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Veröffentlicht am 15.12.2017

Wie ein Mörder zu Jesus fand

Mörder Anders und seine Freunde nebst dem einen oder anderen Feind
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Mein erster Jonas Jonasson wart gelesen. Eigentlich ich wollte ich die Bücher der Reihe nach lesen, da sie aber immer abgeschlossene Geschichten beinhalten, dachte ich mir doch einfach beim Neusten anzufangen. ...

Mein erster Jonas Jonasson wart gelesen. Eigentlich ich wollte ich die Bücher der Reihe nach lesen, da sie aber immer abgeschlossene Geschichten beinhalten, dachte ich mir doch einfach beim Neusten anzufangen.

Ich ging mit wenigen Erwartungen an das Buch und kam mit vielen wieder heraus, da ich selten solch eine Geschichte gelesen habe.

Hier möchte ich mich ganz herzlich beim Bloggerportal von Randomhouse bedanken, die mir dieses Buch zukommen ließen.

So, dann wollen wir das Buch mal auseinander nehmen.

Viel Spaß.

Eine interessante Geschichte? Anwesend. Humorvolle Szenen? Zu genüge vorhanden. Charaktere mit bleibenden Eindruck? An Bord. Tja, dann kann ja nix schief gehen.

Für mich leider doch. Denn auch wenn die Geschichte sehr ausgeklügelt war, so hatte sie an einigen Stellen einfach den Grad von humorvoll zu unglaubwürdig überschritten. Dies waren meist Stellen in denen einfach zu sehr übertrieben wurde. Auch konnte ich den Handlungen von Rezeptionist und Pfarrerin nicht immer folgen. Gerade die Situationen in denen sie Mörder Anders los werden wollten es aber nicht taten, konnte ich nicht immer nachvollziehen.

Der Einstieg in das Buch und in die Geschichte gelang mühelos und sorgte dafür das ich bereits nach ein paar Seiten, das Buch nicht mehr aus der Hand legen wollte. Dies lag meist auch daran das man nie wusste wie sich die Geschichte weiter verändern würde, da die Charaktere im Buch immer neue Ideen an den Tag legten.

Die Schreibweise des Autors sprach mich sehr an, da sie leicht zu lesen war und nur selten mit Fremdworten hantierte. Zudem sorgte der bereits genannte Witz für unterhaltsame Lesestunden.

Gerade die Darstellung von Schweden hatte für mich etwas anziehendes, da ich in diesem Land noch nie war. Auch die Beschreibungen ihrer Gesetze waren verblüffend und sorgten mit ihrer Auslegung für unterhaltsame Momente. Ob die Gesetze tatsächlich so bestehen, kann ich leider nicht sagen.

Allgemein ließ es sich der Autor nicht nehmen wichtige Orte, Gegenstände oder Personen sehr genau zu beschreiben. Damit schaffte er es spielend Bilder vor dem geistigen Auge zu ermöglichen.

Die 3 Hauptcharaktere im Buch waren eines der wohl ulkigsten Trio´s über die ich je etwas lesen durfte.

Da wäre zum einen Per Persson, welcher zuerst in einem Freundenhaus an der Rezeption stand und später bei einem Hotel, wobei beide das selbe Gebäude waren. Per tat mir von Anfang an leid, da man ihn anscheinend ausnutzte. Besonders schön war bei ihm, das er im Laufe der Geschichte immer mehr aufblühte. Gerade zu Ende spürte man seine Lebenslust, die teilweise ansteckend war.

Johanna Kjellander ist wohl mit die stärkste weibliche Charakterin, die ich je erlesen durfte. Gehasst von ihrem Vater, in einen Berufsstand gezwungen, aber eine Person mit Lebenswille. Wo findet man das schon? Tatsächlich ist ihre Geschichte sehr traurig und ich war fast froh sie nur stückchenweise im Buch wieder zu finden. Ihre Klugheit, ihre Ideen und ihre Ansichten sorgen dafür das die Geschichte seinem Lauf nehmen konnte.

