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Veröffentlicht am 24.05.2021

Die Geschichte von Mary und Douglas

Miss Hollywood - Mary Pickford und das Jahr der Liebe
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Mary Pickford ist die Filmikone der Stummfilmzeit. Sie verkörpert das brave amerikanische Mädchen und arbeitet hart für dieses Image. Sie sichert nicht nur ihren Lebensunterhalt, sondern auch den ihrer ...

Mary Pickford ist die Filmikone der Stummfilmzeit. Sie verkörpert das brave amerikanische Mädchen und arbeitet hart für dieses Image. Sie sichert nicht nur ihren Lebensunterhalt, sondern auch den ihrer Mutter und ihrer Geschwister. Ihr Mann Owen ist ein Alkoholiker.

Douglas Fairbanks ist der strahlende Held und Abenteurer der Stummfilmzeit. Er ist gefangen in einer Ehe, die schon lange keine mehr ist.

Mary und Douglas sind Freunde und verstehen sich gut. Dann geschieht das, was nicht hätte passieren dürfen. Beide verlieben sich ineinander. Karriere und Ansehen aufs Spiel setzen oder den Traum vom Glück und selbst bestimmten Leben leben ?

Die Autorin schildert diesen prägenden Lebensabschnitt Mary Pickfords sehr eindringlich und emotional. Abwechselnd lässt sie sowohl Mary als auch Fairbanks zu Wort kommen und lässt sie die Geschichte aus ihrem jeweiligen Blickwinkel erzählen.

Mary stammt aus ärmlichen Verhältnissen und wurde streng katholisch erzogen. Ihr Leben ist geprägt von Disziplin und der Verantwortung für ihre Familie, die das weidlich ausnutzt. Eine Scheidung scheint aus religiösen und Imagegründen nicht in Betracht zu kommen.

Auch Douglas stammt aus kleinbürgerlichen Verhältnissen. Die Gefahr, dass seine Karriere durch das Verhältnis mit Mary oder eine Scheidung Schaden nimmt, ist eher gering, passt es doch zu seinem Image als Frauenschwarm.

Die Autorin arbeitet Marys Dilemma sehr gut heraus und ich habe mit ihr gelitten. Douglas war mir immer sehr sympathisch und ich kann gut verstehen, dass Mary sich in ihn verliebt hat. Er ist sehr fürsorglich, setzt Mary nicht unter Druck und respektiert ihr Zögern.

Gleichzeitig gibt der Roman einen guten Einblick in die Filmindustrie der damaligen Zeit, als Beverly Hills noch Ödland war und Filme in Barracken gedreht wurden..

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Veröffentlicht am 22.05.2021

Bucklige Verwandtschaft

Nur Helga schwamm schneller
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Oma Käthe ist Gast beim 80. Geburtstag ihrer Freundin Margot, der Patriarchin einer Bäckereikette. Als alle Familienmitglieder versammelt sind, erklärt Margot , dass sie das Unternehmen verkaufen wird ...

Oma Käthe ist Gast beim 80. Geburtstag ihrer Freundin Margot, der Patriarchin einer Bäckereikette. Als alle Familienmitglieder versammelt sind, erklärt Margot , dass sie das Unternehmen verkaufen wird und löst damit betretenes Schweigen aus. Kurz darauf liegt Margot tot im Swimmingpool und Oberkommissar Jupp Backes sieht seine Chance, sich für höhere Aufgaben zu empfehlen. Klar scheint nur zu sein, dass der Täter aus der Familie kommt. Schließlich geht es um viel Geld und berufliche Karrieren. Da ist Oma Käthe dann doch wieder dankbar für ihre normale Familie. Gemeinsam mit Jupps Ehefrau Inge unterstützt sie Jupp bei der Suche nach dem Mörder. Erschwert werden die Ermittlungen durch Käthe labiles Nervenkostüm, ausgelöst durch den Verlust der teuren Freundin, mit der zusammen sie auf Weltreise gehen wollte. Auch Jupp hat Probleme . Sein Freund Presley- Günter bangt um seine Ehe, da er befürchtet im Alkoholrausch eine Liebesnacht mit einer Kollegin verbracht zu haben. Da hier Fingerspitzengefühl und ein klarer Kopf gefragt ist, bittet er Jupp , die Sache zu klären.

Erneut nimmt uns der Autor mit in das beschauliche Hirschweiler, unter dessen Oberfläche das Verbrechen lauert. Dieses Mal ermittelt Jupp im Kreis der Schönen und Reichen und findet sich in einem Sumpf von Familienintrigen wieder. Nur gut, dass man bei den Backes zusammenhält.

