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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.01.2020

Interessante Milieustudie

Madame Picasso
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Die Liebesgeschichte von Pablo Picasso und Marcelle Humbert alias Eva Gouel.wird den Lesern hier erzählt. Ansprechend erzählt, wenn man auch dem Buch ein etwas besseres Lektorat hätte angedeihen lassen ...

Die Liebesgeschichte von Pablo Picasso und Marcelle Humbert alias Eva Gouel.wird den Lesern hier erzählt. Ansprechend erzählt, wenn man auch dem Buch ein etwas besseres Lektorat hätte angedeihen lassen können, dem beispielsweise auffällt, wenn auf S. 302/303 (eine andere) Marcelle Eva erst duzt und dann wieder siezt. Auch das Cover sagte mir zu und für Backgroundmaterial in Form z. B. von "Anmerkungen" bin ich ohnehin immer zu haben.
Auf die ebenfalls am Buchende befindlichen Vorschläge, über welche durch die Lektüre eventuell entstandenen Fragen ich möglicherweise noch eine Diskussion führen könnte, verzichte ich hingegen mit Freuden. Entweder habe ich Fragen oder nicht. Entweder war das Buch dann zu ungenau oder es war gut und regt mich an sich schon zum Nachdenken und ggfs Googlen an. Aber diese Art von Anregungen erscheinen mir mehr als überflüssig! Andere mögen dies natürlich anders empfinden...
Picasso, von dem ich nur ein recht oberflächliches Durchschnittswissen hatte und dessen mir vor Augen gekommenen Werke mich nur selten überzeugen konnten, entstand in diesem, mich in weiten Teilen an die ebenso interessanten wie geschmeidigen Romanbiografien eines Irving Stone ("Lust for life - Ein Leben in Leidenschaft" - Das Leben des Vincent van Gogh, Bücher über einige der ersten US-Präsidenten, Schliemann, Freud, Jack London, Michelangelo...) erinnernden Buch, für mich als begreifbarer, Sympathie erweckender Mensch.
Am Ende war ich sogar emotional so bewegt, dass mir Tränen kamen.
Ich ergooglete mir weitere Informationen und musste feststellen, dass unsere Titelheldin nicht an einem Krebsleiden (medienwirksam hatte der Maler während des Liebesspiels einen Knoten in ihrer Brust ertastet), sondern an einer Tuberkulose verstorben sein soll. Auch, wenn es sich um einen Roman handelt, eine derartige Abweichung von der Realität irritiert mich.
Insgesamt habe ich das Buch trotzdem gern gelesen.

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Veröffentlicht am 29.01.2020

Warmherziges Wohlfühlbuch

Mittenrein ins Leben
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Als ihr ehemalige Schwiegervater, mit dem sich Sekretärin Hildegard, Ende 40, stets ausnehmend gut verstand, das Zeitliche gesegnet hat, und somit ihr Exmann, sein Erbe antretend, plötzlich ihr neuer Chef ...

