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Veröffentlicht am 12.10.2023

Erschreckendes Deja-Vu

Niemand kann sie brechen
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Die Profilerin Andrea Thornton arbeitet mittlerweile als Dozentin an der Uni. Das gibt der Autorin die Gelegenheit, tiefer gehende Informationen zu Täterstatistiken und speziellem Täterverhalten zu geben. ...

Die Profilerin Andrea Thornton arbeitet mittlerweile als Dozentin an der Uni. Das gibt der Autorin die Gelegenheit, tiefer gehende Informationen zu Täterstatistiken und speziellem Täterverhalten zu geben. Ich fand das mindestens so spannend wie die fesselnde Thrillerhandlung.

Aufgrund ihres hervorragenden Fachwissens wird Andrea von der Polizei immer wieder bei kniffligen Fällen hinzugezogen. Im aktuellen Fall gesteht ein Mann den Mord an seiner Freundin, macht aber psychische Probleme geltend. Schuldfähig oder nicht ? Andreas Herangehensweise war interessant und gibt tiefe Einblicke in die Arbeitsweise eines Profilers.

Dann meldet sich unverhofft Katie, eine junge Frau, die Andrea aus langjähriger Gefangenschaft befreien konnte. Nun wird Katie gestalkt und die alten Ängste kommen wieder und das zu einem Zeitpunkt, als sie bereit für ein neues Leben ist. Wieder ist es beeindruckend, wie Andrea ein Profil des Täters erstellt. Welche Hinweise sie benutzt und welche Schlüsse die daraus zieht. Da ich den Band kenne, der Katies Martyrium zum Inhalt hat, konnte ich Katies Verzweiflung gut nachvollziehen. Gleichzeitig habe ich sie bewundert. Sie ist nicht mehr die willenlose Sklavin, sondern eine mutige junge Frau, die dem Täter Stärke entgegen setzt.

Erneut war ich schockiert, dass es Männer gibt, die Frauen so vehement verachten und sie als Eigentum und Objekt betrachten. Da trägt auch nicht zu meinem Verständnis oder Mitleid bei, zu wissen, dass der Täter ein schwaches Ego und Minderwertigkeitskomplexe hat.

Am Ende kommt es zu einem verbalen Kräftemessen zwischen Andrea und dem Täter. Es war eine Freude und Genugtuung, das zu lesen. Wie immer konnte mich die Kombination von packender Krimihandlung und interessanten Hintergrundinformationen fesseln.

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Veröffentlicht am 10.10.2023

Luise - ein schwerer Start im Exil

Die Glücksfrauen - Der Geschmack von Freiheit
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Berlin 1936 Maria, Anni und Luise sind die besten Freundinnen und träumen davon gemeinsam ein Restaurant zu eröffnen. Anni hat jüdische Wurzeln. Maria ist Jüdin und Luise ist gemeinsam mit ihrem Freund ...

Berlin 1936 Maria, Anni und Luise sind die besten Freundinnen und träumen davon gemeinsam ein Restaurant zu eröffnen. Anni hat jüdische Wurzeln. Maria ist Jüdin und Luise ist gemeinsam mit ihrem Freund Richard im Widerstand aktiv.

Als die illegale Druckerwerkstatt auffliegt, flieht Richard Hals über Kopf nach Amerika. Luise folgt im etwas später zusammen mit dem Versprechen, in Amerika das Restaurant zu eröffnen und auf die beiden Freundinnen zu warten, die sich nicht entschließen können, Deutschland ebenfalls zu verlassen.

86 Jahre später steht Luises Enkelin vor einer schweren Aufgabe. Sie soll ein Drittel Luisens Nachlass bekommen unter der Bedingung, dass sie sich auf die Suche nach den beiden Freundinnen macht.

