Leichter sommerlicher Lesegenuss
Das Lichtenstein - Modehaus der TräumeBerlin 1913. Das Lichtenstein ist ein eher kleines Kaufhaus. Während Ludwig Lichtenstein das Haus konservativ weiter führen möchte und nichts vom Pariser Chic hält, möchte der jüngere Bruder Jakob das ...
Berlin 1913. Das Lichtenstein ist ein eher kleines Kaufhaus. Während Ludwig Lichtenstein das Haus konservativ weiter führen möchte und nichts vom Pariser Chic hält, möchte der jüngere Bruder Jakob das Geschäft modernisieren und Mode anbieten, die sich an Paris orientiert. Während die beiden um die Leitung des Kaufhauses ringen, beginnt für Hedi das Berufsleben. Hedi liebt Mode und hat ein gutes Gespür dafür, was Frauen steht. Da Hedi und ihre Mutter Hilde nach dem Tod des Vaters Geldsorgen haben, ist das Lichtenstein die perfekte Lösung. Auch die junge Schneiderin Thea arbeitet im Lichtenstein und unterstützt ihre Familie, die in prekären Verhältnissen lebt. Zuletzt wird Hannes als Konfektionär eingestellt. Er hat große Träume, die von Jakob gefördert werden. Gerade als es scheint, als ob Jakob die Oberhand bekommt, lassen zwei Ereignisse die Träume aller zerplatzen. Ein Feuer richtet schweren Schaden im Kaufhaus an und der 1. Weltkrieg bricht aus. Wird es einen Neubeginn für das Lichtenstein geben ?
Der Roman schildert die kleinen und großen Ereignisse im Alltag des Kaufhauses Lichtenstein. Den Rahmen bildet der Streit der beiden Lichtenstein- Brüder über die zukünftige Ausrichtung des Geschäftes. Die beiden könnten gegensätzlicher nicht sein. Ludwig ist konservativ, arrogant und ganz der Herrenmensch. Jakob war mir dagegen sehr sympathisch. Er ist freundlich. kümmert sich um das Wohl seiner Belegschaft und hat große Träume und Ziele. Gefallen hat mir, dass als Gegenpart die Situation der kleinen Angestellten mit Hedi und Thea dem Leser näher gebracht wird. Berührt hat mich, wie die Autorin die Auswirkungen des Krieges auf alle Beteiligten schildert.
Das Buch liest sich sehr unterhaltsam und ich konnte es kaum aus der Hand legen. Ich wollte ständig wissen, wie es weiter geht. Für mich war es ein echtes Lesevergnügen, weil es meine Gefühle angesprochen hat. Ich konnte mich mit einzelnen Figuren identifizieren und es wurden einige historische Fakten eingearbeitet. Ich konnte schlichtweg den Alltag vergessen und das ist für mich mit das beste, was man über ein Buch sagen kann.