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Veröffentlicht am 09.04.2019

Mord in den Sylter Hügelgräbern

Finsteres Kliff
3

Während Einheimische und Touristen gebannt auf das Sylter Biikefeuer schauen, geschieht nicht weit davon entfernt in den Hügelgräbern ein Mord. Gerald Eriksson, Bankangestellter , Wikinger-Fan und Hobbyarchäologe ...

Während Einheimische und Touristen gebannt auf das Sylter Biikefeuer schauen, geschieht nicht weit davon entfernt in den Hügelgräbern ein Mord. Gerald Eriksson, Bankangestellter , Wikinger-Fan und Hobbyarchäologe wird ermordet. Da Sylt nicht über eine eigene Mordkommission verfügt, wird der Fall Liv Lammers und ihrem Kollegen Bente aus Kiel übertragen. Mordmotive und Verdächtige sind ebenso zahlreich wie die Hügelgräber auf Sylt. Zuerst konzentriert sich die Ermittlung auf Geralds Bekanntenkreis. Diese sind alle begeisterte Wikingerfans, die versuchen ihr Leben möglichst dem der Wikinger nach zu empfinden. Dazu gehört auch der Glaube an die alten Götter. Sollte der Getötete eine Opfergabe für die Götter sein ? Oder ging es doch nur um Geld ? Geralds Bruder Robin und Nilas, der großen Einfluss in der Gruppe hat, sind oft zusammen auf Wikingerschatzsuche gegangen. Kam es darüber zum Streit, in den Gerald verwickelt war ? Xenia, Robins Freundin, meldet kurz nach dem Mord Vanessa , die Verlobte Geralds , als vermisst. Xenia ist Vanessas beste Freundin und kümmert sich liebevoll um Vanessas krebskranke Mutter . Ist der Mord eine Eifersuchtstat ? Oder spielt die Apothekerfamilie Ällwin, in deren Apotheke sowohl Xenia als auch Vanessa beschäftigt sind, eine wichtige Rolle in den Geschehnisse. Der Ehemann scheint eine Vorliebe für teure Autos zu haben. Möglicherweise ist der Täter im beruflichen Umfeld des Opfers zu finden. Hat Gerald einen Kredit abgelehnt und der Täter wollte sich rächen ?
Dies ist nun mehr der zweite Fall, den ich gemeinsam mit Liv Lammers löse. Liv sieht sich wieder einer großen Anzahl von Verdächtigen gegenüber. Durch ihre Alleingänge, die oft ihrer Hartnäckigkeit, die manchmal an Verbissenheit grenzt, geschuldet sind, bringt sie sich nicht nur einmal in Gefahr . Das ist manchmal etwas nervig und ich würde mir wünschen , dass Liv sich da mehr unter Kontrolle hat. Davon abgesehen ist für mich die Mischung aus Krimihandlung, gelegentliche Ausflüge in Liv Familienleben und sachliche Informationen über Sylt perfekt. Besonders gefallen haben mir dieses Mal die Ausführungen zu den Wikingern und den Hügelgräbern auf Sylt. Die Einschübe zu Livs Familiengeschichte und familiären Ereignissen machen aus der taffen Kommissarin einen Menschen wie Du und ich, dominieren die Krimihandlung aber nicht. Bei der Vielzahl der Verdächtigen war es für mich als Leser nicht immer einfach den Überblick zu behalten. Gut, dass Liv die zusammengetragenen Fakten richtig zu deuten wusste und den Täter, den ich für mich bereits ausgeschlossen hatte, gefasst hat. Für mich war das Buch eine spannende und unterhaltsame Lektüre, die so wohl Lust auf einen hoffentlich folgenden Fall für Liv Lammers als auch auf einen Sylturlaub macht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Geschichte
  • Figuren
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 07.04.2019

Dem Täter auf der Spur

Dark Call - Du wirst mich nicht finden
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Holly Wakefield ist Psychiaterin und wird mitten in der Nacht zu ihrem ersten Mordfall als Profilerin hinzugezogen. Ein pensionierter Arzt und seine Frau wurden brutal ermordet. Geradezu verbissen stürzt ...