Die Autorin erzählt in Rückblicken Luises weiteres Leben in Amerika. Es ist ein schwerer Start, denn ohne Geld und Sprachkenntnisse hat man wenig Möglichkeiten. Luise lässt sich nicht unterkriegen. Sie arbeitet als Tellerwäscherin und wird nicht zur Millionärin. Glücklicherweise lernt sie eine Gruppe anderer deutschen Migrantinnen kennen und gemeinsam erarbeiten sie sich ihren Platz in der neuen Welt. Über allem schwebt die Sorge um die Zurückgebliebenen.

June ist nach dem Unfalltod ihrer Eltern bei ihrer Großmutter Luise aufgewachsen. Über deren bewegte Vergangenheit erfährt sie jetzt zum ersten Mal und beschließt, Luises Wunsch , die alten Freundinnen oder deren Nachkommen aufzuspüren, nachzukommen.

Was mich an dem Buch fasziniert hat, war, dass der Schwerpunkt nicht auf dem Leben in Nazideutschland liegt, sondern dort weitermacht, wo viele Bücher, die in dieser Zeit spielen - nach erfolgreicher Flucht.

Die Autorin schildert schonungslos , wie schwer der Neubeginn war. Die Flüchtlinge wurden nicht immer mit offenen Armen empfangen. Die Arbeitssuche gestaltet sich schwierig. Das Leben war teuer. Hinzu kam die Sorge um die Lieben in Nazideutschland, das Heimweh und Schuldgefühle, weil man davon gekommen ist. Luise habe ich bewundert. Wie ein Stehaufmännchen macht sie nach jedem Rückschlag weiter, findet Trost und Rückhalt in der Gruppe. Mir war nicht bewusst, dass es oft die Frauen waren, die die Familie zusammen gehalten und das Überleben gesichert haben.

Ich habe durch das Buch völlig neue Einblicke erhalten, die meine Hochachtung für die Frauen gesteigert haben.

Nicht weniger interessant sind die Ereignisse rund um June. Für mich war es spannend, wie sich die Suche nach den Freundinnen gestaltet, was auch beinhaltet Luises Lebensweg in Amerika nachzuspüren. Durch die Schilderungen ehemaliger Weggefährten ergibt sich ein gutes Bild von Luises facettenreichen Charakter.

Was für mich besonders fesselnd war, durch Junes Nachforschungen erhält man sehr genaue und hilfreiche Hinweise, wie man sich selbst auf die Suche machen kann. Dass es dann noch eine Liebesgeschichte gibt, bei der sich June entscheiden muss, wie sie weiter leben möchte, war nicht so von Bedeutung für mich.

Der Roman hat mich komplett abgeholt und ich konnte kaum aufhören zu lesen, so bewegt hat mich Luises Geschichte, so neu und interessant war der Blick auf die deutschen Migranten in Amerika. Für mich ein tolles Leseerlebnis mit hohem Unterhaltungswert.

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Veröffentlicht am 08.10.2023

2 starke Frauen auf verschiedenen Seiten - ein gemeinsames Ziel

Todsicher verschlüsselt
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Annalena ist eine Einzelgängerin und selbstständige Unternehmerin. Ihre Branche ist - sagen wir mal - speziell. Ihre Auftraggeber stehen auf der falschen Seite des Gesetztes und Annalenas Methoden sind ...

Annalena ist eine Einzelgängerin und selbstständige Unternehmerin. Ihre Branche ist - sagen wir mal - speziell. Ihre Auftraggeber stehen auf der falschen Seite des Gesetztes und Annalenas Methoden sind nicht immer legal. Nur, dass kein falscher Eindruck entsteht, sie ist keiner Killerin. Als ihr Bruder in ihrer Heimatstadt ermordet wird, will sie unbedingt herausfinden, wer dahinter steckt.

Kriminalkommissarin Helga ist in vielen Bereichen der Gegenentwurf. Sie steht auf der Seite des Gesetzes und ist Beamtin. Wenn es um die Lösung eines Falles geht, neigt Helga dazu, sich nicht immer an die gesetzlichen Vorgaben zu halten. Helga erhält den Auftrag, den Mordfall zusammen mit ihrem Team zu klären.