Johan Andersson, kurz gesagt Mörder Anders, würde ich nicht unbedingt als cleveren Mann bezeichnen. Tatsächlich hat er bereits Probleme damit rechts und links von einander zu unterscheiden oder gar zu zählen. Das dieser Mann zu Gott findet und nun statt Bier lieber Rotwein trinkt, da es mehr an Jesu Blut erinnert, war eine Geschichte voller Überraschungen. Zwischendurch wurde es mir aber hin und wieder zuviel mit ihm, da seine dauerhaft fehlende Schlauheit nicht nur für Unterhaltung sorgte.

Eine wichtige Gruppe wäre noch zu nennen und zwar die Gangster, welche später hinter Mörder Anders her sind. Erst einmal sie selbst und dann ihre Diskussionen sorgten bei mir für einige Grinser. Sie sind nicht unbedingt die Hellsten, aber haben genug kriminelle Energie für drei in sich. Dies machte sie gefährlich, aber auch sehr unterhaltsam.

Den Titel des Buches drei mal hintereinander, ohne Fehler, aufzusagen dürfte nur den wenigsten gelingen. Trotzdem war er sehr passend und wurde dementsprechend auffällig in Szene gesetzt.

Das Buch an sich fällt schon allein durch seine Hintergrundfarbe auf, erinnert dabei aber stark an seine Vorgänger, welche ebenfalls so ähnlich dargestellt wurden.
Einzig die verschiedenen Farben und Tiere machen hier einen Unterschied.

Eine Geschichte über Geld, Geld verdienen und Geld spenden. Wobei letzteres nicht immer so leicht von der Hand ging. Aber einen Mörder Anders widerspricht man nicht.

Veröffentlicht am 21.11.2017

87 Ideen, 87 Geschichten, 87 Eindrücke

Andere Häfen
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Kurzgeschichten, ach wie habe ich sie früher gehasst. Nicht wegen ihres Inhaltes, nein, sondern weil man sie in der Schule komplett auseinander nehmen musste, um eine Interpretation über sie zu schreiben. ...

Kurzgeschichten, ach wie habe ich sie früher gehasst. Nicht wegen ihres Inhaltes, nein, sondern weil man sie in der Schule komplett auseinander nehmen musste, um eine Interpretation über sie zu schreiben. Dies fiel mir stets schwer, da ich die Kurzgeschichte, einfach Kurzgeschichte sein lassen wollte.

Die Schule habe ich nun schon lange hinter mir, konnten mich vor ca. 2 Jahren Kurzgeschichten wieder begeistern und das schönste an ihnen war, das ich sie ganz Geschichte sein lassen konnte und darüber denken durfte was ich wollte.

Dieses kleine, feine Buch, fand schließlich seinen Weg in meine Hände. Hierfür möchte ich mich noch einmal ganz herzlich bei dem "Mitteldeutschen Verlag" bedanken.

Aber nun auf zur eigentlichen Rezension.

Bei diesem Buch tat ich etwas, was ich sonst nie bei Büchern mache. Ich las es nicht mit einmal, sondern über einen längeren Zeitraum, an jedem Abend meist nur 3 Geschichten. Nebenbei las ich sogar noch eine weitere Lektüre. Warum ich dies tat? Weil das Buch 87 kleine Geschichten enthielt, welche ich mir gönnen und nicht hinter einander abstottern wollte.

Jetzt, nach dem Lesen, überkommen mich stets noch Gedanken an vereinzelte Geschichten, die in mir etwas auslösten. Sei es Traurigkeit, Freude oder Verwirrung, es war ein Spiel der Emotionen, in welchem ich sehr gerne mitwirkte. Zum Teil wurden ernste Themen angesprochen, welche dann aber so in das Humorvolle gezogen wurden, das ich nur grinsen konnte. Im nachhinein erschrak ich darüber, aber in dem Moment als ich es las, war es unterhaltsam.

Das wohl größte Problem, war für mich die Schreibweise, da für meinen Geschmack zuviel mit Sätzen in Klammern gearbeitet wurde oder der Autor einfach zwischendurch einen Kommentar loslassen wollte, welcher dann in kursiver Schreibform wieder zu finden war. Diese Einmischungen in die Geschichte verwirrten und sorgten dafür das man aus dem Konzept geworfen wurde. Hier hätte ich es besser gefunden wenn Anmerkungen nachträglich unter diese geschrieben worden wären.

