Profilbild von Lesekatze

Lesekatze

Lesejury Star
offline

Lesekatze ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Lesekatze über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.08.2019

Wenn dich der Todesblues packt

Todesblues in Chicago
0

Wenn dieses Buch eines war, dann hot, hot, hot. Dies lag allerdings nicht nur daran, das im Buch gerade ein unsägliche Hitze herrschte, sondern auch, weil die Story mit seinen Wendungen und interessanten ...

Wenn dieses Buch eines war, dann hot, hot, hot. Dies lag allerdings nicht nur daran, das im Buch gerade ein unsägliche Hitze herrschte, sondern auch, weil die Story mit seinen Wendungen und interessanten Geschehnissen mir durchweg einheizte. Ich las dieses Buch übrigens auf Empfehlung und das ohne den Vorgänger zu kennen. Meine anfänglichen Sorgen nicht in die Geschichte zu finden, verpufften aber schnell, da ich hier in ein völlig neues Abenteuer rutschte, welches nur selten die Vorgeschichte mit einbaute. Trotzdem werde ich den Vorgänger nachholen, denn sowohl Zeit, als auch Charaktere und deren Geschichten interessieren mich doch sehr.



Mit seinen fast 600 Seiten ist die Geschichte natürlich etwas länger, schaffte es jedoch mich zu keinem Zeitpunkt zu langweilen oder mich zu verwirren. Dies fand ich besonders beeindruckend, da es eine ganze Wagenladung an Charakteren gab. Diese auseinander zu halten, war jedoch kein Problem, da ihre Persönlichkeiten so haargenau festgesetzt wurden, dass ich schon bei der bloßen Nennung einiger von ihnen, sofort ein Bild vor Augen hatte. Es wurde auch nie lästig neue Figuren im Buch zu begegnen, da diese immer gut mit in die Geschehnisse eingearbeitet wurden. Einen wirklichen Hauptcharakter gab es aus meiner Sicht nicht, da es einfach eine handvoll Personen gab, denen man folgte und durch die man in neue Gebiete vordrang.



Auch wenn das Buch weit vor meiner Zeit lag, ergötzte ich mich an den beschriebenen Alltagsgegenständen oder Feinheiten. Es machte sehr viel Spaß durch diese Zeit zu gehen, besonders da zu jener gerade die Prohibition war, welche die Herstellung, den Transport und den Verkauf von Alkohol untersagte. Doch wer jetzt meint, das nur fleißig Wasser im Buch getrunken wurde, der liegt vollkommen daneben. Tatsächlich war ich überrascht, wie süffig es zuging. Hier kam ich auch immer etwas ins Zweifeln, da es Geschäfte gab, in denen man geschmuggelten Alkohol trinken konnte. Diese waren zwar stets als geheim oder getarnt ausgewiesen, waren aber komischerweise auch für jedermann zugänglich und sogar sehr reichlich gesät. Auch an Drogen mangelte es nicht.

„Der Jazz hat sich durchgesetzt, weil er ein Ausdruck der Zeiten ist, der atemlosen, energischen, hyperaktiven Zeiten, in denen wir leben.“ Leopold Stokowski, 1924
Die Thematik des Buches zusammenzufassen fällt mir recht schwer, da es neben den 3 Verbrechen, auch um die Zeit an sich ging. Zwar waren die Bandenkriege ein großer Bereich, welcher mit interessanten Informationen punkten konnte, aber auch der im Buchtitel genannte Todesblues bekam mehr als genug Platz in der Geschichte. Trotzdem hätte ich mich zu dieser Zeit aus der Stadt herausgehalten, da man nie wusste, wo als Nächstes etwas Größeres geschehen könnte. Kurz und knapp, es wird hin und wieder sehr brutal. Von kleinen Keilereien bis hin zu traumatisierenden Morden war alles dabei. Doch trotz dieser Brutalität, schafften es hin und wieder auch emotionale Momente an die Oberfläche, die dann aber auch direkt ins Herz trafen. Mehr als einmal liefen mir die Tränen herab, da mich die Trauer überrollte. Verheult, manchmal wütend, dann mal wieder erstaunt und gefesselt, durchlebte ich wohl emotional alles, was mein Körper hergeben konnte. Ein echtes Erlebnis.



