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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.02.2020

Zerstörte Träume

Zeit der Sehnsucht auf Morgan's Hall
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Isabelle und John haben wieder zueinander gefunden. Gemeinsam stellen sie sich den wirtschaftlichen Problemen der Plantage. Als Isabelle ein Kind erwartet, scheint sich Johns Hoffnung auf einen eigenen ...

Isabelle und John haben wieder zueinander gefunden. Gemeinsam stellen sie sich den wirtschaftlichen Problemen der Plantage. Als Isabelle ein Kind erwartet, scheint sich Johns Hoffnung auf einen eigenen Erben zu erfüllen.
Elisabeth hat endlich die Schule beendet und kommt für immer nach Hause. Ihre Liebe gilt weiterhin Morgans Hall und ihrem Stiefbruder James. Der studiert inzwischen in New York und lässt sich mit den falschen Freunden ein. Kurz vor der Erfüllung ihrer Träume, wollen bei beiden paaren alte Rechnungen beglichen werden.
Mir hatte das Lesen des ersten Bandes bereits großen Spaß gemacht, aber ich finde die Fortsetzung noch um einiges besser. Wer den 1. Band nicht kennt, kann der weiteren Handlung gut folgen, ohne ihn zu kennen. Die Handlung ist in meinen Augen spannender und die handelnden Personen gewinnen an Tiefe. Mein Herz schlägt eindeutig für die Frauen der Familie. Isabelle ist reifer geworden, übernimmt Verantwortung und ist bereit, Fehler einzugestehen. Sie kämpft mit ganzem Herzen für ihr Glück. Auch ihre Schwägerin Violett ist bereit Frieden zu schließen und ist dadurch in meiner Achtung gestiegen. Die junge Elisabeth ist etwas ganz besonderes. Ihre Hingabe an das Land ist für ihr Alter beeindruckend. Gleichzeitig ist sie sehr verletzlich, da sie im Kloster vom wahren Leben abgeschnitten war. Die Männer dagegen erscheinen mir sehr egoistisch, da es in den meisten Fällen ihre Handlungen sind, die Tragödien auslösen.
Der Roman liest sich sehr unterhaltsam und spannend. Sprachlich gelang es der Autorin, die Geschichte vor meinen Augen lebendig werden zu lassen. Ich konnte das Geschehen wirklich miterleben. Jetzt hoffe ich auf den dritten Band und ein versöhnliches Ende

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Veröffentlicht am 26.01.2020

Drei Frauen am Scheideweg

Die Frauen vom Alexanderplatz
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Der 1. Weltkrieg ist zu Ende. Deutschland steht vor gewaltigen politischen Umbrüchen. Und auch für drei junge Frauen stellt das Schicksal die Weichen neu. Vera Noack lebt mit ihrer Mutter in Berlin. Der ...

Der 1. Weltkrieg ist zu Ende. Deutschland steht vor gewaltigen politischen Umbrüchen. Und auch für drei junge Frauen stellt das Schicksal die Weichen neu. Vera Noack lebt mit ihrer Mutter in Berlin. Der Vater ist tot. Der Bruder kehrt aus dem Krieg zurück und hat sich zu Veras Entsetzen den Freicorps angeschlossen. Vera trifft auf Benno, der zuvor bei der Kriegsmarine gedient hat. Benno ist Vera nicht gleichgültig. Derweil wartet Fritzi im kleinen Rieseby auf Bennos Rückkehr. Die beiden waren vor dem Krieg ein Paar. Da sich Benno nicht bei Fritzi meldet, beschließt sie , ihn in Berlin zu suchen. Hanna, Fabrikantentochter, hat im Krieg als Hilfsschwester an der Front gearbeitet. Dort hat sie ihre große Liebe Cora gefunden. Zurück in Berlin bei ihrer Mutter, mit der sie nichts verbindet und einem Vater , der versucht die Firma zu retten, bemüht sich Hanna , eine Arbeit zu finden und dem engen Elternhaus zu entkommen. Jede der drei Frauen versucht, ihren Traum vom Lebensglück zu verwirklichen.
Mich hat das Buch sehr gut unterhalten. Da die Autorin die Lebenswege der drei Frauen, die aus sehr unterschiedlichen Gesellschaftsschichten stammen, abwechselnd erzählt, bleibt das Geschehen unglaublich spannend. Am meisten hat mich Fritzis Geschichte berührt, die aus der Provinz in die Großstadt kommt, um ihre große Liebe zu finden und bitter enttäuscht wird. Am einfachsten hatte es in meinen Augen Hanna, die durch eine gute Schulbildung, die besten Voraussetzung mitbringt, ihren Lebenstraum zu verwirklichen. Vera verkörpert am ehesten meine Vorstellung einer emanzipierten Frau, da sie sich der Bevormundung durch ihren Bruder widersetzt und ein eigenes Geschäft eröffnen will. Ganz nebenbei habe ich einiges über die damals herrschenden politischen Verhältnisse und Gesellschaftsnormen erfahren.
Ich fand den Roman angenehm zu lesen und verbrachte einige spannende und kurzweilige Stunden im Nachkriegsberlin von 1918.