Ich mochte beide Frauen auf Anhieb, die mehr verbindet, als es auf den ersten Blick scheint. Beide nehmen ihre Arbeit sehr ernst und sind gut darin. Beide sind willensstark und dennoch verletzlich. Annalena ist die jüngere und eindeutig fitterer der beiden. Helga ist schon etwas älter, neigt zu Übergewicht und Sport ist nicht ihr Ding. Die Wege der beiden kreuzen sich zwangsläufig immer wieder.

Der Fall ist undurchsichtig. Es fehlt auf den ersten Blick ein Motiv . Durch die Ermittlungen gerät eine IT-Sicherheitsfirma in den Focus. Am Ende kommt es zu einem dramatischen Showdown. Die Identität des Täters und die hohe Gewaltbereitschaft haben mich trotz angestellter Vermutungen dann doch überrascht.

Was mir sofort ins Auge gesprungen ist, ist das tolle Cover des Buches und die liebevolle Gestaltung der Kapitel. Der Autor widmet die Abschnitte abwechselnd Annalena und Helga. Erkennbar , wer gerade die Hauptrolle spielt, ist das am voran gestellten Scherenschnitt .Das fand ich eine tolle Idee.

Die beiden Handlungsstränge machen den Krimi zusätzlich spannend, da die Frauen unterschiedliche Ermittlungsmethoden haben und zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen und mir einen Wissensvorsprung verschaffen . Zusammen ergibt es ein stimmiges Bild.

Immer wieder gibt es humorvolle Szenen, die die Stimmung auflockern. Ich fand den Krimi sehr unterhaltsam und was mir besonders gut gefallen hat, er konnte mich mit seiner in meinen Augen erfrischend neuen Grundidee überraschen und überzeugen .Die Erzählweise trug ebenfalls zu meiner Lesefreude bei . Ich hoffe, die Wege der beiden Frauen kreuzen sich bald wieder und ich bin dabei.

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Veröffentlicht am 07.10.2023

Dunkle Geheimnisse der Vergangenheit

Glutspur
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Zu Beginn ein kleiner Hinweis, man sollte das Buch möglichst in langen Abschnitten lesen. Zumindest trifft dieser Einwand auf mich zu, denn die Ereignisse sind auf drei Handlungsstränge angelegt. dass ...

Zu Beginn ein kleiner Hinweis, man sollte das Buch möglichst in langen Abschnitten lesen. Zumindest trifft dieser Einwand auf mich zu, denn die Ereignisse sind auf drei Handlungsstränge angelegt. dass man schon mal den Überblick verlieren kann. Ich habe auch ein wenig mit der Vielzahl in meinen Ohren fremdländisch klingenden Namen gekämpft, was auch zu meinem holprigen Lesestart beigetragen hat.

Liv Jensen hat den Polizeidienst in Nordjütland quittiert und ist nach Kopenhagen gezogen. Sie versucht sich nun als Privatdetektivin. Ihr Mentor bei der Polizei bittet sie, in einem alten nie gelösten Mordfall erneut zu ermitteln.

Livs neue Wohnung ist im Haus von Hannah Leon und deren kranken Vater. Hannah ist in einer Krise nach einem persönlichen Schicksalsschlag.

Und dann ist da noch der Automechaniker Nima, der auf dem Gelände vor dem Haus eine Werkstatt betreibt. Er ist der Hauptverdächtige in einem aktuellen Mordfall.

Liv trägt für mich eindeutig den Hauptteil der Handlung. Ich bin mit mir uneins, ob ich sie mag. Sie wirkt auf mich verloren und scheint ein Trauma erlitten zu haben. Was sie sicher ist, eine gute Ermittlerin, die nicht aufgibt, bis sie die Lösung des Falles hat.

Auch Hannah ist einsam, kümmert sich um ihren Vater und versucht herauszufinden , wie es zu dem Schicksalsschlag kommen konnte.