Als es dem Ende zuging, überraschte mich das Buch dann schließlich noch mit einem Moment, in dem ich außer einen WOW, nicht viel herausbringen konnte. Dieser wird natürlich nicht verraten, aber lasst euch gesagt sein, das er euch zu einem Film führen wird. Nachdem Beenden der Story, gab es schließlich noch ein grandioses Glossar, welches Begriffe und Charaktere noch einmal näher erklärte. Ich mag diese Art von Informationsquellen, da ich ellenlange Beschreibungen in Büchern immer sehr zäh und ermüdend finde. So wurde mir auch diesmal überlassen, über was ich mich näher erkunden möchte und hatte daran sichtlich meine Freude. Dies trifft übrigens auf das gesamte Buch zu, welches meine Erwartungen mehr als übertraf.



Mein Fazit



Dieses Buch kann ich mit einem Wort zusammenfassen: Faszination. Das Eintauchen in Chicagos Unterwelt und die Machenschaften der damaligen Zeit waren eine abenteuerliche Reise, die ich jedem nur empfehlen kann. Besonders der lebendige Schreibstil hatte es mir angetan, da ich durch ihn ein Kopfkino der Extraklasse erleben durfte. Wirkliches großes Kino im Buchformat.

Veröffentlicht am 31.07.2019

Was Wasserfarbe noch alles kann

Handlettering und Watercolor
0

Wenn ich eines immer Zuhause hatte, dann Wasserfarben. Sie waren schnell einsatzbereit und man hatte immer eine große Auswahl an Farben. Trotzdem brauchte ich erst den Anstoß durch das Buch, um Handlettering-Projekte ...

Wenn ich eines immer Zuhause hatte, dann Wasserfarben. Sie waren schnell einsatzbereit und man hatte immer eine große Auswahl an Farben. Trotzdem brauchte ich erst den Anstoß durch das Buch, um Handlettering-Projekte mit Wasserfarben zu verbinden. Das Problem bei mir ist einfach, das ich so viele Ideen im Kopf habe, sie aber nichts aufs Papier bekomme. Um so schöner war es an das Thema herangeführt zu werden und zu staunen, was mit Wasserfarbe noch so alles möglich ist.


Schon der Start ins Buch zeugte davon, das die Autoren wirklich hinter dem Thema standen. Auf eigentlich jeder Seite gab es kleine Elemente aus Wasserfarbe, meist in Form von Blättern oder Blüten. Diese sorgten aber dafür, das man sofort sah, was so ein paar Blätter, auf einer leeren Seiten bezwecken können. Natürlich wollte ich sofort zum Pinsel greifen, aber ich tat es nicht und machte es mir erst einmal mit den Grundlagen bequem.



Auch wenn ich mich schon länger am Handlettering versuche, so sind die eigenen Erfolge noch sehr gering. Doch das macht mir nichts aus, da ich trotz allem viel gelernt habe. So auch in diesem Buch, welches mich vor den eigentlichen Projekten nochmal in die Grundlagen einführte. Ich fand dies wieder sehr interessant, da es neben Erklärungen, auch tolle Tipps und Tricks gab. Besonders spannend war allerdings der Bereich rund um die Wasserfarbe. Wer wie ich früher einfach den Pinsel schwang, wird hier erstaunt sein, was es eigentlich beim Arbeiten mit Wasserfarbe oder Aquarellfarbe zu beachten gibt. Gerade die Farblehre war hier ein wichtiger Faktor. Immerhin will man ja nicht, das sich die Farben gegenseitig beißen.


Auch hier gab es wieder Übungen, bei denen ich nun endlich einmal den Pinsel schwingen konnte. Diese waren übrigens sehr leicht und dürften eigentlich von jedem geschafft werden. Trotz ihrer Leichtigkeit war der Effekt groß, da ich nicht geglaubt hätte, so einfach und besonders, so schnell z.B. ein Stück Melone zu malen. Darauf folgte noch ein Abschnitt über die Papeterie, bei welcher es darum ging, welches Papier für mich am angenehmsten wäre. Ich selbst, hatte mir vor dem Handlettering wenig Gedanken gemacht, kann aber mittlerweile bestätigen, das sich der Kauf von speziellem Papier sehr lohnt. Nachdem nun alles geklärt war, ging es zu den Projekten.


Solche Bücher schätze ich sehr, wenn sie mir eine abwechslungsreiche Auswahl an Projekten bieten. Hier war das zum Glück der Fall und ich staunte nicht schlecht, was eigentlich alles möglich war. Egal ob Lesezeichen, Adventskalender oder Kalender, man hatte an vielfältige Bereiche gedacht. Doch nicht nur die Projekte allein begeisterten mich. Die bereits erwähnten Blätter und Blüten, zogen sich auch hier fort und gaben jeder Anleitung etwas Verspieltes. Die Auflistung von Materialien war übersichtlich und auch die Anleitungen war verständlich und mit reichlich Tipps versehen.



