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Veröffentlicht am 10.04.2021

Tolle Ideen, aber leider zu oberflächlich umgesetzt

Der Zwillingscode
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Schon als ich die Kurzbeschreibung las, war mir klar, dass ich dieses Buch unbedingt lesen musste. Immerhin ging es hier um eine Zukunft, welche den Begriff Digitalisierung noch einmal auf eine andere ...

Schon als ich die Kurzbeschreibung las, war mir klar, dass ich dieses Buch unbedingt lesen musste. Immerhin ging es hier um eine Zukunft, welche den Begriff Digitalisierung noch einmal auf eine andere Stufe stellte, in dem es z.B. Roboter-Haustiere gab. Doch so spannend auch alles klang, war bei mir recht schnell die Luft raus.


Dies lag einfach an der Tiefe der Story. Um den gesamten Inhalt ausreichend zu beschreiben, hätte es mehr als ein Buch gebraucht. Denn schon allein um Vincent´s Status in der Gesellschaft zu festigen hätte es einfach mehr gebraucht, als das Wissen das jemand mit AA-Status besser ist, als jemand mit CC. Hier gab es zwar einige Beispiele wie eben das Recht auf Schulbildung oder die Schuldfrage bei Unfällen, aber man merkte das nur an der Oberfläche gekratzt wurde.


Dies traf auch Vincent und die weiteren Charaktere zu, welche aufgrund der geringen Seitenzahl nur oberflächlich behandelt wurden und mich daher mit ihrer Geschichte nicht wirklich packen konnten. Ich könnte jetzt noch nicht mal sagen, welche Statur oder Haarfarbe Vincent hatte, da er einfach in seiner eigenen Geschichte verschwand. Dies fand ich jedoch wirklich schade, denn die Ideen hinter dem Buch, hatten wirklich Potenzial. Immerhin ging es hier um eine Zukunft, welche durch eine virtuelle Welt beeinflusst wird und uns Veränderungen bringt, an die persönlich nie gedacht hätte. Das beste Beispiel waren hier die Robo-Tiere. Denn was will man machen, wenn die Tiere verschwinden oder aussterben? Mechanische Alternativen wären da eine Möglichkeit, weswegen ich diesen Aspekt des Buches wirklich nur loben kann.


Dies trifft auch auf den Schreibstil zu, welcher zwar Tiefe vermissen ließ, aber trotzdem sehr leicht und flüssig war. Dadurch kam ich wirklich gut durch die Handlung, welche mich immerhin hin und wieder überraschte.

Dieses Buch verließ ich eindeutig mit einem lächelnden und einem weinenden Auge. Ich finde es noch jetzt mega schade, das man nicht viel mehr aus der Story geholt hatte, denn da wäre wirklich noch mehr viel gewesen. Trotzdem konnte mich das Buch an ein paar Stellen wirklich überraschen und sogar begeistern. Allerdings nicht mit seinen Charakteren, denn die waren nur oberflächlich, sondern mit seinen Ideen in Bezug auf die Zukunft, die Technik und den vielen Möglichkeiten die sich daraus ergeben.

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Veröffentlicht am 08.04.2021

Schöne Nähprojekte für Anfänger und Fortgeschrittene

Curvy Mode
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Wenn es um Kleidung für größere Größeren geht, mache ich mir schon lange nicht mehr die Mühte überhaupt shoppen zu gehen. Entweder sitzt nichts oder das Stück kam wieder einmal vom anderen Ende der Welt. ...

Wenn es um Kleidung für größere Größeren geht, mache ich mir schon lange nicht mehr die Mühte überhaupt shoppen zu gehen. Entweder sitzt nichts oder das Stück kam wieder einmal vom anderen Ende der Welt. Viele Optionen bleiben, da nun nicht außer Second Hand oder eben Nähen. Ich habe mich für letzteres entschieden und dazu eben auch für dieses Buch, welches Schnitte von burda beherbergte. Und ganz ehrlich, wenn die keine schönen Schnitte haben, weiß ich auch nicht weiter.

Schon beim ersten Durchblättern verliebte ich mich gleich einmal in ein paar Schnitte, was vor allem daran lag, das es sehr viel Bildmaterial gab. Allerdings hätte ich mir bei einem Buch, welches Größen bis 52 beinhaltet, ein wenig mehr Auswahl bei den Models gewünscht. Wie so oft wurden Damen mit Sanduhr-Figur gewählt, welche maximal die 44/46 trugen. Nicht gerade sehr ermutigend, wenn man selbst nicht nur eine andere Form hat, sondern auch Größe 52 trägt. So blieb mir also nichts anderes übrig, als nach Schnitten zu suchen, die tragen könnte.

