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Veröffentlicht am 01.07.2024

Große Gefühle im romantischen Schottland

Sommerträume im Sunset Hill House (Herzklopfen in Schottland)
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Lara arbeitet als Altenpflegerin. Seit ihrer Scheidung vor 2 Jahren ist dies ihr ganzer Lebensinhalt. Private Kontakte, Hobbies, Ausgehen - Fehlanzeige. Da erhält sie die Nachricht eines schottischen Rechtsanwaltes, ...

Lara arbeitet als Altenpflegerin. Seit ihrer Scheidung vor 2 Jahren ist dies ihr ganzer Lebensinhalt. Private Kontakte, Hobbies, Ausgehen - Fehlanzeige. Da erhält sie die Nachricht eines schottischen Rechtsanwaltes, sie habe ein Haus in Schottland geerbt. Ihre Mutter erklärt Lara, dass ihr Vater, der kurz nach ihrer Geburt gestorben war , aus Schottland stammt und der Erblasser dessen Bruder war. Plötzlich scheint es für Lara durch die Erbschaft möglich, ihren Traum von einer Strandbar an der Ostsee zu realisieren. Aufgeregt und voller Vorfreude fliegt sie nach Schottland. Dort fühlt sie sich sofort vom Zauber des Landes umfangen. Die Bewohner des kleinen Fischerdorfes Fallbury begegnen ihr herzlich und sie fühlt sich seit langem , wieder in eine Gemeinschaft aufgenommen. Das mit der Erbschaft gestaltet sich schwieriger , als erwartet. Jonathan, der Ziehsohn vom Sohn des Onkels, setzt sich für dessen Anspruch ein. Als Kompromiss beschließen Lara und Jonathan, das Haus gemeinsam auszuräumen und nach einem möglichen neuen Testament zu suchen. Was sie finden, ist die Liebe.

Ich konnte mich von der ersten Seite an, mit Lara identifizieren. Sie ist warmherzig und liebt ihren Beruf. Auch dass sie sich nach der Scheidung zurückgezogen hat, konnte ich verstehen. Ebenso wie ihre Vorfreude auf das unerwartete Erbe. Die Beschreibungen der schottischen Landschaft und von Fallbury sind einfach nur schön und man möchte sofort dorthin reisen. Zu erleben, wie Lara aufblüht und der Liebe wieder einen Platz in ihrem Leben gibt, hat mich glücklich gemacht. Das war von der Autorin sehr gut beschrieben und berührend. Zumal auch Jonathan ein sehr einfühlsamer und gutaussehender Mann ist.

Die Botschaft war für mich, dass man Liebe nicht planen kann, aber wenn man sie findet, sollte man sie annehmen, obwohl es keine Garantie für immer währendes Glück gibt. Hier gibt es ein Happyend, das perfekt zu Lara und Jonathan passt.

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Veröffentlicht am 17.06.2024

KI versucht sich als Künstler

Die nackte Kuh
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Den Autor schätze ich sehr für seine spannenden und unterhaltsamen Krimis. Deshalb war ich neugierig, ob mich sein Ausflug in die Welt der KI überzeugen kann.

Ausgangspunkt ist, dass der Autor der KI ...

Den Autor schätze ich sehr für seine spannenden und unterhaltsamen Krimis. Deshalb war ich neugierig, ob mich sein Ausflug in die Welt der KI überzeugen kann.

Ausgangspunkt ist, dass der Autor der KI Vorgaben für eine bildliche Darstellung gibt. Die KI gibt ihr bestes innerhalb der ihr gesetzten Grenzen von Ethik und der Vermeidung von Gewalt. Zuerst war ich irritiert ob der Ergebnisse. Die Bilder erinnern mich stark an Werke der naiven Malerei. Dann überwog eindeutig der Spaß. Besonders gut gefallen hat mir das Bild mit den Kühen. Nacktheit ist der KI verboten, deshalb hat sie die Kühe kurzerhand mit Kleidung versehen. Auch mit Metaphern hat sie ihre Probleme, um nicht zu sagen, sie hat leicht autistische Züge. So ist sie mit dem Begriff "Schäfchenwolke" überfordert und lässt zu meine Freude Schafe am Himmel schweben..

Mich hat das Buch sehr gut unterhalten und auf eine witzige Weise, die Schwächen der KI aufgezeigt. Ich werde mir die Bilder sicher noch mehrmals zu Gemüte führen, um alle Details zu erfassen und darüber lachen.

