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Veröffentlicht am 08.06.2019

Wenn der Weltuntergang bevorsteht

The Umbrella Academy 1 - Neue Edition
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Angestachelt durch die gleichnamige Serie bei Netflix, wurde ich auf die Comics aufmerksam. Ich muss dazu gestehen, das dies mein erster Comic seit Jahrzehnten war, weswegen ich nicht nur neugierig, sondern ...

Angestachelt durch die gleichnamige Serie bei Netflix, wurde ich auf die Comics aufmerksam. Ich muss dazu gestehen, das dies mein erster Comic seit Jahrzehnten war, weswegen ich nicht nur neugierig, sondern auch äußerst nervös an das Buch heranging. War es eine gute Entscheidung? Aber sowas von.



Die Kurzbeschreibung des Comics erklärte mir schon einmal vorab, in was ich hier überhaupt hinein geraten war. Eine alternative Welt, in der wirklich seltsame Dinge vonstattengingen. Besonders der Start in den Comic erklärte auf gerade einmal ein paar Seiten, was eigentlich geschah und was sich bis zu einem gewissen Punkt noch veränderte. Denn auch wenn die Vergangenheit noch einiges an Material hergeben würde, ging es im Comic eher um die Gegenwart. In diesem Fall ging es um 7 Kinder, die auf mysteriöse Art und Weise auf die Welt kamen und von einem reichen Hernn adoptiert wurden, der sie wiederum ausbildete. Die Kinder hatten jedes eine eigene Fähigkeit, welche man so nach und nach herausfinden durfte.


Eine große Ausnahme bildete das 7. Kind, welches Vanya hieß und die zumindest nicht gleich genauso besonders wie ihre Adoptivgeschwister in Erscheinung trat. Ihre Geschichte ist es auch, die man hauptsächlich im Comic erlesen kann.



Wer wie ich mehr Bücher, als Comics liest, der muss sich erst einmal daran gewöhnen, dass nicht jede Handlung beschrieben oder ausdiskutiert wird. Im Comic schafften dies die Bilder und die waren einfach nur überwältigend. Emotionen drangen zu mir durch, Action haute so richtig ein und auch alles dazwischen saß einfach perfekt. Man kann sich somit denken, dass ich das Buch in einem Atemzug durchlas, denn zwischendrin Aufhören, war keine Option. Dazu war die Handlung zu spannend, das Geschehene zu spektakulär und die Bilder zu mitreißend. Kurz um, es wurde alles getan, um die Müdigkeit aufzuhalten.



Wer übrigens glaubt die Handlung der Serie nochmal in Bildform zu erstehen, dem muss ich hier einen Dämpfer verpassen. Der Comic ist um einiges krasser und deutlich brutaler als die Serie und enthielt auch Szenen, die man einfach nicht im Fernsehen zeigen sollte. Wer sich von diesen Worten nicht abschrecken lässt, dem kann ich den Comic nur wärmstens empfehlen, da er der Handlung um einiges mehr Pfiff gab. Zudem kommt die Action, durch die grandiosen Illustrationen erst richtig zur Geltung. Ich darf somit behaupten, mehr als begeistert zu sein, denn so habe ich einen Weltuntergang-Szenario noch nie erlebt.


Mein Fazit



Mein erster Comic seit Jahren und dann gleich so eine geniale Umsetzung. Die Geschichte war zwar brutaler als erwartet, passte aber einfach zu dieser schrägen Welt, in der es vor Mysterien gerade zu wuselte. Der Zeichenstil haute mich ebenfalls um, da er mit seiner kantigen Art, einfach zur Story passte, denn die hatte ja auch Ecken und Kanten. Zusammengefasst: Einfach genial!

Veröffentlicht am 07.06.2019

bunt, lehrreich und voller Kreativität

Just sketch it!
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Ausmalen, fortführen oder gar neu erlernen, wenn ich etwas liebe, dann neue Dinge auszuprobieren. Gerade im künstlerischen Bereich versuche ich mich gerne an Neuem und das nur deswegen, weil ich überhaupt ...

Ausmalen, fortführen oder gar neu erlernen, wenn ich etwas liebe, dann neue Dinge auszuprobieren. Gerade im künstlerischen Bereich versuche ich mich gerne an Neuem und das nur deswegen, weil ich überhaupt nicht zeichnen kann. Ich bekomme das, was ich im Kopf habe, einfach nichts aufs Papier und musste mich somit arrangieren.



