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Veröffentlicht am 11.11.2019

Filmwissen das fasziniert und überrascht

Fakt ab!
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Was wären wir nur ohne den Film. Er lässt uns Emotionen durchleben, bringt uns in fremde Welten und verblüfft mit seinen mittlerweile sehr starken Bildern. Doch neben dem Film selbst, gibt es meist noch ...

Was wären wir nur ohne den Film. Er lässt uns Emotionen durchleben, bringt uns in fremde Welten und verblüfft mit seinen mittlerweile sehr starken Bildern. Doch neben dem Film selbst, gibt es meist noch viel mehr zu erzählen. Wer einmal im Internet nach seinem Lieblingsfilm sucht, wird schnell auch Infos bekommen, die ihn überraschen oder sogar schockieren. 




Schon seit langen Verfolge ich daher mit wachsender Begeisterung die Film-Trivias von David Hain. Mit viel Liebe zum Detail und einer Menge Recherchearbeit kamen hier bisher unglaubliche Beiträge heraus, bei denen einem des Öfteren die Kinnlade herunterfällt. Da ich aber ein Buchmensch bin, war ich um so glücklicher als ich das Buch des Youtubers entdeckte. Immerhin waren da Filminfos drin, die er bisher nicht benutzt hatte. Also auf die Plätze, Klappe und Action!

Schon die Aufmachung des Buches sprach mich einfach an, da hier viel Wert darauf gelegt wurde, Elemente aus der Filmbranche einzubauen. Filmrolle, Filmklappe oder der Filmstreifen wirkten dabei sehr harmonisch und ergänzten sich super. 




Aber natürlich lag mein Hauptaugenmerk auf den Fakten, welche ich genüsslich las. Ach was erzähl ich denn da! Tatsächlich habe ich das Buch regelrecht verschlungen. Einmal aufgeschlagen wollte ich immer mehr wissen, da ich viele der Filme oder Genre nicht nur gesehen hatte, sondern auch zu meinen Lieblingen zähle. Besonders gut fand ich die Abschnitte zu Überbegriffen wie Fernsehserien, Horrorfilme & Co., da hier auch kleinere Informationen offen gelegt wurden, die man wohl nie gedacht hätte. Oder wisst ihr, warum Matt Groening die Simpsons gelb gestaltete? Glaubt mir, darauf kommt nie.




Doch was wären diese Fakten, wenn man sie fantasielos hingerotzt hätte? Kurz um, langweilig. Zum Glück kennt der Autor dieses Wort nicht, denn neben dem faszinierenden Filmwissen, war es die unterhaltsame Schreibweise, die mich ans Buch band. Wer seine Videos kennt, kann ganz viel David Hain-Charme herauslesen und wird damit seine volle Freude haben. 







Ja, mit diesem Buch kommt ihr wahrscheinlich nicht durch die Abiturprüfung, aber ihr werdet Wissen haben, das nicht nur euch, sondern auch andere begeistern wird. Zusammen mit dem unterhaltenden Faktor, ist es, für mich zumindest, zu einem Buch geworden, auf das ich gerne zurückgreife. Besonders, da ich selbst Fans von z.B. "Der Herr der Ringe" noch einmal richtig überraschen konnte. 

Veröffentlicht am 09.11.2019

Schräg und ideenreich, aber auch etwas enttäuschend

Monster
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Es könnte eigentlich nicht harmonischer beginnen, als mit einem Horrorfilm-Dreh am See. Wer jetzt schon kichert, der sollte sich anschnallen, denn gerade zu Beginn des Buches haute es eine abgefahrene ...

Es könnte eigentlich nicht harmonischer beginnen, als mit einem Horrorfilm-Dreh am See. Wer jetzt schon kichert, der sollte sich anschnallen, denn gerade zu Beginn des Buches haute es eine abgefahrene Szene nach der nächsten raus. Ein WTF-Moment reihte sich an den Nächsten, wobei es stets eine Verknüpfung zum großen Ganzen gab. 