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Veröffentlicht am 11.06.2024

Kein Sommermärchen für Mike Müller

Ihr letztes Spiel
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Mike Müller betreibt eine Detektei in Bochum. Gerade ist er in Hochstimmung. Er hat drei Fälle abgeschlossen, die ordentlich Geld in die Kasse gespült haben und er freut sich auf das 1. Spiel der Fußball ...

Mike Müller betreibt eine Detektei in Bochum. Gerade ist er in Hochstimmung. Er hat drei Fälle abgeschlossen, die ordentlich Geld in die Kasse gespült haben und er freut sich auf das 1. Spiel der Fußball EM . Gute Gründe seine Lebensgefährtin Alice zum Essen auszuführen. Als diese ihr vergessenes Handy holen will und nicht wiederkommt. katapultiert das Mike ins Jahr 2006 und zu Ereignissen, die er sein Trauma nennt. Auch damals, er war noch Student, lief alles super. Eine tolle Freundesclique, Vorfreude auf die WM und Valerie war seine Freundin. Plötzlich war Valerie spurlos verschwunden und er machte sich auf die Suche nach ihr. Das Ende war ein einziger Albtraum, den er bis heute verdrängt hatte.

Der Autor lässt Mike Müller die Ereignisse selber erzählen. Er ist wie fast ganz Deutschland im Fußballfieber. Zufällig trifft er seinen ehemaligen Freund Simon , der 2006 eine wichtige Rolle gespielt hat. Und Mike erinnert sich. Er berichtet, wie er Valerie kennengelernt hat und wie sie sich ineinander verliebten. Das war schön zu lesen, aber wo bleibt die Krimihandlung ?. Die drängt sich in den Vordergrund, als Valerie verschwindet und in der Gegenwart Alice nicht zurückkommt. Die Suche nach den beiden Frauen war sehr gut und spannend beschrieben und ich konnte Mikes wachsende Verzweiflung gut nachvollziehen.

Gelungen fand ich, dass es Zwischenkapitel gab, in denen eine Gefangene ihre Gefühle und Gedanken schildert. Dabei bleibt der Autor vage. so dass ich nicht wusste, ist es Valerie oder Alice. Durch einen glücklichen Zufall kommt Mike auf die richtige Spur und findet das Versteck der Entführer. Damals wie heute, ist es gelinde gesagt eine Überraschung, was uns im Haus erwartet. Mike und ich haben einige Zeit gebraucht, die Dinge richtig zu erfassen. Ich war über die Kälte und Grausamkeit der Täter einfach nur entsetzt. Und zusammen mit Mike stelle ich mir die Frage, warum sind Menschen so abgrundtief böse und wem kann man noch trauen.

Der Bezug zu den großen Fußballereignissen war in meinen Augen gering. Trotzdem fand ich es schön, dass einiges in Erinnerung gerufen wurde. Wer war eigentlich Neuville ? Ebenfalls haben die Kapitelüberschriften zu meiner Lesefreude beigetragen. Es sind Songtitel, von denen ich einige kenne. Ich habe mich dabei ertappt, wie ich begann, die Lieder vor mich hin zu summen.

Der Krimi war spannend, auch wenn er etwas länger braucht. Er hat mich gut unterhalten und Erinnerungen geweckt, was mir persönlich gut gefallen hat.

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Veröffentlicht am 26.05.2024

Operation Nemesis

"Ich habe getötet, aber ein Mörder bin ich nicht"
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Mir war der Genozid an den Armeniern als historisches Ereignis bekannt und die Tatsache, dass einige Nationen, besonders die Türkei, dies leugnen. In meinen Augen gute Gründe, sich mit der Thematik näher ...

Mir war der Genozid an den Armeniern als historisches Ereignis bekannt und die Tatsache, dass einige Nationen, besonders die Türkei, dies leugnen. In meinen Augen gute Gründe, sich mit der Thematik näher zu befassen.