Als ihr ehemalige Schwiegervater, mit dem sich Sekretärin Hildegard, Ende 40, stets ausnehmend gut verstand, das Zeitliche gesegnet hat, und somit ihr Exmann, sein Erbe antretend, plötzlich ihr neuer Chef wird, ist sie ganz schnell ihren Job los. So zieht sie kurzentschlossen aus der beschaulichen Eifel nach Köln und macht sich dort als Putzfrau selbstständig. Dabei lernt sie einige schräge, seltsame und nette Leute kennen. Eines Tages findet sie auf einer Putzstelle in einer Arztpraxis ein Portemonnaie und bei der ehrlichen Rückgabe trifft sie Antonia. Die schwerkranke 39-Jährige ist an ihre Wohnung gefesselt und hat daher den großen Wunsch: Sie will wieder mitten rein ins Leben. Da kommt Hildegard, der das Putzen auf Dauer sowohl wegen mancher hygienischen Belange als auch wegen der körperlichen Anstrengung doch zunehmend schwerer fällt, und die schon immer eine leidenschaftliche Köchin war, eine Idee: Sie und Antonia gründen einen Supperclub und holen sich so das Leben in Antonias Haus. Spätestens seit Biolek ist Kochen in den verschiedensten Varianten ja ein Riesenerfolg und so haben die Beiden auch einen vielversprechenden Start. Die weiteren Entwicklungen, auch krimineller und amouröser Art, zu beobachten, hat mir ausnehmend viel Freude bereitet.
Vor allem einen gewissen Hund konnte ich rasch in mein Herz schließen.
Das eine oder andere Tränchen musste ich zwischendurch ebenfalls unterdrücken.
Sehr gut gefallen hat mir auch die interessante kleine Rezeptsammlung am Ende des Buches.
Ein unterhaltsames Mutmachbuch!
Das Konzept ist nicht neu, aber wirklich sehr ansprechend gestaltet.
Ich habe dieses Buch - es war für mich das erste aus "dieser Feder", aber wenn es nach mir geht, nicht das letzte - überaus gern gelesen und wünsche ihm noch viele andere Leser und Leserinnen.

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Veröffentlicht am 29.01.2020

Bella Clara

Bella Clara (Die Jahrhundertwind-Trilogie 3)
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Im Mittelpunkt des letzten Teils der "Jahrhundertwindtrilogie" steht die besonnene Clara, welche in ihrer Ehe nicht glücklich wurde, denn ihr despotischer und herrschsüchtiger Mann unterdrückt jedes aufkeimende ...

Im Mittelpunkt des letzten Teils der "Jahrhundertwindtrilogie" steht die besonnene Clara, welche in ihrer Ehe nicht glücklich wurde, denn ihr despotischer und herrschsüchtiger Mann unterdrückt jedes aufkeimende Zeichen von Eigenständigkeit in ihr, zwingt ihr seinen Willen auf und versteht es sehr gut, im Beisein von Dritten den liebevollen und nachsichtigen Vater und Ehemann zu spielen.

Als sie es schließlich nicht mehr auszuhalten vermag, reicht sie die Scheidung ein. Das war damals, wenn es von der Ehefrau ausging, ein nahezu unvorstellbares, auf jeden Fall einer Dame unangemessenes Verhalten.

Clara erreicht ihre Freiheit, verliert dabei jedoch ihre beiden Kinder, einen Sohn und eine Tochter. Eine zuerst einigermaßen akzeptabel erscheinende Regelung wird von ihrem Mann bewusst hinterhältig torpediert und er entfremdet ihr die Kinder immer mehr.

Finanziell steht sie auch nicht gut da. Eine Arbeit zu finden, ist nicht einfach für sie, denn wer will schon eine geschiedene Frau einstellen? Zwar hat Clara noch aus der Zeit bei ihrem Vater viel Ahnung vom Apotheken- und Pflegemittelwesen, aber Apothekersgattinnen fürchten, dass sie es auf ihren Göttergatten abgesehen haben könnte und/oder den guten Ruf des Hauses gefährden könnte.
Clara begreift, dass sie zumindest vorübergehend einen harten Trennungsstrich unter ihr altes Leben machen und einen Ortswechsel vornehmen muss. Sie geht ans andere Ende des Deutschen Kaiserreiches, an den wunderschönen Bodensee, wo sie zunächst bei einer Freundin unterkommen kann. Durch Courage und ein wenig vorteilhafte Schicksalsfügung gelingt es ihr, Arbeit zu finden. Sogar eine Arbeit, in der sie sich auskennt und die ihr Spaß macht. Aber damit ist noch längst nicht "alles in trockenen Tüchern", ihr Kampf um die Kinder ist noch lange nicht gewonnen und auch in Herzensdingen hält das Leben noch die unterschiedlichsten Irrungen und Wirrungen für sie bereit.
Besonders gut gefallen hat mir, dass auch Josephine und Isabelle wieder kurze Auftritte in diesem Teil hatten, ja, gerade Josephine kann ihr im Hinblick auf die Kinder einen großen Dienst erweisen. Aber ich will im Überschwang der Begeisterung jetzt nicht zu viel verraten.
Begleitende Worte der Autorin haben dieses Buch nicht nur zu einem unterhaltsamen sondern durchaus auch zu einem inspirierenden und lehrreichen Leseerlebnis gemacht, denn man lernt nicht nur etwas über die Gesundheits- und Schönheitsmittelchen von damals, nein, man kann auch den einen oder anderen Tipp für die eigene Pflege daraus entnehmen.

