Anders, aber mindestens ebenso gut wie Hape: Jakobsweg
Trauer ist eine lange ReiseEtliche Jahre zuvor habe ich bereits mit Hape Kerkelings "Ich bin dann mal weg" ein mich überaus berührendes Buch über eine Absolvierung des Jakobsweges gelesen, aber dieses Buch hier beeindruckt mich ...
Etliche Jahre zuvor habe ich bereits mit Hape Kerkelings "Ich bin dann mal weg" ein mich überaus berührendes Buch über eine Absolvierung des Jakobsweges gelesen, aber dieses Buch hier beeindruckt mich beinahe noch etwas mehr.
Hauptunterschiede: Um den Krebstod seiner Frau besser bewältigen zu können, machte sich der Autor mit dem Fahrrad auf den ganzen Weg (Hape flog ja eine weite Strecke und wanderte dann den Rest).
Natürlich geht es viel um das Thema "Sterben", aber ab und an bricht sich Koenigers Beruf (Kabarettist) durch, beispielsweise, als er die Schöpfungsgeschichte erzählt:
Gott war ziemlich im Stress und konnte manche seiner Visionen nicht verwirklichen, wie zB die äußere Erscheinung der Pinguine, die mit langen Reiherbeinen geplant waren. Wegen Lieferschwierigkeiten bei eben diesen Reiherbeinen klebten die Helfer eigenmächtig die Füße gleich an den Pinguinkörper, was Gott zu der Anordnung brachte, diese wenig ansehnlichen Tiere an den von nur wenigen Betrachtern frequentierten Südpol zu verbannen und ihnen die Flügel zu stutzen, "damit sie nicht abhauen können"...
Aufgelockert durch solche Anekdötchen bringt einen das Buch nicht dazu, selbst in Tieftrauer zu versinken, zumal es dem Leser möglich gemacht wird, langsam und glaubhaft - nicht durch "Wunder" - ein Heilen der Seele und ein langsames Zurückkehren ins Leben Georg Koenigers mitzuerleben.