Da ich kein großer Fan davon bin, einfach nur Mandalas auszumalen, wollte ich mich an „Just sketch it“ versuchen, da dieses eine interessanten Weg beschrieb, wie man trotz zeichnerischer Untauglichkeit seiner Kreativität freien Lauf lassen konnte. In der Hinsicht wurde ich auch nicht enttäuscht, da die 365 Aufgaben des Buches abwechslungsreich und leicht zu meistern waren. Natürlich wiederholten sich Abläufe, wie etwas nachzuzeichnen oder etwas zu vollenden, aber stets mit wechselnden Motiven.



Besonders schön fand ich die Wahl der eben angesprochenen Motive, da diese wirklich simpel waren, aber eben für Anfänger oder weniger kreative auch Überraschungen bereithielten. Denn zu manchen Aufgaben gab es vorher eine Erklärung, die ich stets sehr interessant fand. Das Setzen von Schatten, das Arbeiten mit verschiedenen Materialien, das Handlettering oder auch die allgemeine Farblehre waren Dinge, die mich brennend interessierten und die ich so noch einmal verinnerlichen konnte. Auch das man auf verschiedene Zeichenutensilien einging, war schön, da man so auch ein Gefühl für Pastellkreide erhalten konnte oder für Grafitstifte. Natürlich ist erst einmal deren Erwerb nötig, aber es zwingt ein ja niemand, mit den teuersten Stiften zu beginnen.


„Ein von mir ausgemaltes Bild.“

Bis auf vereinzelte Seiten war es mir freigestellt, wie ich die Bilder vollenden konnte. Doch hier zeigte sich ein Problem, denn das Papier hielt z.B. keine Wasserfarbe oder Alkohol-Marker aus. Da sich dies aber die Verleger des Buches denken konnten, gab es im Buch sogar den Tipp, vereinzelte Bilder, doch auf einen Block zu entfernen. Das fand ich ok, allerdings wünscht man sich als Besitzer des Buches ja schon, eben dieses zu vervollständigen und nicht einen externen Block. Wer die Bilder jedoch mit Fineliner, Buntstift oder dickeren Farben beenden möchte, darf dies gerne machen, da es hier keinerlei Probleme gab.



Ein besonderes Lob möchte ich aber noch loswerden, denn die Gestaltung und vor allem der Start ins Buch, ließen mich fast augenblicklich zu den Stiften greifen. Nicht nur das Materialien wie verschiedene Stifte aufgezeigt und erklärt wurden, nein, man packte sogar einen Abstreichkalender hinzu, in welchem man die bereits erstellten Bilder, anhand deren Nummer durchstreichen konnte. Tolle Ideen und Motive, also ich bin begeistert.


Mein Fazit



Dieses Buch ist und bleibt für mich ein echtes Highlight, da es kreatives mit lehrreichen verbindet, und dabei nie den Spaß verliert. Hätte man es allerdings als Block und zum Abreißen entworfen, wäre es einfach perfekt gewesen, da es durch die Dicke etwas schwer wird, die hinteren Bilder zu bearbeiten. Für Anfänger oder neugierige Kreativ-Köpfe genau das Richtige.

Veröffentlicht am 29.05.2019

Wenn Hoffnung dich antreibt

Alles, was wir verloren haben
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Kaum hatte ich die Kurzbeschreibung gelesen, war es auch schon um mich geschehen. Ich musste dieses Buch einfach lesen, da mich die Materie sehr interessierte. Überhaupt gibt es wohl keinen Menschen auf ...

Kaum hatte ich die Kurzbeschreibung gelesen, war es auch schon um mich geschehen. Ich musste dieses Buch einfach lesen, da mich die Materie sehr interessierte. Überhaupt gibt es wohl keinen Menschen auf der Erde, der sich nicht wenigstens einmal im Leben fragte, ob es außer uns noch andere bewohnte Planeten gäbe. Dieses Buch bietet natürlich in keiner Hinsicht eine Antwort oder gar Lösung, nein, aber ich könnte mir vorstellen das Gläubige eben solche Geschehnisse bereits zu verarbeiten hatten. Manchmal aus Willenskraft, manchmal aus purer Verzweiflung, doch eines haben sie gemeinsam und das ist die Hoffnung.