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Veröffentlicht am 29.01.2020

Lesenswerte Lektüre über ein ungewöhnliches Lebewesen

Das Evangelium der Aale
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Das Buch "Das Evangelium der Aale" beeindruckte mich, denn der an der schwedischen Aalküste aufgewachsene Autor Patrik Svensson vefügt zu diesem Thema offensichtlich neben großem Engagement auch über ...

Das Buch "Das Evangelium der Aale" beeindruckte mich, denn der an der schwedischen Aalküste aufgewachsene Autor Patrik Svensson vefügt zu diesem Thema offensichtlich neben großem Engagement auch über die erforderlichen Kenntnisse. In einem angenehm lesbaren Stil informiert, plaudert, warnt er und teilt mit seiner Leserschaft Erinnerungen an gemeinsame Angelstunden mit seinem Vater.
Ferner berichtet er über die Geschichte der Aale, ihrer Entwicklung, den leider bisher nur mit mäßigem Erfolg gekrönten Bemühungen, sie zu erforschen, und der überaus starken Bedrohung, welcher sie durch Überfischung, Umweltprobleme und Klimaveränderung bedauerlicherweise zunehmend ausgesetzt sind. Das in den Farben Blau und Grau gehaltene Cover ist m. E. zwar ungewöhnlich, passt jedoch gut zum Buchinhalt. Prominente wie Aristoteles, Freud und Grass finden ebenso Erwähnung wie viele Aalforscher. Auch die interessanten Lebensstadien der Aale wie Glas-, Gelb-, Braun- und Blankaal sowie ihre erstaunlichen Wanderwege kommen zur Sprache. Das umfangreiche Quellenverzeichnis rundet das Buch ab. Gern hätte ich Weltkarten mit den eingezeichneten Wanderrouten der Aale vorgefunden.

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Veröffentlicht am 26.01.2020

Leseempfehlung!

Die Champagnerkönigin
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Der zweite, jedoch auch wieder unabhängig vom Vorband ("Solang die Welt noch schläft") verständliche Teil von Petra Durst-Bennings Jahrhundertwindtrilogie hat mich, wie bisher alle Bücher aus dieser Feder, ...

Der zweite, jedoch auch wieder unabhängig vom Vorband ("Solang die Welt noch schläft") verständliche Teil von Petra Durst-Bennings Jahrhundertwindtrilogie hat mich, wie bisher alle Bücher aus dieser Feder, voll zufrieden gestellt.
Die aus gut situierter Familie stammende, leicht verwöhnte Protagonistin heiratet gegen den Willen der Eltern und wird durch ihren Umzug nach Frankreich mit unerwarteten Problemen konfrontiert. Bei den Versuchen, sich diesen Problemen zu stellen, reift sie schließlich für den Leser nachvollziehbar zu einer verantwortungsbewussten, geschäftstüchtigen und doch mitfühlenden und mit beiden Beinen im Leben stehenden jungen Frau heran. Auch Josephine und Clara, die beiden Freundinnen aus Berlin, treten auf und der Protagonistin mit Rat und Tat zur Seite. Neben der persönlichen Lebensgeschichte spielt wieder die große Weltgeschichte mit hinein. Die Beziehungen zwischen den Franzosen und den Deutschen waren ja in der Geschichte oft Schwankungen unterworfen und der erste Weltkrieg ist in nicht allzu weiter Ferne. Und nicht zuletzt lernt man auch noch etwas über den Weinanbau und natürlich auch die Herstellung von Champagner.

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