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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.10.2018

Arrrggh! Désirée flopppt!

Nein ist das neue Ja
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Grundsätzlich bin ich dafür, dass man, wenn erforderlich, in angemessener Form auch "Nein" zu sagen in der Lage sein sollte. Aber "Nein" ist allein deshalb noch lange nicht "das neue Ja", Bücher wie "Sag ...

Grundsätzlich bin ich dafür, dass man, wenn erforderlich, in angemessener Form auch "Nein" zu sagen in der Lage sein sollte. Aber "Nein" ist allein deshalb noch lange nicht "das neue Ja", Bücher wie "Sag nicht JA, wenn du NEIN sagen willst" gibt es bereits seit Jahrzehnten! Abgesehen davon stimme ich durchaus mit einigen Ansichten Frau Nicks überein, bescheinige ihr gern Eloquenz, Witz und eine gute Beobachtungsgabe. Aber sie fällt für meinen Geschmack in diesem Buch zu oft in die Fäkalsprache (Sachbücher müssen nicht trocken sein, aber 4 "Arschlöcher" auf einer Seite brauche ich ebenso wenig wie ständiges "nuttig", "vögeln"). Trotz ihres Appells für Fair Play wertet sie Schuhverkäuferinnen, Übergewichtige und Menschen ohne höheren Schulabschluss ab. Und die Aussage, dass Frau Merkel ihre Gebärmutter zurecht rücke, schafft Bilder in meinen Kopf, deren Bezug zum Buchtitel herzustellen mir nicht ganz leicht fällt, abgesehen davon, dass ich sie für entbehrlich halte. Ein Großteil des Buches besteht aus Wiederholungen. Auch glaube ich nicht, dass heutzutage viele Menschen Frau Nicks Probleme nachvollziehen können, nicht genug echte oder erschwingliche Kopien von Designerklamotten in ihren begehbaren Schränken zu haben. Zitate von Buffett- und Gandhi waren immerhin ein Trost. .

Veröffentlicht am 27.09.2018

Unbedingte Leseempfehlung: Deutsches Haus

Deutsches Haus
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"Deutsches Haus" ist der Name einer Gastwirtschaft in Frankfurt/Main im Jahr 1963, mit großem Engagement, aber nicht übermäßig erfolgreich geführt vom Ehepaar Bruhns. Zum Haushalt gehören noch zwei ledige ...

"Deutsches Haus" ist der Name einer Gastwirtschaft in Frankfurt/Main im Jahr 1963, mit großem Engagement, aber nicht übermäßig erfolgreich geführt vom Ehepaar Bruhns. Zum Haushalt gehören noch zwei ledige Töchter. Eva, die jüngere, ist eine gelernte Dolmetscherin und "fast verlobt", als man ihr anträgt, im ersten "Auschwitz-Prozess" ihre Kenntnisse der polnischen Sprache bei der Übersetzung von Zeugenaussagen und Schriftstücken sowie später auch einem Lokaltermin zur Verfügung zu stellen. Gegen den ausdrücklichen Willen von Eltern und "Fast-Verlobtem" sagt Eva zu. Sie erfährt während ihrer Tätigkeit überraschende Fakten aus der jüngsten deutschen, aber auch ihrer ganz persönlichen Familiengeschichte.
Iris Berben bezeichnet diesen Roman der Erfinderin von "Weissensee", "Ku'damm 56" und "Ku'damm 59" als "genau zur richtigen Zeit" kommend. Das ist leider nur allzu wahr. Lager wie in Auschwitz konnten nur in einer Atmosphäre von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit entstehen. Beides gab es wieder während der Handlungszeit dieser Geschichte, wie aus den Reaktionen auf den Prozess ebenso deutlich wird wie aus jenen auf die steigende Anzahl hauptsächlich italienischer Gastarbeiter. Auf die Reaktion vieler heutiger Zeitgenossen auf Kriegsflüchtlinge braucht vermutlich nicht näher eingegangen zu werden.
Das Coverbild (so könnte "Eva" ausgesehen haben) und der Buchtitel (s. o.) passen. Der Stil sprach mich an. Bestimmt wird mir das erzählte Geschehen noch lange in Erinnerung bleiben.

