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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.08.2024

lohnendes Leseerlebnis!

Der Salon der kühnen Frauen
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Clare Pollards nach "Delphi" zweiter historischer Roman "Der Salon der kühnen Frauen" (Originaltitel: "The Modern Fairies", ins Deutsche übersetzt von Anke Caroline Burger, Aufbau Verlag, ISBN: 978-3-351-04185-4) ...

Clare Pollards nach "Delphi" zweiter historischer Roman "Der Salon der kühnen Frauen" (Originaltitel: "The Modern Fairies", ins Deutsche übersetzt von Anke Caroline Burger, Aufbau Verlag, ISBN: 978-3-351-04185-4) ist mit einem eleganten und dadurch gut zum erzählten Geschehen passenden Cover versehen, jedoch fasst es sich irgendwie seltsam an, als sei es mit einer Art dünner Wachsschicht überzogen.
Das 288 Seiten umfassende Buch beginnt erfreulicherweise mit einem Personenverzeichnis und ist zur Zeit des französischen Königs Ludwig (Louis) XIV. (genannt der "Sonnenkönig", geb. am 05. 09.1638 in Schloss Saint-Germain-en-Laye, verst. am 01. 09. 1715 in Schloss Versailles) angesiedelt und auf tatsächlich stattgefunden habende Ereignisse zurückzuführen.
Es beginnt mit einem Zitat Liselottes von der Pfalz (27. 05. 1652 - 08. 12. 1722), ist in Kapitel zu einzelnen Märchen unterteilt und endet mit Informationen der Autorin.
Ein Kreis illustrer Damen trifft sich regelmäßig in Marie d'Aulnoys (1650 - 1705) Kaminzimmer in Paris zu Keksen und Kakao und erzählt sich mehr oder wenig "schlüpfrig" und/oder "systemkritisch" aufgepeppte Märchen wie beispielsweise das an "Allerleirau" von Jacob und Wilhelm Grimm (beide geboren im 18. Jahrhundert) gemahnende "Eselshaut" von Charles Perrault (1628-1703).
Das Treiben der in ihren Ansichten ihrer Zeit etwas voraus gewesenen Damen wird von den Herren der Schöpfung zunehmend kritisch betrachtet und deshalb für Erstere immer gefährlicher...
Fazit:
Ein anfangs eventuell ein wenig ungewöhnlich scheinendes, aber in meinen Augen durchaus lohnendes Leseerlebnis!

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Veröffentlicht am 08.08.2024

Eine Welt ohne Bücher?

Die magische Bibliothek der Buks 1: Das Verrückte Orakel
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Von Nina George kenne und mag ich bereits einige Bücher wie beispielsweise "Bücherschiff", "Lavendelzimmer" und vor allem "Die Mondspielerin", aber ihre Katzenkrimis sprachen mich bedauerlicherweise bedeutend ...

Von Nina George kenne und mag ich bereits einige Bücher wie beispielsweise "Bücherschiff", "Lavendelzimmer" und vor allem "Die Mondspielerin", aber ihre Katzenkrimis sprachen mich bedauerlicherweise bedeutend weniger an.
Gespannt wartete ich deshalb auf "Die magische Bibliothek der Buks - Das Verrückte Orakel", den ersten Band einer Dilogie, deren zweiter Teil für das kommende Frühjahr angekündigt wird.
Ansprechend illustriert von Hauke Kock, versehen mit einer Altersempfehlung ab 10 Jahren und ein passendes Cover aufweisend ist das 384 Seiten umfassende Buch unter der ISBN 978-3-522-50822-3 am 27. Juli 2024 im Verlag Planet! in der Thienemann-Esslinger Verlag GmbH erschienen.
Es wurde von Frau George und Herrn Jens J. Kramer verfasst.

Worum geht's?
Die Geschichte spielt in der Zukunft und wird in mehreren parallel laufenden Handlungssträngen erzählt.
Auf der normalen Welt gibt es keine Bücher mehr, alles wird reguliert und streng überwacht, Gedanken, Träume, Phantasie sind unerwünscht. Daher ist es gut, dass es die Buks gibt, denn das sind gute Geister, die in der Bibliothek einer alten, von dicken dunklen Mauern und einem von dornigem Gebüsch überwucherten Garten umgebenen Villa an einem geheimen Ort einen Rest an verbliebenen Büchern beschützen. Als diese unerwartet von einer offenbar nicht heilbaren Bleichkrankheit heimgesucht werden, verkündet ein Orakel den Schutzgeistern, dass ihnen 5 Menschenkinder Rettung bringen werden.
Und wirklich tauchen Mira, Nola, Finn und Thommy bei den Buks auf. Wo ist Nummer 5? Mit dieser und weiteren Fragen wird geschickt ein ständig steigender Spannungsbogen aufgebaut.
Die Buks haben leuchtende Augen, jeder ist für ein bestimmtes Genre zuständig, was auch an ihren Namen erkennbar ist. So gibt es einen Attila, der für Eroberungs- und Abenteuerromane zuständig ist, einem Sherlokko für Krimis und eine - wohl selbsterklärende - Romantika, welche allerdings zu den unpassendsten Gelegenheiten von Rülpsanfällen befallen wird. Chefin ist natürlich die Queen Buk. Überhaupt liest sich das Ganze trotz des ernsten Hintergrundes recht unterhaltsam.
Ganz unauffällig sind jedoch pädagogisch wertvolle "Lehren" untergebracht wie z. B., dass man Fehler machen und aus ihnen lernen darf und dass man mit echten Freunden gemeinsam mehr erreichen kann.
Leider endet das Buch mit einem Cliffhanger...

