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Veröffentlicht am 13.02.2019

Was plant der Dämonfürst ?

Die Geschichte der Lilia Joerdis van Luzien / Elbenfluch
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Nachdem sich der Dämonfürst nach London zurückgezogen hat, scheint Berlin vorerst sicher. Lilia beschließt deshalb, die Ursache für die dunkle Stimmung in Alexis Castle zu finden. Tatsächlich gibt es magische ...

Nachdem sich der Dämonfürst nach London zurückgezogen hat, scheint Berlin vorerst sicher. Lilia beschließt deshalb, die Ursache für die dunkle Stimmung in Alexis Castle zu finden. Tatsächlich gibt es magische Gegenstände, die in den Burgen der Clans versteckt sind und die Herrschaft des Dämonfürsten festigen und die Atmosphäre mit dunklen Gefühlen aufladen. Natürlich ist Lilia fest entschlossen, den Bann zu brechen. Dabei verliert sie die Ereignisse in Berlin und London fast aus dem Blick.
In London werden Fingal und Lyall von Dämonen bedroht. Die beiden entstammen einer Mischlinie und haben Lilia versprochen, den Weg in die unterirdische Kathedrale herauszufinden, in der sich der Dämonfürst aufhalten soll. Doch das muss vorerst warten.Da vermehrt Dämonenaktivität aus Berlin gemeldet wird, besteht Lilia darauf, erst in ihrer Heimatstadt aufzuräumen. Sklavensteine sollen es dem Dämonfürst erlauben, seine Horden von London aus zu lenken. Diese gilt es zu finden und zu vernichten. Als es so aussieht, als hätte Lilia dem Dämonfürst eine ernstzunehmende Niederlage beigebracht, droht er den Elben mit der totalen Vernichtung durch den Stein von Moros, auch bekannt als Elbenfluch. Lilia muss den Stein unbedingt finden, sonst ist der Sieg des Dämonfürst gewiss. Das Wettrennen beginnt.
Zu Beginn einige Worte zum Erzählstil. Wer bei diesem Buch die für Fantasyromane typische eher epische und etwas altertümliche Erzählweise erwartet, wird bitter enttäuscht werden. Die Autorin bedient sich einer modernen Sprache, manchmal fast schon etwas schnoddrig. Das muss man mögen oder sich zumindest darauf einlassen. Wer das Wagnis eingeht, bekommt im Gegenzug eine spannende und abwechslungsreiche Geschichte. Im Zentrum steht der Kampf Gut gegen Böse. Wie in den Vorgängerbänden dargestellt, hat sich Lilia nicht freiwillig für ihre Mission gemeldet. Aber sie stellt sich ihrer Verpflichtung, auch auf die Gefahr hin, ihr Leben zu lassen. Dabei verliert sie nicht ihre Warmherzigkeit. Das zeigt sich sehr schön, in der Art und Weise wie sie sich um das Dienstmädchen Diarmad und den Stalljungen Colin kümmert.
Das Buch bietet auf jeden Fall gute Unterhaltung in Gestalt moderner Fantasy.

Veröffentlicht am 12.02.2019

Neue Gefahren für die Lichtkämpfer

Das Erbe der Macht - Schattenloge 1: Die Rückkehr (Bände 13-15)
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Die Schattenfrau ist besiegt und der Krieg gegen die Schattenkämpfer ruht. Die Unsterblichen auf beiden Seiten versuchen, Ordnung in das Chaos zu bringen. Jen, Kevin, Chris und Max versuchen fieberhaft ...

