Platzhalter für Profilbild

Leseigel

Lesejury Star
offline

Leseigel ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Leseigel über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.02.2020

Auch in der Provinz gibt es Verbrecher !

Oberschwaben Krimi / Mord im Dörfle
0

Kommissar Wellmann ist zurück in seiner Heimatstadt Biberach. Eigentlich wollte er in den Urlaub fahren, als seine junge Kollegin Linda, um seine Unterstützung bittet. Ein junges Paar wurde am Weiher tot ...

Kommissar Wellmann ist zurück in seiner Heimatstadt Biberach. Eigentlich wollte er in den Urlaub fahren, als seine junge Kollegin Linda, um seine Unterstützung bittet. Ein junges Paar wurde am Weiher tot aufgefunden. Die Kollegen gehen von einem Selbstmord aus, nur Linda nicht. Und plötzlich sieht sich Welllmann mit seiner Vergangenheit konfrontiert und alte Schulfreunde werden zu Tatverdächtigen.
Mich hat der Krimi gut unterhalten, gerade weil es nicht um einen durchgeknallten Serienmörder geht und der Autor hervorragend die Atmosphäre in einer Provinzstadt schildert, in der fast Jeder Jeden kennt. Besonders gut gefallen hat mir, dass die Hauptpersonen Hochdeutsch, die Nebenfiguren aber durchgängig im Dialekt reden. Dadurch ist der Krimi auch für "Fremde" gut lesbar, hat aber auch eine gute Portion Lokalkolorit. Wellmann ist ein Mensch mit vielen Problemen, die vor allen Dingen daher rühren, dass er mit seiner Vergangenheit nicht abgeschlossen hat. Der aktuelle Fall zwingt ihn, sich damit auseinander zu setzen. Im Grunde werden zwei Fälle gelöst : der Selbstmord von Wellmanns großer Liebe vor vielen Jahren und der Todesfall des jungen Liebespaares heute. Das ist spannend geschrieben und ich als Leser blicke mit Wellmann hinter die Kulissen der gutbürgerlichen Gesellschaft. Die Lösung des Falles hat mich überrascht, weil ich den Täter nicht verdächtigt habe. Der Tathergang und das Motiv wurden überzeugend dargestellt und alle Fragen beantwortet.
Für mich war der Krimi rundum gelungen und ich hoffe auf weitere Fälle mit Kommissar Wellmann.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.02.2020

Der Wolf ist wieder auf der Jagd

Wolves – Die Jagd beginnt (Ein New-Scotland-Yard-Thriller 3)
0

Detective William "Wolf" Fawkes kehrt nach London zurück, obwohl er mit seiner Verhaftung rechnen muss. Sein Freund und Mentor Finlay Shaw soll Selbstmord verübt haben. Das kann und will Wolf nicht glauben, ...

Detective William "Wolf" Fawkes kehrt nach London zurück, obwohl er mit seiner Verhaftung rechnen muss. Sein Freund und Mentor Finlay Shaw soll Selbstmord verübt haben. Das kann und will Wolf nicht glauben, da er überzeugt ist, dass Finlay seine Frau Maggie nie allein gelassen hätte. Gemeinsam mit seiner Kollegin Emily Baxter und dem Commissoner Christian Bellamy , ein alter Freund und Kollege von Finlay, rollen sie den Fall neu auf. Als sie bereits frustriert aufgeben wollen, entdecken sie einen Zusammenhang zu einem spektakulären Drogenfund , der Christian und Finlay zu Beginn ihrer Karrieren berühmt gemacht hat. Sollte es sich um einen Racheakt des damaligen Drogenboss handeln ? Aber warum jetzt nach so vielen Jahren ?
Nach dem letzten Buch des Autors, habe ich die Lektüre mit einer gewissen Skepsis begonnen, weil ich den Schluss damals zu übertrieben und realitätsfremd fand. Der Thriller hat mich aber positiv überrascht und überzeugt. Wolf und seine Kollegen ermitteln im Fall des mutmaßlichen Selbstmordes ihres Freundes Finlay ganz konventionell mit einer angemessenen Dosis Emotionalität. Sie prüfen die Beweismittel und suchen nach Verbindungen. Durch Rückblenden erfährt man wichtige Details über den Aufsehen erregenden Drogenfund von damals. Das liest sich spannend und die Geschichte entwickelt eine mitreißende Dynamik. Wolf möchte ich nicht wirklich als Kollegen haben. Für ihn gelten keine Regeln und auf Befindlichkeiten seiner Umwelt nimmt er keine Rücksicht. Im Gegenteil er liebt es zu provozieren. Ich muss ihm aber zu gute halten, dass er ein guter Ermittler ist. Hat er einmal Witterung aufgenommen, verfolgt er die Spur ohne Rücksicht auf seine eigene Person. Der Täter wird recht früh enttarnt. Das tut der Spannung aber keinen Abbruch. Im Gegenteil, dadurch ergibt sich ein neuer Spannungsbogen. Die Auflösung des Falles hat mir sehr gut gefallen, weil sie logisch war und mit einigen Überraschungen aufwartet, die nicht haarsträubend sind, sondern durchaus realistisch .
Insgesamt fand ich das Buch sehr gut zu lesen mit einer spannenden und überzeugenden Handlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.02.2020

