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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.03.2023

Blaukalter Betriebsausflug

In blaukalter Tiefe
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Kristina Hauffs im Hanser Verlag (hanserblau) erschienener Roman "In blaukalter Tiefe" handelt von 3 Männern und 2 Frauen, die gemeinsam auf dem gecharterten, nicht sonderlich luxuriösen Schiff "Querelle" ...

Kristina Hauffs im Hanser Verlag (hanserblau) erschienener Roman "In blaukalter Tiefe" handelt von 3 Männern und 2 Frauen, die gemeinsam auf dem gecharterten, nicht sonderlich luxuriösen Schiff "Querelle" eine Segeltörn durch die wildromantischen schwedischen Schären unternehmen.
Es sind zwei Paare - der als Anwalt tätige Andreas mit Caroline und sein junger Kollege Daniel mit Tanja - nebst Skipper Eric.
Bereits im Prolog kommt eine Art düstere Spannung auf, es scheint, als ob einer der Männer die Tour nicht überleben wird.
Die Geschichte selbst wird in angenehm kurzen Kapitel abwechselnd von den vier Urlaubern erzählt, die so entstehenden unterschiedlichen Perspektiven erhöhen die Spannung weiter - jeder Erzähler scheint Sorgen, Probleme bzw. Geheimnisse zu haben - und die Enge auf dem Schiff trägt auch nicht gerade zur Vermeidung einer sich anscheinend anbahnenden Eskalation bei.
Der Schreibstil ist flüssig und lässt sich leicht lesen, das Cover passt zum erzählten Geschehen.
Lediglich das Ende kam für mich unerwartet und lässt Fragen offen.
Die wirklich wunderschönen Landschaftsbeschreibungen konnten mich nur bedingt versöhnen. Schade!

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Veröffentlicht am 24.03.2023

Uneingeschränkte Leseempfehlung

Morgen, morgen und wieder morgen
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Gabrielle Zevins Roman "Morgen, morgen und wieder morgen" ist anstrengend, oft enttäuschend bis frustrierend und gleichzeitig glaubwürdig und - schön.
Es geht um viele Schattierungen von Emotionen und ...

Gabrielle Zevins Roman "Morgen, morgen und wieder morgen" ist anstrengend, oft enttäuschend bis frustrierend und gleichzeitig glaubwürdig und - schön.
Es geht um viele Schattierungen von Emotionen und um das Entwickeln von Computerspielen umgeben vom Flair der 90er Jahre. Als nur bedingt PC-kompatible Person hatte ich zunächst Bedenken, die aber unberechtigt waren, eine Handvoll Fremdworte wurden gegoogled. Auch mit dem Erzählstil kam ich trotz etlicher Zeitsprünge gut klar.
Erzählt wird die Geschichte von Sadie und Sam, die sich als Kinder aus unterschiedlichen Gründen emotional angeschlagen in einem Krankenhaus begegnen und über Computerspiele Zugang zueinander finden, aber dann aus den Augen verlieren.
Das Leben/Schicksal führt sie bis in ihre 30er Jahre immer wieder zusammen, sie entwickeln gemeinsam erfolgreich PC-Spiele, versichern sich wiederholt ihrer Zuneigung und verletzen sich dennoch immer wieder.
Daueraktuelle Themen wie Rassismus, Sexismus, (Umgang mit) Behinderungen werden angerissen, können aber nicht vertieft werden (ebenso wie ich hier nur auf etliche interessante Nebenfiguren hinweisen, auf ihre Rollen jedoch nicht vertiefend eingehen kann).
Zunehmend wird klar, warum Sadie und Sam genau so sind, wie sie sind, beide haben körperliche und/oder seelische Narben, welche sie weitere Verletzungen, Zurückweisungen oder Demütigungen fürchten lassen. Missverständnisse sind ebenfalls an der Tagesordnung, denn sie erwarten keine positiven Erfahrungen bzw. legen - auch unbewusst - aus Angst von vornherein viele Dinge negativ aus.
Manchmal wollte ich sie am liebsten schütteln und anbrüllen, litt mit ihnen...
Gleichzeitig wollte ich kein künstlich-kitschiges Ende.
Dieser Wunsch wurde mir erfüllt: Das Ende passt m. E. ebenso gut wie Titel und Cover.
Daher: Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 23.03.2023

Leseerlebnis: Jaipur

Der Geheimnishüter von Jaipur
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Nach einer Widmung, einem Zitat von Mutter Teresa, zwei Sprichwörtern und einem Personenverzeichnis beginnt Alka Joshis Roman "Der Geheimnishüter von Jaipur" mit einem Prolog aus dem Monat Mai 1969, der ...