Die Schattenfrau ist besiegt und der Krieg gegen die Schattenkämpfer ruht. Die Unsterblichen auf beiden Seiten versuchen, Ordnung in das Chaos zu bringen. Jen, Kevin, Chris und Max versuchen fieberhaft ein Mittel zu finden, den von Johanna mit einem Vergessenszauber belegten Alex zu retten. Da versetzt die Nachricht, dass der Onyxquader, der vermeldet, wo neue Lichtkämpfer zu finden sind, sich auflöst, das Castillo in Aufregung. Aus seinem Innern wird ein Mensch geborgen, der sich an nichts erinnern kann. Leonardo macht sich auf den Weg, das Geheimnis des Onyxquaders zu lösen. Bei seiner Suche trifft er auf Clara. Gemeinsam entdecken sie die Erinnerungen der Unsterblichen Cixi. Das Geheimnis, das sie enthüllen, bedroht die bekannte Welt. Bevor die beiden ins Castillo zurückkehren können, werden sie von Bran in einen Zeitenstrudel gestürzt. Derweil versuchen Jen und ihre Freunde den Vergessenszauber aufzuheben. Die Zeit drängt, denn Alex droht das Aurafeuer. Die Freunde müssen zurück in die Vergangenheit, an den Ort, an dem Johanna den Zauber bereits einmal benutzt hat. Mit H.G. Wells Zeitmaschine reisen die vier zu dem Tag, als die russische Zarenfamilie ermordet wurde. Inzwischen sucht Johanna nach dem verschwundenen Leonardo. Und Bran weitet seine macht und Einfluss aus.
Das Buch wartet mit vielen überraschenden Wendungen und liebvollen Details auf. Dank der kurzen Zusammenfassung zu Beginn der Handlung fällt es nicht schwer, sich in der Erzählung zurecht zu finden. Beide Handlungsstränge sind sehr spannend und auch dramatisch. Gut, dass man bei den Unternehmungen der Freunde gelegentlich auch lachen kann. Dieses Mal scheint alle Aktionen der Lichtkämpfer zu noch größeren Problemen zu führen. Es entsteht sogar der Eindruck, sie sind nur Marionetten, die von Bran gelenkt werden und dadurch Brans Pläne unterstützen. Für mich ist das Buch Fantasy in Bestform und erhält von mir mit Überzeugung 5 Sterne, allerdings versehen mit dem Warnhinweis auf Suchtgefahr.

Veröffentlicht am 10.02.2019

Unerfüllte Träume aus Stein

Allee unserer Träume
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Ilse Schellhaas wird in Thüringen vor dem 2. Weltkrieg geboren. Sie teilt von Kindheit an die Begeisterung für Architektur mit ihrem Vater. Gegen anfängliche Widerstände studiert sie Architektur in Weimar. ...