Nach den Projekten war jedoch nicht Schluss, im Gegenteil, denn hier konnte man sich reichlich Inspirationen für sein eigenes Werk suchen. Dabei halfen verschieden Schriftarten und reichlich Ideen zu Objekten aus Wasserfarbe. Zudem konnte man etwas über die Autoren erfahren, welche aus meiner Sicht nicht nur sympathisch wirkten, sondern mit diesem Buch auch bewiesen haben, das man allein mit ein paar gemalten Blättern, große Kunst erschaffen kann. An einem Projekt habe ich mich tatsächlich auch schon versucht. Das Babyposter zog mein Interesse auf sich, da in meinen Bekanntenkreis gerade ein kleines Mädchen das Licht der Welt erblickt hatte. Am Ende kam zwar kein perfektes Bild heraus, aber eines das die Eltern immer an diesen wundervollen Tag erinnern wird.




Mein Fazit



Dieses Buch einmal aufgemacht, wollte ich am liebsten sofort zu Pinsel und Brushpen greifen, da nicht nur die Ideen überzeugen konnten, sondern auch die Aufmachung. Alles wurde toll umschrieben und schaffte es, mich manchmal sogar zu überraschen. Ich werde dieses wohl noch öfter zu Rate ziehen, da ich mich noch einigen Projekten versuchen möchte. Ein großes Lob meinerseits, denn meine sonst langweilige Wasserfarbe, wurde durch das Buch zu etwas neuem und facettenreichem. Danke.

Veröffentlicht am 29.07.2019

Spannend, emotional und einfach mal anders

Mortal Engines - Der Grüne Sturm
0

Wer die beiden Vorgänger gelesen hat und wie ich von dieser Welt mehr als fasziniert ist, der dürfte auch in diesem Band keine Enttäuschung vorfinden. Im Gegenteil, denn die bisher schon packende Geschichte ...

Wer die beiden Vorgänger gelesen hat und wie ich von dieser Welt mehr als fasziniert ist, der dürfte auch in diesem Band keine Enttäuschung vorfinden. Im Gegenteil, denn die bisher schon packende Geschichte bekam noch einmal einen Schub, da der Autor etwas wagte, was ich bisher anderweitig noch nie erlebt habe.



Schon der Vorgänger hatte einen gewissen Zeitabstand zum ersten Band der Reihe. 2 Jahren war für die Rahmenhandlung sehr passend und erzählte die Geschichte so weiter, das man nicht in einen Strudel der bedeutungslosen Handlungen geriet. Der Abschnitt vom Vorgänger zu diesem betrug diesmal 16 Jahre und das war schon eine Zahl, bei der ich doch etwas ins Wanken kam. Was war mit den Charakteren, dem Darwinismus und auch sonst allem geworden?



Hier hieß es dann schnell aufatmen, denn schon die ersten Seiten zeigten, dass sich die Welt zwar weiter gedreht hatte, aber man immer noch an den geliebten Figuren der Vorgänger festhielt. Natürlich waren Hester und Tom nun älter, reifer und eben auch Eltern. Das, was im Vorgänger bereits erwähnt wurde, fand man nun in Form ihrer Tochter Wren, die ein guter Mix aus ihren Eltern geworden war. Diese waren nun tatsächlich sesshaft geworden, was aber irgendwie nicht beiden gefiel. Tom, der von jeher, mehr ein bodenständiger Charakter war, machten die festen Routinen nichts aus, die nun zu erledigen waren. Doch Hester schien für das nicht gemacht. Kein Wunder, war ihr Charakter doch wild, auf Abenteuer getrimmt die sie seit ihrer Kindheit durchleben musste. Dies änderte auch das Mutter sein nicht.


War es anfangs noch sehr ruhig im Buch, schaffte es der Übergang in das Abenteuer, schnell wieder die Überhand zu gewinnen. Innerhalb kürzester Zeit befand ich mich mitten in der Action und konnte ab da, das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Doch eigentlich ging es mir so, seit ich das Buch aufgeschlagen hatte. Kaum war die erste Seite gelesen, fühlte ich mich wieder in diese unglaubliche Welt versetzt. Das lag vor allem am Schreibstil. Die Übersetzung des Buches war auch diesmal wieder eine gelungene Sache, da sie es schaffte einfach alles in das richtige Licht zu rücken. Besonders die Weiterentwicklungen der Charaktere waren ein Augenschmaus, da man viele bekannte Figuren wieder fand, man ihnen aber die 16 vergangenen Jahre anmerkte. Glaubt mir, das waren manchmal echte Gänsehautmomente.



