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Veröffentlicht am 26.09.2020

Kratzen, Schrecksen und die krankste Stadt Zamoniens

Der Schrecksenmeister
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Für mich ging es wieder einmal nach Zamonien und zwar in eine Ortschaft, welche ich bisher überhaupt noch nicht kannte. Die kleine Stadt Sledwaya dürfte dafür aber auch einen guten Grund haben, denn sie ...

Für mich ging es wieder einmal nach Zamonien und zwar in eine Ortschaft, welche ich bisher überhaupt noch nicht kannte. Die kleine Stadt Sledwaya dürfte dafür aber auch einen guten Grund haben, denn sie gilt als die krankste Stadt Zamoniens. Wo es in Buchhaim Unmengen an Antiquaren gab, reihten sich hier die Ärzte und Apotheker aneinander um die kranke Bevölkerung stets und ständig mit Medizin zu versorgen. Und hier soll eine schöne Geschichte schlummern? Oh ja!



Auch wenn das Buch „Der Schrecksenmeister“ heißt, geht es eigentlich um Echo, welcher eine Kratze ist. Dieser lebte bei einer netten Frau, welche ihn bis zu ihrem Tod pflegte und fütterte. Doch nun endete diese Zeit und Echo musste einen Ausweg ausfinden. Hier kam dann schließlich der Schrecksenmeistr ins Spiel, welcher Echo in einen Vertrag zwang, welcher schließlich seinen Tod bedeuten würde. Dafür würde ihn der Schrecksenmeister nicht nur verköstigen, sondern auch ein Zuhause bieten. Nachdem dies geschehen war, konnte die Geschichte richtig starten.



Dazu gehörte natürlich das man erfuhr, was eigentlich eine Kratze ist und was sie von einer Katze unterschied und natürlich welche Aufgabe der Schreckensenmeister überhaupt hatte. Hier möchte ich gleich erwähnen, das dieser Band wohl der düsterte aus Zamonien war. Denn auch wenn es sonst immer viele Gefahren gab, jagte mir dieser regelrecht Angst ein. Dies lag vermehrt am Schrecksenmeister selbst, welcher eine fast schon krankhafte Obsession zu allen Schrecklichen hatte und Spaß daran fand, wenn andere leiden.



Echo in diesem Umfeld zu erleben war daher eine recht emotionale Sache. Bis zum Ende fieberte ich mit um er aus den Händen des Schrecksensmeisters entkommen konnte. Denn Echo war wirklich ein ganz zauberhaftes Wesen, das in dieser düsteren Welt fast schon deplatziert wirkte. Natürlich genoss er gerade die tolle Bespeisung bei Schrechsenmeister Eißpin, musste aber doch feststellen das er und sein Schloss etwas Unheimliches an sich hatten.



Wer bis dahin noch nichts aus Zamonien gelesen hat, der sollte vielleicht erst mit einem anderen Band beginnen. Die sehr dunkle Handlung ist zwar ein Markenzeichen der Bücher, aber hier ging man noch einen Schritt weiter. Daher lohnt sich eher erst Buchhaim oder die Abenteuer von Käptn Blaubär zu lesen, da hier deutlich mehr freundliche Aspekte der Welt gab. Der Schreibstil war aber unverkennbar. Walter Moers spielte wieder mit seiner erschaffenen Welt und sorgte mit liebevollen Details dafür das man trotz der Krankheiten und Gefahren Sledwaya einmal besuchen wollte.


Wer Zamonien bereits mehrfach besucht hat, der dürfte auch diesmal wieder ein tolles Abenteuer erleben. Zwar waren die Erlebnisse in Sledwaya mit die düstertesten und blutigsten, welche ich bisher auf dem zamonischen Kontinent durchleben musste, aber Echo und seine liebliche Darstellung sorgten für das nötige Licht im Dunkel. Nebenbei gab es wieder eine Menge über Zamonien selbst zu erfahren und natürlich mit den Illustrationen auch viel zu bestaunen.

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Veröffentlicht am 23.09.2020

Wenn Katzen Millionäre werden wollen

Die große Katzenverschwörung
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Wer Katzen hat der muss mit so einigem rechnen, das weiß doch jeder. Dies muss auch Chris merken, als er an Weihnachten 3 kleine Kätzchen findet. Kurzerhand werden diese adoptiert, so das seine Familie ...

Wer Katzen hat der muss mit so einigem rechnen, das weiß doch jeder. Dies muss auch Chris merken, als er an Weihnachten 3 kleine Kätzchen findet. Kurzerhand werden diese adoptiert, so das seine Familie nun 7 Katzen hat. Hier war ich erst einmal sprachlos, denn Tierleibe hin oder her, 7 Katzen ist doch eine gewaltige Anzahl. Da die Kleinen aber gut verpflegt wurden, stellte ich mein mimimi schnell wieder ab.