Nach einer Widmung, einem Zitat von Mutter Teresa, zwei Sprichwörtern und einem Personenverzeichnis beginnt Alka Joshis Roman "Der Geheimnishüter von Jaipur" mit einem Prolog aus dem Monat Mai 1969, der Ortsangabe "Jaipur" und dem Namen "Malik". Dieser Prolog endet mit dem Einsturz eines luxuriösen Gebäudes während der Eröffnungsfeier.
Anschließend geht es zurück in die letzten beiden Monate vor dem Einsturz und dann bis zum "Juli 1969" überschriebenen Epilog, gefolgt von Glossar, Danksagung, Rezepten, einigen Anmerkungen und einer Leseprobe des Vorgängerbandes "Die Hennakünstlerin". Dessen Kenntnis ist zum Verständnis dieses Romans m. E. nicht zwingend erforderlich.
Hingegen wären schematische Ortsskizzen/Landkarten interessant gewesen.
Das Buch wurde aus dem amerikanischen Englisch von Birte Mirbach in die deutsche Sprache übersetzt und erschien im Verlag Harper Collins.
Der Schreibstil erscheint mir angenehm lesbar, die Geschichte interessant.
Die einzelnen jeweils mit Orts-, Zeit- und Namensangaben überschriebenen Kapitel werden abwechselnd von Malik, seiner Freundin "Nimmi" und "Lakschmi" (Protagonistin des Vorläufers) erzählt.
Die dramatische Geschichte ist überwiegend in Jaipur sowie Shimla und Umgebung angesiedelt und dreht sich um Korruption, Betrug, Verrat, Lüge aber auch um Loyalität, Beharrlichkeit, Liebe und Treue.
Indisches Flair wird ver Nach einer Widmung, einem Zitat von Mutter Teresa, zwei Sprichwörtern und einem Personenverzeichnis beginnt Alka Joshis Roman "Der Geheimnishüter von Jaipur" mit einem Prolog aus dem Monat Mai 1969, der Ortsangabe "Jaipur" und dem Namen "Malik". Dieser Prolog endet mit dem Einsturz eines luxuriösen Gebäudes während der Eröffnungsfeier.
Anschließend geht es zurück in die letzten beiden Monate vor dem Einsturz und dann bis zum "Juli 1969" überschriebenen Epilog, gefolgt von Glossar, Danksagung, Rezepten, einigen Anmerkungen und einer Leseprobe des Vorgängerbandes "Die Hennakünstlerin". Dessen Kenntnis ist zum Verständnis dieses Romans m. E. nicht zwingend erforderlich.
Hingegen wären schematische Ortsskizzen/Landkarten interessant gewesen.
Das Buch wurde aus dem amerikanischen Englisch von Birte Mirbach in die deutsche Sprache übersetzt und erschien im Verlag Harper Collins.
Der Schreibstil erscheint mir angenehm lesbar, die Geschichte interessant.
Die einzelnen jeweils mit Orts-, Zeit- und Namensangaben überschriebenen Kapitel werden abwechselnd von Malik, seiner Freundin "Nimmi" und "Lakschmi" (Protagonistin des Vorläufers) erzählt.
Die dramatische Geschichte ist überwiegend in Jaipur sowie Shimla und Umgebung angesiedelt und dreht sich um Korruption, Betrug, Verrat, Lüge aber auch um Loyalität, Beharrlichkeit, Liebe und Treue.
Indisches Flair wird vermittelt, das Cover passt und gefällt.
Fazit: Ein rundes Leseerlebnis!


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Veröffentlicht am 20.03.2023

Historischer Wien-Krimi

Der Kuss des Kaisers
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Die uns auf 48 Seiten an verschiedenen Tagen des Jahres 1908 durch die ersten 4 Kapitel des in der Hauptstadt des im k. u. k. Österreich angesiedelten und im Picus Verlag erschienenen Historischen Romans ...

