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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.01.2019

Rolle rückwärts: Emily & Robbie & ihr geheimes Glück

Das geheime Glück
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Bei Julie Cohens Roman "Das geheime Glück" in der Übersetzung von Babette Schröder haben wir es mit einer "Rückwärtserzählung" zu tun. Diese beginnt ziemlich dramatisch in der Gegenwart, als der zunehmend ...

Bei Julie Cohens Roman "Das geheime Glück" in der Übersetzung von Babette Schröder haben wir es mit einer "Rückwärtserzählung" zu tun. Diese beginnt ziemlich dramatisch in der Gegenwart, als der zunehmend von der als "Nebel" empfundenen Alzheimer-Krankheit gezeichnete Robert Brandon die große Liebe seines Lebens, Emily, schlafend zurück lässt und sich im Meer das Leben nimmt. Er tut dies aus Liebe, um Emily vor irgendetwas Schlimmem zu zu schützen. Im nächsten Teil befinden wir uns dann einige Jahre vor diesen Ereignissen. So geht es das ganze Buch hindurch und mit jedem weiteren Schritt in die Vergangenheit erfährt man ein wenig mehr über die Geschichte des Paares. Angekommen im Jahr 1962 erfahren wir dann genau, wie die Beiden sich kennen lernten und was es mit dem Geheimnis auf sich hat. Eigentlich blieb kaum etwas anderes als die schließlich gelieferte Erklärung übrig. Das Buch punktete bei mir wegen der wirklich überaus gelungenen Schilderungen mancher Szenen. Die Rückwärtstechnik war mir zwar nicht neu, hier hätte ich die Ereignisse jedoch viel lieber in der richtigen Reihenfolge gelesen. Die Problematik der Alzheimererkrankung ebenso wie jene der Trunksucht wurden gut vermittelt, die Liebesgeschichte an sich ist zwar berührend, aber trotz der bedienten Klischees blieb sie für mich teilweise unrund.

Veröffentlicht am 19.12.2018

Nichts bei Reiseabsicht Richtung Hamburg!

Das Haus der Mädchen
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Stellen Sie sich vor, Sie kommen vorübergehend zwecks Absolvierung eines Praktikums aus der Provinz nach Hamburg. Ihre Zimmernachbarin in einer billigen Touristenunterkunft nennt Sie zwar Ihrer Naivität ...

Stellen Sie sich vor, Sie kommen vorübergehend zwecks Absolvierung eines Praktikums aus der Provinz nach Hamburg. Ihre Zimmernachbarin in einer billigen Touristenunterkunft nennt Sie zwar Ihrer Naivität wegen "Leni Landei", jedoch sie ist Ihnen sympathisch und so beginnen Sie auch, sich um sie zu sorgen, als sie von einem Tag auf den anderen verschwindet. Als die Situation immer sonderbarer wird, schalten Sie die Polizei ein. Und geraten selbst in große Gefahr.
Spannende Geschichte, zu der Coverbild und Buchtitel gut passen, jedoch nicht unbedingt vor Reiseantritt Richtung Hamburg zu empfehlen, es sei denn, man ist besonders nervenstark!

Veröffentlicht am 19.12.2018

Solide spannende Story: Ein Teil von ihr

Ein Teil von ihr
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Diese spannende Geschichte wird in 2 durch jeweilige Zeitangaben gut unterscheidbaren, ca. 30 Jahre auseinanderliegenden Handlungssträngen erzählt, präsentiert jeweils eine Protagonistin, bedient gleich ...

Diese spannende Geschichte wird in 2 durch jeweilige Zeitangaben gut unterscheidbaren, ca. 30 Jahre auseinanderliegenden Handlungssträngen erzählt, präsentiert jeweils eine Protagonistin, bedient gleich mehrere Genres und deckt viele aktuelle bzw. zeitlose Probleme ab.
Stellenweise sehr brutal und blutig, mag sie manch einen Leser an seine Grenzen bringen, ist jedoch außerordentlich gut durchstrukturiert und wird am Ende nachvollziehbar gelöst.
Die Handlung spielt überwiegend in den USA in der Gegenwart und den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts.
Sowohl der Buchtitel als auch das Coverbild passen gut zum erzählten Geschehen.,

Veröffentlicht am 28.11.2018

Mehr Sachbuch als Thriller

Stieg Larssons Erbe
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Auf Jan Stocklassas Buch "Stieg Larssons Erbe" über den am 28. Februar 1986 verübten und bis heute leider immer noch ungeklärten Mord an dem schwedischen Premierminister Olof Palme hatte ich mich einerseits ...

Auf Jan Stocklassas Buch "Stieg Larssons Erbe" über den am 28. Februar 1986 verübten und bis heute leider immer noch ungeklärten Mord an dem schwedischen Premierminister Olof Palme hatte ich mich einerseits gespannt gefreut und zugleich befürchtet, von einem Trittbrettfahrer-Autor" enttäuscht zu werden.
Meine Befürchtungen, Stocklassa wolle sich an den Ruhm und den Erfolg des leider viel zu früh verstorbenen Autors der "Millenium-Trilogie", Stieg Larsson, anhängen, sind nicht ganz zerstreut worden, obwohl ihm ein großes Engagement bei seinen Recherchen in Sachen Palme-Mord zugestanden werden muss.
Auch handelt es sich meiner Auffassung nach eher um ein Sachbuch als um einen "Thriller", als welcher das Buch beworben wurde.
Einiges war durchaus interessant, manches eine für durchschnittliche Leser eher nur bedingt unterhaltsame Auflistung von Namen und Daten, außerdem wiederholt sich vieles immer wieder wie beispielsweise die Datenangabe nebst der Rechnung, wie viele Tage es noch bis zu dem Attentat waren, wodurch ich immer häufiger zum bloßen Überfliegen verführt wurde.

Veröffentlicht am 28.11.2018

Iva Procházková überzeugt mit Krimi"Der Mann am Grund"

Der Mann am Grund
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Die tschechisch-deutsche Autorin Iva Procházková konnte mich mit ihrem Kriminalroman "Der Mann am Grund" überzeugen, denn ihm ist deutlich anzumerken, dass sie - wenn auch bisher wohl überwiegend in anderen ...

Die tschechisch-deutsche Autorin Iva Procházková konnte mich mit ihrem Kriminalroman "Der Mann am Grund" überzeugen, denn ihm ist deutlich anzumerken, dass sie - wenn auch bisher wohl überwiegend in anderen Genres - über viel Schreiberfahrung verfügt. Das Buch ist in sich abgeschlossen, weckt aber Interesse an weiteren Holina-Fällen. Das Titelbild passt zum erzählten Geschehen, in welchem oft eine Sammlung von Namen, Daten und Fakten an einem Fenster Erwähnung findet. Auch den Buchtitel empfinde ich als passend, denn die Ermittlungen beginnen mit einer in einem Auto auf dem Grund eines Badesees gefundenen männlichen Leiche.
Der Protagonist, der Prager Ermittler Marián Holina, weckt rasch die Sympathie und das Interesse der Leser sowohl an seinem beruflichen als auch an seinem in gut dosierter Portion eingeflochtenen Privatleben.
Über den Kriminalfall hinaus erfährt man auch manch anderes Interessantes wie beispielsweise etwas über die Beziehungen zwischen Tschechen und Slowaken.