Gerade diese anfängliche Verknüpfung machte es mir leicht Zusammenhänge zuerkennen. Wieso sich der Autor entschloss, ab der Mitte, diese zu lösen ist mir ein Rätsel. Alle Aktionen spielten plötzlich für sich oder wurden ganz aufgegeben, was außerdem dazu führte, das sich eigentlich fast alles nur noch um eine Handlung drehte. Gerade das ärgerte mich schon etwas, da viele Zweige aus meiner Sicht noch unbeendet waren und ich die Geschichten gerne noch weiter verfolgt hätte. 




Dies ist übrigens auch mein einziger Kritikpunkt, denn ansonsten überraschte mich das Buch mit einer der wohl schrägsten Geschichten, die ich je erlesen durfte. Ein von Nazis erschaffener Monsterfisch, ein Lynchmord der Gerechtigkeit fordert, eine Ministerin die für positive Stimmen ihren Rassismus zurückstellen muss oder 2 Vampir-Mädchen die in einem Horrorfilm genau diese verkörpern. Kurz um, eine abgefahrene Situation reihte sich an die Nächste und erschaffte dadurch ein obskures, aber auch unterhaltsames Intermezzo.




Hier kann ich auch gleich erwähnen, dass mir der Schreibstil, mehr als zusagte. Er war spannend, witzig und schaffte alle Elemente in einer Story unterzubringen, die nicht einmal so weit von unserer Realität lagen. Ja, tatsächlich würde ich einige der Dinge als äußerst realistisch bezeichnen. Gerade die Ministerin welche einen Ekel vor Personen aus der dritten Welt hatte, aber weiter in der Politik aufsteigen wollte, blieb mir doch arg im Gedächtnis, da hier bestimmt so einiges an Wahrheit drin steckte. Dies dürfte man zwar als Ansichtssache betrachten, aber zumindest mich konnte der Autor begeistern.




Bitte mehr solcher Geschichten, wobei ich mich erst einmal auf den Vorgänger des Buches freue. 







Sagen wir wie es ist. Hätte man alle Elemente bis zum Ende durchgehalten, wäre dieses Buch wohl eines meiner absoluten Jahreshighlights gewesen. Da es aber sich zum Ende aber so auf nur eine Geschichte fixierte, verlor es denn Reiz, welchen der Anfang des Buches erschaffen hatte. Trotzdem werde ich den Autor weiter im Auge behalten, da seine Ideen und der Humor ganz nach meinem Geschmack sind.

Veröffentlicht am 07.11.2019

Verwirrend, aber trotzdem packend und interessant

The Umbrella Academy 3
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Wenn es um ausgefallene Superhelden und noch ausgefallenere Gegenspieler geht, kann man mich meist kaum noch halten. Ich mag es, wenn etwas anders ist. Doch was ich noch mehr mag, ist, wenn ich etwas auch ...

Wenn es um ausgefallene Superhelden und noch ausgefallenere Gegenspieler geht, kann man mich meist kaum noch halten. Ich mag es, wenn etwas anders ist. Doch was ich noch mehr mag, ist, wenn ich etwas auch von vornherein verstehe.



Dies war nämlich das größte Problem vom 3. Band der Comic-Reihe. Ich wurde in eine Geschichte geworfen, die so oft hin und her schwankte, das ich nicht erkannte was „Hotel Oblivion“ nun eigentlich war und was es beherbergte. Natürlich hatte ich die Kurzbeschreibung gelesen und wusste es, aber die Erklärung wie es erschaffen wurde oder wie alle die wahnsinnigen Personen dort hinkamen war viel zu abstrakt, als dass man es beim ersten Durchlesen verstanden hätte.



Mittlerweile habe ich den Comic sogar nochmals gelesen, da es mich sehr stört, wenn es etwas im unklaren ist. Doch auch da wollte der Kern der Sache nicht zum Vorschein kommen. Und das ist echt schade, da der Hauptgedanke hinter dem Hotel einfach nur genial ist.



