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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.05.2024

Kollegin unter Verdacht

Lavendel-Sturm
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Die Autorin lässt ihre Kommissarin Lilou in der Provence ermitteln. Zu meiner Freude gibt es einige sehr stimmungsvolle Beschreibungen der Landschaft, die mich in Urlaubsstimmung versetzen. Dies war für ...

Die Autorin lässt ihre Kommissarin Lilou in der Provence ermitteln. Zu meiner Freude gibt es einige sehr stimmungsvolle Beschreibungen der Landschaft, die mich in Urlaubsstimmung versetzen. Dies war für mich eine erfreuliche Zugabe zu einem spannenden Fall und fesselnden Ermittlungen.

Es beginnt mit dem Tod von Angeline, der Schwester der Polizistin Valerie. Zuerst als weitere Drogentote abgetan, entwickelt sich der Fall zu einem undurchsichtigen Verwirrspiel. Pascal, der Ex-Freund der Toten und Drogendealer, wird ermordet. Valerie hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass sie ihn für den Tod ihrer Schwester verantwortlich macht. Lilou gerät in einen Gewissenskonflikt, da sie Valerie sehr gerne unschuldig sähe . Auch privat ist sie im Zwiespalt. Ihr Freund plant bereits eine Familie, wo hingegen sie gerne noch warten würde.

Ich fand den Krimi sehr gut gemacht. Die Verdachtsmomente gegen Valerie verdichten sich zwar, aber es gibt durchaus die Möglichkeit, sie auch anders zu interpretieren. Da der zweite Tote mit Drogen gehandelt hat, gibt es Nachforschungen im Drogenmilieu Dreh-und Angelpunkt scheint ein Bistro zu sein, in dem Angeline gearbeitet hat. Die Wirtin selbst war mir sehr sympathisch. Ich war schockiert, als sie unter Verdacht gerät. Sehr realistisch erschien mir, dass Kompetenzgerangel der verschiedenen Polizeieinheiten die Arbeit von Lilou unnötig erschwert. Am Ende ist vieles anders, als es zu Beginn erschien. Ich bin mit einigen Ergebnissen sehr zufrieden, andere haben mich traurig gestimmt, aber immer überzeugt. Für mich war der Krimi eine sehr schöne Leseerfahrung und ich würde jederzeit wieder zusammen mit Lilou ermitteln.

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Veröffentlicht am 26.05.2024

Operation Nemesis

"Ich habe getötet, aber ein Mörder bin ich nicht"
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Mir war der Genozid an den Armeniern als historisches Ereignis bekannt und die Tatsache, dass einige Nationen, besonders die Türkei, dies leugnen. In meinen Augen gute Gründe, sich mit der Thematik näher ...

Mir war der Genozid an den Armeniern als historisches Ereignis bekannt und die Tatsache, dass einige Nationen, besonders die Türkei, dies leugnen. In meinen Augen gute Gründe, sich mit der Thematik näher zu befassen.

Das Buch legt den Schwerpunkt auf die Operation Nemesis, eine Aktion von armenischen Attentätern durch die Ermordung der verantwortlichen des Genozids , Gerechtigkeit zu schaffen. Um ihr Handeln zu verstehen, ist es notwendig zu wissen, was sich hinter dem Wort Genozid verbirgt, nämlich die Ermordung von Millionen von Armeniern mit dem Ziel, osmanisches, später türkisches Gebiet ethnisch und religiös zu säubern. Das an sich ist schon Gräuel genug, was mich zusätzlich mit weiterem Schrecken und Abscheu erfüllt hat, es liest sich wie eine Blaupause für die Shoah. Hier wie dort hat die Weltgemeinschaft zugesehen und nicht gehandelt. Dies führte zu dem Plan, die Täter selbst zu richten, um Gerechtigkeit zu schaffen und ein Zeichen zu setzen. Auch hier gibt es Parallelen zu den jüdischen Vergeltungsaktionen gegen Nazi-Verbrecher.

Mich hat beeindruckt mit welchem Willen und Überzeugung die Attentäter vorgegangen sind, getragen von einem Netzwerk der über den Erdball verstreuten Exil - Armeniern. Tatsächlich gelangen einige Attentate auf hochrangige Verantwortliche und zeitweise ist die Öffentlichkeit auch auf der Seite der Rächer. Das ändert sich dann und man sieht in ihnen nur noch Terroristen. Im Nachwort wird darauf hingewiesen, dass die Armenier auch heute noch von Verfolgung und Genozid bedroht sind.

Ich fand das Buch aufrüttelnd , bewegend und auch wichtig, weil es eine "Randnotiz" der Geschichte ins Scheinwerferlicht stellt und die Öffentlichkeit mit diesem Unrecht konfrontiert.

Was für mich das lesen erschwert hat, war die Fülle der Namen, die in meinen Ohren fremd klingen und deshalb für mich schwer , zu merken waren.

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Veröffentlicht am 23.05.2024

Ein Krimi, der etwas anderen Art

Herrn Petermanns Tanz des Todes und des Glücks
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Dies ist meine erste Begegnung mit dem Privatier Leo Petermann. Ein Krimi soll es sein und ich war sehr gespannt.

Der Auftakt ist in der Art, wie ich es erwartet hatte. Ein alter Herr verschwindet mitten ...

Dies ist meine erste Begegnung mit dem Privatier Leo Petermann. Ein Krimi soll es sein und ich war sehr gespannt.

Der Auftakt ist in der Art, wie ich es erwartet hatte. Ein alter Herr verschwindet mitten in der Nacht und wird tot in einem Fluss aufgefunden. Ein Unfall ? Dann entwickelt sich die Handlung so ganz anders als erwartet. Keine Kriminalpolizei, keine Ermittlungen, stattdessen lerne ich Herrn Petermann kennen. Zuerst war ich irritiert und etwas enttäuscht, aber bald hatte mich diese vielschichtige Persönlichkeit in ihren Bann gezogen. Die Handlung plätschert vor sich hin, um dann unerwartete Ausrufezeichen zu setzen. Die letzten Seiten waren überraschend und haben mich zum Lachen gebracht.

Leo Petermann lebt am Starnberger See zusammen mit seiner Lebensgefährtin Magdalena. Er hat sich aus seiner Firma "Pythagoras", einem Softwareunternehmen, zurückgezogen und genießt das Leben. Der Krimi ist sein Tagebuch, in dem er tägliche Begebenheiten festhält und das ich mit lese. So bin ich auf der Beerdigung des Toten, einem guter Freund und langjähriger Wegbegleiter Petermanns, dabei. Ich erlebe Petermann in seinem Alltag, treffe seine Freunde, begleite ihn auf vielen Reisen, teile seine Gefühle und erfreue mich an seinen poetischen Beschreibungen der Landschaft. Die Frage, warum sein Freund sterben musste, beschäftigt ihn und ein Szenario und ein Plan nehmen Gestalt an. Gleichzeitig sieht sich seine Firma Hackerangriffen ausgesetzt und es muss etwas dagegen getan werden. Die Art und Weise, wie ein von Petermann einberufenes Expertenteam , sich an die Problemlösung macht, war spannend und gut dargestellt. Und dabei habe ich normalerweise mit Technik nichts am Hut.

Gegen Ende des Buches nimmt die Suche nach dem Mörder des ansässigen Försters Petermann gefangen. Es gibt einen Verdächtigen, aber keine Beweise. Um so mehr Petermann nachforscht, um so sicherer ist er sich der Person des Täters. Und dann kommt dieses unerwartete Ende und bringt mich zu der Erkenntnis, dass ich gerade einen für mich sehr ungewöhnlichen und gerade deswegen lesenswerten Krimi beendet habe

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Veröffentlicht am 19.05.2024

Schlangen im Urlaubsparadies

FriesLandOpfer (Nordseekrimi)
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Kommissar Fabiu Covaci wechselt eher unfreiwillig von München zum LKA in Kiel. Sein neuer Vorgesetzter Carsten Wolf ist über den Neuzugang nicht begeistert, nimmt dieser doch die Stelle der geschätzten ...

Kommissar Fabiu Covaci wechselt eher unfreiwillig von München zum LKA in Kiel. Sein neuer Vorgesetzter Carsten Wolf ist über den Neuzugang nicht begeistert, nimmt dieser doch die Stelle der geschätzten und kranken Kollegin Manu ein. Gleich am ersten Tag im Dienst muss Fabiu mit Wolf auf eine mehrtägige Dienstreise nach Wyk auf Föhr. Eine gute Gelegenheit, sich gegenseitig kennenzulernen. In Wyk wurde der allseits beliebte und geachtete Barbetreiber Königsberger ermordet. Die Tatumstände lassen auf einen Racheakt schließen. Gerade der tadellose Ruf und Lebenslauf des Opfers machen die Ermittler stutzig. Ehefrau, Sohn, Geschäftspartner oder einer der vielen Touristen, bei jedem wäre ein Motiv denkbar.

Die beiden Kommissare hatten in meinen Augen nicht den besten Start miteinander und da ich beide Gefühlslagen gut verstehen konnte, war ich uneins, wem ich meine Sympathien schenken sollte. Als beide im Verlauf der Ermittlungen auftauen, bilden sie ein gutes Team, wenn es auch weiterhin Meinungsverschiedenheiten gibt.

Der Fall selbst ist schwierig, denn es scheint kein Motiv zu geben. Wer sollte so einem Vorzeigemitbürger und perfekten Ehemann Böses wollen ?Dann tauchen kleine Hinweise auf, die sich zu einem monströsen Verdacht auswachsen. War das Opfer mehr Täter ? Nun beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Möglicherweise schwebt eine weitere Person in Lebensgefahr.

Die Suche nach dem Mörder und möglichen Täter war fesselnd zu lesen. Mich hat beeindruckt, wie nach und nach der wahre Charakter des Toten enthüllt wurde. Gelungen fand ich auch, wie sich der eher dörfliche Charakter des Umfelds auf die Ermittlungen auswirkt. Gut dargestellt waren für mich , wie die beiden Kommissare sich annähern und beginnen ihre Vorbehalte abzubauen. Dabei konnte für mich Fabiu ein wenig mehr punkten

. Die Auflösung war stimmig und dabei in meinen Augen tragisch. Das Ergebnis fand ich richtig, auch wenn es sich nicht völlig an die Regeln hält.

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Veröffentlicht am 18.05.2024

Vorsicht ! Golfen kann tödlich sein.

Grün ist der Tod
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Das Buch hat mir einige höchst vergnügliche Lesestunden beschert und vereint in meinen Augen all das, was einen guten cosy Crime ausmacht.

Es gibt eine sehr sympathische Heldin, die neben ihrer Liebe ...

Das Buch hat mir einige höchst vergnügliche Lesestunden beschert und vereint in meinen Augen all das, was einen guten cosy Crime ausmacht.

Es gibt eine sehr sympathische Heldin, die neben ihrer Liebe zu Pflanzen auch gerne der Polizei Konkurrenz macht . Im aktuellen Fall wird ein ehemaliger Schüler von ihr tot auf dem Golfplatz aufgefunden. Was mir an Rosa Reich besonders gefallen hat, sind zwei Dinge. Sie ist keine zwanzig mehr- genau wie ich - und ich teile einige ihrer Ansichten, was ein Gefühl von Verbundenheit vermittelt. Das andere ist, sie war lange Jahre Biologielehrerin und das bricht manchmal bei ihr durch. Das hat viele Erinnerungen an meine Schulzeit geweckt und war Teil meines Lesevergnügens. Unterstützung erhält sie von Andy, der seinerseits Rosa sehr mag. Das führt zu einigen humorvollen, fast romantischen Momenten. Wesentlich trägt auch Mops Archie zur Lösung des Falles bei. Er findet ein wichtiges Beweismittel.

Bei so viel sympathischen Personal gibt es auch genug zwielichtige Charaktere. Mein Favorit in dieser Kategorie ist der Koch des Golfclubrestaurants. Er macht jede Frau an und vereint so ziemlich alles auf sich, was man nicht haben will.

Ein weiterer Pluspunkt des Krimis ist, dass es viele Verdächtige unter den Golfern gibt und man mit Eifer mit ermitteln kann. Wen habe ich nicht alles aus tiefer Überzeugung für den Mörder gehalten und weit gefehlt. Am Ende passen alle Teile zusammen und der Täter wird dingfest gemacht. Ich war über die Person erleichtert, denn ich konnte mich mit einigen der vormals Verdächtigen dann doch noch anfreunden.

Ich habe mich aufrichtig gefreut Rosa und ihren Freundeskreis kennenzulernen. Es hat einfach Riesenspaß gemacht, mit ihr den Fall zu lösen und es war zudem sehr spannend. Vielleicht sollte ich auch einmal mit Golf probieren.

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