Und genau dafür liebe ich diese Reihe. Jeder Band schickte mich bisher auf ein noch spannenderes Abenteuer, mit noch mehr Gefahren, aber genauso viel Liebe zu Details und Stimmungen. Dies wurde übrigens geschafft, in dem man die Geschichte aus der Sicht verschiedenster Charaktere verfolgen konnte. So konnte man viele Orte entdecken, die man aus der Sicht vielleicht nur eines Protagonisten, nie entdeckt hätte. Ich freue mich jetzt bereits auf den 4. Band der Reihe und hoffe stark darauf das auch die Prequels, einen Weg auf den deutschen Markt finden.



Mein Fazit



Diese Reihe fesselt mich einfach. Die aussagekräftigen Charaktere, die dystopische Welt und ihre spannenden Geschichten sorgten dafür das ich auch diesmal wieder nicht aufhören konnte zu lesen. Wer nicht lesen will, kann auch hören. Sprecher Robert Frank haucht der Welt leben ein und macht jeden Charakter dadurch nur noch einprägsamer. Ich bin begeistert.

Veröffentlicht am 24.07.2019

Selbst das Duo weiß zu überzeugen

Das Ding und die Fackel
0

„Die fantastischen Vier“ oder „The Fantastic Four“ dürfte mittlerweile jeder durch ihre Filme kennen. Auch bei mir erlangten die 4 Superhelden dadurch ihre Bekanntheit. Doch so richtig hinter die Fassade ...

„Die fantastischen Vier“ oder „The Fantastic Four“ dürfte mittlerweile jeder durch ihre Filme kennen. Auch bei mir erlangten die 4 Superhelden dadurch ihre Bekanntheit. Doch so richtig hinter die Fassade konnte und wollte ich wohl damals nicht sehen, weswegen ich jetzt so einiges nachholen werde.



Anfangen wollte ich dabei, auf etwas eigensinnige Art und Weise, und zwar mit dem ersten Band von „Das Ding und die Fackel“. In diesem sind Richard und Sue in den Weiten des Universums verschwunden und nur Ben und Johnny bestreiten nun mehr oder weniger getrennt ihr Leben. Kein Wunder, denn wirklich zueinander gefunden, hatte die Beiden ja noch nie. Doch in dieser Geschichte müssen sie zusammenhalten, da aufgrund der beiden fehlenden Reeds, die Kräfte der Beiden nachlassen. Jetzt heißt es schauen, wie man das wieder ändern kann.


Schon die Einleitung in den Comic haute mich aus allen verfügbaren Socken, da hier die Charaktere mit anderen Marvel-Helden arbeiteten. Für mich standen die Fantastic Four immer allein, weswegen es sehr cool war, sie im Universe zu sehen. Doch nicht nur der Anfang konnte mich begeistern, sondern auch die gesamte Geschichte. Die Charaktere hatten Pfiff, der Humor war genial und Geschehnisse an sich ließen ein WOW, nach dem anderen heraus ploppen. An einigen Stellen musste ich zwar etwas weiter denken, aber ich sah es als Herausforderung. Ein Multiverse ist nun mal nichts Leichtes.


Besonders gefiel mir jedoch der Zeichenstil, der es nicht nur schaffte die Emotionen und Gefühle realistisch darzustellen, sondern auch so gekonnt mit Farben spielte. Ja, es war bunt, aber es war nicht grell, weswegen ich den Band ruck zuck weglas. Gerade größere Bilder hatten es mir sehr angetan, da man hier erst einmal richtig die Detailverliebtheit bemerkte. Das als Film und ich wäre auf jeden Fall die Erste, die ins Kino rennen würde.


Da ich bisher nur die Filme der Fantastic Four gesehen hatte, war diese Reihe etwas vollkommen neues für mich. Trotzdem fand ich mich sehr schnell zurecht, weshalb sie sich, meiner Meinung nach, auch für Einsteiger in das Genre eignen würde.



Mein Fazit



Auch als Duo rockten das Ding und die Fackel ihr Universum und schaffen es dabei völlige neue Aspekte ihrer Welt. Ich freue mich jetzt schon auf den Nachfolger, denn ich bin einfach nur gespannt, wie es weitergeht und was mich noch alles erwartet.