Das Buch legt den Schwerpunkt auf die Operation Nemesis, eine Aktion von armenischen Attentätern durch die Ermordung der verantwortlichen des Genozids , Gerechtigkeit zu schaffen. Um ihr Handeln zu verstehen, ist es notwendig zu wissen, was sich hinter dem Wort Genozid verbirgt, nämlich die Ermordung von Millionen von Armeniern mit dem Ziel, osmanisches, später türkisches Gebiet ethnisch und religiös zu säubern. Das an sich ist schon Gräuel genug, was mich zusätzlich mit weiterem Schrecken und Abscheu erfüllt hat, es liest sich wie eine Blaupause für die Shoah. Hier wie dort hat die Weltgemeinschaft zugesehen und nicht gehandelt. Dies führte zu dem Plan, die Täter selbst zu richten, um Gerechtigkeit zu schaffen und ein Zeichen zu setzen. Auch hier gibt es Parallelen zu den jüdischen Vergeltungsaktionen gegen Nazi-Verbrecher.

Mich hat beeindruckt mit welchem Willen und Überzeugung die Attentäter vorgegangen sind, getragen von einem Netzwerk der über den Erdball verstreuten Exil - Armeniern. Tatsächlich gelangen einige Attentate auf hochrangige Verantwortliche und zeitweise ist die Öffentlichkeit auch auf der Seite der Rächer. Das ändert sich dann und man sieht in ihnen nur noch Terroristen. Im Nachwort wird darauf hingewiesen, dass die Armenier auch heute noch von Verfolgung und Genozid bedroht sind.

Ich fand das Buch aufrüttelnd , bewegend und auch wichtig, weil es eine "Randnotiz" der Geschichte ins Scheinwerferlicht stellt und die Öffentlichkeit mit diesem Unrecht konfrontiert.

Was für mich das lesen erschwert hat, war die Fülle der Namen, die in meinen Ohren fremd klingen und deshalb für mich schwer , zu merken waren.

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Veröffentlicht am 19.05.2024

Schlangen im Urlaubsparadies

FriesLandOpfer (Nordseekrimi)
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Kommissar Fabiu Covaci wechselt eher unfreiwillig von München zum LKA in Kiel. Sein neuer Vorgesetzter Carsten Wolf ist über den Neuzugang nicht begeistert, nimmt dieser doch die Stelle der geschätzten ...

Kommissar Fabiu Covaci wechselt eher unfreiwillig von München zum LKA in Kiel. Sein neuer Vorgesetzter Carsten Wolf ist über den Neuzugang nicht begeistert, nimmt dieser doch die Stelle der geschätzten und kranken Kollegin Manu ein. Gleich am ersten Tag im Dienst muss Fabiu mit Wolf auf eine mehrtägige Dienstreise nach Wyk auf Föhr. Eine gute Gelegenheit, sich gegenseitig kennenzulernen. In Wyk wurde der allseits beliebte und geachtete Barbetreiber Königsberger ermordet. Die Tatumstände lassen auf einen Racheakt schließen. Gerade der tadellose Ruf und Lebenslauf des Opfers machen die Ermittler stutzig. Ehefrau, Sohn, Geschäftspartner oder einer der vielen Touristen, bei jedem wäre ein Motiv denkbar.

Die beiden Kommissare hatten in meinen Augen nicht den besten Start miteinander und da ich beide Gefühlslagen gut verstehen konnte, war ich uneins, wem ich meine Sympathien schenken sollte. Als beide im Verlauf der Ermittlungen auftauen, bilden sie ein gutes Team, wenn es auch weiterhin Meinungsverschiedenheiten gibt.

Der Fall selbst ist schwierig, denn es scheint kein Motiv zu geben. Wer sollte so einem Vorzeigemitbürger und perfekten Ehemann Böses wollen ?Dann tauchen kleine Hinweise auf, die sich zu einem monströsen Verdacht auswachsen. War das Opfer mehr Täter ? Nun beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Möglicherweise schwebt eine weitere Person in Lebensgefahr.

Die Suche nach dem Mörder und möglichen Täter war fesselnd zu lesen. Mich hat beeindruckt, wie nach und nach der wahre Charakter des Toten enthüllt wurde. Gelungen fand ich auch, wie sich der eher dörfliche Charakter des Umfelds auf die Ermittlungen auswirkt. Gut dargestellt waren für mich , wie die beiden Kommissare sich annähern und beginnen ihre Vorbehalte abzubauen. Dabei konnte für mich Fabiu ein wenig mehr punkten

. Die Auflösung war stimmig und dabei in meinen Augen tragisch. Das Ergebnis fand ich richtig, auch wenn es sich nicht völlig an die Regeln hält.

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