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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.10.2019

Tod auf dem Oktoberfest

Blutige Brezeln
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Ausnahmezustand im kanadischen Kitchener-Waterloo. Das jährliche Oktoberfest steht vor der Tür. Linn soll den Bretzelstand der Bäckerei, bei der sie arbeitet, im Festzelt betreuen, was keine Begeisterung ...

Ausnahmezustand im kanadischen Kitchener-Waterloo. Das jährliche Oktoberfest steht vor der Tür. Linn soll den Bretzelstand der Bäckerei, bei der sie arbeitet, im Festzelt betreuen, was keine Begeisterung bei ihr auslöst. Als wäre das nicht genug, quartiert sich ihr Noch-Ehemann Frank mit seinem neuen Lebenspartner Marc für die Dauer des Festes in Linns WG ein. Die Probleme treten in den Hintergrund, als die Schulsekretärin Margot Schanz im Festzelt zusammenbricht und kurz darauf stirbt. Zu dumm, dass sich Frank mehrmals mit Margot angelegt hat und damit zu den Hauptverdächtigen zählt. Linn und ihre beste Freundin Kamryn beschließen , sich selbst auf Mördersuche zu begeben. Verdächtige gibt es genug, wurde die Tote nicht eben für ihre Liebenswürdigkeit geschätzt.
Ich habe das Buch mit viel Vergnügen gelesen. Allein die Schilderung der kanadischen Ausgabe des Oktoberfestes ist ein Lesegenuss für sich. Hinzu kommt eine ganze Schar liebenswerter Personen, die mit ihren jeweiligen Macken zur humorvollen Unterhaltung beitragen. Die Krimihandlung selbst ist spannend und ich als Leser hatte mehrere Verdächtige zur Auswahl, die einer näheren Betrachtung wert waren. Linn und Kamryn hatten kreative Ideen, wie sie die möglichen Täter aushorchen konnten, was bei mir wieder zu einigen Lachanfällen führte. Den Täter selbst hatte ich nicht im Verdacht. Der Überzeugungskraft der Beweiskette konnte ich mich nicht entziehen.
Das Ganze ist unterhaltsam geschrieben und mit einigen Kuchenrezepten garniert, die Lust machen, sie auszuprobieren. Der tolle cosy crime bekommt von mir 5 Sterne und ich hoffe auf ein baldiges Wiedersehen in K.-W.

Veröffentlicht am 20.10.2019

Der letzte Fall für die Profilerin Andrea Thornton

Die Furcht in deinen Augen
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Andreas Tochter Julie ist mittlerweile 10 Jahre alt und ganz schön selbstständig, dabei jedoch sehr zuverlässig. Als sie nicht zur vereinbarten Zeit nach Hause kommt, ist sich ihre Mutter Andrea deshalb ...

Andreas Tochter Julie ist mittlerweile 10 Jahre alt und ganz schön selbstständig, dabei jedoch sehr zuverlässig. Als sie nicht zur vereinbarten Zeit nach Hause kommt, ist sich ihre Mutter Andrea deshalb sicher, dass etwas passiert sein muss. Doch die Suche nach dem Mädchen bleibt erfolglos. Zur Überraschung aller taucht Julie unvermittelt wieder auf. Aufgrund Julies detailgetreuem Bericht geht Andrea davon aus, dass ein Terroranschlag in London geplant ist. Fieberhaft versucht die Polizei, dies zu verhindern. Dies scheint auch in letzter Minute zu gelingen. Doch das Ausmaß des Schreckens ist viel schlimmer als gedacht.
Die Autorin verblüfft mich bei jedem Buch aufs neue mit ihrem Setting. Dieses Mal bekommt Andreas Tochter Julie eine tragende Rolle. Sehr eindringlich schildert die Autorin den Schrecken und die Achterbahn der Gefühle, die Julies Eltern durchleben, als sie das Verschwinden ihrer Tochter realisieren. Die Trauer und die Verzweiflung war kaum auszuhalten. Die Krimihandlung beschäftigt sich mit der Perfidie politischer Terroranschläge. Auch hier spielt die Autorin gekonnt mit den Emotionen des Lesers. Meine Gefühlslage wechselte ständig zwischen Erleichterung und Bangen.
Leider war dies der letzte Fall mit Andrea Thornton und ihrer Familie. Der Schlusspunkt der Reihe ist deshalb nicht minder gelungen und auf jeden Fall lesenswert.

Veröffentlicht am 03.10.2019

Vom Arme-Leute-Kind zur Kämpferin für soziale Gerechtigkeit

Die Hafenschwester (1)
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Hamburg 1892. Die Cholera wütet in der Stadt. Martha, gerade 14 und Tochter eines Hafenarbeiters, verliert ihre jüngere Schwester und ihre Mutter durch die Epidemie. Der Vater ertränkt seinen Kummer in ...