Veröffentlicht am 27.09.2018

Blutiger Rachewinter

Rachewinter
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Mit dem Thriller "Rachewinter" legt Andreas Gruber nach "Rachesommer" und "Racheherbst" den dritten Band seiner Walter Pulaski-Reihe vor, welcher jedoch in sich abgeschlossen und auch ohne Kenntnis der ...

Mit dem Thriller "Rachewinter" legt Andreas Gruber nach "Rachesommer" und "Racheherbst" den dritten Band seiner Walter Pulaski-Reihe vor, welcher jedoch in sich abgeschlossen und auch ohne Kenntnis der früheren Teile der Serie verständlich ist. Da in verschiedenen Städten Deutschlands und Österreichs an wohlhabenden Herren im besten Alter Tötungsdelikte verübt wurden, welche mit einer geheimnisvollen jungen Dame zusammen zu hängen scheinen, arbeitet der Leipziger Kommissar Pulaski wieder einmal mit der sympathischen Wiener Rechtsanwältin Evelyn Meyers zusammen. Der Roman war leicht lesbar, wenn auch manche blutigen Vorkommnisse recht detailliert beschrieben wurden. Der Fall wurde spannend erzählt, logisch aufgebaut und nachvollziehbar gelöst. Sowohl der Buchtitel als auch das Coverbild passen zum erzählten Geschehen.

Veröffentlicht am 16.09.2018

Interessanter Genremix K&K - Tel Aviv by Neni

Tel Aviv by Neni. Food. People. Stories.
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Nein, k. und k. hat jetzt nichts mit kaiserlich/königlich, Maria Theresia und "Sis(s)i" zu tun, gemeint ist hier vielmehr "Kochen und Kultur", das, was "Tel Aviv by NENI" zu mehr als einem reinen Kochbuch ...

Nein, k. und k. hat jetzt nichts mit kaiserlich/königlich, Maria Theresia und "Sis(s)i" zu tun, gemeint ist hier vielmehr "Kochen und Kultur", das, was "Tel Aviv by NENI" zu mehr als einem reinen Kochbuch macht. Gespickt mit Berichten, (Lebens-)Geschichten und Anekdötchen erfährt die Leserschaft viel Interessantes aus diesem Buch. Der Kochbuchteil ist - dank Haya und Samy Molchos Sohn Nuriel - wieder ansprechend bebildert und weist darüber hinaus persönliche Tipps von Haya auf. Allerdings fehlen auch in diesem Buch bedauerlicherweise wieder einmal die Angaben zu Kcal, BE etc., auch Portionsangaben sowie Informationen über Zubereitungszeiten sind ungenau bzw. fehlen. Zudem verschätzt sich Haya offensichtlich erneut bei den Möglichkeiten hiesiger Kochwilliger bei der Beschaffung einiger Zutaten. Zumindest Koch-Grundkenntnisse sollten überdies bereits vorhanden sein.

Veröffentlicht am 16.09.2018

Arrrggh! Diese Story aus Weiden verfehlte mich total

Wie ich fälschte, log und Gutes tat
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Der Schüler Benedikt "Dschägga" Jäger aus der "Vorzeigekleinstadt" Weiden erzählt von seinem eigenen Alltagsleben sowie dem seiner Clique, alle so etwa 15 - 16 Jahre alt. Er tut dies in einem vielleicht ...

Der Schüler Benedikt "Dschägga" Jäger aus der "Vorzeigekleinstadt" Weiden erzählt von seinem eigenen Alltagsleben sowie dem seiner Clique, alle so etwa 15 - 16 Jahre alt. Er tut dies in einem vielleicht "modernen" aber nicht zwingend sympathischen Ton. Das Buch erwies sich leider weder als die erwartete Gesellschaftssatire noch als der ebenfalls für möglich gehaltene Schülerroman. Bedauerlicherweise erreichten mich hier weder der Inhalt noch der Schreibstil, ich war abwechselnd gelangweilt, verärgert oder deprimiert, auf jeden Fall aber enttäuscht. Das Beste am Ganzen war für mich das Bild auf der Covervorderseite...