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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.11.2022

Uneingeschränkte Leseempfehlung!

Feldpost
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Der kürzlich im Droemer Knaur Verlag erschienene historische Roman "Feldpost" war nach "Trümmerkind" für mich das zweite Buch von Mechtild Borrmann und konnte mich mindestens ebenso beeindrucken.
Erzählt ...

Der kürzlich im Droemer Knaur Verlag erschienene historische Roman "Feldpost" war nach "Trümmerkind" für mich das zweite Buch von Mechtild Borrmann und konnte mich mindestens ebenso beeindrucken.
Erzählt wird die Geschichte zweier zunächst durch auf ähnlichen Interessen basierende Freundschaft, später auch durch verschiedenartige Zuneigungen, aber ebenso durch Neid und Hass mit einander verbundene Familien ab Beginn der 30er Jahre des vergangenen Jahrhunderts.
Neben persönlichen Charaktereigenschaften sind es die durch den stetig zunehmenden Einfluss des aufkommenden Nationalsozialismus vorgegebenen neuen Normen, hier vor allem im Hinblick auf politische Ansichten und sexuelle Neigungen, welche das Unglück letztendlich beider Familien heraufbeschwören.
Eingerahmt wird die überaus berührende Geschichte, die jedoch nie ins Kitschige abgleitet, von Prolog und Epilog. Erzählt wird ab dem Jahr 2000 sozusagen "rückwärts". Den einzelnen Kapiteln werden jeweils Angaben zu Ort, Zeit und Hauptperson vorangestellt.
Titel und Cover passen zum erzählten Geschehen.
Beginnend mit einem ganz am Anfang abgedruckten Zitat von Anton Tschechow darüber, dass das Vergessenwerden unser Schicksal ist, das man genauso gut traurig wie tröstlich interpretieren kann, hinterlässt mich dieser Roman ziemlich traurig. Denn derartige Geschichten hat es so oder so ähnlich gewiss gegeben. Und das sollte eben nicht so rasch vergessen werden.
Fazit: Uneingeschränkte Leseempfehlung!

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.11.2022

Mehr erwartet

Die Wintergarten-Frauen. Der Traum beginnt
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Charlotte Roths aktuellster im Droemer Knaur Verlag veröffentlichter Roman "Die Wintergarten-Frauen - Der Traum beginnt" ist der Auftakt zu einer im Berlin der "Golden Twenties" spielenden Trilogie um ...

Charlotte Roths aktuellster im Droemer Knaur Verlag veröffentlichter Roman "Die Wintergarten-Frauen - Der Traum beginnt" ist der Auftakt zu einer im Berlin der "Golden Twenties" spielenden Trilogie um drei Freundinnen.
Im ersten Band steht die junge Nina von Veltheim im Mittelpunkt des Geschehens, leider eine für meinen Geschmack wesentlich zu ich-bezogene Protagonistin, mit der ich bis zum Schluss nicht recht warm werden konnte. Sie zeigt zwar Leidenschaft und Engagement, auch Mitgefühl, stellt aber das Ziel, alles allein zu schaffen, über alles andere, will keine Hilfe annehmen.
Ihr Traum ist es, auf der Bühne, in Film, Theater oder Varieté bis ganz nach oben zu kommen. Nina dabei zu begleiten ist, da man als Leser*in ja nicht persönlich in Mitleidenschaft gezogen wird, trotz allem recht interessant, allerdings kommt es doch hin und wieder zu störenden Längen.
Dieser Roman beginnt mit einem Conférencière-artig aufgezogenem Vorwort der Autorin und endet mit einem umfangreichen Glossar.
Das Cover passt in die damalige Zeit, auch die Innenklappen sind ansprechend gestaltet. Der Klappentext hingegen ist mit dunkelgrau auf schwarz nicht einfach zu entziffern.

Fazit: Keine Zeitverschwendung, aber ich hatte mir bei der grundsätzlich interessanten Handlung vor ebensolchem historischen Hintergrund doch etwas mehr versprochen.

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Veröffentlicht am 03.11.2022

Spartipps der Online-Omi

Dann lassen wir eben die Heizdecke weg! (Die Online-Omi 17)
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Die hiermit zum 17. Mal literarisch in Erscheinung tretende Berliner Online-Omi Renate Bergmann (82) überlebte 4 Ehemänner und blickt auf eine Vergangenheit als Trümmerfrau und Reichsbahnbeschäftigte zurück. ...

Die hiermit zum 17. Mal literarisch in Erscheinung tretende Berliner Online-Omi Renate Bergmann (82) überlebte 4 Ehemänner und blickt auf eine Vergangenheit als Trümmerfrau und Reichsbahnbeschäftigte zurück. Sie ist ein Pseudonym des Autors Torsten Rohde. Ich las bereits einige hauptsächlich wegen ihrer "großen Klappe" überwiegend vergnügliche Bücher (zuletzt ihr Kochbuch) dieser Reihe und konnte - auch wegen der derzeitigen allgemeinen Ereignisse - ihrem im Mai bei Ullstein erschienenen Sparratgeber nicht widerstehen.