Holly Wakefield ist Psychiaterin und wird mitten in der Nacht zu ihrem ersten Mordfall als Profilerin hinzugezogen. Ein pensionierter Arzt und seine Frau wurden brutal ermordet. Geradezu verbissen stürzt sich Holly auf den Fall. Sie ist überzeugt davon, dass es bereits ähnliche Morde gegeben haben muss und dass es weitere geben wird. Die Ermittlungen gestalten sich ähnlich umfangreich wie die berühmte Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Tatsächlich finden die Beamten weitere Fälle mit dem gleichen Opus Operandi. Nur wo ist der Zusammenhang , der entscheidende Hinweis, der zum Täter führt ? Aus dem Nichts taucht der verurteilte Vergewaltiger Eagen auf und behauptet, der Täter zu sein. Holly ist der festen Überzeugung, dass Eagen nicht als Täter in Betracht kommt. Er entspricht in wichtigen Punkten nicht dem Täterprofil. Doch die Polizei, froh einen Verdächtigen und die passenden Beweise zu haben, schließt Holly von den weiteren Ermittlungen aus. Selbst DI Bishop, der leitende Ermittler, mit dem Holly sehr eng zusammen gearbeitet hat, tritt nicht für sie ein. Der Grund hierfür ist, dass Holly gelogen hat. Möglicherweise hätte sie nie an diesem Fall arbeiten dürfen. Trotzdem will Holly noch ein letztes Gespräch mit einem vormals Verdächtigen führen und dann in ihren Alltag zurückkehren. Doch der Mörder hat andere Pläne.
Das Buch konzentriert sich in weiten Teilen auf die Tätigkeit der Profilerin Holly. Die Schilderungen von Hollys Gedankengänge und die daraus folgenden Ermittlungen der Polizei werden nur blitzlichtartig durch die drastischen Beschreibungen der aufgefundenen Opfer durchbrochen. Holly und DI Bishop haben beide seelische Wunden aus der Vergangenheit, die noch nicht verheilt sind. Beide scheinen ihre Seelenverwandtschaft zu spüren und entwickeln Freundschaft, ja vielleicht sogar mehr, für einander. Beide waren mir sehr sympathisch, gerade auch durch ihre Verletzlichkeit. Besonders Holly habe ich für ihren Lebensmut bewundert, nachdem ich ihr Geheimnis kannte. Die Einblicke in die Arbeit eines Profilers fand ich sehr interessant, aber manchmal etwas zu langatmig. Und ich habe sehr viele Informationen über Serientäter - ich wusste gar nicht , dass ihre Anzahl so groß ist - und ihre Vorgehensweise bekommen.
Der Schluss ist dramatisch und die Lösung des Falles für mich ein bisschen zu konstruiert. Das mindert aber nicht die Spannung und die gelungene Schreibweise des Buches.

Veröffentlicht am 04.04.2019

Liebe und Geheimnisse in der Toskana

Die Frauen der Villa Fiore 1
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Giulia Massinellis Familie betreibt das Weingut Villa Fiore in der Toskana
Giulia , die bisher als Wirtschaftsprüferin in New York gearbeitet hat, kehrt gescheitert zu ihrer Familie zurück. Ihr Verlobter ...