Am meisten mochte ich Nima, der gerade als er endlich in Dänemark angekommen scheint, durch den Mordverdacht erneut den Boden unter den Füßen verliert.

Nach und nach ergeben sich Schnittmengen zwischen den drei Fällen. Namen und Orte tauchen kreuzweise auf. Bis fast zur letzten Seite bleibt das Motiv im Dunkeln. Es hat mich insoweit überzeugt, als es zur Persönlichkeit des Mörders passt, der seine persönlichen Vorteile und Rache über menschliches Mitgefühl und Gerechtigkeit stellt.

Der Krimi liest sich fesselnd und abwechslungsreich. Ein wenig Raum für Ruhe bieten Beschreibungen der kargen Landschaft . Ansonsten hält mich die Handlung in Atem, wenn ich sie mir auch etwas weniger problembeladen gewünscht hätte.

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Veröffentlicht am 05.10.2023

Atemlose Spannung bis zur letzten Seite

Der Frauenkeller (Thriller)
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Der Thriller beginnt mit der Entführung einer jungen Frau, die ich hautnah mit erlebe.

Hautkommissarin Emma Bajetzky und ihr neuer Kollege Alex Kuper übernehmen den Fall. Tage später wird die Leiche gefunden, ...

Der Thriller beginnt mit der Entführung einer jungen Frau, die ich hautnah mit erlebe.

Hautkommissarin Emma Bajetzky und ihr neuer Kollege Alex Kuper übernehmen den Fall. Tage später wird die Leiche gefunden, übersät mit Blutergüssen und übel zugerichtet. Die Spuren legen den Freund des Opfers als Täter nahe. Es gibt aber keine tragfähigen Beweise.

Da wird eine weitere Frau vermisst und schließlich ebenfalls auf grausame Weise ermordet aufgefunden. Ist der Freund ein psychopathischer Serienmörder ? Es gibt neue Spuren und die rücken einen neuen Verdächtigen ins Rampenlicht. Hier scheint alles zu passen und er und seine Frau verstricken sich in Lügen. Auffällig ist, dass der Täter genau zu wissen scheint, in welche Richtung die Ermittlungen laufen. Und prompt gibt es passende Hinweise. Als wieder eine junge Frau entführt wird, ist Emma fest entschlossen, sie zu retten - um jeden Preis

Der Thriller ist definitiv nichts für schwache Nerven. Die Szenen zwischen Täter und dem jeweiligen Opfer werden sehr anschaulich beschrieben und waren schwer zu ertragen. Auf der einen Seite das Opfer mit seiner Angst, Hilflosigkeit, Schmerzen und dem Wunsch zu überleben und auf der anderen der mitleidlose Täter, der seine Beute demütigt, grausam misshandelt und sich zum Herrscher über Leben und Tod aufschwingt.

Die beiden Ermittler Emma und Alex arbeiten gut zusammen. Dabei ist Emma geradezu besessen davon, den Täter zu fassen. Dadurch verliert sieh gelegentlich das rechte Maß aus den Augen, was ich als unangenehm empfunden habe. Die Jagd nach dem Mörder gestalte sich ähnlich wie Hase und Igel, wobei die Polizeibeamten die Hasen sind. Immer wenn die Beamten an einen Durchbruch glauben, so wie ich auch, stellt sich die heiße Spur als Sackgasse heraus. Da ich genau wusste, welchen Torturen die Opfer ausgesetzt waren, hat mich die Tätersuche emotional stark mitgenommen. Mit welcher Kaltblütigkeit und ohne jedes Mitgefühl der Killer vorgeht, war für mich auf morbide Weise faszinierend und gleichzeitig hatte ich den sehnlichen Wunsch, dass es vorbei sein möge.

Auch das Ende ist fesselnd und hat das hohe Spannungsniveau des restlichen Thrillers gehalten. Es kommt zu einem Duell zwischen Emma und dem Täter, das packend dargestellt wird.

Das Buch trägt die Bezeichnung Thriller völlig zurecht.

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