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Veröffentlicht am 15.10.2020

Der erste Band einer wundervollen Hommage an George Orwell´s Animal Farm

Schloss der Tiere. Band 1
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Angelockt von meiner Liebe zu Tieren, konnte ich mir diese Novel einfach nicht entgehen lassen. Dabei sprach das Buch schon in der Kurzbeschreibung von Widerstand und dem Beenden der Angst. Doch was hatte ...

Angelockt von meiner Liebe zu Tieren, konnte ich mir diese Novel einfach nicht entgehen lassen. Dabei sprach das Buch schon in der Kurzbeschreibung von Widerstand und dem Beenden der Angst. Doch was hatte das alles zu bedeuten?


Um es gleich vorweg zu nehmen, manche Bilder im Buch trieben mir die Tränen in den Augen. Und das nicht nur, weil Tiere zu Schaden kamen, sondern weil sie aufgrund ihrer menschlichen Art, sich auch so anfühlten. Hier war eben nicht Katze gleich Katze, sondern eben Miss Bengalore, welche ihre Gefühlte äußerte und dabei alles gab um ihre Kinder ein Dach über dem Kopf und einen vollen Bauch zu bieten. Dies bezog sich übrigens auf alle Tiere, weswegen deren Verlust ehrlich gesagt nur noch mehr schmerzte.

Ja, die Handlung war düster, aber sie hatte auch Lichtblicke. Denn trotz der katastrophalen und unfairen Zustände im Schloss der Tiere, gab es eben auch Momente von Mut, Liebe und Hoffnung. Diese lockerten die Geschichte enorm auf und schenkten mir dadurch hin und wieder auch ein Lächeln.

Das Ziel der Novel war es trotzdem einmal aufzuzeigen, wie ein erniedrigendes Rechtssystem funktioniert und weit man gehen würde, um es zu erhalten. Klar, man hatte es hier noch immer mit Tieren zu tun, aber in deren Natur gibt es nun mal auch Arten, welche stärker und welche sind. Das beste Beispiel wäre wohl hier immer noch Hund gegen Katze.


Trotz der vielen schlimmen Dinge, möchte ich diese Reihe einfach weiterlesen. Nicht nur das sie sehr lehrreich ist, sie ist auch noch mit unglaublich guten Illustrationen versehen. Félix Delep verzauberte mich mit seiner Kunst, welche den Tieren eine eindrucksvolle Mimik gab. Doch auch Umgebung und das Spiel aus Licht und Schatten hatten es wirklich in sich. Selbst gerade beim Schreiben der Rezension blicke ich immer wieder mit Freude in das Buch. Kein Wunder, denn Miss Bengalore fasziniert mich als Katzenbesitzerin einfach zu sehr.


Wer diesen Band gelesen hat, wird nicht nur über Tiere anders denken, sondern auch über so manche Regierungsform. Dafür wurde nicht nur mit einer spannenden Handlung gesorgt, sondern auch Bildern welche von Hass bis hin zu purer Liebe alles bei mir auslösten. Ich freue mich jetzt schon auf die Nachfolger, denn Miss Bengalore wusste mich einfach zu überzeugen.

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Veröffentlicht am 14.10.2020

Ein tolles Nähbuch mit schönen Schnitten und hilfreichen Tipps zur Findung des eigenen Stils

Capsule Wardrobe – Das Nähbuch
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Wer kennt ihn nicht, den übervollen Kleiderschrank, welcher einem trotzdem das Gefühl gibt, das man nichts zum Anziehen hat. Wäre es nicht schön nur Kleidung zu haben, welche man gut kombinieren kann und ...

Wer kennt ihn nicht, den übervollen Kleiderschrank, welcher einem trotzdem das Gefühl gibt, das man nichts zum Anziehen hat. Wäre es nicht schön nur Kleidung zu haben, welche man gut kombinieren kann und somit trotz der gleichen Kleidung stets anders aussieht? Dies wollte ich wissen und startete damit in dieses Nähbuch.


Vorab muss ich jedoch sagen, das ich bisher noch nichts aus dem Buch nachnähen konnte, da meine Maße sehr von denen im Buch abwichen. Hier ging es zwar bis Größe 50, aber als Anfänger traute ich mich noch nicht so recht die Maße an mich anzupassen. Doch dies wird auf jeden Fall noch folgen, denn nicht nur die Schnitte im Buch hatten es mir sehr angetan.