gelungener Krimi mit interessantem historischen Hintergrund

Der rote Judas
0

Inspektor Paul Stainer kehrt 1920 aus französischer Kriegsgefangenschaft in seine Heimatstadt Leipzig zurück. Schwer traumatisiert wie so viele andere durch seine Kriegserlebnisse kann Stainer zu seinem ...

Inspektor Paul Stainer kehrt 1920 aus französischer Kriegsgefangenschaft in seine Heimatstadt Leipzig zurück. Schwer traumatisiert wie so viele andere durch seine Kriegserlebnisse kann Stainer zu seinem Glück seine Tätigkeit bei der Leipziger Kriminalpolizei unmittelbar wieder aufnehmen. Sein Dienst beginnt mit einem Paukenschlag. Innerhalb weniger Tage geschehen 5 Morde. Auf den ersten Blick scheint die Opfer nichts miteinander zu verbinden. Während Stainer mit Flashbacks kämpft und Angst hat, seine gesundheitlichen Probleme könnten ihn, seinen Arbeitsplatz kosten, muss er feststellen, dass der Krieg sein Leben weiterhin bestimmt. Bei seinen Nachforschungen taucht mehrfach der Begriff "Roter Judas" auf und Hinweise auf Ereignisse zu Beginn des Krieges.
Am Anfang des Buches hatte ich ein kleines Orientierungsproblem, da kurz hintereinander mehrere Personen den Schauplatz betreten und mir nicht klar war, in welcher Beziehung sie zu einander stehen. Nach und nach hat sich dann der Nebel geliftet. Die Figur Paul Stainer fand ich absolut überzeugend dargestellt und er ist mir im Laufe der Ermittlungen sehr ans Herz gewachsen. Ich hoffe sehr, ich kann ihn noch öfters bei seiner Arbeit begleiten. Stainer ist Kriminalist mit Haut und Haaren . Stainer ist trotz seine Kriegserlebnisse ein Mensch mit Empathie, Charakter und dem richtigen Empfinden für Recht und Unrecht geblieben. Er will den Fall lösen, auch als er feststellt, dass es möglicherweise Verbindungen zu alten Kriegskameraden gibt und mancher Mitarbeiter des Kriminalamtes den Fall gerne schließen würde. Die gesellschaftlichen Gegebenheiten so kurz nach Ende des 1. Weltkrieges fand ich anschaulich und verständlich geschildert.
Ohne zu viel verraten zu wollen, die dargestellten Kriegsereignisse sind tatsächlich passiert, was ich, wie ich zugeben muss, nicht wusste.
In meinen Augen ist der Roman eine perfekt gelungene Mischung aus spannender Krimihandlung und unterhaltsamer Geschichtsvermittlung.
Dafür von mir 5 Sterne und eine von Herzen kommende Leseempfehlung !

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.02.2020

Fiktion oder schon Realität ?

Subliminal. Das Experiment
0

Die alleinerziehende Journalistin Natascha wird von ihrem Chef unter Druck gesetzt. Entweder sie liefert eine aufsehenerregende Reportage oder sie fliegt. Natascha beschließt sich, mit der in ihren Augen ...

