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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.11.2019

ein Meer von Verrat und Lügen

In den Klauen des Falken
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Der Polizist Zack Herry wird zufällig Zeuge eines Terroranschlages in der U-Bahn. In letzter Sekunde, bevor die jugendliche Attentäterin einen Sprengstoffgürtel zünden kann, erschießt er das junge Mädchen. ...

Der Polizist Zack Herry wird zufällig Zeuge eines Terroranschlages in der U-Bahn. In letzter Sekunde, bevor die jugendliche Attentäterin einen Sprengstoffgürtel zünden kann, erschießt er das junge Mädchen. Durch die Geschehnisse noch traumatisiert muss er sich mit dem bestialischen Mord an einem Kollegen befassen. Der war zum einem ein Bekannter aus der Zeit an der Polizeischule und aktuell für einen Undercover- Kollegen verantwortlich, um den sich Zack von nun an kümmern soll. Ein großes Drogengeschäft soll verhindert werden. Doch die Ereignisse laufen aus dem Ruder. Schließlich findet sich Zack als Mordverdächtiger wieder.
Das Buch ist von der ersten bis zur letzten Seite unglaublich spannend. Zu Beginn der Ereignisse scheint alles klar zu sein: ein Mord an einem Polizisten, Verbindungen ins Drogenmilieu. Doch mit jeder Seite wird das Ganze undurchsichtiger. Ich hatte das Gefühl , mich in einem Irrgarten zu verlaufen. Zack Herry ist jemand, den ich erst auf den zweiten Blick ins Herz geschlossen habe, da er auch einige dunkle Seiten hat. Aber wenn ich die Wahl hätte, wen ich bei einer gefährlichen Unternehmung an meiner Seite haben wollte, würde ich mich sofort für Zack entscheiden. Seine Verlässlichkeit, seine Treue und sein Gerechtigkeitssinn haben mich überzeugt. Obwohl mich die Geschichte in Atem gehalten hat, gab es Momente, in denen mir sehr nach Weinen war. Auch Glücksgefühle und Wut waren dabei. Meine Emotionen fuhren Achterbahn. Das Buch endet dann nochmals mit einem Ausrufezeichen.
Der Thriller bekommt von mir 5 Sterne und ich muss zugeben, so gefesselt hat mich ein Buch schon lange nicht mehr.

Veröffentlicht am 11.11.2019

Verliebt in einen Schotten aus der Vergangenheit

Verloren im Abbild des Kriegers
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Die Restauratorin Rae wurde als Baby vor einem Waisenhaus ausgesetzt. Ihre Herkunft liegt im Dunkeln. Als sie im Auftrag des Museums Gegenstände aus dem 18. Jahrhundert für eine Ausstellung herrichten ...

Die Restauratorin Rae wurde als Baby vor einem Waisenhaus ausgesetzt. Ihre Herkunft liegt im Dunkeln. Als sie im Auftrag des Museums Gegenstände aus dem 18. Jahrhundert für eine Ausstellung herrichten soll, wird sie in die damalige Zeit zurück versetzt. Dort lernt sie den Krieger Alexander Cameron kennen. Raes Neugierde ist geweckt. Sie möchte mehr über den geheimnisvolle Schotten erfahren. Zumal sie in der Vergangenheit von einem unbekannten Mann den Auftrag erhält, Alexanders Leben zu retten, wenn sie nicht selber sterben will. Gegen ihren Verstand verliebt sich Rae in Alexander und setzt alles daran, dessen Schicksal zu wenden. Doch ihre Mission scheint zum scheitern verurteilt.
Das Buch erzählt die hinreißende Liebesgeschichte zwischen Rae und Alexander. Da der historische Rahmen durch die Unabhängigkeitskämpfe der Schotten gegen die Engländer gebildet wird, ist auch für ausreichend Spannung gesorgt und man erfährt einige interessante historische Fakten. Die Autorin beschreibt sehr anschaulich, wie grausam die Engländer mit gefangenen Schotten verfahren sind. Die Schilderungen waren kaum auszuhalten. Da die beiden Liebenden schon einige harte Schicksalsschläge verkraften mussten, habe ich ihnen dennoch gegen alle Wahrscheinlichkeit die Daumen gedrückt und gehofft, dass es ein gutes Ende für die beiden nimmt. Ob es ein Happyend gibt, ist bis zum Schluss unklar.
Ich habe das Buch mit Begeisterung gelesen und kann es jedem ans Herz legen, der spannende Liebesgeschichten mag. Positiv möchte ich noch anmerken, dass die Geschichte nie kitschig oder übertrieben sentimental ist.