Giulia Massinellis Familie betreibt das Weingut Villa Fiore in der Toskana
Giulia , die bisher als Wirtschaftsprüferin in New York gearbeitet hat, kehrt gescheitert zu ihrer Familie zurück. Ihr Verlobter hat sie mit ihrer besten Freundin betrogen, ihren Ruf in der Berufswelt beschädigt und wirtschaftlich ruiniert. Das Verhältnis zu ihrem Vater ist schwierig, da er ihr es übel nimmt, dass sie sich nicht für das Weingut interessiert. Gleich zu Beginn von Giulias Aufenthalt kommt es zu einem Zwischenfall, bei dem der Kellermeister Alberto verletzt wird. Als es zu weitern Störfallen kommt, will keiner mehr so recht an Zufälle glauben. Der Verdacht auf Sabotage steht im Raum. Mehrere Verdächtige kommen in Betracht. Sogar in der Familie könnte der Täter zu finden sein. Giulia erhofft sich durch ihre Großmutter Teresa Licht ins Dunkel bringen zu können. Diese schweigt jedoch beharrlich. Gut, dass der Amerikaner Paul Reed die Familie bei der Bewirtschaftung des Weinguts tatkräftig und fachmännisch unterstützt. Ganz langsam entwickelt Giulia Gefühle für Paul. Aber auch dieses Mal scheint ihre Liebe hoffnungslos, denn Paul hat seinem verstorbenen Großvater Noah versprochen, dessen Weingut in Kalifornien weiterzuführen. Und Giulia hat ihren Platz in der Familie gefunden.
Das Lesen des Buches war ein wenig wie Urlaub in der Toskana. Die Autorin schildert die Landschaft und das Anwesen so bildhaft und mit überzeugender Begeisterung, dass ich das Gefühl hatte, dort zu sein. Dazu passen die informativen Ausführungen zum Weinan - und -ausbau. Giulia ist eine sympathische junge Frau, die ihren Platz im Leben erst noch finden muss und bereit ist, dafür auch zu kämpfen. Ein gutes Beispiel hierfür ist ihre Hartnäckigkeit, mit der sie versucht Informationen über die Vergangenheit zu bekommen. Paul Reed ist ein echter Sympathieträger, wie ihn sich wohl jede Frau gerne zum Freund wünscht. Seine Empathie zeigt sich deutlich in seinem Verhältnis zu seinem Großvater Noah und dessen Partner Juan.
Die Autorin mischt gekonnt italienisches Flair, eine überzeugende Liebesgeschichte, Familiengeheimnisse und Krimielemente zu einem wunderbaren Unterhaltungsroman, der einfach Spaß macht, ihn zu lesen.

Veröffentlicht am 04.04.2019

Überlebenskampf in den Wirren der Nachkriegsjahren

Deutscher Frühling
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Das Buch erzählt die Geschichte des Ex-Polizisten Hardy Schmittgen und der Kriegswaisen Luisa Porovnik. Hardy erlebt das Kriegsende in Köln. Auf der Suche nach einem Schlafplatz findet er das ermordete ...

Das Buch erzählt die Geschichte des Ex-Polizisten Hardy Schmittgen und der Kriegswaisen Luisa Porovnik. Hardy erlebt das Kriegsende in Köln. Auf der Suche nach einem Schlafplatz findet er das ermordete Ehepaar Porovnik und deren Schnapsvorräte. Des Lebens müde - seine Familie ist tot - beschließt Schmittgen, den Mörder zu finden, den Schnaps leer zu saufen und sich dann umzubringen. Da platzt Luisa in sein Leben. Nach Kriegsende flieht die Vierzehnjährige aus dem besetzten Berlin nach Köln zu ihren nun mehr toten Verwandten und trifft stattdessen auf Schmittgen. Notgedrungen schließen sich die beiden zusammen. Als das ungleiche Paar nachts einem Betrunkener bei einer Schlägerei zu Hilfe eilen, lernen sie den britischen Verbindungsoffizier Reginald Taylor kennen. Er bietet den beiden einen Deal an. Sie arbeiten für ihn als Spitzel. Im Gegenzug erhalten sie von ihm Geld und saubere Papiere. Was bleibt ihnen anderes übrig als zu zustimmen. Zuerst erscheint es doch ein Glücksfall für das Duo zu sein. Dann werden die Aufträge immer belastender. Fast zu spät erkennen die beiden den perfiden Plan dahinter.
Der Autor malt ein sehr realistisches Bild der Zustände im Nachkriegsdeutschland. Er zeigt den täglichen Überlebenskampf, der keinen Raum für Mitmenschlichkeit lässt. Dieses Gefühl haben sich meiner Ansicht nach Schmittgen und Luisa bewahrt. Beide sind sehr sympathisch, obwohl auch sie Grenzen überschreiten müssen , um zu überleben. Es ist ein Glücksfall, dass sie auf einander treffen und sich gegenseitig stützen und Mut zum Weitermachen geben können. Trotz ihrer Unterschiede sind sie Seelenverwandte. Und so hofft man am Ende des Buches, dass es ihnen gut gehen möge.
Das Buch ist spannend geschrieben und durch die verschiedenen Aufträge sehr abwechslungsreich. Die Auflösung der Ereignisse habe ich bis zum Ende nicht so erwartet und der Autor setzt damit einen furiosen Schlusspunkt hinter eine überzeugende Geschichte.

