Sehr guter cosy crime aus dem Saarland
Nur Bärbel backte besserDurch einen Sportunfall außer Gefecht gesetzt, kann Jupps Ehefrau Inge ihren hausfraulichen Pflichten nicht wie gewohnt nachkommen. Eine Putzfrau muss her und findet sich in der Person der Kroatin Ivana.
Auch ...
Durch einen Sportunfall außer Gefecht gesetzt, kann Jupps Ehefrau Inge ihren hausfraulichen Pflichten nicht wie gewohnt nachkommen. Eine Putzfrau muss her und findet sich in der Person der Kroatin Ivana.
Auch Oma Käthe ist von der neuen Perle angetan und plant ein gemeinsames Backimperium mit ihr. Die Hoffnungen verwehen wie Staub im Wind, denn Ivanas Leben findet ein jähes Ende durch einen Sturz vom Balkon.
Nun schlägt Jupps große Stunde. Unterstützt durch Jürgen, einen zugereisten Lehrer aus Saarbrücken, stürzt sich Jupp in die Ermittlungen. Ivanas Mitbewohner im Mietshaus scheint deren Ableben nicht all zu viel auszumachen und Jupp erfährt einiges über ihre dunklen Seiten. Plötzlich gibt es Mordmotive ohne Ende und Verdächtige wie Sand am Meer.
Endlich wieder ein Fall für die Familie Backes, der meine Erwartungen, die ich aufgrund vorangegangenem Lesevergnügen bei den Vorgängerbände gehegt habe, mehr als erfüllt hat.
Die Familie Backes bestehend aus den Eheleuten Jupp und Inge sowie Inges Mutter, Oma Käthe sind (fast) Menschen wie Du und ich. Inge ist die gute Fee zuhause, die sich um den Haushalt kümmert und dafür sorgt, dass sich Jupp und Oma Käthe nicht gegenseitig umbringen. Jupp kümmert sich um die Sicherheit der Dorfbewohner, hält seine Ehefrau auf Trab und träumt davon, dass Oma Käthe endlich auszieht. Oma Käthe träumt von einer Unternehmerkarriere und sexueller Erfüllung, was des öfteren den Haussegen in Schieflage bringt. Aber wenn es um die Lösung eines Falles geht, arbeiten alle zusammen.
Was mir jedes Mal wieder gut gefällt und mich zum Lachen bringt, sind die Klischees und Vorurteile, die der Autor treffsicher in die Handlung einfließen lässt. So ist es nur verständlich, dass Jupp den zugereisten Lehrer aus der Stadt, der natürlich Vegetarier ist, misstrauisch beäugt. Genauso humorvoll sind die Unterhaltungen, in denen die Gesprächspartner beharrlich aneinander vorbei reden.
Dennoch gleitet das Buch nicht in den Klamauk ab, denn die Krimihandlung ist wohl durchdacht und gipfelt dieses Mal in einem Showdown, bei dem ich echte Sorgen um Jupp und Inge hatte.
Nicht zu vergessen die wohl dosierte Dosis Lokalkolorit .
Man muss nicht unbedingt mit dem Buch nach England reisen, um einen ausgezeichneten cosy crime zu lesen. Das geht auch hervorragend im Saarland, wie der Autor mit seiner Reihe über die Familie Backes beweist.