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Veröffentlicht am 12.01.2020

Spannend von der ersten bis zur letzten Seite

Knochengrab (Ein Sayer-Altair-Thriller 2)
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FBI-Agent Maxwell Cho findet auf einer Wanderung zusammen mit seinem Spürhund zufällig in einer Grube einen Haufen Knochen. FBI-Agentin Sayer Altair wird mit dem Fall beauftragt. Zuerst scheint es sich ...

FBI-Agent Maxwell Cho findet auf einer Wanderung zusammen mit seinem Spürhund zufällig in einer Grube einen Haufen Knochen. FBI-Agentin Sayer Altair wird mit dem Fall beauftragt. Zuerst scheint es sich um einen wenig aufregenden Cold Case zu handeln. Das ändert sich schnell als zwei weitere Leichen, die erst vor kurzem ermordet wurden, gefunden werden. Der Fall entwickelt sich immer mehr zum Alptraum. Eine Frau und ihre kleine Tochter werden vermisst. Hat der Mörder sie entführt ? Dieser schreckt auch nicht vor Mordanschlägen auf die ermittelnden Beamten zurück. Der Täter scheint jeden ihrer Schritte zu kennen. Gibt es einen Maulwurf in den eigenen Reihen ? Wem kann Sayer noch trauen ?
Ich war schon vom 1. Band der Autorin "Todeskäfig" begeistert. Ihr zweites Buch hat mich ebenso gefesselt. Alle Beteiligten haben ihre Macken und Kanten. Sayer selbst war mir nicht immer sympathisch. Sie hatte in der Vergangenheit einige psychischen Verletzungen zu verarbeiten und ist deshalb eine eher misstrauische und einzelgängerische Persönlichkeit. Ich bewundere aber ihre Hingabe an ihre Arbeit. Der Fall selbst nimmt immer wieder neue Wendungen, so dass man die weitere Entwicklung nicht vorhersehen kann. Besonders eindrücklich fand ich die Szenen, in denen die Autorin die Situation der Opfer beschreibt. Beim Lesen kam ich eins ums andere Mal emotional an meine Grenzen. Zusätzliche Spannung erhält der Thriller durch politische Intrigen, die Sayers Arbeitsplatz bedrohen. Auch hier konnte ich herrlich mit rätseln, wer oder was dahinter steckt.
Die Lösung des Falles ist logisch und hat mein Gerechtigkeitsempfinden voll zufrieden gestellt.
In meinen Augen ist der Thriller ein tolles und durchgängig spannendes Lesevergnügen.

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Veröffentlicht am 26.12.2019

Chefinspektor Egger und die gestohlene Geige

Gauner, Glühwein, Geigenklänge (Ein-Kommissar-Egger-Krimi 6)
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Bei einem vorweihnachtlichen Konzert, das Eggers Frau und sein Sohn Max bestreiten kommt es zu einem dramatischen Zwischenfall. Die wertvolle Geige, auf der Eggers Frau spielen durfte, wird geraubt und ...