Veröffentlicht am 31.03.2019

Dracula lebt ! ?

Blut
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Der Archäologe Peter Conrad nimmt zusammen mit seiner guten Freundin , der Archäologiestudentin Lisa Franks an einer Notgrabung in London teil. Auf dem Areal, auf dem ein großer Bürokomplex entstehen soll, ...

Der Archäologe Peter Conrad nimmt zusammen mit seiner guten Freundin , der Archäologiestudentin Lisa Franks an einer Notgrabung in London teil. Auf dem Areal, auf dem ein großer Bürokomplex entstehen soll, befand sich im vorigen Jahrhundert ein Friedhof. Beim Öffnen der Gräber finden die Archäologen zu ihrer Überraschung Leichname, an denen man nach ihrem Tod eine spezielle rituelle Behandlung vorgenommen hat. Die Vorgehensweise deutet darauf hin, dass man die Toten für Wiedergänger gehalten hat. Sofort tauchen Gerüchte über Vampire auf. Selbst der Grabungsleiter, Professor James Small und seine rechte Hand Susan Bishop, scheinen dieser Interpretation der Funde nicht abgeneigt. Im Gegenteil Small bemüht sich um die Erlaubnis, Grabungen auf dem Brompton Friedhof durchführen zu dürfen und erhält sie auch. Als man eine mumifizierte Leiche findet, der man alles Blut entzogen hat, scheint sich die Vampirtheorie zu bestätigen. Lisa und Conrad, die zuerst alles als Humbug abgetan haben, beginnen Zweifel zu entwickeln. Eine wieder entdeckte Grabkammer, die der Familie eines durchsichtigen Grafens gehört, enthält ebenfalls eine größere Anzahl der rätselhaften Mumien. Könnte der Graf ein Nachfahre des Grafen Dracula sein ? im Umfeld der Grabung kommt es zu mysteriösen Todesfällen. Auch diesen Leichen fehlt jedes Blut. Das alles scheint auch für Lisa und Conrad nur einen Schluss zu zulassen. Vampire treiben ihr Unwesen. Wirklich ?
Das Buch bietet eine gekonnte Mischung aus Krimi, Grusel und fundierten Ausführungen zur Archäologie, die mir persönlich gut gefallen haben. Conrad und Lisa ergänzen sich perfekt. Obwohl sie nur gute Freunde sind, benehmen sie sich gelegentlich wie ein altes Ehepaar. Ihre Dialoge sind oft voller Ironie und haben mir nicht nur einmal ein Lächeln ins Gesicht gezaubert.. Die Autoren bieten zudem einen guten Einblick in den Wissenschaftsbetrieb. Ohne konkret zu sagen, es gibt Vampire, brachte mich die Erzählung dazu, ernsthaft an die Existenz von Vampiren zu glauben. Besonders dazu beigetragen hat die gelungene Figur des möglichen Grafen Dracula. Die Auflösung der rätselhaften Vorkommnisse hat mich ehrlich verblüfft, war aber stimmig. Alle Hinweise waren mir als Leser bekannt. Nur meine Interpretation war falsch.
Das Buch bekommt von mir 5 Sterne für seine gelungene Mischung der verschiedenen Genre und nicht zuletzt für seine unterhaltsame Erzählweise.