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Veröffentlicht am 08.08.2024

Leseempfehlung für Liehrs "Paolo"

Freitags bei Paolo
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Seit "Radio Nights", Tom Liehrs Erstling aus dem Jahr 2003; habe ich fast alle seine Bücher fast immer mit großem Vergnügen gelesen (3 weitere habe ich soeben in "meinem" Thalia bestellt); mit zu den besten ...

Seit "Radio Nights", Tom Liehrs Erstling aus dem Jahr 2003; habe ich fast alle seine Bücher fast immer mit großem Vergnügen gelesen (3 weitere habe ich soeben in "meinem" Thalia bestellt); mit zu den besten zählt mMn "Leichtmatrosen"(2013), wobei das als Verfilmung "3 Mann in einem Boot" beinahe noch besser ist. Liehr ist wie Wein, er wird mit zunehmendem Alter (*1962) immer besser...

In "Freitags bei Paolo" geht es um Marie und Clemens, die sich auf einer ins Absonderliche abgleitenden Milleniumsparty kennen lernen, sich verkrümeln und dann in ihrem künftigen Lieblingsitaliener, den sie jeden Freitag aufsuchen werden, stranden.
Sie verlieben sich, heiraten und bekommen 2 Kinder.
Er geht ins Showgeschäft, sie in die Politik. Aus beiden Bereichen greift der Autor aktuelle Aspekte auf und bezieht sich hier auch auf das von mir im Antiquariat bestellte frühere Werk "Die Wahrheit über Metting".
So begleitet die Leserschar sie etwa 20 Jahre.
Am Anfang ihrer Beziehung schwören sie sich, sich zu trennen, sollte einmal das "Knistern" zwischen ihnen verloren gehen. Das Einhalten ihrer Vereinbarung zeigt unerwartete Konsequenzen.

Das Ende überraschte mich zuerst und dann überzeugte es mich. Was bei Liehrbüchern wiederum keine Überraschung ist...

LESEEMPFEHLUNG!

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Veröffentlicht am 07.08.2024

Politisch und menschlich lesenswerte Erinnerungen

Konrad Adenauer
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Die in der Ich-Form erzählende Autorin Elisabeth "Libet" Werhahn-Adenauer (17. Mai 1928 - 03. Februar 2019) war die Tochter des ehemaligen 1. Bundeskanzlers Konrad Hermann Joseph Adenauer (05. Januar 1876 ...

Die in der Ich-Form erzählende Autorin Elisabeth "Libet" Werhahn-Adenauer (17. Mai 1928 - 03. Februar 2019) war die Tochter des ehemaligen 1. Bundeskanzlers Konrad Hermann Joseph Adenauer (05. Januar 1876 - 19. April 1967) und seiner als verwitweter 3-facher Vater 1919 geheirateten Frau Auguste Amalie Julie "Gussie" Adenauer, geborene Zinsser (07. Dezember 1895 - 03. März 1948).

In einem kurzen Vorwort weist sie darauf hin, dass sie Erinnerungen an in die Geschichte Deutschlands eingebettete Ereignisse schildert, die keinen Anspruch auf Vollständig- oder Detailgenauigkeit erheben.
Das reich bebilderte Buch hat mich, sowohl was die persönlichen als auch die politischen Aspekte angeht, ausgezeichnet unterhalten.
Als Störfaktoren empfand ich lediglich die gefühlt auf beinahe jeder Seite noch einmal in dicker Großschrift wiederholten von der Autorin offensichtlich für besonders wichtig empfundenen Sätze.
Das besonders sympathische Nachwort ist sehr persönlich gehalten.
Aufgeschrieben von Catarina Aanderud

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Veröffentlicht am 06.08.2024

Lachen kann manches Leiden erleichtern

Die Freuden und Leiden des alten Wärther
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Das erfreulicherweise in auch für ältere und/oder sehbehinderte Leser/innen leicht lesbarer Großschrift geschriebene Buch "Die Freuden und Leiden des alten Wärther" von Ulrike Piechota bezieht sich natürlich ...

Das erfreulicherweise in auch für ältere und/oder sehbehinderte Leser/innen leicht lesbarer Großschrift geschriebene Buch "Die Freuden und Leiden des alten Wärther" von Ulrike Piechota bezieht sich natürlich auf Johann Wolfgang von Goethes Roman "Die Leiden des jungen Werther" (in diesem Zusammenhang verdient m. E. der Roman "Die neuen Leiden des jungen W." von Ulrich Plenzdorf ebenfalls Erwähnung).

Nach einem Prolog darüber, wie der Protagonist Adalbert Wärther zum Verfassen seines Werkes kam, wird "das Alter" mit all seinen beispielsweise gesundheitlichen, behördlichen oder gesellschaftlichen Einschränkungen in als "Heitere Geschichten" beschriebenen 14 Kapiteln mehr oder weniger parodistisch abgehandelt. Auch ein eventueller Aufenthalt in einem Altenheim - pardon, einer Seniorenresidenz! - wird thematisiert. Nicht alle Geschichten konnten mich gleichermaßen überzeugen, insgesamt fühlte ich mich jedoch gut unterhalten.

Ich empfehle dieses Buch deshalb gern weiter, auch als Geschenk und nicht nur für die ältere Generation.

P.S. Im Epilog steht "Lachen öffnet nicht nur den Mund, sondern auch das Herz". Das kann manches Leiden erleichtern.

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