Allgemein war dieses Buch wirklich ein kleines Highlight. Hier gab es halt nicht nur Schnitte, sondern auch Farbberatung. Da man mit Hilfe des Buches seinen ganzen eigenen Style als Capsule-Variante erstellen konnte, war dies natürlich enorm wichtig. Immerhin hat nicht jeder ein Gefühl dafür welche Farbe jetzt zu einer anderen passt und welche sich beißen. Dies war dazu auch noch Jahreszeiten-abhängig dargestellt, so dass man sich eine komplette Jahres-Kollektion erstellen konnte. Für mich auf jeden Fall ein unglaublicher Anreiz.





Das nächste Highlight war die Autorin selbst, da sie nicht nur das Thema Capsule Wardrobe sehr anschaulich beschrieb, sondern auch die Kleidungsstücke selbst präsentierte. Dies gab mir das Gefühl, das sie wirklich hinter dem System stand. Dazu empfand ich es als richtig toll, das nach der Beschreibung des Schnittes, die Näh-Projekte eines Probenähteams gezeigt wurden. Diese hatten die Schnitte nicht nur ihrer Figur angepasst, sondern auch Veränderungen an Länge und Stoff vorgenommen.



Dies wurde nur noch dadurch untermauert, das für reichlich Bildmaterial gesorgt wurde und man für Anfänger wie mich, sogar noch einmal Hinweise zur Erstellung der Schnittmuster oder die verschiedene Stiche erklärte. Ich fühlte mich rundum gut aufgehoben und freue mich schon darauf, wenn ich mit ein wenig mehr Erfahrung, meine eigene Capsule-Mode entwerfe. Da im Buch z.B. auch eine Tasche war, habe ich hier sogar noch eine Herausforderung, denn daran traute ich mich bisher wirklich nicht.


Auch wenn ich noch kein Stück nachgenäht habe, war dieses Nähbuch nicht nur unglaublich informativ, sondern aufgrund der Vielzahl an Bildern auch wirklich toll anzusehen. Die Idee hinter dem Capsule-System finde ich zudem wirklich genial, da es die Möglichkeit bietet, den Kleiderschrank der eigenen Person komplett anzupassen. Gerade für Leute, die ihren eigenen Style noch nicht gefunden haben oder nicht wissen welche Farben ihnen stehen, ein kreativer Weg dies herauszufinden.

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Veröffentlicht am 12.10.2020

Ein starker Band voller Magie, Abenteuer und interessanten Begegnungen

Wächter des Zwielichts
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Nachdem Band 2 aus meiner Sicht etwas schwächelte, überlegte ich länger, ob ich wirklich Teil 3 der Reihe beginnen sollte. Ich hatte einfach Angst vor noch einer Enttäuschung. Immerhin war Band 1 war wirklich ...

Nachdem Band 2 aus meiner Sicht etwas schwächelte, überlegte ich länger, ob ich wirklich Teil 3 der Reihe beginnen sollte. Ich hatte einfach Angst vor noch einer Enttäuschung. Immerhin war Band 1 war wirklich eine Wucht und zeigte einmal auf, zu was das Fantasy-Genre noch fähig war.



Zum Glück entschied ich mich für dieses Buch, denn ansonsten hätte ich wohl diese absolut genialen Geschichten einfach so verpasst. Nach den Abenteuern auf der Seite der Tagwache war es jetzt ein richtiges Erlebnis noch tiefer in die Materie zu tauchen und dabei nicht nur alte Bekannte, sondern auch komplett neue Einsichten in diese Welt zu ergattern.



Wie auch bei den Vorgängern war das Buch in 3 Abschnitte unterteilt, welche unterschiedliche Geschichten erzählten, die aber miteinander verbunden waren. Dabei genoss ich vor allem wieder den russischen Flair, welcher für mich als Schauplatz immer noch etwas Aufregendes hat. Gerade wer sich noch nie mit russischen Gebräuchen auseinandersetzte, dürfte hier ein paar Sachen entdecken, die er noch nie gehört hat. Einzig die russischen Namen von Orten, Straßen & Co. werden für mich immer noch überlesen, da ich diese einfach nicht auseinander halten kann.



Trotz der kleineren Sprachbarrieren las sich dieses Buch wieder äußert leicht. Lukianenko erschuf dabei eine ganz andere Art von Fantasy, auch wenn Figuren wie Hexen, Vampire oder Werwölfe jeder kennen dürfte. Aber die Mischung machte es und die war diesmal wieder äußerst spannend.