Schöner hätte der Einstieg in die Geschichte nicht sein können. Mit einer gekonnten Geschmeidigkeit wurde ich in die Geschehnisse geführt, welche glatt aus den Nachrichten hätten stammen können. Alles wirkte so realistisch, so glaubwürdig und einfach nur wie aus dem Leben selbst. Dafür sorgte übrigens nicht nur der realistische Schreibstil, sondern auch die Art, wie die Stadt in der Lucy und Nolan wohnten, beschrieben wurde. Gebäude, Straßen oder selbst einzelne Bäume erschufen ein vollkommenes Bild, das nur für eines sorgte, man wollte weiter lesen.



Aber auch die Charaktere selbst spiegelten diese Liebe für Details wider, da nicht nur Lucy, Nolan oder allgemein ihre Familie interessante und ausgewogene Persönlichkeiten erhielten, sondern selbst die kleinste Nebenfigur. Allgemein schafften es viele Personen ins Buch, welches aber trotzdem nicht überfüllt wirkte. Im Gegenteil, Teenagergruppen fühlten sich wirklich wie welche an, wo hingegen die Polizei eine deutlich andere Formation besaß. Allein über Nolan und Lucy zu beschreiben, würde schwerfallen, da andere Charaktere, die Ereignisse im Buch immer wieder mit beeinflussten.



Trotzdem ist und bleibt Nolan einer der Hauptcharaktere, welcher mit seiner Affinität zu Außerirdischen, Ufos und Lichtern, seinem Umfeld große Probleme bereitet. Er verstrickte sich immer mehr in seinem Glauben und ließ es kaum noch zu, ihn vom Gegenteil zu überzeugen. Wie auch, denn er besuchte stets Treffen, in denen sich Personen trafen und sich austauschten. Gerade diese waren mir allerdings ein Dorn im Auge, da mir diese das Gefühl gaben das nur wenn man etwas mit Beweisen und eindeutigen Indizien vorlegen konnte. Gerade wenn Nolan einmal nichts zeigen konnte, wirkte diese gerade zu sauer auf ihn. Hier wurde ich gleich mit sauer und es sollte das nicht das einzigste Gefühl bleiben.



Emotional gesehen, war dieses Buch ein absolutes Highlight. Ich hatte zwar anfangs noch Probleme mich in Lucy hineinzufinden, aber ab dann waren meine Gefühle wie fern gesteuert. Wurde es etwas entdeckt, wurde ich schlagartig nervös und neugierig und wollte sofort mehr wissen. Liefen irgendwo Tränen, war auch ich kurz davor in welche auszubrechen. So ging dies durchweg, was einfach an der oben gelobten Schreibweise und der grandiosen Übersetzung lag.



Natürlich erwartete ich am Ende eine Lösung, jedoch verrate ich nicht, ob ich sie bekam. Ich möchte lieber eine Erkenntnis mit euch teilen, welche mir durch das Buch erst so richtig aufgefallen war. Auch heute noch werden Personen, die an Außerirdische usw. glauben, als Spinner oder Verrückte abgetan. Ich selbst zwar nicht, aber die meisten schauen doch etwas komisch, wenn man seine Meinung zum Thema loswerden will. Im Buch gab es eine Stelle in der Nolan erklärte, warum er zu Unrecht als Spinner bezeichnet wurde. Er meinte das, nur weil er an etwas glaube, das er momentan noch nicht beweisen kann, es nicht doch da wäre. Dazu meinte er ebenfalls, das dann Personen, die an Gott glauben würden, ebenfalls Spinner seien. Immerhin könne auch niemand beweisen, das es ihn gibt. Irgendwie hat er ja recht.



Dieses Buch bot mir unerwartete Momente, interessante Fakten und liebevoll gestaltete Charaktere. Ich habe hier mit Absicht Personen und gestalterische Ideen des Buches außen vor gelassen, denn die Geschichte soll auch euch überraschen. Eins kann ich aber sagen, die Reise hat sich zumindest für mich, auf jeden Fall gelohnt.


Mein Fazit



Selten durfte ich eine so fließende und stimmige Story wie diese erlesen. Ich fühlte mich wohl, lernte neue Dinge kennen und konnte doch glatt die Zeit vergessen. Die Mischung aus leichter Sci-Fi, angenehmen Roman und Ratgeber, machte das Buch zu etwas Besonderem. Noch immer sorgt die Geschichte dafür, dass ich über sie nachdenke.

