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Veröffentlicht am 05.01.2022

El Cid zurecht als Held gefeiert

Sie nannten ihn Cid. Eine spanische Legende
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Schon als Knappe sticht Rodrigo Diaz de Vivar als überragender Kämpfer aus der Masse heraus. Das bringt ihm nicht nur Bewunderer, sondern auch Neider. Zudem ist er intelligent, kann lesen und schreiben, ...

Schon als Knappe sticht Rodrigo Diaz de Vivar als überragender Kämpfer aus der Masse heraus. Das bringt ihm nicht nur Bewunderer, sondern auch Neider. Zudem ist er intelligent, kann lesen und schreiben, was damals nicht selbstverständlich war. Er liest viel und setzt sich mit der antiken Kriegskunst auseinander, was ihm in so mancher Schlacht den entscheidenden Vorteil verschafft.

Rodrigo ist der Bannerträger von Sancho II, dem König von Kastilien, dem er durch sein Kriegsgeschick den Sieg über seine beiden Brüder ermöglicht. Dank erhält er dafür nicht. Als er Jimena, Zeit seines Lebens seine große Liebe, heiraten will, verweigert Sancho II seine Zustimmung und gibt sie einem anderen zur Frau, von dem er sich größere Vorteile erwartet. Doch die Liebe zwischen Jimena und Rodrigo ist so stark, dass sie doch noch ein Paar werden . Trotz diesem Affront dient Rodrigo Sancho II weiterhin treu, bis Sancho II durch Verrat den Tod findet.

Seine Nachfolge tritt sein Bruder Alfonso an, der Rodrigo seine durch ihm beigebrachten Niederlagen nicht verzeihen kann. Doch auch hier hält sich El Cid an seinen Treueschwur, bis ihn Alfonso aufgrund einer falschen Anschuldigung in die Verbannung schickt. Rodrigo verdient ab da seinen Lebensunterhalt, in dem er für andere Herrscher Schlachten führt und gewinnt.

Den Beinamen El Cid erhält er von den Mauren, die seine Kampfstärke, Verlässlichkeit und Toleranz gegenüber den anderen Religionen zu schätzen wissen.

Sein Leben lässt El Cid bei der Verteidigung Valencias, wo er endlich zur Ruhe kommen wollte, im Kampf gegen die Almoraviden, die mit ihrem fanatischen Glauben, der Unterdrückung Andersgläubiger und dem Verbot von Musik, Tanz und Dichtkunst all das verkörpern, was El Cid immer verabscheut hat.

Der Autor schildert die letzten Stunden des Helden so anschaulich, dass ich schwören könnte, ich sei dabei gewesen und habe am Ende um diesen herausragenden Mann getrauert.

Der Roman breitet das bewegte Leben El Cids in bunten Bildern vor dem Leser aus und ich hatte das Vergnügen einen Ritter ohne Fehl und Tadel kennenzulernen - einen Helden, der zurecht in Erinnerung geblieben ist.

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Veröffentlicht am 04.01.2022

Spannend, aufwühlend und sehr unterhaltsam

Tanz bis ans Ende der Welt
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1923 strandet die junge Chinesin Susan auf der Suche nach ihrem Verlobten in Berlin. Zufällig trifft sie auf Anna, die ihren kleinbürgerlichen Verhältnissen entflohen ist, um in Berlin in eine berühmte ...

1923 strandet die junge Chinesin Susan auf der Suche nach ihrem Verlobten in Berlin. Zufällig trifft sie auf Anna, die ihren kleinbürgerlichen Verhältnissen entflohen ist, um in Berlin in eine berühmte Sängerin zu werden. Gemeinsam gelingt den beiden Frauen tatsächlich der berufliche Durchbruch. Alles scheint möglich. Berlin strahlt und glitzert. Doch die dunkle Zeit rückt unaufhaltsam näher. Was wird sie für Anna, Susan und ihre Freunde bringen ? Annas Freund und Arbeitgeber ist Jude. Susan ist plötzlich Angehörige einer feindlichen Macht.

Berlin 1968 Klarissa, Annas Nichte, studiert in München Medizin gegen den Willen ihrer Eltern. Als sie in Annas Nachlass Susans Tagebuch findet, ist ihre Neugier geweckt. Wer war diese junge Chinesin, die eng mit ihrer Tante befreundet war. Sie stellt Nachforschungen an und muss gleichzeitig ihren eigenen Platz im Leben finden.

Der Roman hat mich von der ersten Seite an gefesselt. Die Autorin erzählt die Geschichte von Anna und Klarissa abwechselnd. Das hat mir sehr gut gefallen. Zum einen baut sich dadurch Spannung auf, weil im entscheidenden Moment des Geschehens, die Zeitebene wechselt und ich einige Seiten im Ungewissen war, wie es den anderen Figuren geht. Gleichzeitig werden die Parallelen und Unterschiede zwischen den drei Frauen deutlich.