Und die fand ich auch. Allerdings habe ich von ihnen bisher nur ein Modell umgesetzt und dies war das weite Shirt, welches auch der leichteste Schnitt im Buch war. Allerdings musste ich es an meine Oberweite anpassen, da es selbst in Größe 52 sehr eng geworden wäre. Doch dies klappte sehr gut und schlussendes hatte ich ein wunderschönes Shirt, das ich mit Freude präsentierte. Weitere Modelle werden aber auf jeden Fall noch genäht.

Neben den Nähmodellen gab es aber natürlich auch ein paar Infos und Anweisungen zum Nähen, welche ich, neugierig wie ich bin, mit Sorgfalt las. Dabei sprangen mir auch ein paar Tipps wie z.B. Formband entgegen, welche ich bis dato nicht kannte, sich aber in meinem Shirt wundervoll machte. Von daher bin ich mit dem Buch schon sehr zufrieden. Egal ob die Tipps und Infos oder die Anleitungen zu den Schnittmustern, ich fand mich sehr gut zurecht und freue mich jetzt schon darauf weitere Stücke zu nähen.

Die schönen Schnitte, die leicht verständlichen Anleitungen und die praktischen Tipps machten dieses Buch wirklich zu einem kleinen Highlight, wenn es um Mode für Personen mit Übergröße geht. Allein die ausgewählten Models waren aus meiner Sicht nicht ganz so passend, da sie die gleichen Formen hatten. Eine Person mit mehr Bauch oder breiteren Oberschenkeln wäre hier wirklich sehr angenehm gewesen.

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Veröffentlicht am 07.04.2021

Die interessante Reise durch eine postapokalyptische Welt

Wild Card
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Da ich einen Hang zu Dystopien habe und dabei auch gerne mal zu einem postapokalyptischen Roman greife, sprach mich dieses Buch einfach an. Vollends begeistert war ich dann aber von der Kurzbeschreibung, ...

Da ich einen Hang zu Dystopien habe und dabei auch gerne mal zu einem postapokalyptischen Roman greife, sprach mich dieses Buch einfach an. Vollends begeistert war ich dann aber von der Kurzbeschreibung, welche zwar die alte bekannte Gefahr durch einen Meteoriten beschrieb, aber eben auch hinterfragte, ob eine Welt danach wirklich noch durchstehbar ist.

Gleich zu Anfang lerne ich dabei Kore kennen, welche bereits die Apokalypse hinter sich hatte und einen Weg suchte, wieder ins Leben zu finden. Doch Moment, hieß es nicht, man darf die Apokalypse miterleben? Darf man auch. Im Laufe des Buches wechselte man vermehrt zwischen dem Heute und dem Früher. Dies fand ich unglaublich spannend, da sich die Geschichte dadurch nicht nur selbst erklärte, sondern auch offenbarte, wie wir Menschen mit der Mitteilung, dass eine Auslöschung der Welt bevorstehe, umgehen würden. Von Nachrichtensperren, über Panik, Selbstmorde & Co. durfte man hier wirklich alles erleben und es war einfach unglaublich. Es fühlte sich unglaublich echt an und war dadurch auch sehr emotional.

Doch die Geschichte fing nach dem Weltuntergang erst einmal so richtig an und bescherte mir ein Abenteuer, das mich tief in die Psyche des Menschen sehen ließ. Immerhin hieß es nun überleben, was bei giftigen Regen und kaum vorhandenen Lebensmittel schon sehr hart ist. Um so erstaunter war ich von Kore, welche einen unglaublichen Lebenswillen besaß. Aber auch sonst war sie eine sehr sympathische Person, die clever war und nur bei Themen wie „für Nachwuchs sorgen“ etwas arg pampig reagierte. Ich verstand ja die Ansicht, dass jede Frau selbst entscheiden sollte, wann und ob sie Kinder haben wolle. Aber freundlichen Leuten gegenüber so aus der Haut zu fahren und ihnen Vorwürfe zu machen, stand ihr überhaupt nicht.