Veröffentlicht am 11.11.2019

Eine Liebe, die nicht sein darf

Im Schatten des Turms
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Der junge Alfred Wagener studiert in Wien Medizin. Da er aus ärmlichen Verhältnissen stammt, nimmt er die Stelle als Lehrer für die junge Adlige Helene von Weydrich an , um so seinen Lebensunterhalt zu ...

Der junge Alfred Wagener studiert in Wien Medizin. Da er aus ärmlichen Verhältnissen stammt, nimmt er die Stelle als Lehrer für die junge Adlige Helene von Weydrich an , um so seinen Lebensunterhalt zu finanzieren. Die beiden jungen Leute verlieben sich ineinander . Das Glück scheint perfekt. Da stirbt Helenes Vater und alles ändert sich. Helenes Tante Grazia übernimmt das Regiment im väterlichen Schloss. Alfred wird entlassen und verschwindet spurlos. Helene soll auf dem adligen Heiratsmarkt verschachert werden. Doch beide Liebende geben die Hoffnung auf eine gemeinsame Zukunft nicht auf und jeder kämpft auf seine Weise für ein Wiedersehen.
Das Buch hat mich von der ersten Seite an gefangen genommen. Der Autor erzählt eine wunderschöne Liebesgeschichte, gepaart mit viel Spannung und interessanten geschichtlichen Einsprengseln. Alfred ist der junge Held, der vollen guten Willens und Ideale ist. Er studiert Medizin nicht nur wegen des sozialen Ansehens, sondern weil er den Menschen tatsächlich helfen will. Deshalb sind ihm die Vorgänge im Narrenturm, Wiens psychiatrischen Krankenhaus, nicht gleichgültig, was ihn in ernsthafte Schwierigkeiten bringt. Die Ausführungen zu den gängigen Behandlungsmethoden fand ich sehr interessant, obwohl die Zustände für unser heutiges Verständnis unerträglich waren. Für mich die spannendste Figur war Helene. Die Entwicklung von der wohlbehüteten und naiven Adelstochter zur ebenbürtigen Gegenspielerin der intriganten Tante war sehr gut und überzeugend dargestellt. Ich habe regelrecht mit gefiebert, ob es Helene gelingt, das perfide Spiel der Tante zu durchschauen und zu durchkreuzen. Bei ihrem Kampf erhält Helene Unterstützung vom Grafen Walsegg. Er war für mich die schillerndste Nebenfigur und hat mich mit seiner Art ins Schwärmen gebracht.
Mein Fazit : ein wundervoller, lesenswerter Historienroman mit sympathischen Protagonisten, einem überzeugenden Bösewicht, vielen überraschenden Wendungen, aber trotz der Liebesgeschichte nicht zu viel Zuckerguss.

Veröffentlicht am 09.11.2019

Geschichte ist auch weiblich

Hamburgs starke Frauen
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Die Autorin stellt in ihrem Buch 30 Hamburgerinnen vor, die über die Jahrhunderte hinweg Großes geleistet haben und heute noch als Vorbilder dienen können. Es beginnt mit Glückel von Hameln, die Ende des ...