Anna, Susan und Klarissa sind intelligente junge Frauen, die ihren eigenen Weg gehen, auch gegen den Willen der Eltern und des bürgerlichen Umfelds. Sie setzen sich über Konventionen hinweg. Es gibt aber einen wesentlichen Unterschied. Anna und Susan finden sich in einem Unrechtsstaat wieder, der das Unrecht mit aller Gewalt durchsetzt.

Alles, was das Leben für die beiden lebenswert gemacht hat, wird ihnen genommen. Sie müssen auch um ihr Leben fürchten. Die Ereignisse schildert die Autorin so anschaulich und dabei einfühlsam, dass ich gelegentlich hätte vor Wut schreien mögen und gleichzeitig ein Taschentuch gebraucht hätte.

Auch Klarissas Weg muss Hindernisse überwinden. Sie muss entscheiden, wie sie ihr Leben gestalten will und stößt dabei auch auf Ablehnung und Unverständnis.1968 ist auch eine Zeit des gesellschaftlichen Umbruchs. Alles scheint plötzlich möglich.

Ich habe das Buch mit Begeisterung gelesen und mit den drei Frauen mit gefiebert und um ihr Glück und ihr Leben gebangt. Die Autorin hat es geschafft, das schillernde Berlin der 20ziger Jahre, die Schrecken der Naziherrschaft und die Aufbruchstimmung von 1968 für mich als Leser erlebbar darzustellen und dabei gut zu unterhalten.

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Veröffentlicht am 03.01.2022

Spannender Krimi mit gelegentlichem Augenzwinkern

Todesengel im Viertel
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Neles beste Freundin Birte bittet Nele um Unterstützung. Ein Mitglied ihrer Frauengruppe, die sich dem Kampf für Frauenrechte verschrieben hat, ist bestialisch ermordet worden. Nele kann nicht nein sagen. ...

Neles beste Freundin Birte bittet Nele um Unterstützung. Ein Mitglied ihrer Frauengruppe, die sich dem Kampf für Frauenrechte verschrieben hat, ist bestialisch ermordet worden. Nele kann nicht nein sagen. Schließlich geht es um Frauensolidarität und ihre Freundin Birte. Mögliche Spuren führen ins Hamburger Rotlichtmilieu. Die beiden Frauen machen Bekanntschaft mit Zuhältern und obskuren frauenfeindlichen Zusammenschlüssen.

Nach weiteren grausamen Morden können Hauptkommissar Jensen und seine Kollegin Wiebke auch religiöse Fanatiker nicht ausschließen.

Der Ermittlungsdruck wächst und es fehlt bisher der entscheidende Hinweis. Und möglicherweise ist bald ein weiteres Opfer zu beklagen. Neles Geranie wartet verzweifelt auf einen Schluck Wasser.

Cord Buchs Kriminalroman muss man einfach lieben. Bietet er doch in meinen Augen die perfekte Mischung aus Spannung, aktuellen Themen, Menschen mit Problemen wie du und ich und einer ordentlichen Portion Lokalkolorit. Nicht zu vergessen die Geranie, die sich immer wieder zu Wort meldet.

Das bringt mich zu einem weiteren Pluspunkt. Trotz der schrecklichen Morde und den menschlichen Abgründe, in die mich der Autor blicken lässt, hatte ich immer wieder Grund , herzlich zu lachen. Da ist die kampferprobte und rückwärts gewandte Feministin Urte, der wenig an Arbeit interessierte Jugendliche Timo, um den sich Birte aus beruflichen Gründen kümmern muss, um nur einiges zu erwähnen.

Die handelnden Personen, angefangen bei Hauptkommissar Jensen über seine Kollegin Wiebke bis hin zu Nele und ihrem Umfeld waren mir alle sympathisch und sind mir mit ihren großen und kleinen Problemen ans Herz gewachsen.

Wer spannende Unterhaltung sucht und dabei auch Humor zu schätzen weiß, macht bei diesem Krimi nichts falsch.

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Veröffentlicht am 25.12.2021

Tod an Beltaine

Totwasser
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Linn Geller, zuvor erfolgreiche Anwältin, von den Männern umschwärmt, wurde Opfer eines Verkehrsunfalls, der ihr Leben auf den Kopf gestellt hat. Traumatisiert und in ihren Augen durch Narben entstellt, ...

Linn Geller, zuvor erfolgreiche Anwältin, von den Männern umschwärmt, wurde Opfer eines Verkehrsunfalls, der ihr Leben auf den Kopf gestellt hat. Traumatisiert und in ihren Augen durch Narben entstellt, versucht sie zusammen mit ihrem Kollegen Götz, ihr Leben neu zu ordnen.