Wo ich schon bei unangenehmen Dingen bin, möchte ich noch 2 Anmerkungen machen, was mir im Buch fehlte bzw. mich verwirrte. Zum einen wäre da die Monatsblutung, welche nicht einmal angesprochen wurde. Klar, dies wird gerne weggelassen, aber wenn man Themen wie Kinder bekommen anspricht, hätte aus meiner Sicht dieses Thema auch mit angesprochen werden müssen. Das andere war die enorme Tragkraft von Kore. Klingt komisch, aber da wir hier einen Roadtrip nach einer Apokalypse erlebten, hieß es natürlich viel Laufen und alles einsammeln was es eben zu sammeln gab. Doch Kores Rucksack, nebst Trolley konnten nicht nur enorme Mengen aufnehmen, sondern verursachten bei Kore auch keinerlei Probleme. Rückenprobleme, Abdrücke der Riemen oder gar völlige Erschöpfung gab es einfach nicht und das fühlte sich einfach falsch an.

Trotzdem muss man zugutehalten, das sich die Autorin über das Thema Apokalypse unglaublich gut informiert hatte uns auch sonst sehr viel recherchierte, um eine möglichst realistische Welt zu erstellen. Und das hat sie mit Bravour geschafft. Trotz kleiner Makel kann ich dieses Buch wirklich nur empfehlen.

Was für ein spannender Roadtrip. Nina Casement erschuf mit „Wild Card“ eine wirklich unglaublich realistische Apokalypse, welche man ab der ersten Seite nur gebannt verfolgen kann. Besonders bemerkenswert fand ich dabei die Einbindung der menschlichen Psyche und wie unterschiedlich sie reagieren kann. Ja, es gab auch ein paar Kritikpunkte, aber empfehlen würde ich das Buch trotzdem jeden, der eine richtig gute Dystopie erleben möchte.

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Veröffentlicht am 01.04.2021

Optisch und inhaltlich ein wirklich tolles Buch mit wichtigen Aussagen

Von acht Prinzessinnen, die keinen Retter brauchen
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Wenn uns Bücher und Filme lange Zeit eines weismachen wollten, dann das Prinzessinnen nicht nur die zartesten Wesen überhaupt sind, sondern auch nur glücklich werden können, wenn sie endlich ihren Prinzen ...

Wenn uns Bücher und Filme lange Zeit eines weismachen wollten, dann das Prinzessinnen nicht nur die zartesten Wesen überhaupt sind, sondern auch nur glücklich werden können, wenn sie endlich ihren Prinzen gefunden haben, welcher sie dann gleich auch noch rettet. Zum Glück geht dieser Trend langsam zurück und beschert uns eben Bücher wie dieses, das ganz klar zeigt, das Prinzessinnen, auch furchtlos und clever sein können.

Um das Ganze noch abzurunden, wurde man im Buch nicht einfach in die Geschichten der 8 Prinzessinnen geworfen, sondern lernte erst einmal eine gute Fee kennen, welche sich fragte, was eigentlich eine fabelhafte Prinzessin wäre. Um dies herauszufinden, schickt sie ihren magischen Spiegel auf eine Reise und sieht dabei was die 8 Prinzessinnen so fabelhaft macht.

Klingt herrlich und war es auch, denn die Geschichten handeln davon wie die verschiedensten Mädchen ihren Mut beweisen, sich Hindernissen stellen und Lösungen zu schwierigen Problemen finden. Ich habe dabei übrigens bewusst das Wort Mädchen benutzt, denn in den meisten Geschichten ging es nun einmal um Mädchen. Aber eben um Mädchen die aus sich herauswuchsen und ihre Schwächen zu Stärken umwandelten. Warum man sie trotzdem Prinzessinnen nennen sollte? Weil diese Mädchen zu Personen wurden, zu denen man gerne aufsah und an denen man sich einfach gerne orientierte. Hier spielte das Aussehen oder der Rang keine Rolle, es ging allein darum zu zeigen, das Prinzessinnen starke Persönlichkeiten sein können.

Passend dazu boten die Geschichten wirklich eine große Vielfalt an Orten und Zeiten. Vom Mittelalter, über afrikanische Staaten bis hin in Moderne, wurde stets ein oder mehrere Mädchen gezeigt, das es etwas für sich oder für andere tat. Abgerundet wurde dies durch einen wirklich sehr leichten Schreibstil, der Emotionen sehr gut vermittelte und stets mit einem AHA-Effekt auftrumpfte. Es war einfach ein großer Spaß sich stellenweise selbst wiederzufinden und z.B. zu erkennen, dass Bücherwürmer eben nicht aus der Art schlagen, sondern mit ihrem Wissen ebenso Stärke zeigen können.