Je nach Schreibstil ließ sich die Geschichten dann mal mehr und mal weniger gut lesen, was aber auch mit der Thematik jener zutun hatte. Auch die Anzahl an Fremdworten variierte je ne nach Thema. Allerdings gab es keine Erzählung die durchgehend kompliziert erschien. Wie schon oben beschrieben, wurden verschiedenste Emotionen angesprochen. Auch die Benutzung von aktuellen und brisanten Themen fand statt. Diese wurden aber entweder entschärft oder sehr humorvoll umgesetzt.

Besonders beeindruckte mich der Ideenreichtum des Autors. Denn egal ob es sich um 87 normale Bücher oder um 87 kleine Erzählung handelt, die Ideen dazu müssen erst einmal da sein. Und sie waren da. Natürlich war es manchmal schade, das Personen nur mit "er" oder "sie" benannt wurden, aber ich erkannte bald, das ich so jede beliebige Person für eines der Personalpronomen einsetzen konnte. Man wurde also mit in die Geschichte integriert und hatte so gleich doppelt Spaß daran.

Ich erzähle bewusst nix über die Inhalte vereinzelter Geschichten, da ich niemanden die Überraschungen nehmen möchte, welcher er mit diesem Buch erfährt.

Auch wenn ich aufwendige Cover sehr mag und gegen erhabene Muster oder Schriften keinerlei Groll hege, empfand ich das dezente Design des Buches als sehr angenehm.

Einzig der Name des Autors und der des Buchtitels hätte ich stärker hervorgehoben, da die zarten Linien auf dem hellen Untergrund schon fast verschwinden.

Die Entscheidung dieses Buch als Hardcover heraus zu bringen, empfand ich als sehr gute Wahl, da es ein Buch ist, das man häufiger in die Hand nimmt. Ich lese Kurzgeschichten grundsätzlich mehrmals und ärgerte mich hier bereits mehrmals das diese nur als Taschenbuch heraus kamen und dann schnell Abnutzungsspuren aufwiesen.


Ein Buch für Kurzgeschichtenliebhaber und die, die es noch werden wollen. "Andere Häfen" mag anspruchsvoll sein,sorgte aber mit seiner Vielfalt für ein unterhaltsame Lesezeit.

Veröffentlicht am 18.11.2017

Schuld, ist ein dehnbarer Begriff

Letzte Worte
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Ich bin ein großer Karin Slaughter - Fan. "Belladonna", war mein allererster Thriller überhaupt und der Beginn einer wundervollen Bücherfreundschaft. Noch heute lese ich ihre Bücher gerne und kann es meist ...

Ich bin ein großer Karin Slaughter - Fan. "Belladonna", war mein allererster Thriller überhaupt und der Beginn einer wundervollen Bücherfreundschaft. Noch heute lese ich ihre Bücher gerne und kann es meist kaum erwarten wieder ein Neues von Ihr in den Händen zu halten.

Trotzdem stehen in meinem Bücherregal noch 4 ungelesene Bücher von Karin Slaughter, welche ich aber in nächster Zeit endlich in Angriff nehmen möchte.

Nachdem ich nun über 2 Jahre nix von ihr gelesen hatte, wollte ich endlich wieder zu Sara Linton und Will Trent.

Ich entschied mich für "Letzte Worte", da ich der Meinung war es noch nie gelesen zu haben und wurde eines besseren belehrt. Nach ein paar Seiten im Buch merkte ich das mir die Worte bekannt vorkamen und ich das doch irgendwo schon einmal gehört bzw gelesen hatte.

Das Buch war für mich somit ein Re-Read, aber da ich eh noch nie eine Rezension zu einem Buch von Karin Slaughter geschrieben hatte, wollte ich die Chance nutzen. Tja und da sind wir nun.

Ein regnerischer Tag, eine einsame Stelle an einem See und ein Mädchen, das diesen Orte wählte um einfach in Ruhe nachzudenken. Doch was ist wenn die Gedanken sich drehen, man immer an das selbe denken muss. Und plötzlich erscheint dieser einsame, kalte See als Hoffnungsträger, als Ort in dem man, wenn man sich traute, diese Sorgen verlieren würde. Nur ein Schritt, ein paar Minuten im eiskalten Wasser und es gebe keine Sorgen, keine Probleme mehr.