Man stelle sich ein Hotel vor, in dem lauter wahnsinnige Personen mit Superkräften leben und das eigentlich ein Gefängnis ist. Allerdings wirkt es nicht so, da es eben wie ein Hotel ausgestattet wurde. Keine Zellen, sondern Zimmer und statt Wärtern gibt es Pagen, einfach genial.



Um die eigentliche Umbrella Academy ging es in diesem Band übrigens nur dezent. Es gibt immer wieder Szenen, in denen man jeden Charakter der Truppe sieht und erfährt was diese aktuell machen. Als Gruppe agieren sie tatsächlich aber erst wieder zum Schluss. Hier erfolgte, aber schließlich ein Cliffhanger der mir förmlich die Socken auszog und dafür sorgte, dass ich auch den nächsten Band der Reihe unbedingt miterleben möchte.


Dafür sorgte auch der Zeichenstil, welcher von den Vorgängern nicht abweicht und genau den richtigen Grad zwischen düster und packend enthält. Selbst grelle Farben wirken in hier etwas schwächer und das ist auch gut so, denn gerade dieser Band strotzt nur so vor dunklen Momenten, die mit mehr Intensität einfach an Wirkung verloren hätten.






Wäre der Band weniger verwirrend gewesen und hätte mehr Struktur gehabt, hätte ich ihn wohl geliebt. So komme ich aber nicht als weiter als ein „mögen: Das ist schade, denn die Story hinter dem wirren hin und her Gewechsel der Szenen wirkte durchaus interessant, verlor aber an Reiz wenn eine Szene plötzlich abbrach, ohne Antworten zu geben. Ich erhoffe mir für Band 4 etwas mehr Ordnung, damit ich als Laie auch den Weg in diese packende Welt finde.

Veröffentlicht am 06.11.2019

Gespenster zieht euch warm an, denn hier kommt Lockwood & Co.

Lockwood & Co. - Die Seufzende Wendeltreppe
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Oh wie lange hatte ich dieses Buch im Regal stehen? 2 Jahre oder länger? Und das nur, weil ich dachte, das die Reihe vielleicht eher klischeehaft mit den Themen London und Gespenster umgeht. Ach was habe ...

Oh wie lange hatte ich dieses Buch im Regal stehen? 2 Jahre oder länger? Und das nur, weil ich dachte, das die Reihe vielleicht eher klischeehaft mit den Themen London und Gespenster umgeht. Ach was habe ich mich geirrt, denn „Lockwood & Co.“ brachte mich in ein London, das ich so bisher nirgends gelesen hatte.



Schon der Einstieg ins Buch haute mich förmlich aus den Socken, da es mich gleich in eine nervenaufreibende Gespensterjagd beförderte. Doch anstatt dem Geschehen nur wahllos zu folgen, eröffnete sich mir eine kleine Vorstellungsrunde, in der ich nicht nur erfuhr, was es mit den Gespenstern auf sich hatte, sondern auch mit wem ich mein Abenteuer bestreiten würde.



So kam es das ich nicht nur Anthony Lockwood und seinen Helfer George kennenlernte, sondern auch Lucy, welche sich als die eigentliche Hauptakteurin im Buch entpuppte. Aus ihrer Sicht erlebte ich schließlich mein erstes Abenteuer mit der kleinen Gruppe und erfuhr dabei auch, wie ihre Charaktere gestaltet waren. Hier kann ich nur ein großes Lob aussprechen, denn die Gestaltung aller Protagonisten, egal ob im Vordergrund oder nur im Hintergrund, war einfach nur umwerfend. Selbst als Erwachsene konnte ich mich in alle hineinversetzen, was bei einem Jugendbuch nicht selbstverständlich ist.



Natürlich möchte ich nicht zu viel verraten, aber den Umstand, das Kinder die Wiedergänger fingen, darf ich wohl verraten, besonders da er für ein umgedrehtes Verhältnis von Kindern und Erwachsenen führte. Erwachsene wandten sich an Agenturen, welche Kinder losschickten, wo bitte hat man das schon erlebt?