Veröffentlicht am 22.05.2019

Neues Heim, neue Sorgen

3 Zimmer, Küche, Mord
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Der Einzug in eine neue Wohnung ist in den meisten Fällen etwas Gutes, kann aber auch schmerzhaft sein. So auch bei Loretta, welche sich nach ihrer Trennung und den Erlebnissen der voherigen Bücher, einfach ...

Der Einzug in eine neue Wohnung ist in den meisten Fällen etwas Gutes, kann aber auch schmerzhaft sein. So auch bei Loretta, welche sich nach ihrer Trennung und den Erlebnissen der voherigen Bücher, einfach ein neues Umfeld gönnen möchte. Gesagt getan, doch Loretta bringt ihre Gabe, über Leichen zu stolpern, mit in ihr neues Wohnhaus. Ob dies auch zum wiederholten Mal spannend war? Aber klar! Und unterhaltsam? Wer das fragt, hat keinen der Vorgänger gelesen. (Natürlich wurde ich wieder gut unterhalten)



Vorweg möchte ich nochmals darauf hinweisen, dass man vorab die Vorgänger gelesen haben sollte, da hin und wieder Ereignisse aus vorherigen Bänden vorkommen.



Wer das hat, dem kann ich auch neusten Fall meiner geliebten Ruhrpottlerin Loretta sehr empfehlen, da der Autorin die Ideen noch lange nicht auszugehen scheinen. Das beweiste dieser Band aufs Neue, in dem er nicht nur einen, sondern gleich mehrere Vergehen enthielt. Diese bauten aufeinander auf und kamen stellenweise mehr als überraschend. Dies lag vor allem an den Charakteren. Natürlich gab es alt bekannte wie Loretta, Frank oder Diana, aber durch den Einzug in das neue Wohnhaus traten auch ein paar unbekannte Gesichter in den Fokus der Geschichte.



Die Bewohner des Hauses waren zwar Klischees aber eben die unterhaltsame Version von diesen. Es wurde die Karte ausgespielt, in der ältere Personen gerne einmal lauschen oder jedes Ereignis haargenau beschrieben haben wollten, nur um dann das Gehörte ausschweifend zu zerfetzen. Ein Klischee eben, das aber einfach in dieses Wohnidyll passte. Natürlich gab es auch jüngere Personen, wie Studenten, aber auch eine allein erziehende Mutter und einen Lehrer. Diese Mischung kam bei mir deswegen so gut an, da sehr viel wert auf eine individuelle Erstellung der Figuren stattfand. Jeden konnte ich mir haargenau vorstellen, wobei es hin und wieder doch Überraschungen gab.



Schreibtechnisch fühlte ich mich wieder sofort wohl, da mir der fließende Schreibstil schon so bekannt war und ich mit einem Klacks in die Geschichte fand. Aber auch für Neuleser dürfte es kein Problem sein, da die Autorin mit viel Herz ihre Geschichten erstellt und dabei unwichtiges von wichtigen zu trennen weiß. Dazu kommt noch die leichte und gut verständliche Ausdrucksweise, welcher den Charme des Ruhrpotts grandios einfängt.



Da Loretta ja eigentlich nicht mehr ermitteln wollte, ist gerade der erste Abschnitt etwas ruhiger. Dies änderte sich allerdings, sobald der Tote gefunden wurde. Wer hier allerdings glaubt, das die Wunden des Opfers genau beschrieben werden, den muss ich enttäuschen. Die ansonsten sehr detaillierte Geschichte, liefert hier stets das Nötigste, was aus meiner Sicht auch vollkommen reichte. Der Spaß der Reihe liegt in der Auflösung des Falles und der unterhaltsamen Persönlichkeiten bzw. Umständen. Trotzdem wurden alle Taten sehr ernst behandelt. Gerade diese Mischung ist es, was mich so an die Bücher fesselt. Humor ja, aber nicht auf Kosten Unschuldiger.



Das Ende war für mich ein wahrhaftiges Highlight, da ich die End-Situation nicht kommen sah. Natürlich wurde der Fall gelöst, jedoch blieben einige seelische Scherben zurück, die mich schon sehr trafen. Das hat man davon, wenn man sich in ein Buch so vertieft, das man sich fast schon wie ein Protagonist fühlt. Ich bin auf jeden Fall wieder begeistert und freue mich darauf weitere Abenteuer und die herrlichen Cover von Ommo Wille bestaunen zu können.


