Uneingeschränkte Leseempfehlung!
FeldpostDer kürzlich im Droemer Knaur Verlag erschienene historische Roman "Feldpost" war nach "Trümmerkind" für mich das zweite Buch von Mechtild Borrmann und konnte mich mindestens ebenso beeindrucken.
Erzählt ...
Der kürzlich im Droemer Knaur Verlag erschienene historische Roman "Feldpost" war nach "Trümmerkind" für mich das zweite Buch von Mechtild Borrmann und konnte mich mindestens ebenso beeindrucken.
Erzählt wird die Geschichte zweier zunächst durch auf ähnlichen Interessen basierende Freundschaft, später auch durch verschiedenartige Zuneigungen, aber ebenso durch Neid und Hass mit einander verbundene Familien ab Beginn der 30er Jahre des vergangenen Jahrhunderts.
Neben persönlichen Charaktereigenschaften sind es die durch den stetig zunehmenden Einfluss des aufkommenden Nationalsozialismus vorgegebenen neuen Normen, hier vor allem im Hinblick auf politische Ansichten und sexuelle Neigungen, welche das Unglück letztendlich beider Familien heraufbeschwören.
Eingerahmt wird die überaus berührende Geschichte, die jedoch nie ins Kitschige abgleitet, von Prolog und Epilog. Erzählt wird ab dem Jahr 2000 sozusagen "rückwärts". Den einzelnen Kapiteln werden jeweils Angaben zu Ort, Zeit und Hauptperson vorangestellt.
Titel und Cover passen zum erzählten Geschehen.
Beginnend mit einem ganz am Anfang abgedruckten Zitat von Anton Tschechow darüber, dass das Vergessenwerden unser Schicksal ist, das man genauso gut traurig wie tröstlich interpretieren kann, hinterlässt mich dieser Roman ziemlich traurig. Denn derartige Geschichten hat es so oder so ähnlich gewiss gegeben. Und das sollte eben nicht so rasch vergessen werden.
Fazit: Uneingeschränkte Leseempfehlung!