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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.09.2017

Reiseführer, Rezepte, Bildersammlung

It's Market Day
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"It's Market Day" ist unzweifelhaft ein nicht uninteressantes Buch, in dem Fabio Haebel die Leserschaft auf die Lebensmittelmärkte verschiedener europäischer Länder führt und dann dazu jeweils auch einige ...

"It's Market Day" ist unzweifelhaft ein nicht uninteressantes Buch, in dem Fabio Haebel die Leserschaft auf die Lebensmittelmärkte verschiedener europäischer Länder führt und dann dazu jeweils auch einige landesübliche Rezepte präsentiert. Hier habe ich übrigens bedauerlicherweise wieder einmal die Angaben zu Kilokalorien/Joule, KH/BE, Fett und Eiweiß vermisst. Ergänzt wird der Text von Erzähler Ulf Pape durch umfangreiches Farbfotomaterial von Fotograf Timon Koch. Die Fotoauswahl beschränkt sich jedoch leider nicht auf markante Sehenswürdigkeiten der besuchten Städte oder einzelne Stadien der Zubereitung von Nahrungsmitteln zu den erwähnten landestypischen Gerichten, nein, (nach meiner Auffassung zu) viele Abbildungen zeigen irgendwelche Bekannten des Herrn Haebel, aus deren Anblick ich keinerlei Wissenserweiterung zu erkennen vermag.. Insofern bin ich von diesem Buch dann leider doch ziemlich enttäuscht, denn ich hatte mir mehr themenrelevante Informationen erhofft.

Veröffentlicht am 30.08.2017

Die 3 Musketiere - 13 Jahre später

Und es schmilzt
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Die in der Ich-Form erzählende Protagonistin Eva de Wolfe wuchs mit Bruder Jolan und der behinderten Schwester Tesje bei den häufig dem Alkohol zusprechenden Eltern - wovon der Vater sehr streng und gelegentlich ...

Die in der Ich-Form erzählende Protagonistin Eva de Wolfe wuchs mit Bruder Jolan und der behinderten Schwester Tesje bei den häufig dem Alkohol zusprechenden Eltern - wovon der Vater sehr streng und gelegentlich sogar auch zusätzlich noch gewalttätig war - in einem kleinen belgischen Dorf auf. Gemeinsam mit zwei gleichaltrigen Nachbarsjungen bildete sie "Die drei Musketiere" und verbrachte relativ unbeschwerte Tage bis zu schrecklichen Ereignissen im Jahr 2002. So früh wie möglich verlässt sie den kleinen Ort, kehrt jedoch 13 Jahre später zurück.
In zwei Handlungssträngen kristallisiert sich nahezu quälend langsam heraus, was damals genau geschah, und welche Konsequenzen Eva anlässlich ihres jetzigen Besuches ziehen will. Das Buch ist nicht immer leicht zu lesen, aber zweifellos grandios erdacht. Ich hätte mir ein anderes Ende gewünscht, aber dieses hier scheint trotz allem realistisch zu sein. Titel und Bild passen zum erzählten Geschehen, wie man allerdings erst im Laufe der dramatischen Entwicklungen zu erkennen vermag.

Veröffentlicht am 21.08.2017

Bewegender Selbsttherapieversuch von Ariel Levy

Gegen alle Regeln
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In der Tat verstößt die in einer lesbischen Ehe mit Lucy und zugleich in einer Affäre lebende 37jährige freigeistige und lebenshungrige Journalistin Ariel gegen die verschiedensten Regeln. So bricht sie ...

In der Tat verstößt die in einer lesbischen Ehe mit Lucy und zugleich in einer Affäre lebende 37jährige freigeistige und lebenshungrige Journalistin Ariel gegen die verschiedensten Regeln. So bricht sie denn auch, wenn auch nicht gegen ausdrücklichen ärztlichen Rat, hochschwanger auf eine nicht ganz risikofreie Recherchereise nach Ulan Bator in der Mongolei auf. Ihr Baby kommt zu früh und überlebt nur wenige Augenblicke. Deshalb - das ist für Ariel immens wichtig - handelt es sich auch nicht um eine Fehlgeburt. Dieses ergreifende, aber nie kitschige Buch erzählt von Ariels Versuch, mit dem Verlust und ihren Selbstvorwürfen fertig zu werden. Es ist nicht immer einfach zu lesen, hat mich aber sehr beeindruckt und wird mir gewiss noch lange im Kopf herum gehen.