Was mir an der Reihe ausnehmend gut gefällt, ist der hohe Wiedererkennungswert. Mag die Welt auch verrückt spielen, Oma Käthe ist trotzdem bei Tinder aktiv und liefert sich witzige unterhaltsame Wortgefechte mit ihrem Schwiegersohn Jupp. Ehefrau Inge versucht es allen recht zu machen, sorgt sich um jedes Familienmitglied und ihre Ehe. Jupp lässt kein Fettnäpfchen aus, weiß die Internetkompetenz von Oma Käthe zu schätzen und mag Inges Kochkünste.

Ich liebe diese Familie und es ist jedes Mal ein wenig wie nach Hause kommen, wenn ich ein neues Buch aus der Reihe aufschlage. Ich mag den manchmal etwas derben Humor und Jupps unorthodoxe Ermittlungsmethoden. Trotzdem ist der Kriminalfall spannend und die Aufklärung logisch, auch wenn gelegentlich viele Zufälle zusammenkommen.

Wer gerne die Krimis von Rita Falk liest, wird die Familie Backes ins Herz schließen wie ich.

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Veröffentlicht am 19.05.2021

Drei Menschen am Scheidepunkt ihres Lebens

Enriettas Vermächtnis
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Die berühmte Schriftstellerin Enrietta da Silva ist tot. Ihr millionenschweres Erbe vermacht sie Emilio Volpes, einem angesehenen und vermögenden Arzt aus Argentinien, ihrem Herkunftsland und Jana, einer ...

Die berühmte Schriftstellerin Enrietta da Silva ist tot. Ihr millionenschweres Erbe vermacht sie Emilio Volpes, einem angesehenen und vermögenden Arzt aus Argentinien, ihrem Herkunftsland und Jana, einer jungen Frau, die Enrietta eine Zeitlang gefördert hat . Beide treffen sich das erste Mal, finden sich sympathisch, bis Armando da Silva auftaucht. Er ist der uneheliche und verheimlichte Sohn der Toten. Armando und Emilio verbindet eine gemeinsame Vergangenheit . Ungelöste Konflikte von damals haben zu einem unversöhnlichen Hass zwischen den beiden Männern geführt. Beide Männer fühlen sich zu Jana hingezogen. Jana muss sich entscheiden, wie ihr Zukunft aussehen soll.

Der Roman beginnt sehr geheimnisvoll mit einer großen Erbschaft und zwei Menschen, die zu ergründen suchen, warum sie als Erben ausgesucht wurden. Die Spannung steigert sich nochmal, als der uneheliche Sohn die Bühne betritt. Sofort stellt man sich als Leser die Frage, warum wurde der Sohn nicht beim Erbe bedacht ; warum hassen sich die beiden Männer ? Wollte Enrietta den Sohn über den Tod hinaus strafen ? Was war sie für eine Frau ?

Der Roman ist spannend geschrieben, hält einige Überraschungen bereit. Im weiteren Verlauf der Erzählung wird Jana immer mehr zum Mittelpunkt. Beide Männer suchen ihre Nähe und versuchen, sie auf ihre Seite zu ziehen. Ehrlich gesagt, waren mir hier beide Männer sehr unsympathisch durch ihr besitzergreifendes Verhalten. Jana ist eine sehr junge und eher naive Frau, die sich in meinen Augen zu stark beeinflussen lässt. Meine Motivation, das Buch zu Ende zu lesen, war die Erwartung Antworten auf meine Fragen zu bekommen. Leider bleibt die Autorin in wesentlichen Punkten eine Antwort schuldig. Enrietta bleibt ein Name ohne Substanz. Auch die Feindschaft der beiden Männer war für mich nicht nachvollziehbar, besonders weil Emilio die ganze Schuld dafür zugeschrieben wird. Diese Sicht auf die Dinge konnte ich persönlich nicht teilen.

Das Ende ist sehr positiv und alle schauen optimistisch und voller Erwartung in die Zukunft. Vielleicht ist das die Botschaft des Buches, dass es manchmal den Anstoß eines Fremden bedarf, um einen klaren Blick auf sein Leben zu bekommen.

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Veröffentlicht am 16.05.2021

Die neun Kreise der Hölle

Der Todesbruder
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Während Begüm ein Führungsseminar besucht, da sie zur Vorgesetzten von Ken und Viktor befördert wurde, müssen die beiden sich um eine Reihe von Morden kümmern. Die Bluttaten sind äußerst grausam. Die Opfer ...

Während Begüm ein Führungsseminar besucht, da sie zur Vorgesetzten von Ken und Viktor befördert wurde, müssen die beiden sich um eine Reihe von Morden kümmern. Die Bluttaten sind äußerst grausam. Die Opfer haben eine kirchliche Vergangenheit und der Täter hinterlässt Botschaften, die eine Art Erklärung für die Untaten liefern. Gleichzeitig wecken sie die Befürchtung, dass es zu weiteren Verbrechen kommen wird. In ihren Versuchen, den Mörder zu stoppen, scheint der Täter Ken und Viktor immer einen Schritt voraus zu sein.