Neben vielen offensichtlichen Dingen gab es hin und wieder auch welche die der Autor im Geheimen lassen wollte. Für mich ist es z. B. immer noch ein Rätsel in welchem Jahr ich mich befand, da hier durch Gegenstände wie Fernseher oder Autos nur leichte Andeutungen gemacht wurden. Gerade zu Anfang dachte ich mich im viktorianischen London zu befinden, musste diese Theorie aber schnell über Bord werfen.



Doch das war mir am Ende sogar egal, da die fließende Übersetzung einfach zu viel Spaß machte. Ich freue mich jetzt schon auf den 2. Band und hoffe das hier ebenso viel Detailliebe und Herzblut verarbeitet wurde, wie in diesem.


Der erste Band der „Lockwood & Co.“-Reihe bot mir ein faszinierendes London, mit interessanten Charakteren und einem spannenden Abenteuer. Oder kürzer gesagt: „Ich will mehr davon!“. Tolle Unterhaltung für Jugendliche und Erwachsene. Ich bin absolut begeistert.

Veröffentlicht am 31.10.2019

Ein spannender Krimi mit Enola Holmes

Der Fall des verschwundenen Lords
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Sherlock und Mycroft Holmes, wer kennt sie nicht. Doch die kleine Schwester der Beiden werden wohl die Wenigsten kennen. Das hat jetzt ein Ende, denn Enola Holmes rückt jetzt in den Vordergrund und zeigt, ...

Sherlock und Mycroft Holmes, wer kennt sie nicht. Doch die kleine Schwester der Beiden werden wohl die Wenigsten kennen. Das hat jetzt ein Ende, denn Enola Holmes rückt jetzt in den Vordergrund und zeigt, das sie aus demselben Holz ist wie ihre Geschwister.




Na ja fast, denn während es sich ihre Brüder in London gut gehen lassen, muss Enola auf dem Landsitz der Familie leben, was leider sehr einsam ist. Der Grund? Man schämt sich für sie. 




Kaum war das Buch offen, war ich schon hin und weg, denn ich liebe es, Dinge zu erfahren, die früher als ganz normal galten. In dem Fall war es die Erziehung und das Alter wann eine Frau Kinder bekommen dürfte. Doch trotz dieses fast schon traurigen Starts, wusste das Buch mich ganz schnell zu begeistern. Das lag natürlich Enola, welche sich an ihr Leben gewöhnt hatte und auch sonst gerne einmal etwas tat, was gegen die damalige Norm verstieß.




Je mehr ich Enola kennenlernte, um so interessanter wurde sie für mich. Ihre Art war spritzig und mutig und sorgte dafür das mir das kleine Fräulein sehr schnell ans Herz wuchs. Dies änderte sich auch nicht im Verlauf der Geschichte, da sie hier sogar noch mehr von ihrem genialen Charakter preisgab. 




Auch der Fall an sich wusste zu überzeugen, da er mehrere Handlungsstränge miteinander verband, ohne auch nur eine zu vernachlässigen. Allgemein war der Schreibstil eine wahre Freude, denn ich kam nicht nur sehr leicht durch die Story, sondern lernte das viktorianische London plus seiner Bewohner noch einmal neu kennen.  




Ich freue mich jetzt schon auf die hoffentlich vielen Nachfolger, denn ich denke das Enola noch großes vollbringen wird. Zum anderen kann ich mich an den herrlich designten Cover nicht satt sehen, welches einfach perfekt in diese Welt passt. 




Der erste Band rund um Enola Holmes zog mich in seinen Bann und schaffte es eine tolle Geschichte zu erzählen. Zwar war der Fall gegenüber denen ihrer Brüder noch etwas leicht, aber kleine Schnüffler haben hier ganz klar ihre pure Freude. Ich selbst, erhoffe mir noch vieles von der Buchreihe.