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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.10.2018

Ihre Majestät, Königin Victoria

Queen Victoria
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Julia Baird präsentiert der Leserschaft mit ihrer Biographie "Queen Victoria - das kühne Leben einer außergewöhnlichen Frau" ein ansprechend bebildertes, nach den neuesten Forschungen geschriebenes und ...

Julia Baird präsentiert der Leserschaft mit ihrer Biographie "Queen Victoria - das kühne Leben einer außergewöhnlichen Frau" ein ansprechend bebildertes, nach den neuesten Forschungen geschriebenes und mit einem hilfreichen Stammbaum in den vorderen Coverinnenseiten sowie einem umfangreichen Anhang versehenes Buch.
Nachdem ich bereits einige andere Bücher - beispielsweise aus der bedauerlicherweise eingestellten Biographien-Reihe aus dem HEYNE-Taschenbuchverlag - gelesen habe, könnte ich jetzt nichts wesentliches neu Erfahrenes benennen, trotzdem hatte ich einige schöne Lesestunden.
Allerdings sollte bei diesem Buchumfang - und vor allem bei diesem Kaufpreis - ein Lesebändchen zur Ausstattung gehören.
Hauptärgernis waren jedoch einige Unrichtigkeiten wie z. B. die Betitelung von Kaiser Wilhelm II. als "künftiger Kaiser" zu einer Zeit, als er bereits mehrere Jahre diesen Titel inne hatte, oder die Bezugnahme auf Victorias Mutter als "Königin", obwohl sie "Victoire, Herzogin von Kent" war.
Auch ganz simple Tippfehler hätten durch ein gründlicheres Korrekturlesen vermieden werden können bzw. müssen.
Das führt denn auch dazu, dass ich nicht die volle Punktzahl vergeben konnte.

Veröffentlicht am 26.10.2018

Spannende Fährtensuche: Stern des Nordens

Stern des Nordens
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Der geborene Waliser und jetzt in London wohnhafte D. B. John legt mit seinem neuesten Thriller "Stern des Nordens" ein manchmal nahezu unerträglich spannendes Buch vor, dem deutlich anzumerken ist, dass ...

Der geborene Waliser und jetzt in London wohnhafte D. B. John legt mit seinem neuesten Thriller "Stern des Nordens" ein manchmal nahezu unerträglich spannendes Buch vor, dem deutlich anzumerken ist, dass er lange in Südkorea gelebt und Nordkorea immerhin besucht hat.
Der Buchtitel und das Coverbild passen gut zu dem von einigen Rückblenden abgesehen vor wenigen Jahren in den Vereinigten Staaten von Amerika, hauptsächlich jedoch Nord-Korea spielenden Roman.
Drei Protagonisten tragen die Geschichte, eine ältere Frau, Moon, ein erwachsener Mann, Cho, und eine erwachsene Frau, Jenna. Sie kommt als CIA-Mitarbeiterin in das abgeschottete Nord-Korea, um nach ihrer dort vor 12 Jahren verschwundenen Zwillingsschwester zu suchen. Manchmal mutiert sie zu einer Art Superwoman, was mir ein wenig übertrieben vorkam.
Einige Szenen gewährten den Lesern faszinierende Einblicke in die dort geltenden Lebensumstände. gelegentlich wurden aber brutale Szenen verstörend detailliert beschrieben. Gesteigert wurde das dadurch entstandene unangenehme Gefühl auch noch durch die Überlegung, wie nahe der Roman wohl der Wahrheit kommt.

Veröffentlicht am 26.10.2018

Arrrggh! Désirée flopppt!

Nein ist das neue Ja
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Grundsätzlich bin ich dafür, dass man, wenn erforderlich, in angemessener Form auch "Nein" zu sagen in der Lage sein sollte. Aber "Nein" ist allein deshalb noch lange nicht "das neue Ja", Bücher wie "Sag ...