Die alleinerziehende Journalistin Natascha wird von ihrem Chef unter Druck gesetzt. Entweder sie liefert eine aufsehenerregende Reportage oder sie fliegt. Natascha beschließt sich, mit der in ihren Augen um sich greifende Aggressivität in der Bevölkerung auseinanderzusetzen. Sie macht Interviews mit Fachleuten, wertet wissenschaftliche Berichte aus. Natascha sieht ihren Verdacht bestätigt, dass Menschen durch unterbewusste Manipulationen beeinflusst werden. Sie vermutet die Botschaften in Videospielen und beliebten Serien. Mittlerweile hat sie die Aufmerksamkeit mächtiger Gegenspieler erregt, die nun alles daran setzen , sie zum schweigen zu bringen.
Der Autor nimmt sich mit seinem Buch einem sehr aktuellen und wichtigen Thema unserer Gesellschaft an. Was darf wissenschaftlicher Fortschritt ? Ist er grundsätzlich zu begrüßen oder öffnet sich dadurch nicht all zu oft die Büchse der Pandora ? Der Autor lässt seine Protagonisten das Thema an verschiedenen Stellen des Buches diskutieren und gab mir dadurch interessante Denkanstöße. Wer jetzt befürchtet, er würde sich mit dem Thriller langweilen, dem kann ich versichern, dass das Gegenteil der Fall ist. Der Autor schafft es hervorragend ein auf den ersten Blick sperriges Thema spannend und unterhaltsam zu verpacken. Ich konnte mich gut mit Natascha identifizieren bei ihrer Recherche quer durch die Republik, die durch ihren Schnitzeljagdcharakter ein wenig an "Sakrileg" erinnert und war über die heraus gefundenen Tatsachen mindestens genauso schockiert wie sie. Der Spannungsbogen wurde in meinen Augen hoch gehalten und die Geschichte hält einige überraschenden Wendungen bereit.
Mir hat der Thriller gut gefallen. Er ist spannend, regt aber auch zum Nachdenken an.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.02.2020

Auf der Suche nach dem Heiligen Gral

Reliquiae - Die Konstantinopel-Mission - Mittelalter-Roman über eine Reise quer durch Europa im Jahr 1193. Nachfolgeband von "Der Troubadour"
0

Wir schreiben das Jahr 1193. Herzog Leopold von Österreich wurde vom Papst exkommuniziert. Durch eine unbedachte Bemerkung bringt Niki, der eigentlich in der Jetztzeit zuhause ist, den Herzog auf die Idee, ...

Wir schreiben das Jahr 1193. Herzog Leopold von Österreich wurde vom Papst exkommuniziert. Durch eine unbedachte Bemerkung bringt Niki, der eigentlich in der Jetztzeit zuhause ist, den Herzog auf die Idee, den Papst durch das Geschenk einer bedeutenden Reliquiae umzustimmen. Diese soll nun Niki zusammen mit seinem Erzfeind Hadmar und seinen besten Freunden in Konstantinopel suchen und nach Österreich bringen. Auch Nikis Freundin Engel ist bei dem Unternehmen dabei. Gemeinsam macht sich die Gruppe auf die gefährliche Reise. Falschspieler, Raubritter und nicht zuletzt widrige Wetterumstände bedrohen den Erfolg des Auftrages. Schließlich in Konstantinopel angekommen müssen die Gefährten feststellen, dass Reliquien richtig viel Geld kosten, das sie nicht besitzen. Also machen sie sich auf die Suche nach einem bisher unentdeckten Heiligtum. Doch längst ist ihnen der Geistliche Ronaldo von Verona auf der Spur, der ihnen das begehrte Objekt stehlen und die mittlerweile Freunde gewordenen Reisenden töten will. Der Erfolg der Mission steht auf mehr als wackligen Beinen.
Das ist nun der 2. Band über Nikis Erlebnisse im mittelalterlichen Dürnstein, den ich gelesen habe. Und so wunderbar unterhalten wie ich wurde, hoffe ich auf viele Folgebände. Der Roman bietet eine perfekte Mischung aus Spannung, Humor und historischen Informationen. Der Humor ergibt sich vor allem aus Nikis historisch unpassenden Bemerkungen und Vergleichen. Genauso amüsant fand ich seine Streitgespräche mit Engel, die sich durchaus zu behaupten weiß. Die Spannung ergibt sich durch die sehr anschaulich geschilderte abenteuerliche Reise. Gefährliche Situationen sind mehrfach zu meistern. Für mich sehr interessant waren die Ausführungen zum Reliquienhandel, besonders wie offen mit Fälschungen umgegangen wurde
Ich verdanke dem Autor und seinem Buch einen äußerst vergnüglichen und spannenden Ausflug ins Mittelalter und kann jedem nur empfehlen , sich ebenfalls auf die abenteuerliche Reise zu begeben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere