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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.12.2018

Wer zieht die Fäden im Hintergrund ?

Mein ist die Macht
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Ein Bombenattentat auf die Kölner Zentralmoschee ist Auslöser dafür, dass sich Vertreter aller Religionen auf dem Bonner Petersberg treffen, um eine Art Friedensvertrag zu schließen. Mit dabei ist der ...

Ein Bombenattentat auf die Kölner Zentralmoschee ist Auslöser dafür, dass sich Vertreter aller Religionen auf dem Bonner Petersberg treffen, um eine Art Friedensvertrag zu schließen. Mit dabei ist der französische Rabbiner Fabrice, der sich plötzlich der Anklage gegenüber sieht, er habe einen terroristischen Anschlag auf die First Daughter des amerikanischen Präsidenten verüben wollen, der in letzter Sekunde vereitelt werden konnte. Von Fabrices Unschuld überzeugt versuchen seine Freunde Natalie Villeneuve und ihr Verlobter Alex die wahren Täter zu finden. Sie geraten in einen Irrgarten aus Lügen und Täuschungen. Als Alex zusammen mit Cara Allegri, einer weiteren Figur auf dem Spielfeld, einen Informanten auf dem Kölner Rathausplatz treffen will, geht erneut eine Bombe hoch.
Das Buch beginnt mit einem Paukenschlag - dem Anschlag auf die Zentralmoschee . Schon hier wird deutlich, dass man den offensichtlichen Tatsachen nicht trauen kann und ein größerer Plan dahinter steckt, als auf den ersten Blick ersichtlich ist. In einer Schnitzeljagd in Dan-Brown-Manier versuchen Natalie und Alex das Komplott gegen Fabrice aufzudecken. Dabei spielt das Thema "Fake News" eine große Rolle und der Autor zeigt sehr deutlich, wie leicht man durch Bilder manipuliert werden kann. Die beiden Protagonisten kommen einer Verschwörung auf die Spur, die bis in die höchsten Regierungskreise reicht und ihr Leben und das ihrer Familie bedroht.
Das Buch liest sich sehr spannend und die Handlung bekommt immer mehr Dynamik. Ein großer Pluspunkt war in meinen Augen die überzeugende Einbindung aktueller gesellschaftlicher Entwicklungen. Für Freunde von Verschwörungstheorien und etwas anspruchsvoller Thriller ist der Krimi eine

Veröffentlicht am 26.12.2018

Deja vu

Damit du nie vergisst
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Andrea lebt mit ihrem Mann Greg und der 21/2 jährigen gemeinsamen Tochter Julie wieder in Norwich. Sie unterstützt die dortige Polizei als Profilerin. Das Leben verläuft in geordneten Bahnen. Dann wird ...

Andrea lebt mit ihrem Mann Greg und der 21/2 jährigen gemeinsamen Tochter Julie wieder in Norwich. Sie unterstützt die dortige Polizei als Profilerin. Das Leben verläuft in geordneten Bahnen. Dann wird die Leiche einer jungen Studentin in den Sümpfen gefunden. Fassungslos müssen sich Andrea und der Polizeibeamte Christopher der Tatsache stellen, dass die Vorgehensweise des Täters völlig mit der des Campus Rapist identisch ist. Doch der ist tot - von Greg erschossen. Bisher waren alle davon ausgegangen, dass der Campus Rapist ein Einzeltäter war. Andrea ist fest entschlossen, den Nachahmungstäter zur Strecke zu bringen, bevor er zum Serienmörder wird. Obwohl das bedeutet, dass sie sich erneut den damaligen Ereignissen stellen muss. Auch Greg findet sich in der Hölle von damals wieder. Und der neue Täter scheint fest entschlossen, das Werk des Campus Rapist zu vollenden . Andrea und ihre Familie zu zerstören.
Die Geschichte beginnt mit ruhigem Gleichmaß. Andrea muss sich um die Aufklärung einer tödlichen Messerattacke kümmern, aber das ist im Grunde Routine. Umso erschreckender ist dann die Entwicklung, dass ein Nachahmungstäter des Campus Rapist auftaucht. Die Situation ist von Anfang an ein Alptraum für Andrea und ihre Familie. besiegt geglaubte Dämonen erwachen erneut zum Leben. Nicht genug gerät auch Andreas Beziehung zu Greg in die Krise.
Dieses Buch ist definitiv nichts für schwache Nerven. Erneut schildert die Autorin die Vorgehensweise des Täters sehr detailliert. Besonders am Schluss hat sie mich fast an meine Grenze gebracht. Bei einem Film hätte ich vermutlich kurz die Hände vor die Augen gehalten. Trotzdem war ich durch die Schilderung nicht abgestoßen, sondern eher fasziniert, da es für mich durch die klare und sachliche Erzählweise möglich war, eine gewisse Distanz zu wahren.
Ich war auch vom 3. Band um die Profilerin Andrea Thornton völlig begeistert, weil es der Autor gelungen ist, mich immer wieder aufs neue mit ihren Einfällen zu fesseln und zu überraschen.

Veröffentlicht am 13.11.2018

Andreas Bewährungsprobe

Jenseits der Angst
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Andrea und Gregory leben in London. Beide haben ihre Ausbildung abgeschlossen. Andrea wird zu ihrem ersten Fall als Profilerin hinzugezogen. Die Millionärstochter Trisha wurde entführt. Es gab einen Toten. ...

Andrea und Gregory leben in London. Beide haben ihre Ausbildung abgeschlossen. Andrea wird zu ihrem ersten Fall als Profilerin hinzugezogen. Die Millionärstochter Trisha wurde entführt. Es gab einen Toten. Die Entführer fordern Lösegeld. Es scheint kein allzu spektakulärer Fall zu sein. Das ändert sich schlagartig, als die Übergabe des Lösegeldes scheitert. Lebt Trisha noch ? Ging es gar nicht um Geld, sondern war es ein gegen den Vater gerichteter Racheakt ? Auch für Andrea persönlich entwickelt sich der fall zur Zerreißprobe. Erinnerungen an ihre eigene Entführung und die damit verbundenen Ängste kommen mit Macht zurück und lassen sie nachts kaum schlafen. Kann es sein, dass sie dadurch den Sachverhalt falsch beurteilt ?
Das Buch ist klar zeitlich gegliedert und erinnert mich deshalb an einen Polizeibericht. Das hat mir das Gefühl vermittelt, hautnah dabei zu sein. Das wiederum hat die Spannung erhöht, die sich mit jedem Kapitel mehr aufbaut. Was mich am meisten beeindruckt hat, war die realistische Schilderung der Vorgänge. Ich habe für mich mit dem Kopf genickt und gedacht :"Ja, genauso könnte es gewesen sein." Auch die Probleme mit der Verarbeitung ihrer traumatischen Vorerfahrung wird nüchtern beschrieben und wirkt dadurch auf mich um so überzeugender. Ihre privaten Probleme mit Gregory waren mir dagegen etwas zu ausführlich dargestellt, aber das nur am Rande.
Mir gefällt die eher sachliche Erzählweise, die sich auf das wesentliche fokussiert und wenn es notwendig ist, nichts beschönigt.
Der Krimi ist für mich eine gelungene Fortsetzung des 1. Bandes und eher noch besser und spannender zu lesen.

Veröffentlicht am 01.05.2018

Ein junger Magier kämpft gegen das Verbrechen

Die Chroniken von Maradaine - Der Zirkel der blauen Hand
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Die Geschichte um den jungen Magierstudenten Veranix spielt in einer mittelalterlichen Welt. Bei genauerem Hinsehen unterscheidet sie sich in manchen Dingen nicht von unserer. Die Straßen werden beherrscht ...