Die Autorin stellt in ihrem Buch 30 Hamburgerinnen vor, die über die Jahrhunderte hinweg Großes geleistet haben und heute noch als Vorbilder dienen können. Es beginnt mit Glückel von Hameln, die Ende des 17. Jahrhunderts erfolgreich ein Handelsgeschäft führte. Mich persönlich beeindruckte unter vielen die Politikerin Peschel- Gutzeit. Ich war überrascht, dass ich ganz persönlich von ihrem Engagement profitiert habe, da sie durchgesetzt hat, dass Beamtinnen die Arbeitszeit reduzieren dürfen. Das Buch endet mit der Boxerin Susi Kentikian.
All diese Frauen ist gemein, dass sie ihr Recht auf Bildung eingefordert haben und immer überzeugt waren, dass allein Frauen sein keine Grenzen setzt. Man hat als Frau genauso das Recht, seinen Weg zu gehen und man kann Dinge verändern, wenn man beharrlich bleibt. Das bedeutet nicht, dass man auf Kinder und häusliches Glück verzichten muss. Positiv fand ich zudem die kurzen Kapitel. So bekam ich einen knappen Abriss der wesentlichen Lebensstationen der Frauen.. Da am Ende jedes Kapitels Quellen angegeben sind, ist es leicht, sein Wissen zu vertiefen, wenn man es möchte.
Das Buch hat mich aus zwei Gründen vollkommen überzeugt. Die Autorin zeigt, dass viel mehr Frauen wesentliches zur Entwicklung unserer Gesellschaft beigetragen haben, als man gemeinhin vermutet. Und es macht den heutigen Frauen Mut trotz Widerständen , ihren Weg zu gehen.

Veröffentlicht am 09.11.2019

Der Traum vom Glück

Der Fund
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Das Leben hat es bisher nicht gut gemeint mit Rita. Sie musste ihren Traum von der Schauspielkarriere begraben, als beide Elternteile bei einem Unglück ums Leben kamen. Der Mann ist Alkoholiker und spielsüchtig. ...

Das Leben hat es bisher nicht gut gemeint mit Rita. Sie musste ihren Traum von der Schauspielkarriere begraben, als beide Elternteile bei einem Unglück ums Leben kamen. Der Mann ist Alkoholiker und spielsüchtig. Rita arbeitet jetzt in einem Supermarkt und geht putzen. Zufällig findet sie bei der Arbeit in einem Bananenkarton Kokain. Rita ist sich sicher, das ist ihre Chance auf Glück. Doch der vermeintliche Glücksfall ist das Todesurteil für Rita. Man findet ihre verbrannte Leiche. Alle sind sich sicher, es waren die Albaner, die Rita aus Rache getötet haben.
Der ungewohnte Erzählstil des Romans hat mich absolut begeistert. Der Autor mischt zwei Erzählweisen. Zum einen werden die Ereignisse vom Zeitpunkt des Kokainfundes an ganz herkömmlich chronologisch erzählt. Diese Kapitel wechseln sich mit Einschüben ab, in denen ein Polizist die Beteiligten zu Ritas Tod und ihrer eigenen Beteiligung befragt Die Befragung wird in direkter Rede wie in einem Protokoll wieder gegeben. So erhält der Leser erhellende Einblicke in den Charakter des Befragten und seiner Beziehung zu den anderen Akteuren. Rita ist das typische Beispiel für eine Frau auf der Verliererseite, wie man sie überall treffen kann. Ich habe ihr- trotz ihres kriminellen Verhaltens - die Daumen gedrückt, dass sie dieses Mal Glück hat und nicht erneut vom Schicksal betrogen wird. Das Ende hat sich für mich schon relativ bald angedeutet. Allerdings haben mich die Umwege, die die Handlung dorthin nimmt, überrascht und mich manchmal zweifeln lassen, ob ich richtig vermute.
Der Krimi bekommt von mir 5 Sterne für seine unkonventionelle Erzählweise, die einen tollen Spannungsbogen erzeugt und für seine sympathische Protagonistin.