Innerhalb weniger Seiten passierte sehr, sehr viel, gerade der Anfang der Beziehung zwischen Pia und Tom wirkte überhastet und für mich etwas verfrüht.

Cover und Titel: Das Cover des Buches gefällt mir sehr gut. Es ist verspielt und gleichzeitig wunderschön. In der Buchhandlung würde ich instinktiv danach greifen, denn das Auge kauft mit. Ein Buch mit hässlichem Cover spricht mich leider sehr viel weniger an, als ein Buch mit schönem Cover.
Der Titel verrät eigentlich nichts und doch so viel. Ich finde ihn gut gewählt denn letztlich glaubt zu Beginn der Geschichte niemand so wirklich, dass Tom und Pia eine Chance haben könnten, so sind sie eigentlich jeder noch zu instabil in ihrer Persönlichkeit, als dass sie einander Halt geben könnten… Können sie allen das Gegenteil beweisen?

Fazit: Der Roman hat mir insgesamt gut gefallen. Ich persönlich fand ihn etwas zu kurz und würde ihn mit 220 ebook-Seiten noch fast als Kurzgeschichte bezeichnen. Trotzdem mangelt es ihm nicht an Gefühl, Tiefgang und Spannung, weshalb ich trotzdem 4,5 / 5 Sternen vergebe. Ich habe die Geschichte von Tom und Pia sehr gern gelesen und empfehle sie gerade jüngeren Leser*innen.