Leider nur um es kurz danach wieder anzuschalten. Ich hatte auf humorvolle Katzengeschichten für Kinder gewartet, welche aber leider nicht kamen. Stattdessen bekam ich knappe Handlungen in denen die Katzen alles taten, um Millionäre zu werden. Dabei wurde aus meiner Sicht so manche Grenze überschritten, denn Katzen mit Kettensägen brauche ich zumindest nicht in einem Kinderbuch. Klar man versuchte die Fantasie der jungen Leser etwas anzuregen, aber dafür hätte man auch etwas anderes versuchen können.



Doch nun wirklich genug gemeckert, denn das Buch hatte auch ein wirklich gute Eigenschaften. Zum einen wären da natürlich die Illustrationen, welche ich persönlich einfach nur goldig fand. Egal ob die Katzen und ihre Missetaten oder die Kapitelanfänge hier dürfte sich groß und klein erfreuen. Ebenfalls sehr schön fand ich das sich das Buch für Leseeinsteiger eignete, da so gut wie keine schwierigen Worte vorkamen. Erstklässler könnten mit dem Buch wundervoll üben.


Egal ob zum Vorlesen oder selbst lesen, kleinere Kinder dürften mit dem Buch viel Spaß, haben was vor allem an der etwas schrägen Geschichte lag. Trotzdem hätte ich mir etwas mehr Abwechslung in der Handlung gewünscht, da diese so sehr viel von ihrem Witz verlor. Zwar konnten die Illustrationen so einiges retten, aber eine stimmige Geschichte kam aus meiner Sicht trotzdem nicht dabei heraus.

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Veröffentlicht am 21.09.2020

Ein spannendes, aber auch recht poetisches, Sommer-Abenteuer

Die Leiche
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Nachdem ich „Stand by me“ vor Jahren einmal gesehen hatte, wollte ich nun endlich auch die Novelle dazu lesen. Dabei erwartete ich diesmal keinen Horror, da ich schon vorab wusste, dass es sich hier um ...

Nachdem ich „Stand by me“ vor Jahren einmal gesehen hatte, wollte ich nun endlich auch die Novelle dazu lesen. Dabei erwartete ich diesmal keinen Horror, da ich schon vorab wusste, dass es sich hier um eine autobiografische Geschichte handeln sollte. Da es aber trotzdem eine große Schlüsselszene im Buch gab, war ich gespannt wie die 4 Freunde ihr Abenteuer bestehen und was sie dabei erleben würden.



Schon ab der ersten Seite wurde alles sehr poetisch umschrieben und wirkte so etwas gedehnt und mühselig. Ich kannte dies von vorherigen Bänden wie „Die Arena“, aber hier erreichte diese Schreibweise seinen Höhenpunkt. Zum Glück gab es aber die Parts in welchen es um das aktuelle Geschehen in Castle Rock ging. Hier trumpfte der gewohnte Stil auf, welcher durch die sehr detaillierten Beschreibungen auffiel. Egal ob Gebäude, Charaktere oder die Landschaft an sich, hier wurde man förmlich in die Geschichte gezogen, da sich vieles sehr real anfühlte.



Auf die Charaktere im Buch war ich dabei am meisten gespannt, denn diese waren ja schon im Film recht ausgefallen. Dies änderte sich auch nicht wirklich, im Gegenteil, denn in der Geschichte wirkten die Figuren um einiges gefährlicher. Egal ob Vern´s Bruder Billy, sein Kumpel Ace oder der Besitzer des Schrottplatzes, alle hatten nicht nur eine heftige Sprachweise, sondern auch einen Hang zu Gewalt. Somit taten mir die Jungen fast schon leid.



Dies blieb auch im Verlauf des Buches so, denn während ihres Abenteuers offenbarten sie immer mehr ihre Persönlichkeiten und wie sie geprägt wurden. Hier wurde es zu weilen wirklich sehr emotional, denn glückliche Erinnerungen erzielten sie nur in ihrem Zusammensein. Trotzdem waren diese Momente auch von Problemen belagert, welche sich durch die völlig unterschiedlichen Ansichten der Freude zeigten. Besonders Teddy fiel oftmals auf, da dieser oftmals sehr schnell gewalttätig wurde und dabei regelrecht austickte.



Die Reise an sich war aber schließlich ein auf und ab von Gefahren, unterhaltsamen Momenten und Gefühlsausbrüchen. Besonders packend empfand ich dabei das Ende der Reise, welches noch einmal zeigte, in was für einer Welt die Freunde eigentlich lebten. Auch das Nachwort von Stephen King, in welchem er nicht nur etwas über die Geschehnisse, sondern auch über den weiteren Kontakt mit den Freunden beberichtete, hatte es wirklich in sich. Somit war ein Nachdenken nachdem Buch kaum vermeidbar.


Was uns dieses Buch wirklich sagen will, kann ich leider auch nicht beantworten. Will es warnen, Mut machen, Freundschaften überdenken lassen oder zeigen das Neugier nicht immer zum erhofften Ziel führt? Dies muss man tatsächlich selbst herausfinden und sich dabei in ein Abenteuer stürzen, welches unterhält, aber auch schockiert und emotional berührt. Nur der leichte poetische Touch hätte aus meiner Sicht nicht sein müssen.