Grundsätzlich bin ich dafür, dass man, wenn erforderlich, in angemessener Form auch "Nein" zu sagen in der Lage sein sollte. Aber "Nein" ist allein deshalb noch lange nicht "das neue Ja", Bücher wie "Sag nicht JA, wenn du NEIN sagen willst" gibt es bereits seit Jahrzehnten! Abgesehen davon stimme ich durchaus mit einigen Ansichten Frau Nicks überein, bescheinige ihr gern Eloquenz, Witz und eine gute Beobachtungsgabe. Aber sie fällt für meinen Geschmack in diesem Buch zu oft in die Fäkalsprache (Sachbücher müssen nicht trocken sein, aber 4 "Arschlöcher" auf einer Seite brauche ich ebenso wenig wie ständiges "nuttig", "vögeln"). Trotz ihres Appells für Fair Play wertet sie Schuhverkäuferinnen, Übergewichtige und Menschen ohne höheren Schulabschluss ab. Und die Aussage, dass Frau Merkel ihre Gebärmutter zurecht rücke, schafft Bilder in meinen Kopf, deren Bezug zum Buchtitel herzustellen mir nicht ganz leicht fällt, abgesehen davon, dass ich sie für entbehrlich halte. Ein Großteil des Buches besteht aus Wiederholungen. Auch glaube ich nicht, dass heutzutage viele Menschen Frau Nicks Probleme nachvollziehen können, nicht genug echte oder erschwingliche Kopien von Designerklamotten in ihren begehbaren Schränken zu haben. Zitate von Buffett- und Gandhi waren immerhin ein Trost. .

Veröffentlicht am 27.09.2018

Unbedingte Leseempfehlung: Deutsches Haus

Deutsches Haus
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"Deutsches Haus" ist der Name einer Gastwirtschaft in Frankfurt/Main im Jahr 1963, mit großem Engagement, aber nicht übermäßig erfolgreich geführt vom Ehepaar Bruhns. Zum Haushalt gehören noch zwei ledige ...

"Deutsches Haus" ist der Name einer Gastwirtschaft in Frankfurt/Main im Jahr 1963, mit großem Engagement, aber nicht übermäßig erfolgreich geführt vom Ehepaar Bruhns. Zum Haushalt gehören noch zwei ledige Töchter. Eva, die jüngere, ist eine gelernte Dolmetscherin und "fast verlobt", als man ihr anträgt, im ersten "Auschwitz-Prozess" ihre Kenntnisse der polnischen Sprache bei der Übersetzung von Zeugenaussagen und Schriftstücken sowie später auch einem Lokaltermin zur Verfügung zu stellen. Gegen den ausdrücklichen Willen von Eltern und "Fast-Verlobtem" sagt Eva zu. Sie erfährt während ihrer Tätigkeit überraschende Fakten aus der jüngsten deutschen, aber auch ihrer ganz persönlichen Familiengeschichte.
Iris Berben bezeichnet diesen Roman der Erfinderin von "Weissensee", "Ku'damm 56" und "Ku'damm 59" als "genau zur richtigen Zeit" kommend. Das ist leider nur allzu wahr. Lager wie in Auschwitz konnten nur in einer Atmosphäre von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit entstehen. Beides gab es wieder während der Handlungszeit dieser Geschichte, wie aus den Reaktionen auf den Prozess ebenso deutlich wird wie aus jenen auf die steigende Anzahl hauptsächlich italienischer Gastarbeiter. Auf die Reaktion vieler heutiger Zeitgenossen auf Kriegsflüchtlinge braucht vermutlich nicht näher eingegangen zu werden.
Das Coverbild (so könnte "Eva" ausgesehen haben) und der Buchtitel (s. o.) passen. Der Stil sprach mich an. Bestimmt wird mir das erzählte Geschehen noch lange in Erinnerung bleiben.

Veröffentlicht am 27.09.2018

Blutiger Rachewinter

Rachewinter
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Mit dem Thriller "Rachewinter" legt Andreas Gruber nach "Rachesommer" und "Racheherbst" den dritten Band seiner Walter Pulaski-Reihe vor, welcher jedoch in sich abgeschlossen und auch ohne Kenntnis der ...

Mit dem Thriller "Rachewinter" legt Andreas Gruber nach "Rachesommer" und "Racheherbst" den dritten Band seiner Walter Pulaski-Reihe vor, welcher jedoch in sich abgeschlossen und auch ohne Kenntnis der früheren Teile der Serie verständlich ist. Da in verschiedenen Städten Deutschlands und Österreichs an wohlhabenden Herren im besten Alter Tötungsdelikte verübt wurden, welche mit einer geheimnisvollen jungen Dame zusammen zu hängen scheinen, arbeitet der Leipziger Kommissar Pulaski wieder einmal mit der sympathischen Wiener Rechtsanwältin Evelyn Meyers zusammen. Der Roman war leicht lesbar, wenn auch manche blutigen Vorkommnisse recht detailliert beschrieben wurden. Der Fall wurde spannend erzählt, logisch aufgebaut und nachvollziehbar gelöst. Sowohl der Buchtitel als auch das Coverbild passen zum erzählten Geschehen.