Berührend, nachhallend, gut: So, und jetzt kommst du
So, und jetzt kommst duDas Jahr ist gerade einmal zu einem Viertel um und ich habe schon das Gefühl, einen der Anwärter auf das Treppchen der besten Bücher 2017 gelesen zu haben. Mitten ins Emotionszentrum treffend, leicht lesbar ...
Das Jahr ist gerade einmal zu einem Viertel um und ich habe schon das Gefühl, einen der Anwärter auf das Treppchen der besten Bücher 2017 gelesen zu haben. Mitten ins Emotionszentrum treffend, leicht lesbar formuliert und laut Covertext auf einer wahren Begebenheit basierend, erzählt uns in diesem Buch der Ich-Erzähler und zugleich Protagonist aus seiner Jugend/Kindheit. Er ist das älteste von drei Kindern, einer von zwei Brüdern, der zur Zeit des Hauptgeschehens so etwa um die 12-13 Jahre alt gewesen sein dürfte, denn er besuchte damals gerade die 6. Klasse.
Berücksichtigt man die Namen, deutet vieles darauf hin, dass wir es hier mit einem autobiografischen Roman zu tun haben.
Wir lernen, dass die Familie bereits innerhalb Deutschlands wiederholt und plötzlich die Adresse gewechselt hat. Ein weiterer überstürzter Aufbruch, wohl viel eher eine Flucht, führt an die Côte d' Azur, später durch Spanien nach Lissabon und zuletzt über Paris zurück durch weitere Stationen bei Verwandten und Bekannten in der Bundesrepublik der 80er Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Das Leben ist wie eine Achterbahn und hat immer irgendwie mit den geschäftlichen Eskapaden des Vaters zu tun. Verzweiflung, Hoffnung, Reichtum, Armut, Luxus, und schließlich sogar Kriminalität wechseln einander ab.
Letztendlich erkennen auch die Kinder: der Vater ist ein Hochstapler.
Betroffen und beeindruckt habe ich dieses Buch kaum aus der Hand legen können.