Schon der Prolog, sorgte dafür, das ich mir die Decke noch fester um den Körper wickelte und schnellstens nach meinem heißen Tee griff. Die Kälte die dieser See aussandt überwältigte mich völlig und das obwohl die Geschichte noch nicht einmal richtig begonnen hatte.

Auch diesmal handelte es sich um einen Thriller, bei welchem man die Arbeit von Detectives begleitete. Wer bereits vorherige Bücher über Grant Country gelesen hatte, war hier übrigens klar im Vorteil. Detectives wie Frank Wallace und Lena Adams spielten diesmal eine große Rolle, aber auch der ehemalige Chief der Beiden, Jeffrey Tolliver, wurde des Öfteren benannt.

Dieses Mal lag das Hauptaugenmerk nicht nur auf der Jagd nach einem Mörder, sondern auch darauf zu zeigen, wie ein Polizeirevier "nicht" geführt werden sollte. Es war gerade zu erschreckend, nur erlesen zu können wie Korruption und Unterschlagung zum Tagesgeschäft gehörten und man absolut nicht tun konnte. Besonders die Leichtigkeit mit der diese durchgeführt wurden überraschte mich sehr und machte mich zugleich auch wütend. Die Frage, ob es wirklich so einfach wäre, brannte sich förmlich in meine Gedanken.

Mit jedem Buch der Autorin, lernte ich ihre Arbeiten immer mehr zu schätzen. Der spannende Einstieg in die Geschichte, die immer spektakulären Fälle und die überraschenden und nervenzerreißenden Auflösungen und Enden. Auch diesmal wurde ich ab der ersten Seite gepackt und das obwohl ich dieses Buch bereits schon einmal gelesen hatte.

Dieses Buch würde ich als ein ehr harmloseres Werk einstufen, da ich von der Autorin bereits brutalere Geschichten gewohnt war. Blut, Gewalt und Opfer gab es natürlich, aber in doch viel geringeren Maßen.

Wie schon oben beschrieben, fesselte mich bereits der Prolog an das Buch und sorgte dafür das meine Sinne auf Hochdruck liefen. Auch emotional spielte mir das Buch so einige Streiche und ließ mich mit den Protagonisten trauern oder so richtig wütend werden. Auch wenn ich mich dafür jedes Mal selbst belächle, so schätze ich diese Verliebtheit in Details, welche es mir wieder ermöglichte, mich in die Geschichte hineinzufühlen.

Fehlende Spannung suchte man auch diesmal wieder vergeblich. Zumindest bis zum Ende, welches etwas schnell und unverständlich daher kam. Auch wenn der Fall aufgeklärt wurde, so fühlte ich mich mit dessen Lösung nicht wohl. Die Aufklärung der Missstände im Revier, war da schon etwas befriedigender.

Da ich nicht gerade ein Freund von neuen Worten bin, war es für mich wieder sehr vorteilhaft, das es im Buch so gut wie keine davon gab. Natürlich ließ es sich nicht immer ausschließen Fachworte zu benutzen, jedoch wurden diese immer sehr gut umschrieben und verständlich gemacht.

Wenn ich den Namen "Karin Slaughter" höre, so erfolgt ein direkter Gedankensprung zu Sara Linton und Will Trent. Auch wenn beide erst in getrennten Staaten ermittelten, so führten ihre Wege sie schon einmal zusammen.

Beide Charaktere habe ich schätzen gelernt, da sie neben den vielen positiven Merkmalen auch ihre Fehler hatten. Ok Fehler, wäre das falsche Wort, aber Problem würde schon sehr gut passen.

Sara Linton war für mich immer ein starker Charakter, der sehr viel einstecken konnte, aber auch um so mehr gab. Sie in diesem Buch als gebrochene Frau zu erleben, tat da schon fast etwas weh. Trotz aller Umstände schaffte sie es in diesem Fall wieder ihr bestes zu geben und beeindruckte mit ihren Kenntnissen.