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Veröffentlicht am 18.09.2020

Zwei absolut packende Batman-Abenteuer im Noir-Stil

Batman Noir: Gotham by Gaslight - Eine Batman-Geschichte im Viktorianischen Zeitalter
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Wenn es um Batman geht, bin ich von ihm und seiner Geschichte einfach nur fasziniert. Allerdings konnte ich seine Heldentaten bisher nur in Farbe oder als Film betrachten, weswegen ich gespannt war wie ...

Wenn es um Batman geht, bin ich von ihm und seiner Geschichte einfach nur fasziniert. Allerdings konnte ich seine Heldentaten bisher nur in Farbe oder als Film betrachten, weswegen ich gespannt war wie sich ein Abenteuer ganz in schwarz-weiß anfühlen würde, das zudem auch noch in einer anderen Zeit spielte. Gesagt getan, denn mit Gotham by Gaslight zog es mich in das viktorianische Gotham.


Um es gleich vorweg zu sagen, dieser Comic war ein echtes Highlight. Ich ging sehr gespannt in die Geschichte und war bereits nach den ersten Seiten förmlich an die Handlung gefesselt. Dies lag nicht nur daran das man die Geschichte von Bruce Wayne in das viktorianische zurückversetzte und der Mord seiner Eltern dadurch einen ganz anderen Flair bekam, sondern auch am Schwarz-Weiß-Look.


War ich anfangs noch etwas skeptisch, zeigte sich schnell, dass die Schwarz-Weiß-Aufmachung ein absolutes Highlight darstellte. Die sonst schon sehr düstere Umgebung Gothams bekam förmlich ein Update und wirkte dadurch fast schon einschüchternd. Trotzdem war ich einfach nur fasziniert. Gerade die Gesichter hatten es mir unglaublich angetan, da sie aufgrund der vermehrten Schattensetzung noch furchteinflössender wirkten. Am besten war aber das ohne jede Nutzung einer weiteren Farbe eine unglaubliche Tiefe geschaffen wurde. Nichts wirkte platt oder eindimensional, sondern stets greifbar. Ein echtes Erlebnis für die Augen.


Schließlich waren da noch die beiden Geschichten im Buch, welche ich ebenfalls nur loben kann. Was würde mir auch anderes übrig bleiben, denn sowohl die Jagd von Jack the Ripper durch Gotham, als auch das Abwenden von Gothams Zerstörung bei einer Weltausstellung waren einfach nur spektakulär. Hier erlebte ich wirklich ein Spektakel der Extraklasse, dass ich so schnell nicht vergessen werde.


Wer Batman vermehrt nur seinen Kampf gegen die „Patienten“ von Arkham Asylum kennt oder als Mitglied der Justice League, der sollte sich sich diesen Band einmal greifen, um etwas völlig neues aus der Welt zu erleben. Damit meine ich natürlich nicht nur die Handlung, sondern eben auch den Zeichenstil, welche nur in schwarz-weiß war. Was eigenartig klingen dürfte, entpuppte sich für mich allerdings als ein unglaubliches Erlebnis, zudem ich bestimmt noch vermehrt zurückgreifen werde. Oder anders gesagt dieser Comic-Band war zu gut, um ihn nur einmal gelesen zu haben.

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Veröffentlicht am 16.09.2020

So unterhaltsam kann Kunst sein

KUNST in Cartoons
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Wenn es um Kunst geht, kann man sich streiten. Für den einen sind Picasso und van Gogh wahre Künstler, für den anderen die Zeichnungen, welche das Kind aus dem Kindergarten mitbringt. Ich persönlich habe ...

Wenn es um Kunst geht, kann man sich streiten. Für den einen sind Picasso und van Gogh wahre Künstler, für den anderen die Zeichnungen, welche das Kind aus dem Kindergarten mitbringt. Ich persönlich habe eher den Bezug zu zweiteren, denn egal ob alt oder neu, oftmals verstehe ich ein Bild oder ein Kunstwerk nicht. Da ich aber sehr gerne kreativ arbeite, wollte ich mir diesen Cartoon-Band nicht entgehen lassen.

Auch hier möchte ich wieder einmal mit dem Cover beginnen, welches schon ganz meinen Humor traf. Somit konnte ich mit einem Lächeln ins Buch starten und legte es bis zum Ende nicht wieder ab. Wo es bei den „filmreife Cartoons“ nicht allein um Filme ging, drehte es sich diesmal nicht allein um Kunst an sich. Neben unterhaltsamen Cartoons zu Bildern oder Kunstwerken gab es auch unterhaltsame Anspielungen zu Malern, Kunststilen, Galeriebesuchen oder auch dem Fälschen von Werken. Hier wurde wirklich alles aufs Korn genommen, was mit Kunst zu tun hat.

Wie schon angedeutet war der Humor ganz meine Kragenweite. Natürlich sollte sich kein Kunstliebhaber angegriffen fühlen, aber ich würde meinen, dass selbst diese bei dem ein oder anderen Bild schmunzeln müssten. Dabei spielten natürlich die Zeichnungen eine große Rolle, welche wieder eine enorme Auswahl an Stilen boten. Für Abwechslung war somit ausreichend gesorgt.

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