Ilse Schellhaas wird in Thüringen vor dem 2. Weltkrieg geboren. Sie teilt von Kindheit an die Begeisterung für Architektur mit ihrem Vater. Gegen anfängliche Widerstände studiert sie Architektur in Weimar. Ihr Traum ist es, Häuser zu bauen, vor denen sich die Wolken verneigen. Als 1950 das DDR-Regime in Berlin eine Prachtallee bauen will, sieht Ilse ihre Chance gekommen. Sie fährt nach Berlin, um ihre Entwürfe vorzustellen. Da sie im Dritten Reich eine Kriegsehe mit einem SS-Angehörigen eingegangen war, hat sie die Identität ihrer verstorbenen Schwester Marga, die eine überzeugte Kommunistin war, angenommen. In Berlin trifft Ilse Helmut, den Ehemann ihrer Schwester. Helmut verspricht, Ilse nicht zu verraten. Im Gegenzug gibt er ihre Entwürfe als seine aus. Für Ilse scheint sich ihr Traum zu erfüllen, als der Bau der Häuser beginnt. Um den Bau voran zu treiben, der unter dem ständigen Mangel an Baumaterial leidet, werden immer wieder die Arbeitsnormen erhöht. Es kommt zum Aufstand vom 17. Juni. Ilse flieht mit dem Koch Paule nach West-Berlin. Als die Mauer 1989 fällt, will Ilse unbedingt nach Ostberlin. Sie will endlich ihre Stein gewordenen Träume von damals sehen.
Ich wollte dieses Buch unbedingt lesen, weil die Inhaltsangabe die Geschichte einer starken Frau versprach, die zudem in einer für uns wichtigen und interessanten Zeit spielt. Die Lebensgeschichte, auf der der Roman basiert, fand ich spannend. Das Buch konnte mich leider dennoch nicht wirklich berühren. Ilse blieb mir fremd und ich konnte mich nicht mit ihr oder einer der anderen Figuren identifizieren. Der Grund dafür ist die in meinen Augen oberflächliche Erzählweise. Es werden Ereignisse aneinander gereiht, ohne sie zum Leben zu erwecken. Ich fühlte mich nicht auf der Gefühlsebene angesprochen. Zum Beispiel ließ mich die Episode, in der Ilse mitten zwischen die Aufständischen gerät und um ihr Leben fürchten muss, kalt. Ich habe auch nicht verstanden, warum das Verhältnis der beiden Schwestern so hasserfüllt war. Ilse übernimmt Margas Identität. Von Marga erfährt man nicht viel mehr, als dass sie mit Helmut verheiratet war und in Russland ums Leben kam. Das Buch bietet viele Gelegenheiten, die handelnden Personen mit mehr Tiefe auszustatten. Leider lässt das Autorenduo diese ungenutzt verstreichen. Für das Buch spricht, dass man erkennen kann, dass ein interessantes Leben darauf wartet, ausführlicher erzählt zu werden und der Schreibstil angenehm zu lesen war.

Veröffentlicht am 08.02.2019

Schlechter Start für die Krähe

Blinde Rache
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Kommissarin Mara Billinsky kehrt in ihre Heimatstadt Frankfurt/Main zurück, um im dortigen Morddezernat zu arbeiten. Dort stößt sie auf allgemeine Ablehnung wegen ihrer schroffen Art und ihrer unkonventionellen ...

Kommissarin Mara Billinsky kehrt in ihre Heimatstadt Frankfurt/Main zurück, um im dortigen Morddezernat zu arbeiten. Dort stößt sie auf allgemeine Ablehnung wegen ihrer schroffen Art und ihrer unkonventionellen Kleidung. Sie trägt immer schwarz und hat Piercings, was ihr den wenig schmeichelhaften Spitznamen "Krähe" einträgt. Nachdem ihr Vorgesetzter Klimmt sie zuerst mit der Aufklärung einer Serie von Wohnungseinbrüchen betraut, soll sich plötzlich um den Mord an dem kroatischen Unterweltkönig Ivo Karevic kümmern. Ihr zur Seite gestellt, wird Jan Rosen, ein eher unscheinbarer Kollege, der lieber am Schreibtisch arbeitet. Maras Ermittlungen laufen trotz intensiver Recherchen ins Leere. Auch fehlt es an Unterstützung durch die anderen Kollegen. Als es weitere Opfer gibt, entzieht ihr Klimmt den Fall und schließt sie von den weiteren Ermittlungen aus. Mara will nun auf jeden Fall beweisen, dass sie einen Platz in der Mordkommission verdient und begibt sich entgegen dienstlicher Anweisungen allein auf die Jagd nach dem Mörder. Die entscheidende Verbindung zwischen den Opfern scheint ihre Gewaltbereitschaft zu sein. Wie passt dann der Mord an einem allseits geachteten und bewunderten Richter ins Bild ? Mara erhofft sich Unterstützung von der Staatsanwältin Taubner bei der Lösung des Falles.
Mara Billinsky war für mich höchst erfreuliche Entdeckung. Ich kann zwar nicht sagen, dass mir Mara rundum sympathisch ist. Ihre eher feindselige Art im Umgang mit anderen und die fehlende Bereitschaft, sich in ein Team einzufinden, haben mich schon gestört. Mein Herz erobert hat sich Mara durch ihre Weigerung, sich verbiegen zu lassen und ihren Wille gepaart mit einem starken Gerechtigkeitssinn , nicht aufzugeben und sich nicht unterkriegen zu lassen, auch wenn es ihr schaden sollte. Hin und wieder blitzt dann auch ihr weicher Kern auf, wenn sie sich zum Beispiel um einen jugendlichen Einbrecher kümmert. Die Krimihandlung ist absolut überzeugend und die Schilderung der brutalen Morde hat mich persönlich nicht gestört. Ihr unscheinbarer Partner Rosen gewinnt im Laufe der Ereignisse immer mehr an Konturen und an Sympathiepunkten. Dagegen eignet sich ihr Vorgesetzter mit seiner über das gewöhnliche Maß hinaus gehende Abneigung gegenüber Mara prächtig als Hassfigur. Nicht unerwähnt lassen möchte ich Maras Vater, einen erfolgreichen Anwalt. Seit Maras Mutter ermordet wurde, als Mara 8 Jahre alt , ist das Verhältnis zwischen den beiden schwierig. Das wird immer wieder bei Begegnungen der beiden deutlich und Maras Vater macht nicht die beste Figur.
Für mich war der Krimi ein echter Pageturner,mitreißend geschrieben und durch die handelnden Personen mit ihren Macken und Kanten auch glaubwürdig und wirklichkeitsnah.