Die uns auf 48 Seiten an verschiedenen Tagen des Jahres 1908 durch die ersten 4 Kapitel des in der Hauptstadt des im k. u. k. Österreich angesiedelten und im Picus Verlag erschienenen Historischen Romans von Christine Neumeyer "Der Kuss des Kaisers - Ein historischer Wien-Krimi" führende Leseprobe konnte mein Interesse wecken.
Dies liegt nicht allein an Genre. Handlungszeit und -platz und Erzählstil, sondern auch daran, dass die Ereignisse um die Präsentation des Gustav-Klimt- Bildes "Der Kuss" eine Rolle spielen. Herr Klimt zählt zwar nicht unbedingt zu meinen Lieblingsmalern, jedoch fand ich den weitgehend auf Tatsachen beruhenden Film mit Helen Mirren (Maria Altmann) und Daniel Brühl (Hubertus Czernin) "Die Frau in Gold" überaus interessant, welcher die in mehrjährigen Prozessen gegen die Republik Österreich erkämpfte Restitution von Nazis erbeuteter Raubkunst eindrucksvoll thematisierte.
Abgesehen davon interessiere ich mich als austroaffiner Mensch, der sogar etliche Monate in Wien lebte und viel über die Geschichte das Landes las, natürlich für einen dort angesiedelten historischen Krimi, wobei ca. 10 Jahre nach "Der Offizier der Kaiserin", ich mich ganz besonders auf ein Wiedertreffen mit Polizeiagent Johann Pospischil freute.
Das Buch erfüllte dann auch voll und ganz meine Erwartungen.
Der "Weana Schmäh" kam glaubhaft rüber, wurde jedoch nicht übertrieben und dürfte so auch "Neueinsteigern" keine Probleme bereitet haben.
Die verschiedenen damaligen gesellschaftlichen Konflikte aller Schichten erscheinen authentisch.

Der Kriminalfall, der mit dem Auffinden einer kopflosen und zerstückelten Leiche ausgerechnet im Brunnen des Parks von Belvedere, dem Wohnsitz des Thronfolgers, seinen Anfang nimmt, weist einen stetig steigenden Spannungsbogen auf, sein Ende ist nachvollziehbar.
Die vielfach verurteilte "Messaillance" zwischen dem österreichischen Thronfolger, Erzherzog Franz Ferdinand, und seiner "morganatischen" Ehefrau Sophie geb. Gräfin Chotek von Chotkowa und Wognin wurde ebenfalls thematisiert; die Ermordung des Paares am 28. Juni 1914 in Sarajevo durch Gavrilo Princip gilt als Auslöser des WK I.

Das düstere Cover passt gut, den - wenn auch möglichweise zeitmäßig stilechten - Pappumschlag empfand ich hingegen als durchaus entbehrlich.

Fazit: Leseempfehlung für ein in mehrfacher Hinsicht interessantes Buch.

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Veröffentlicht am 17.03.2023

Beuteldachs weckt Leselust

Der kleine Beuteldachs
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Die Lektüre der 8 Seiten umfassenden Leseprobe von Sven Maria Schröders Kinderbuch "Der kleine Beuteldachs - ganz schön mutig" gewann mein Herz im Nu, erinnerte sie mich doch ein wenig an die vor ca. 2 ...

Die Lektüre der 8 Seiten umfassenden Leseprobe von Sven Maria Schröders Kinderbuch "Der kleine Beuteldachs - ganz schön mutig" gewann mein Herz im Nu, erinnerte sie mich doch ein wenig an die vor ca. 2 Jahren gelesene niedliche Geschichte über zwei Wildschweinfrischlinge: "Mops und Fidel suchen ihren Papa".
Das Buch mit einem entzückenden, den wandernden kleinen Dachs umgeben von Bäumen, aus denen viele Tiergesichter hervorlugen, zeigenden Cover erfüllte die gehegten Erwartungen voll und ganz.
Die Abenteuer von Papa und Sohn Beuteldachs wurden vom Verlag Fischer Sauerländer veröffentlicht und für Mädchen und Buben ab einem Alter von 4 Jahren empfohlen.
Die Geschichte handelt von einem Waldspaziergang der beiden Dachse auf dem Weg zu Oma Dachs und von den Ängsten, welche geheimnisvolle Waldgeräusche sowie Gedanken an möglicherweise auftauchende gefährliche Waldbewohner bei Dachs jun. auslösen.
Diese Ängste versucht Dachs sen., ihm mit lustigen, wenn auch in der Eile nicht immer ganz versmaßgerechten, auf jeden Fall aber wirksamen Reimen zu nehmen.
Cover, Text und Bilder erscheinen mir ebenso ansprechend wie altersgerecht.
Besonderen Anklang fanden die gelegentlich auftauchenden lustigen Comic-Sprechblasen ähnlichen Darstellungen, in denen das "Kopfkino" des kleinen Beuteldachses vermittelt wird.
Fazit: Ein weiteres Kinderbuch aus diesem Verlag, welches hoffen lässt, dass aus den Kleinen von heute später einmal erwachsene "Leseratten" werden!

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