Okay, der Humor steht im Vordergrund, also sollte man kein allzu strenges Maß an Aktualität und Qualität der Tipps legen und es mag einigen Menschen tatsächlich neu sein, dass man durch Fahrgemeinschaften oder Drahteselfahren, Einkaufslisten und Haushaltsbuch sowie sinnvolles Heizen und Lüften Geld sparen kann. Ärgerlich fand ich jedoch - wie auch schon beim Kochbuch - etliche mir zu gewollt erscheinende Komik. "Suff-Auto" für SUV oder "Koyota" mag da ja noch glaubwürdig sein. Von dem durch das "Fräulein vom Verlag" angeblich abgelehnten Tipp, durch Vogelfutterkästen auf dem Balkon längerfristig Katzenfutter einsparen zu können, gar nicht erst zu reden. Allerdings erscheint mir beispielsweise "Zents" (statt "Cents") für die pfiffige Rentnerin doch eher unwahrscheinlich.

Das Cover passt und besitzt Wiedererkennungswert.

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Veröffentlicht am 31.10.2022

Der Appetit kommt beim Lachen

Ihr könnt doch noch nicht satt sein!
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Die 15-seitige Leseprobe von Renate Bergmanns alias Torsten Rohdes neuestem Buch "Ihr könnt doch noch nicht satt sein! - Die Online-Omi tischt auf" ließ mich aus verschiedenen Gründen ein wenig gespalten ...

Die 15-seitige Leseprobe von Renate Bergmanns alias Torsten Rohdes neuestem Buch "Ihr könnt doch noch nicht satt sein! - Die Online-Omi tischt auf" ließ mich aus verschiedenen Gründen ein wenig gespalten zurück, aber insgesamt gesehen gefiel mir das komplette Werk nun doch wieder ähnlich gut wie die mir bisher bekannten anderen aus dieser Reihe.

Tatsächlich gab es nicht nicht viele "Aha-Erlebnisse" bei den Rezepten, allerdings ist m. E. so etwas bei Omas gesammelten Rezepten ja auch nicht gerade sonderlich überraschend.

Oma Bergmanns große Klappe erheiterte mich erwartungsgemäß, aber ich fand manche "Gags" dann doch ein wenig übertrieben. Beispielsweise wenn sie "vegetarisch" mit "Vogel-Vau" schreibt, warum dann bitte vegan auf einmal vorn mit "W"?

Der Buchtitel könnte meiner eigenen Omi abgelauscht worden sein, die pflegte auch immer vorwurfsvoll-besorgt zu sagen
"Ihr könnt doch nicht schon satt sein!",
wenn wir bei Backfisch, Bouletten oder ihrem legendären Streuselkuchen ihrer Meinung nach nicht ordentlich genug zugelangt hatten...

Auch das Cover passt, erinnert der "Rahmen" doch irgendwie an altbäuerliche Tischwäsche bzw. Küchengardinen, gefällt mir gut und besitzt Wiedererkennungswert.

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Veröffentlicht am 21.10.2022

Frances' Entscheidung

Die guten Frauen von Safe Harbour
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"Die guten Frauen von Safe Harbour" von Bobbi French ist ein berührender Roman über das Leben, die Liebe und das Sterben.

Diese niemals ins "Kitschige" abgleitende Geschichte rührte mich manchmal fast ...

"Die guten Frauen von Safe Harbour" von Bobbi French ist ein berührender Roman über das Leben, die Liebe und das Sterben.

Diese niemals ins "Kitschige" abgleitende Geschichte rührte mich manchmal fast zu Tränen, lieferte mir viele Denkanstöße und brachte mich auch gelegentlich zum Schmunzeln. Und sie erinnerte mich ein wenig an Jojo Moyes' Buch "Ein ganzes halbes Jahr".

Erzählt wird von der unheilbar krebskranken "Bestagerin" Frances, die in ihrem Leben viel Leid erfahren und fast alle Menschen, die ihr etwas bedeuteten, verloren hat, Armut und vor allem Einsamkeit kennen lernen musste und von ihrer Tätigkeit als Haushalshilfe bzw. Putzfrau lebend Inspiration und Zuneigung fast nur durch die Bücher in einer Leihbibliothek und deren empathischer Leiterin fand.

Buchtitel und Cover passen zum erzählten Geschehen, welches mir nachhaltig in Erinnerung bleiben wird.

Ich vergebe die bestmögliche Bewertung und eine uneingeschränkte Leseempfehlung!

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