Mein Fazit



Auch der 10. Band der „Loretta Luchs“-Reihe unterhielt, überraschte und packte mich. Ich fühlte mich in dieser Welt einfach wohl und konnte mich ganz auf den Fall einlassen. Was anderes wäre auch nicht möglich gewesen, bei den liebevoll erstellten Charakteren, die alle ihren eigenen Kopf haben.

Veröffentlicht am 20.05.2019

junge Lyrik mit einem Hauch Ehrlichkeit

Umständliche Zärtlichkeiten
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Auch wenn ich noch kein Poetry-Slam besucht habe, so sind doch die Videos und Bücher vieler Slamer eine wahre Segnung. So auch bei Sarah Lau, deren Buch ich auf Leipziger Buchmesse fand und welches mich ...

Auch wenn ich noch kein Poetry-Slam besucht habe, so sind doch die Videos und Bücher vieler Slamer eine wahre Segnung. So auch bei Sarah Lau, deren Buch ich auf Leipziger Buchmesse fand und welches mich schon mit seiner Kurzbeschreibung neugierig machte. Sofort wollte ich wissen, wer diese Sarah Lau ist und welchen Stil und Humor sie an den Tag legt. Ich warne euch lieber vor, denn Sarah Lau ist nicht auf den Mund gefallen und schämt sich für nichts.



Triggerwarnung!! Schon der erste Text saß, obwohl er die Vorstellungsrunde der Autorin war. Ob ernst oder nicht, so machte er mich doch unendlich traurig, spiegelte aber gleichzeitig wider, das diesem Mädchen eine ganze Menge Dinge durch den Kopf gehen, die sie auch noch kompakt erfassen konnte. Hier erst einmal ein: „Respekt!“, denn ich würde schon am Anfang versagen.



Zum Glück blieb es aber nicht bei den traurigen Texten, was schon der Nächste ganz klar zeigte. Dieser brachte mich nämlich zum Lachen. Selten habe ich einen so unterhaltsamen Text über Sprichwörter gelesen bzw. gehört, der dazu auch noch eine Geschichte erzählte. So ging es im Buch schließlich fortlaufend weiter, was mich ehrlich gesagt nur noch neugieriger machte, da ich nie wusste, was mich gleich erwarten würde. Was ich allerdings wusste war, dass er stets mit leichten Reimen versehen war und dadurch sehr melodisch klang. Da war es fast egal, das hier und da über Alkohol, Zigaretten oder Marihuana geschrieben wurde, denn man merkte einfach das hinter den Texten eine starke, junge Frau sitzt, die ihren eigenen Blickwinkel auf die Welt hat.



Mit diesem Blickwinkel schaffte sie es nicht nur Gedichte und Geschichten zu verfassen, sondern deren Form sogar noch einmal zu verändern. Oder habt ihr schon einmal eine 7-Wörter-Geschichte gelesen? Richtig, einfach nur 7 Wörter, die trotz dem Sinn ergaben und bei mir sogar ein Lächeln hervorbrachten. Warum haben wir so etwas nicht in der Schule? Lyrik, würde vielen so viel Spaß machen, wenn man einfach nur mehr Ausdrucksmöglichkeiten aufzeigen würde.



Die Texte von Sarah Lau, sind trotzdem eher etwas für Leute die sich solchen Texten wahrlich hingeben können, da sie ein hohes Maß an Vokabular an den Tag legten. Wer sich allerdings trotzdem daran versuchen möchte, sollte mehrere Texte lesen, um eins zu finden, mit dem man mithalten kann. Denn diese Frau beherrscht ihr Fach ausgezeichnet.


Mein Fazit



Jung, stark und mit einer Menge Wort-Power, schaffte Sarah Lau, mich mehr als zu überraschen. Die doch sehr unscheinbare junge Frau bewies, dass sie es literarisch mehr als drauf hat und ihre Persönlichkeit mit in die Texte einbauen kann. Ernste Themen, aber auch humorvolle Gedichte und Lyrik wechselten sich ab und boten somit für jede Gemütslage etwas. Ich bin echt baff.