Veröffentlicht am 22.07.2019

Psychologie, für jedermann verständlich

#dkinfografik. Psychologie im Alltag
0

Auch wenn es der Inhalt ist, der Wissen schenken soll, so schaffte es schon das Cover des Buches, mir die ersten „Ahhh´s“ und „Ohhh´s“ zu entlocken. Hier stehen bereits einige interessante Fakten, die, ...

Auch wenn es der Inhalt ist, der Wissen schenken soll, so schaffte es schon das Cover des Buches, mir die ersten „Ahhh´s“ und „Ohhh´s“ zu entlocken. Hier stehen bereits einige interessante Fakten, die, wie es der Buchtitel schon sagt, aus unserem Alltag stammen.



Als Mensch mit der Diagnose Borderline-Störung, Depression und Schizophrenie war ich irgendwann an einem Punkt angekommen, wo ich wissen wollte, was diese Diagnosen genau bedeuten und woher sie kommen könnten. Natürlich könnte dies auch ein Arzt, aber hier hörte ich bislang nur die Aussagen „Das kann viele Faktoren haben“ und „Im Laufe der Behandlung sehen wir genaueres“. Das ist ja auch richtig. Doch ich wollte Antworten. Ich wollte verstehen, was da mit mir passiert ist und das in einer Ausdrucksform, die ich verstehe.



So stieß ich auf dieses Buch, das mich schon auf der Verlagsseite regelrecht an zwinkerte. Endlich bei mir angekommen habe ich es sofort aufgeschlagen und war gleich noch mehr angetan. Gleich zu Anfang gab es einen großen Abschnitt der allein die Psychologie einmal genauer beleuchtete. Die Entwicklung der Psychologie, die verschiedenen Arten von ihr und interessante Fakten zum Gehirn und seinen Vorgängen. Das klingt jetzt vielleicht auch sehr trocken, war es aber nicht. Tatsächlich wurde ich mit jeder Seite neugieriger, da die Texte informativ aber auch leicht verständlich geschrieben waren. Dazu kommt, das es eine ganze Menge Bildmaterial, Illustrationen und Grafiken enthielt, die einzelne Aspekte genauer beleuchteten. Besonders schön, fand ich hier übrigens die Farbauswahl, da das Buch so sehr lebendig wirkte.


Aber auch die darauf folgenden Bereiche waren ein wahrer Fundus an interessanten Beschreibungen und Erklärungen. Jede Diagnose bekam eine Seite und wurde dabei nicht nur anschaulich, sondern auch informativ dargestellt. Egal ob bekannt oder nicht, ich las mir alle durch und kam dabei ganz schön ins Staunen. Was allein unser Kopf mit uns machen kann, ist erschreckend aber auch faszinierend. Zum Glück war der Abschnitt danach, der mit den Therapien und gerade der wird in nächster Zeit bei mir noch öfter aufgeschlagen, da ich hier sehr interessante Ansätze fand. Aufgrund meiner langfristigen Krankheitsgeschichte kannte ich bereits ein paar der genannten Therapien, wurde aber auch diesmal wieder überrascht.


Der letzte Bereich im Buch war schließlich der, in dem um unser aller Verhalten ging. Egal ob in der Erziehung, auf der Arbeit oder gar bei Wahlen. Wieso man sich für etwas Bestimmtes entscheidet ist schon eine interessante Sache, die im Buch an mehreren Beispielen toll aufgeführt wurde. Gerade Beziehungen sind bei mir ein großes Problem, weswegen ich die Fakten dazu besonders spannend fand.


Ich muss dazu sagen, dieses Buch natürlich keine ärztliche Behandlung ersetzt oder gar als Ratgeber dient. Doch als verständliche Informationsquelle für fast alle Aspekte der menschlichen Psyche hatte ich lange kein Buch, das mich so zum Staunen brachte.



Mein Fazit



Egal ob mit oder ohne psychische Leiden, ein Blick hinter die Fassade des menschlichen Denkens kann ich jeden nur empfehlen. Warum? Weil ihr genau wie erstaunt sein werdet, wie schnell wir manipuliert werden können oder auf was wir alles reagieren. Allgemein bin ich mit diesem Buch sehr glücklich, da ich nicht nur meine Diagnosen näher kennenlernen durfte, sondern auch Therapien und das in einem verständlichen Ton. Ich bin begeistert.