Bei einem vorweihnachtlichen Konzert, das Eggers Frau und sein Sohn Max bestreiten kommt es zu einem dramatischen Zwischenfall. Die wertvolle Geige, auf der Eggers Frau spielen durfte, wird geraubt und ein Polizist kommt zu Tode. Egger betrachtet es als persönliche Herausforderung, den Fall zu lösen und arbeitet zusammen mit seinem Team mit Hochdruck an der Aufklärung. Im Umfeld der Ermittlungen kommt es zu weiteren Todesfällen. Die Sachlage wird immer verworrener.
Dies ist bereits der 6. Fall, den Chefinspektor Egger und sein Team lösen müssen. Dank des ausführlichen Personenregisters zu Beginn des Buches, konnte ich mich, obwohl ich Egger bisher nicht kannte, sehr gut zurecht finden. Egger und sein Team waren mir sehr sympathisch und ihre Arbeitsweise ist unaufgeregt. Ich denke, die Schilderungen kommen der realen Polizeiarbeit sehr nahe. Der Fall selbst ist sehr verworren und zeitweise habe ich wegen der zahlreichen Toten und Beteiligten etwas den Überblick verloren. Das Motiv hat mich dann sehr überrascht, weil ich solche Verwicklungen in der österreichischen Provinz nicht erwartet habe. Insgesamt war der Krimi spannend und sehr abwechslungsreich. Die Lösung des Falles wurde am Ende nochmals detailliert hergeleitet - was für mich sehr hilfreich war - und war in sich logisch. Was mich etwas gestört hat, waren immer wieder eingestreute Dialoge in Dialekt, die für mich sprachlich eine Herausforderung darstellten.
Der Krimi ist gut geschrieben und spannend, da sich die Beweislage im Laufe des Buches immer wieder ändert. fast bin ich versucht zu sagen, es war etwas zu viel des guten.

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Veröffentlicht am 25.12.2019

Wahrheitssuche im Nebel von Hass und Vorurteilen

Nebeljagd
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Linn Geller betreibt zusammen mit ihrem Kollegen Götz eine Rechtsanwaltskanzlei in Stuttgart. Unverhofft wird sie als Pflichtverteidigerin bestellt. Sie soll Jo Haug vertreten, dem vorgeworfen wird, seine ...

Linn Geller betreibt zusammen mit ihrem Kollegen Götz eine Rechtsanwaltskanzlei in Stuttgart. Unverhofft wird sie als Pflichtverteidigerin bestellt. Sie soll Jo Haug vertreten, dem vorgeworfen wird, seine Pflegemutter Ines Schneider in dem kleinen Dorf Ochsenwang auf der Schwäbischen Alb ermordet zu haben. Zudem wirft im die Staatsanwaltschaft den Mord an einem jungen Mädchen vor, den er vor vielen Jahren begangen haben soll. Von Anfang an stößt Linn auf eine Mauer des Hasses und der Vorurteile. Alle ,einschließlich des Staatsanwaltes, sind von Jos Schuld überzeugt. Auch Linn hat ihre Zweifel an der Unschuld ihres Mandanten, stellt diese aber hintenan, denn sie ist von dem Grundsatz überzeugt, dass jeder Anspruch auf ein ordentliches Gerichtsverfahren hat. Mit dieser Haltung zieht sie sich den Hass und die Ablehnung der Dorfgemeinschaft zu und gerät nicht nur einmal in gefährliche Situationen..
Meiner Meinung nach gehört das Buch mit dem Warnhinweis "Vorsicht Suchtgefahr " versehen. Linn und Götz sind beide sehr sympathisch und ergänzen sich perfekt bei der Arbeit. Die beiden sind die positiven Leuchttürme in einem Meer von Intrigen, Verdächtigungen und Halbwahrheiten. Ständig musste ich meine Einschätzungen gegenüber dem Verdächtigen und den anderen Beteiligten ändern. Vermeintliche Tatsachen neu bewerten. Selbst als der Fall geklärt ist, gibt es auf den letzten Seiten nochmals eine überraschende Wendung. Die Spannung wird dadurch ständig hochgehalten . Ein weitere, nicht unerheblicher Pluspunkt ist für mich der sprachliche Ausdruck. So gelingt es der Autorin mit wenigen Sätzen eine Atmosphäre der Angst und Bilder des Schreckens zu erschaffen.
Der Krimi bekommt von mir 5 Sterne für seinen tollen Schreibstil, den hohen Spannungsfaktor und eine überzeugende Geschichte.

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