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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.10.2018

Der Lenz ist da!

Lenz (Ein Kommissar-Eschenbach-Krimi 6)
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In der Werbung heißt es: "Michael Theurillat beherrscht die hohe Kunst des Kriminalromans wie kaum ein Zweiter." Nun, soweit würde ich nicht gehen, aber ich war von diesem, meinem ersten Buch aus dieser ...

In der Werbung heißt es: "Michael Theurillat beherrscht die hohe Kunst des Kriminalromans wie kaum ein Zweiter." Nun, soweit würde ich nicht gehen, aber ich war von diesem, meinem ersten Buch aus dieser Feder doch recht angetan. Kenntnisse vorangegangener Bände dieser Reihe sind nicht erforderlich, es ist in sich selbst abgeschlossen und verständlich. Coverbild und Buchtitel passen zum erzählten Geschehen, welches durch einige Angaben am Buchende gut abgerundet wird. Zürich-Kommissar Eschenbach muss nach seiner Rückkehr von einer mehrmonatigen in den Vereinigten Staaten in Amerika verbrachten Auszeit erkennen, dass man ihm einen Fall als abgeschlossen präsentiert, welchen er für keinesfalls abgeschlossen hält, und dass man gegen seinen alten Freund Ewald Lenz als Terrorverdächtigen ermittelt.
Von einigen Längen abgesehen fand ich dieses Buch recht unterhaltsam, vor allem wegen seiner gekonnten Mischung von Fiktion und Realität. Zudem gewinnt man interessante Einblicke in den Syrienkonflikt..

Veröffentlicht am 26.10.2018

Solider Historienkrimi unter Kaiser Rudolf II.

Alchimie einer Mordnacht
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Benjamin Black alias John Banville präsentiert der Leserschaft mit seinem neuesten historischen Roman "Alchimie einer Mordnacht" einen soliden und recht spannenden Kriminalfall im winterlichen Prag im ...

Benjamin Black alias John Banville präsentiert der Leserschaft mit seinem neuesten historischen Roman "Alchimie einer Mordnacht" einen soliden und recht spannenden Kriminalfall im winterlichen Prag im Jahr 1599. Das Coverbild passt zu zum erzählten Geschehen und spricht mich an. Der Autor vermittelt den Eindruck fundierter Kenntnisse der damaligen Zeit auf Basis gründlicher Recherchen, so bekommt man auch das Gefühl, dass es so oder zumindest so ähnlich gewesen sein könnte. Geschickt wird Realität mit Fiktion verwoben, besonders gut zu erkennen, wenn der sympathische fiktive Protagonist, Christian Stern, Bastardsohn des Bischofs von Regensburg, und der exzentrische Kaiser Rudolf II. von Habsburg aufeinander treffen.
Der Schreibstil wurde der damaligen Zeit gut angepasst und erwies sich als leicht lesbar, der Fall wurde nachvollziehbar geklärt. Ein Nachwort rundete alles gut ab, das Lesebändchen war hilfreich. Punktabzug wegen eines vermissten Personenregisters und weil mich gelegentlich einige Längen störten.

Veröffentlicht am 26.10.2018

Eines dieser ganz besonderen Bücher: Verschieben wir...

Verschieben wir es auf morgen
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Mit ihrem autobiographischen Sachbuch "Verschieben wir es auf morgen - Wie ich dem Tod ein Schnippchen schlug" präsentiert Miriam Maertens der Leserschaft eines dieser ganz besonderen Bücher, ein "Gänsehautbuch". ...

Mit ihrem autobiographischen Sachbuch "Verschieben wir es auf morgen - Wie ich dem Tod ein Schnippchen schlug" präsentiert Miriam Maertens der Leserschaft eines dieser ganz besonderen Bücher, ein "Gänsehautbuch". Nein, es wird hier nicht auf die Tränendrüse gedrückt, dazu passt der angenehm lesbare Schreibstil auch gar nicht. Weitgehendst sachlich berichtet die Autorin von ihrer schweren Lungenerkrankung "Mukoviszidose", die ihr, als sie in ihrer Kindheit diagnostiziert wurde, nur noch eine Lebensprognose von wenigen Jahren bescherte.
Miriam wollte nicht als "Kranke" leben, sondern ein weitgehend normales Leben führen, wollte, dass fremde Menschen möglichst wenig oder gar überhaupt nichts mitbekommen. Mit zunehmendem Alter redete sie mit Ärzten auf Augenhöhe. Nicht alle ihre Handlungen konnte ich problemlos nachvollziehen, aber vermutlich kann man das ohne eigenes Erleben auch gar nicht. Außerdem gibt ihr der Erfolg recht - überlebte sie doch das in Aussicht gestellte Höchstlebensalter doch bereits um ein Vielfaches.
Das für mich persönlich Beeindruckendste an diesem Buch war für mich jedoch der wirklich spektakuläre familiäre Zusammenhalt, die einzigartige mentale Unterstützung durch ihre Eltern und ihre beiden älteren Brüder. Dass Miriam Maertens zu einer Schauspielerdynastie gehörte, wusste ich nicht. Es gab also in verschiedener Hinsicht Interessantes zu lesen.