Die Geschichte um den jungen Magierstudenten Veranix spielt in einer mittelalterlichen Welt. Bei genauerem Hinsehen unterscheidet sie sich in manchen Dingen nicht von unserer. Die Straßen werden beherrscht von verschiedenen Banden. Eine davon sind die Prinzen. Einer ihrer Anführer ist Colin, ein Cousin von Veranix. Alle leben in Angst vor dem übermächtigen Verbrecherkönig Fenmere, der sein Geld überwiegend mit Drogenhandel verdient. Da Veranix seine Mutter durch Drogen verloren hat, bekämpft er Fenmere mit allen Mitteln, wo er nur kann. Als er von eine große, vermeintliche Drogenlieferung abfangen kann, gelangt er in den Besitz eines Mantels und eines Seils, die seine magischen Kräfte erheblich verstärken. Der Diebstahl ruft den magischen Zirkel "Die blaue Hand" auf den Plan, für den die Gegenstände ursprünglich bestimmt waren. Nun jagen Veranix nicht nur Fenmere und seine Handlanger, sondern auch die mächtigen und bedeutend skrupelloseren Magier.. Unterstützung bekommt Veranix nur durch Kaiana, die als Gärtnerin bei der Universität arbeitet und seinem Mitstudenten Delmin.
Das Buch zieht einen gleich in seinen bann. Ständig gerät Veranix bei seinen Versuchen, Fenmere zu schaden in Schwierigkeiten und ich war jedes mal gespannt, wie er es schafft, heil aus der Sache heraus zu kommen. Veranix ist ein hitzköpfiger sympathischer Junge, der sich allein dem schier aussichtslosen Kampf gegen das Böse stellt. Das ist zugleich eine Schwäche der Geschichte. Veranix begibt sich ohne Nachdenken in Gefahr und entkommt jedes mal. Das ist auf Dauer trotz des Einsatzes von Magie unglaubwürdig. Gut, dass er seine verlässlichen Freunde Kaiana und Delmin hat, die für ihn das Denken übernehmen. Colin, seinen Vetter, habe ich dagegen bedingungslos ins herz geschlossen. Auf den ersten Blick scheint er als Mitglied der Prinzenbande auf der falschen Seite zu stehen. Er hat aber das herz auf dem rechten Fleck und erweist sich als echter Freund.
Das Ende hat mich ein wenig enttäuscht, weil es für mich einige wichtige Fragen unbeantwortet lässt.

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Veröffentlicht am 15.04.2018

Die Idylle trügt

Brennende Gischt
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Die alleinerziehende Kommissarin Liv Lammers wird zu einem Mordfall auf die Insel Sylt gerufen. Der allseits beliebte Pfarrer wurde erschlagen, als er sich im Haus des verstorbenen Millionärs Zurssen aufgehalten ...

Die alleinerziehende Kommissarin Liv Lammers wird zu einem Mordfall auf die Insel Sylt gerufen. Der allseits beliebte Pfarrer wurde erschlagen, als er sich im Haus des verstorbenen Millionärs Zurssen aufgehalten hatte, das dieser der Kirche hinterlassen hatte.
Überschattet werden die Ermittlungen durch Rivalitäten zwischen ihrem Arbeitskollegen Hennes und dem Leiter Bente sowie einem Maulwurf in den eigenen Reihen. Auch privat gestaltet sich der Fall für Liv belastend, da ihre Familie, mit der sie sich überworfen hat, auf Sylt lebt. Der Fall selbst scheint schnell gelöst. Der Pfarrer führte eine offene Ehe und ein eifersüchtiger Ehemann gerät in Verdacht. Doch wie passt das liebenswürdige alte Ehepaar ins Bild ? Als der Mann plötzlich verschwindet, weist eine der möglichen Spuren in die wilden Siebziger der Insel.
Mir hat der Krimi sehr gut gefallen. Die Familienprobleme von Liv geben der Geschichte eine besondere Note, werden aber nie so dominant, dass sie vom eigentlichen Fall ablenken. Sehr gelungen fand ich den Spannungsbogen ausgehend vom Mord am Pfarrer, der auf den ersten Blick einfach zu lösen scheint. Als die Ermittler etwas an der Oberfläche kratzen, bringen sie rasch menschliche Abgründe ans Licht. dadurch entwickelt sich die Geschichte in eine völlig andere Richtung. Obwohl der Täter doch schon einige Seiten vor dem Ende bekannt ist, gelingt es der Autorin die Spannung hoch zu halten. Liv war mir als Person sympathisch. Trotz ihrer persönlichen Probleme hat sie kein Alkoholproblem oder ist neurotisch. Das hebt sie für mich positiv aus dem Meer von psychisch kranken Ermittler heraus. Ihre Kollegen blieben dagegen eher blass, was das Lesevergnügen aber nicht beeinträchtigt.