Veröffentlicht am 15.08.2017

Durchwachsener Rosenheim-Krimi

Wildfutter
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Vitus Pangratz ist ein Rosenheimer Polizeikommissar im - nicht ganz freiwilligen - Ruhestand. In seinem Leben spielen 3 weibliche Wesen eine Rolle:
Da ist zunächst seine 37jährige Tochter Johanna ("Jo") ...

Vitus Pangratz ist ein Rosenheimer Polizeikommissar im - nicht ganz freiwilligen - Ruhestand. In seinem Leben spielen 3 weibliche Wesen eine Rolle:
Da ist zunächst seine 37jährige Tochter Johanna ("Jo") Coleman, die kürzlich geschieden aus den USA heim kam und ihren Lebensunterhalt bei einer kleinen Presseagentur verdient.
Dann wäre da noch Diana, attraktive Angestellte im Gourmet-Restaurant "Sauguad".
Als Dritte im Bunde hat es ihm eine Wildsau angetan, welche er eines Nachts heimlich im bereits geschlossenen Wildgehege fotografieren möchte, wobei er über eine Wurzel stolpert und eine angenagte Hand findet..
Vitus jagt dem Täter, Jo einer guten Story nach.
Nicht zuletzt dem geschickt eingebauten Lokalkolorit ist es zu verdanken, dass man sich als Leser ganz gut unterhalten fühlt, wenn auch manche weibliche Vornamensähnlichkeiten hauptsächlich anfangs ein wenig stören und etwas Straffung dem Stoff mehr Spannung verliehen hätte. Interessant waren die Einblicke in die Welt des Fußballs, erheiternd die Idee einer sich vernachlässigt fühlenden Hausfrau, Dildo- statt Tupperpartys zu veranstalten...

Veröffentlicht am 17.07.2017

Dunkel im wahrsten Wortsinn

Dunkels Gesetz
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Das Coverbild und der Buchtitel passen gut zum erzählten Geschehen.
Die Schrift ist augenfreundlich, das Papier haptisch höchst angenehm.
Das Preisleistungsverhältnis erscheint mir hingegen nicht ganz ...

Das Coverbild und der Buchtitel passen gut zum erzählten Geschehen.
Die Schrift ist augenfreundlich, das Papier haptisch höchst angenehm.
Das Preisleistungsverhältnis erscheint mir hingegen nicht ganz angemessen, denn durch die große Schrift und das dicke Papier hat man das Buch doch ziemlich schnell durchgelesen.
Der Plot ist von der Idee her ebenfalls positiv zu bewerten, dies gilt genauso für den gekonnt eingesetzten und durchgehaltenen Spannungsaufbau und vor allem für den interessant gestalteten Protagonisten und Titelhelden Richard Dunkel, ein hartgesottener und desillusionierter Eigenbrötler, welcher jedoch auch sensibel reagieren und Empathie zeigen kann.
Soweit die positiven Seiten.
Gestört haben mich massiv der abgehackte Schreibstil, der vielleicht zur Geschichte oder zum Protagonisten passen sollte, mir aber zunehmend auf die Nerven ging und mich im Lesefluss erheblich störte.
Außerdem hatte ich Probleme mit der geradezu deprimierenden düster-dunklen Atmosphäre mit immer denselben Ingredienzien: Brutalität, Kriminalität, Sexualität, Drogen. Eine gegensätzliche Figur hätte mir gefallen.
Da es sich hier um einen Erstlingsroman handelt, erhielte eine Fortsetzung oder ein weiterer Anlauf eventuell eine neue Chance.