Hamburg 1892. Die Cholera wütet in der Stadt. Martha, gerade 14 und Tochter eines Hafenarbeiters, verliert ihre jüngere Schwester und ihre Mutter durch die Epidemie. Der Vater ertränkt seinen Kummer in Alkohol. Nun muss Martha für sich und den jüngeren Bruder sorgen. Sie beginnt eine Tätigkeit als Hilfskrankenwärterin und schafft es durch ihren Fleiß und Intelligenz soziale Schranken zu überwinden und einen Ausbildungsplatz zur Krankenschwester zu bekommen. Entgegen herrschender Vorurteile und Anfeindungen von Kollegen absolviert Martha die Ausbildung mit Erfolg. Ihr weiterer Weg scheint vorgezeichnet. Wenn sie ihre soziale Herkunft vergessen könnte und wenn da nicht dieser junge Mann wäre, der ihr Herzklopfen bereitet.
Ich lese, um vom Alltag abzuschalten und möchte mich dabei gut unterhalten lassen. Und wenn ich dann noch meine Geschichtskenntnisse erweitern kann, ist mein Glück perfekt. Der Roman erfüllt meine Erwartungen an ein gutes Buch in jeder Beziehung. Choleraepidemie, Hafenarbeiteraufstand und die erbärmlichen sozialen Verhältnisse schildert die Autorin so anschaulich, dass ich das Gefühl hatte, ich sei mittendrin. Die Protagonistin Martha hatte ich von der ersten Seite an ins Herz geschlossen. Sie verkörpert perfekt ein junges Mädchen aus den unteren sozialen Schichten, die mit Herz, Verstand und ganz viel Mut ihren Lebenstraum verwirklicht. Ich habe mit ihr gelitten und war stolz auf ihre Erfolge.
Das Buch erhält von mir 5 Sterne plus und eine überzeugte, uneingeschränkte Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 29.09.2019

Tod einer Geschworenen

Profiling Murder – Fall 6
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Als Laurie das Zimmer von Richter Abbott betritt, wird sie zufällig Zeugin eines Gespräches, in dem eine junge Frau völlig aufgelöst den Richter darum bittet, aus der Jury entlassen zu werden, was dieser ...

Als Laurie das Zimmer von Richter Abbott betritt, wird sie zufällig Zeugin eines Gespräches, in dem eine junge Frau völlig aufgelöst den Richter darum bittet, aus der Jury entlassen zu werden, was dieser ablehnt. Es geht um den Prozess gegen einen mexikanischen Bandenboss. Am Tag darauf werden Laurie und Jake zum Fundort einer zerstückelten weiblichen Leiche beordert. Es ist die junge Frau aus dem Richterzimmer. Sollte sie an der Mitwirkung am Prozess gehindert werden als Drohung an die anderen Geschworenen ? Bald stellt sich heraus, dass die Tote und der leitende Staatsanwalt sich von früher kennen. Liegt hier das Mordmotiv ? Dann nehmen die Ereignisse eine überraschende Wendung.
Auch dieses Mal hat es die Autorin geschafft , mich mit ihrer Geschichte zu fesseln. Zu Beginn scheint der Ablauf der Tat klar. Die Tatsachen und die Motivlage überzeugen. Nun gilt es nur noch den Täter zu einem Geständnis zu verleiten. Dann tauchen Zweifel auf und ich konnte langsam den perfiden Plan erkennen. Ich hätte nie gedacht, dass sich der Fall so auflöst. Aber wie in bisher jeder Folge der Serie ist das Ende stimmig und überzeugend und ich habe durch die Autorin eine weitere Facette menschlicher Bösartigkeit kennen gelernt.

Veröffentlicht am 18.09.2019

Ein Mord, Rückkehr in die alte Heimat und ganz viel Schwarzwald

Totentracht
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Kommissarin Marie Kaltenbach, gebürtige Villingerin, kehrt nach einigen Jahren in Berlin nach Villingen zurück. Gleich zu Beginn haben es Marie und ihr neuer Kollege Winterhalter , Ur-Schwarzwälder, mit ...

Kommissarin Marie Kaltenbach, gebürtige Villingerin, kehrt nach einigen Jahren in Berlin nach Villingen zurück. Gleich zu Beginn haben es Marie und ihr neuer Kollege Winterhalter , Ur-Schwarzwälder, mit einem mysteriösen Mord zu tun. Da macht es die Ermittlungen nicht einfacher, dass sich die Zusammenarbeit zwischen der Veganerin Marie und dem Hobby- Jäger und Nebenerwerbslandwirt Winterhalter nicht konfliktfrei gestaltet.
Das Buch hat mich völlig überzeugt. Den beiden Autoren ist eine überzeugende Mischung zwischen Humor und spannungsgeladenem Krimi gelungen. Ich habe oft laut und herzhaft gelacht, was mir irritierte Blicke meiner Mitmenschen beschert hat. Das hat aber meine Neugierde auf die Lösung des Falles nicht gestört. Die Autoren spielen geschickt mit altbekannten Klischees und Vorurteilen und verweben es mit anschaulichen Schilderungen der landschaftlichen Schönheit des Schwarzwaldes. Auch die Krimihandlung konnte mich fesseln. Die Kommissaren gehen ganz klassisch ihrer Ermittlungsarbeit nach, in dem sie Verdächtige befragen. Dies führt letzten Endes mit einer schlüssigen Beweiskette zum Täter, den ich nicht verdächtigt hatte.
Der Krimi bekommt von mir eine überzeugte Leseempfehlung, was so wohl den Humor als auch die Spannung betrifft.

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