DICKE LESEEMPFEHLUNG!!!

Veröffentlicht am 26.10.2018

Ihre Majestät, Königin Victoria

Queen Victoria
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Julia Baird präsentiert der Leserschaft mit ihrer Biographie "Queen Victoria - das kühne Leben einer außergewöhnlichen Frau" ein ansprechend bebildertes, nach den neuesten Forschungen geschriebenes und ...

Julia Baird präsentiert der Leserschaft mit ihrer Biographie "Queen Victoria - das kühne Leben einer außergewöhnlichen Frau" ein ansprechend bebildertes, nach den neuesten Forschungen geschriebenes und mit einem hilfreichen Stammbaum in den vorderen Coverinnenseiten sowie einem umfangreichen Anhang versehenes Buch.
Nachdem ich bereits einige andere Bücher - beispielsweise aus der bedauerlicherweise eingestellten Biographien-Reihe aus dem HEYNE-Taschenbuchverlag - gelesen habe, könnte ich jetzt nichts wesentliches neu Erfahrenes benennen, trotzdem hatte ich einige schöne Lesestunden.
Allerdings sollte bei diesem Buchumfang - und vor allem bei diesem Kaufpreis - ein Lesebändchen zur Ausstattung gehören.
Hauptärgernis waren jedoch einige Unrichtigkeiten wie z. B. die Betitelung von Kaiser Wilhelm II. als "künftiger Kaiser" zu einer Zeit, als er bereits mehrere Jahre diesen Titel inne hatte, oder die Bezugnahme auf Victorias Mutter als "Königin", obwohl sie "Victoire, Herzogin von Kent" war.
Auch ganz simple Tippfehler hätten durch ein gründlicheres Korrekturlesen vermieden werden können bzw. müssen.
Das führt denn auch dazu, dass ich nicht die volle Punktzahl vergeben konnte.

Veröffentlicht am 26.10.2018

Spannende Fährtensuche: Stern des Nordens

Stern des Nordens
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Der geborene Waliser und jetzt in London wohnhafte D. B. John legt mit seinem neuesten Thriller "Stern des Nordens" ein manchmal nahezu unerträglich spannendes Buch vor, dem deutlich anzumerken ist, dass ...

Der geborene Waliser und jetzt in London wohnhafte D. B. John legt mit seinem neuesten Thriller "Stern des Nordens" ein manchmal nahezu unerträglich spannendes Buch vor, dem deutlich anzumerken ist, dass er lange in Südkorea gelebt und Nordkorea immerhin besucht hat.
Der Buchtitel und das Coverbild passen gut zu dem von einigen Rückblenden abgesehen vor wenigen Jahren in den Vereinigten Staaten von Amerika, hauptsächlich jedoch Nord-Korea spielenden Roman.
Drei Protagonisten tragen die Geschichte, eine ältere Frau, Moon, ein erwachsener Mann, Cho, und eine erwachsene Frau, Jenna. Sie kommt als CIA-Mitarbeiterin in das abgeschottete Nord-Korea, um nach ihrer dort vor 12 Jahren verschwundenen Zwillingsschwester zu suchen. Manchmal mutiert sie zu einer Art Superwoman, was mir ein wenig übertrieben vorkam.
Einige Szenen gewährten den Lesern faszinierende Einblicke in die dort geltenden Lebensumstände. gelegentlich wurden aber brutale Szenen verstörend detailliert beschrieben. Gesteigert wurde das dadurch entstandene unangenehme Gefühl auch noch durch die Überlegung, wie nahe der Roman wohl der Wahrheit kommt.