Dafür sorgten die 3 Abschnitte, welche sich diesmal um Antons Familie, aber auch um seinen alten Freund Kostja und um eine Hexe drehten, die äußerst mächtig war. Dabei stand ein zentrales Ziel im Vordergrund, welches ein legendäres Buch war. Der Weg bis dahin war auf jeden Fall ein packendes Abenteuer, was vor allem an den Einsichten in die verschiedenen Wachen lag. Daher rate ich die Bücher wirklich in der Reihe zu lesen, da man sonst mit einzelnen Charakteren oder Begriffen ins Straucheln kommen könnte. Ich hatte aber auf jeden Fall eine tolle Lesezeit und freue mich jetzt bereits auf den 4. Band.



Trotz der kleineren russischen Sprachbarrieren, war dieser Band der Wächter-Saga wieder ein absolutes Lesehighlight. Die 3 Abenteuer des Buches waren toll aufeinander abgestimmt und zeigten zu was Fantasy so alles möglich ist. Dazu gab es wieder toll erstellte Charaktere, welche von bekannten Persönlichkeiten wie Anton und Kostja bis hin zu neuen unbekannten Figuren alles beherbergten. Hier hatte man wirklich alles richtig gemacht.

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Veröffentlicht am 10.10.2020

Die eindrucksvolle Reise durch die Schattenseiten der Niedlichkeit

Kawaii Mania
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„Kawaii“ hat Japan geprägt, denn in welchen anderen Land, könnte sich die niedlichste aller Niedlichkeitsformen besser entwickeln als dort, wo auch Hello Kitty seinen Anfang nahm.



Auch wenn ich selbst ...

„Kawaii“ hat Japan geprägt, denn in welchen anderen Land, könnte sich die niedlichste aller Niedlichkeitsformen besser entwickeln als dort, wo auch Hello Kitty seinen Anfang nahm.



Auch wenn ich selbst noch nie in Japan war, verfolge ich neben Cosplay auch hin und wieder die ausschmückenden Dekorationen bei jeglicher Art von Essen. Egal ob Kaffee, Cupcake oder Eiscreme, die Sachen sind so niedlich, das man sich glatt ärgert in der eigenen Stadt nur einfache Eiskugeln zu bekommen. Um so begeisterter startete ich in dieses Buch, denn ich war gespannt, wie weit der Kawaii Japan prägte, aber eben auch veränderte.





Kaum war das Buch auffing es auch schon an mich zum Staunen zu bringen. Egal ob die sehr weit verbreiteten Maskottchen, Hello Kitty & Co., Kleidung oder Musik, es wurde wirklich jedes relevante Thema angesprochen. Dabei erzählte der Autor selbst auch von seinen eigenen Erfahrungen, da er größtenteils in Japan lebt und somit einige Sachen selbst erfahren durfte. Doch statt alles Niedliche auch niedlich zu belassen, zeigte er auch die Schattenseiten dieser Welt auf.



Denn wer es glaubt oder nicht, selbst bei der Wahl zum beliebtesten Maskottchen wird gerne einmal gemogelt und es kommt zu Ausschreitungen. Am traurigsten empfand ich aber den Abschnitt über den Bahnhof Akihabara, welcher als Mekka des Kawaii Einzug erhielt, aber mittlerweile eher einer brüchigen Ruine gleicht. Eigentlich wirklich schade. Doch es gab auch viele Dinge, welche mich zum Grinsen brachten oder mich erstrahlen ließen.





Letzteres kam durch das Thema genderless boys, welche sich den Regeln der Kleidungsindustrie und der Gesellschaft beugten und nur noch das tragen, was sie eben wollen. Ich war regelrecht baff, da dieses Thema bei uns heiß diskutiert wird und man sich in Japan bereits traut. Ein echter Hoffnungsschimmer würde ich sagen.



Wie aber auch schon angedeutet brachte mich das Buch neben dem Staunen auch zum Grinsen. Dies lag nicht nur an den Themen, sondern auch an der herrlich lockeren Schreibweise des Autors. Ich hatte stets das Gefühl das er mir das gerade erzählt, da man hin und wieder gefragt wurde, wie man das wohl selbst finden würde. Dazu kam, das der Autor aus Deutschland stammt und mit anderen Elementen des Alltags aufwuchs. Das was er in Japan bereits an skurrilen und stellenweise auch Kawaii-mäßigen Dingen erlebte, baute er hervorragend mit ein. Wer würde schließlich nicht komisch gucken, wenn das Finanzamt eine Mahnung schickt, auf welcher einen das Maskottchen fröhlich angrinsen würde.