Trotzdem muss ich sagen, das ich von den 8 Geschichten nur 7 wirklich loben kann. Die letzte Geschichte über die Hochhaus-Prinzessin war zwar gut durchdacht, aber fühlte sich dank einer mysteriösen Klavierspielerin einfach sehr befremdlich an.

Kommen wir aber zum Schluss noch zu etwas erfreulichen und das wäre die Aufmachung. Schon das Cover zeigte wunderschöne Aquarell-Zeichnungen, die zwar einfach aber eben wirkungsvoll waren. Im Inneren wurde ich dann aber vollends verzaubert. Neben den Geschichten gab es nämlich haufenweise Illustrationen zu entdecken, bei denen die eine schöne war als die Andere. Besonders gelungen fand ich dabei das der Titel jeder Geschichte im Stile des Covers gestaltetet wurde. Natürlich an jede Prinzessin angepasst. Man merkt schon, dieses kleine Buch hat wirklich viel zu bieten.

Wenn dieses Buch eines klarmacht, dann das jeder eine Prinzessin sein kann. Dass dieser Aspekt dann auch noch in schönen Geschichten mit Tiefgang erzählt wird, macht das Ganze nur noch besser. Zwar dürfte das Buch vorwiegend Kinder begeistern, aber ich muss sagen, dass ich mich als Erwachsene hier auch sehr wohlgefühlt habe und neben den Geschichten, auch die wunderschönen Illustrationen sehr genoss.

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Veröffentlicht am 31.03.2021

Optisch wirklich ein Highlight, aber inhaltlich fehlte mir einiges

1984
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Während ich noch mitten in „1984“ steckte, wurde ich auf die Graphic Novel zum Buch aufmerksam, welche mich schon mit ihrem Cover absolut faszinierte. Was mir aber noch wichtiger war, war die Frage, ob ...

Während ich noch mitten in „1984“ steckte, wurde ich auf die Graphic Novel zum Buch aufmerksam, welche mich schon mit ihrem Cover absolut faszinierte. Was mir aber noch wichtiger war, war die Frage, ob die Graphic Novel die Welt und die Geschehnisse darin auch gut zusammenfassen könnte. Um es kurz zu machen, nein kann sie leider nicht.

Wer das Buch nicht gelesen hat, dürfte große Probleme bekommen, der Handlung vollends zu folgen und wer es kennt, dürfte wichtige Schlüsselmomente vermissen, wie eben der Kauf des Tagebuchs oder die Angst vor Zimmer 101. Das fand ich schon sehr schade, da das eine ja zum anderen führt. Daher sollte man das Buch spätestens nach der Graphic Novel wirklich lesen, um die Komplexität der Geschichte komplett verinnerlichen zu können. Ohne das Buch wird man öfters im Dunkeln gelassen, weswegen es sich eher wie ein Anreiz anfühlt, die Original-Geschichte zu lesen. Aber mit einem Vorteil, denn man hätte nun die passenden Illustrationen und Charakterzeichnungen zur Handlung.

Optisch muss ich dann wirklich meinen Hut ziehen, denn die grafische Umsetzung von 1984 war unglaublich toll. Auch wenn geschichtlich einiges fehlte, war es optisch viel intensiver als in meinen Vorstellungen, da man hier wirklich auf Details geachtet hatte. Egal ob die Arbeitsplätze, die Charaktere oder die Welt an sich, es stimmte einfach alles und machte trotz des schwarz/weiß-Looks sehr viel Spaß. Besonders interessant waren dabei die Erscheinungen von Winston und Julia, da ihr Aussehen nur sehr wenig im Buch beschrieben wurde. So bekam ich nicht nur eine Zusammenfassung, sondern auch gleich noch gleich noch die passenden Gesichter zu den Hauptpersonen.

Optisch war die Graphic Novel wirklich eine wahre Wucht. Ich erfreute mich an den vielen Details und fand es toll nun Gesichter zu den Personen aus dem Buch zu haben. Wer aber wie ich, das Buch gelesen hat, dürfte auch mitkriegen, dass sehr viele wichtige Momente entweder fehlten oder nur sehr spärlich behandelten wurden. Dies fand ich schon sehr schade, da es große Schlüsselmomente waren. Daher richtet sich das Buch wohl eher an die Nichtleser der Story.

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