Völlig überraschend wird sie zur Pflichtverteidigerin in einem Mordfall berufen. Das erfolgreiche Model Grace Riccardi wird beschuldigt, ihren allseits beliebten Ehemann, der ein erfolgreicher Schauspieler war, ermordet zu haben. Das Mandat scheint einfach. Die Beschuldigte hat die Tat gestanden. Doch Linn kommen Zweifel. Sie stellt eigene Nachforschungen und stößt auf die dunkle Seite des Opfers. Die Lösung des Falles lässt, das Blut in den Adern erstarren.

Der Krimi beginnt, wenn man vom packenden Prolog absieht, sehr gemächlich. Ich lerne Linn , ihre Vorgeschichte und ihren Partner in der Anwaltskanzlei Götz kennen. Ich fand Linn sympathisch. Was mich aber von Anfang an gestört hat, ist, dass sie sich selbst auf den in ihren Augen bestehenden Makel ihres Äußeren reduziert und so jedes Selbstvertrauen vermissen lässt.

Der Fall scheint klar, bis Linn bei ihren Nachforschungen feststellt, dass wichtige Informationen zur Entlastung ihrer Mandantin durch die Staatsanwaltschaft unterschlagen wurden. Der mit dem Fall betraute Staatsanwalt war in meinen Augen die widerlichste Person im ganzen Buch.

Das Opfer scheint eine wahre Lichtgestalt gewesen zu sein - von seinen Fans fanatisch verehrt und sozial engagiert. Doch allmähliche zeigen sich dunkle Flecken auf seiner weißen Weste.

Linn verstrickt sich immer mehr in den Fall und ich als Leser bin völlig im Dunkeln getappt. Jedes Mal , wenn sich eine Spur als vielversprechend darstellt, führt sie in eine Sackgasse. Erschwerend kommt hinzu, dass Linn das Trauma des Unfalls nicht verarbeitet hat und sich öfter selbst im Weg steht. Ehrlich gesagt war ich fast schon von Linns Scheitern auf allen Schauplätzen überzeugt.

Die Lösung des Falles war für mich komplett überraschend, obwohl die Spuren, die zur Aufklärung führen, mir bekannt waren. Ich habe sie nur nicht so wahrgenommen. Das Ausmaß der Tat hat zudem eine Dimension, die sich nicht angedeutet und mich wirklich erschreckt hat.

Mit Rechtsanwältin Linn hat die Autorin eine sympathische Figur erschaffen, die mit Herz und Verstand für ihre Mandanten einsteht. Linns persönliche Probleme bringen zusätzliche Spannungselemente, die mir aber gelegentlich etwas zu viel waren.

Die Krimihandlung war in meinen Augen aufwühlend und wartet mit unvermuteten Wendungen auf, die den Spannungsbogen hochhalten.

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Veröffentlicht am 11.12.2021

Tödliche Berge

Mordsgipfel
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Die Schauplätze der hier versammelten Kurzkrimis reichen vom Bayrischen Wald bis hin zum Olympiaberg in München. Dachte ich bisher, die bayrischen Berge seien ein Ort der Erholung und Entspannung, wurde ...

Die Schauplätze der hier versammelten Kurzkrimis reichen vom Bayrischen Wald bis hin zum Olympiaberg in München. Dachte ich bisher, die bayrischen Berge seien ein Ort der Erholung und Entspannung, wurde ich durch die vorliegende Anthologie eines besseren belehrt. Sie sind ein Ort, an dem aus den unterschiedlichsten Gründen höchst phantasievoll und auf sehr unterhaltsame Weise gemordet und gestorben wird.

Jede Geschichte ist anders und wird sicher ihren begeisterten Leser finden, so wie auch ich mir der eine oder andere Krimi besser gefallen hat. Dazu gehört auf jeden Fall der Beitrag "Erst, als du tot warst", der mich erst auf eine falsche Spur und dann durch eine ungewöhnliche Wendung überrascht hat. Seit "Gipfelkunst " weiß ich nun, dass Kunst durchaus tödlich sein kann und das Schicksal einen Sinn für Humor besitzt. Meine Lieblingsgeschichte war "Das Geständnis", die mich durch ihre Dramatik und in meinen Augen sehr befriedigende Lösung überzeugt hat.

Die Anthologie bietet für jeden Lesegeschmack etwas. Sogar eine Geistergeschichte hat Eingang gefunden. Was mich sehr gefreut hat, ich konnte "neue" Autoren kennenlernen und durch die Hinweise auf weitere Werke ist meine Leseliste beträchtlich gewachsen.

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