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Veröffentlicht am 07.02.2019

Tod im Salzbergwerk

Letzter Stollen
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Der Altausseer Polizist Gasperlmaier wird mitten aus seiner Geburtstagsfeier gerufen. Im Salzbergwerk wird ein Schutzanzug vermisst. Die Museumsmitarbeiterin vermutet, dass der dazu gehörende Besucher ...

Der Altausseer Polizist Gasperlmaier wird mitten aus seiner Geburtstagsfeier gerufen. Im Salzbergwerk wird ein Schutzanzug vermisst. Die Museumsmitarbeiterin vermutet, dass der dazu gehörende Besucher sich verirrt oder sogar verunglückt ist. Nach ergebnisloser Suche und der Annahme, dass an der Sache nichts dran ist, wird dann doch am nächsten Tag eine Leiche, allerdings entfernt vom Tatort, gefunden. Es handelt sich um einen reichen deutschen Kunsthändler. Da im Bergwerk Naziraubkunst gelagert war, liegt der Verdacht nahe, dass der Mord im Zusammenhang mit einen verschwundenen Bild zu sehen ist. Dann wird ein weiteres Mordopfer im Bergwerk gefunden. Treibt ein Serientäter sein Unwesen ? Und wie hängen die beiden Morde zusammen ? Zur weiteren Verwirrung trägt das Bekennerschreiben eines Sektenangehörigen bei. Gasperlmaier hat langsam genug. Zumal seine Chefin, die Frau Doktor, auch noch ihre privaten Probleme bei ihm ablädt.
Das Buch bietet sehr vergnügliche Unterhaltung. In Altaussee geht es sehr beschaulich zu. Da bringt ein Mord ungewollte Aufregung. Die Krimihandlung ist ein klassischer "Wer ist der Täter ?" Es werden Spuren verfolgt, Zeugen befragt, Verdächtige ausgeschlossen. Das ist durchaus spannend und logisch aufgebaut. Für mich war die Art und Weise wie Gasperlmaier an die Sache herangeht und welche Gedanken ihm durch den Kopf gehen, das Beste an der Geschichte. Gasperlmaier ist eher der bedächtige, abwägende und an seinen Gewohnheiten hängende Mensch. Wie er versucht, alles richtig zu machen und auf alle Befindlichkeiten Rücksicht zu nehmen, war immer wieder erheiternd und in meinen Augen auch lebensnah. Das hat mich dann mit dem Schluss versöhnt, der mich nicht völlig überzeugen konnte.