Dieses Buch steckt so manche Doku-Reihe über das Kawaii locker in die Tasche. Dafür sorgte neben dem lockeren Schreibstil, auch eine Vielzahl an Bildern, welche einen auf eine unglaubliche Reise durch Japan mitnahmen. Dabei sorgten besonders die Auseinandersetzungen mit verschiedenen Themen für ordentlich Denkstoff. Denn nicht alles wo kawaii darauf steht, ist auch welches drin. Zusammen mit den eigenen Erfahrungen des Autors lernte ich unglaublich viel über diese Welt, auch wenn nun ein paar dunkle Wolken über ihr entlang ziehen.

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Veröffentlicht am 08.10.2020

Interessante Thematik, aber leider vorhersehbar und undurchdacht

Delirium
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Hach wie hatte ich mich auf dieses Buch gefreut. Schon damals, als er erschien, sorgte es bei mir für ordentlich Neugier, da ich von außergewöhnlichen Dystopien nicht genug bekommen kann. Und hier sollte ...

Hach wie hatte ich mich auf dieses Buch gefreut. Schon damals, als er erschien, sorgte es bei mir für ordentlich Neugier, da ich von außergewöhnlichen Dystopien nicht genug bekommen kann. Und hier sollte es immerhin darum gehen, das man eine Heilung gegen die Liebe gefunden hatte. Doch wieso, weshalb und warum? Tja, das sollte ich bald erfahren.



Dabei war der Start in die Geschichte eigentlich noch sehr interessant. Ich lernte neben der Hauptcharakterin Lena, auch deren Familie und Freunde kennen und erfuhr dabei gleich einmal warum sie mit ihrer Schwester bei ihrer Tante leben musste. So richtig Spannung zog aber auf, als es um das eigentliche Anliegen des Buches kam, nämlich der Entfernung der Liebe. Der Eingriff wurde fast schon wie ein Fest angesehen, an welchen die 18. Jährigen endlich von der fürchterlichen Krankheit geheilt werden sollten. Bis hierhin war wirklich noch alles gut, doch dann zogen dunkle Wolken Himmel auf und das Buch entwickelte sich für mich in eine Richtung, welche dazu führte, dass ich die Reihe nicht weiterlesen werde.



Die ersten Wolken zogen bereits auf als man mir erklärte, warum der Eingriff und somit die Entfernung der Krankheit Liebe gemacht werden mussten. Die Autorin entwickelte dafür eigentlich eine sehr clevere Idee, welche auf unseren Emotionen basierte. Doch genau hier hakte es aber auch. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, das allein die Entfernung der Liebe Dinge wie Krieg aufhalten könnte. Hier fehlte einfach etwas, was mich überzeugte. Zumal die Menschen trotzdem Dinge sehr mochten.



Das nächste Hindernis war schließlich Lena selbst. Der verzweifelte Versuch, sie von der braven Mitbürgerin zur liebeskranken Ausreißerin hinzustellen, klappte aus meiner Sicht nicht. Stets und ständig freute sie sich auf ihren Eingriff, wo hingegen ihre beste Freundin eher in das Profil der Ausreißerin passte. Sie hätte sich lieber in der Rolle der Hauptcharakterin gesehen, da sie zudem mehr Temperament und Willenskraft mitbrachte. Mir war Lena einfach zu gewöhnlich, zumal es so schon so viele Reihen gibt, in welchen die braven Protagonisten auf die Gegenseite springen. Da hatte ich mir hier einfach mehr erhofft.



Der Schreibstil war aus meiner Sicht aber trotzdem gut. Ich kam gut voran, auch wenn Lena und ihre Gemütszustände oftmals dazu führten, dass ich das Buch für ein paar Minuten zur Seite legen musste. Ich konnte mit Lena einfach nichts anfangen, weswegen ich mich zum Ende hin wirklich quälen musste. Dies war stellenweise wirklich schade, da Lenas Weg wirklich in interessante Gefilde führte. Trotzdem hege ich nicht den Wunsch die Reihe fortzusetzen, sondern beende sie mit den Worten: „Man hätte so viel mehr wagen können!“.


Ich ging mit vielen Erwartungen in das Buch hinein und mit einem genervten Blick wieder hinaus. Ich hatte mir einfach mal mehr erhofft, als die einfache „Die Brave geht zum Feind“-Handlung. Aber auch mit der Haupthandlung hatte ich so meine Probleme, was vor allem an der Erklärungen zur Liebes-Krankheit lag. Hier hätte man auch etwas intensiver in die Materie eindringen können und nicht allein an der Oberfläche kratzen sollen. Somit war es eher ein anstrengender und mit Lena auch ein nerviger Ausflug in eine Welt, die soviel mehr hätte bieten können.

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