Der Thriller ist sehr rasant geschrieben. Ken und Viktor hetzen von einem Tatort zum anderen. Gleichzeitig versuchen sie anhand der Hinweise weitere Tötungen vorauszusehen und sie möglicherweise zu verhindern. Die Vorbilder für die Inszenierungen des Mörders finden sich in Dantes Göttlicher Komödie, was bei mir die Überlegung hervorrief, ob ich sie vielleicht mal lesen sollte. Als sich die Erkenntnis verfestigt, dass der Täter sich auf einem Rachefeldzug befindet und es sich dabei möglicherweise um Missbrauch handelt, wird Ken geradezu unausstehlich. Er behandelt Zeugen mit einer unglaublichen Aggression, die die Ermittlungen nicht leichter machen.

Wie in den beiden Vorgängerbänden agiert Viktors Großvater im Hintergrund und sorgt für dramatische Ereignisse, die nachhaltigen Einfluss auf alle Beteiligte haben.

Die Aufklärung der Mordserie hat mir gut gefallen und es gibt, wie bisher immer und deshalb freudig erwartet, noch eine überraschende Wende, bevor der Täter gefasst wird. Der Spannungsbogen war durchgängig hoch und die gelegentlichen Gruseleffekte haben zur willkommenen Gänsehaut geführt.

Beim unwiderruflichen Ende des Thriller und der Reihe bin ich zwiegespalten. Zum einen hätte ich gerne weitere Fälle mit dem ungewöhnlichen Trio gelöst. Zum anderen war mir der Schluss zu plakativ, als wollte der Autor auch die letzte Hoffnung auf eine Fortsetzung zerstören. Mir wäre ein offenes Ende lieber gewesen, aber das ist wirklich Geschmackssache.

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Veröffentlicht am 15.05.2021

Trierer Verschwörung

Die Legion des Raben
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Invita ist die Leibsklavin von Marcella, der Tochter des Statthalters von Gallia Belgica mit Wohnsitz in Trier. Nach einem Festbankett in seinem Haus wird der Duumvir Baetius Quigo auf dem Heimweg ermordet. ...

Invita ist die Leibsklavin von Marcella, der Tochter des Statthalters von Gallia Belgica mit Wohnsitz in Trier. Nach einem Festbankett in seinem Haus wird der Duumvir Baetius Quigo auf dem Heimweg ermordet. Der Mörder ist schnell entdeckt, Baetius Sklave Hyacinthus. Invita, die sich schon des öfteren durch ihre Neugierde in Schwierigkeiten gebracht hat, will das nicht glauben. Hätten nicht andere größeren Nutzen durch den Tod des Baetius ? Die Brisanz des Falles erhöht sich, als der Sohn des Opfers verkündet, alle Sklaven des Hauses töten zu wollen. Mit Billigung ihrer Herrin Marcella stellt Invita eigene Nachforschungen an und bringt sich dadurch nicht nur einmal in Gefahr.Sie stößt auf einen Geheimbund mit dem Zeichen des Rabens. Nun muss sie befürchten, dass Flavus, ein Mitsklave, der ihr nicht gleichgültig ist, darin verwickelt ist.

Die Autorin lässt die ganze Geschichte durch die Sklavin Invita erzählen. Das macht es mir als Leser einfach, mich mit ihr zu identifizieren. Ich habe Anteil an ihren Gefühlen, Wünschen, Ängsten und Überlegungen. Der besondere Reiz dieser Erzählweise lag für mich darin, dass ich dadurch sowohl Einblicke in die Lebensverhältnisse der Sklaven als auch der herrschenden Klasse hatte. Das war zum Teil schockierend wie der Besuch auf dem Sklavenmarkt oder die Vorstellung, dass alle Sklaven eines Hausstandes einfach so hingerichtet werden. Zum anderen habe ich einiges gelernt über das Zusammenleben in einem römischen Haushalt oder über ein römisches Bad. Die Krimihandlung selbst ist spannend und ich war wie Invita entsetzt über das Ausmaß der Verschwörung, die Stück für Stück aufgedeckt wird. Als Nebenhandlung wird die unbekannte Herkunft Invitas, die als Baby ausgesetzt wurde, thematisiert. Das habe ich nicht als störend empfunden, sondern als zusätzlichen Spannungsbogen, der die einzelnen Bände verbindet.

Mich hat das Buch sehr gut unterhalten mit seinen Einblicken in das römische Leben, einer sympathischen Hauptfigur und einer packenden und überzeugenden Krimihandlung.

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