Bei Will Trent überkam mich stets eine Mischung aus Wut und Mitleid. Ich verstand einfach nicht, warum ein erwachsener Mann, welcher auch noch Polizist ist, ein Leben mit einer Schreib- und Lesebehinderung verbrachte und sich nicht einmal dafür einsetzte diese zu beheben. Wenn er jedoch eines konnte, dann einen komplizierten Fall lösen. Dies gelang ihm mit einer Geschicklichkeit, die mich einfach nur beeindruckte. Im Buch wurde viel über den Verlauf seines bisherigen Lebens berichtet, welcher mich dazu brachte, auch schon einmal eine Träne zu vergießen.

Die Polizisten und Angestellten des Polizeireviers, erlebte ich bereits in anderen Teilen. Hier fielen sie stets positiv auf. In diesem Teil schwenkte dies komplett und die vorher geliebte Truppe, wurde zu einem Hassobjekt, die sich dafür schämen müsste das Wort "Detective" in den Mund zu nehmen. Weshalb es einen solchen Wechsel innerhalb des Reviers gab, möchte ich jedoch jeden einzeln erlesen lassen.

Auch viele weitere Charaktere wie Sara´s Schwester, ihre Eltern oder auch Einwohner der Stadt hatte ihre Auftritte. Jedoch prägte ich mir anstatt der Namen ihre Charaktere ein, da diese jeder Figur wie auf den Leib geschneidert waren. Allgemein wirkten die Personen und die Orte so realistisch auf mich, das ich meinte, das dies vielleicht irgendwo genauso passiert war.

Leider hatte das Cover, mit seiner im Buch beschriebenen Story, überhaupt nix zutun. Die Farben schwarz, weiß und rot, assoziiere ich mittlerweile eh mit Thrillern und Krimi´s und konnte mich daher nicht wirklich überraschen.

Eine rote Lotusblüte auf dem Wasser. Was sollte mir das sagen? So richtig etwas anfangen, konnte ich mit diesem Bild nichts.

Karin Slaughter bewies mir, das sie auch harmlosere Thriller schreiben und trotzdem ein Höchstmaß an Spannung in jene bauen konnte.
Auch wenn mich das Ende nicht vollends überzeugen konnte, so schaffte es der Rest der Geschichte problemlos.

Veröffentlicht am 16.11.2017

Eine Welt die sprachlos macht

Timeless - Retter der verlorenen Zeit
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Ihr mögt Steampunk? Dinosaurier lassen euer Herz höher schlagen? Und Zeitreisen faszinieren euch von je her? Dann könnte dieses Buch vielleicht genau das Richtige für euch sein. Falls nicht wie wäre es ...

Ihr mögt Steampunk? Dinosaurier lassen euer Herz höher schlagen? Und Zeitreisen faszinieren euch von je her? Dann könnte dieses Buch vielleicht genau das Richtige für euch sein. Falls nicht wie wäre es mit Hoverboards, Piraten und Robotern? Man hält es kaum für möglich, aber ja, all diese Dinge stecken in nur einem Buch.

Als es bei mir einzog, zog es mich erstmal herab. Ich wusste vorab das es ein Hardcover war, aber die Schwere überraschte mich dann doch.

Nachdem es dann ausgepackt vor mir lag, hatte ich nur einen Begriff im Kopf, "Was für eine Schönheit". Das Durchblättern wurde dann zu einem Konzert aus "ahhhh´s" und "uiiiihhhhh´s", den die Illustrationen im Buch waren einfach nur atemberaubend schön.

Ob mich die Geschichte auch überzeugen konnte, erfahrt ihr jetzt.

Der Einstieg in das Buch erfolgte durch einen Prolog, der es in sich hatte. Mit nur 3 Seiten und einigen Illustrationen wurde die Geschichte dieser Welt und ihr jetzigen Dasein erklärt, welches mich einfach nur verblüffte.

Zusammengefasst fand die Welt ein Ende, jedoch nicht durch die Natur, Kriege oder einen Atomsprengkopf, nein, das Raum-Zeit-Kontinuum verschob sich und brachte Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zusammen. Die wenigen Menschen die überlebten, stammten nun aus den verschiedensten Zeitepochen und teilten ihr Leben ab sofort mit Dinosauriern, Dampfschiffen und Robotern. Klingt spannend oder?

Und genau das war es auch. Allein die Vorstellung entzündete, in meinem Kopf, ein wahres Feuerwerk der Gedanken. Wie sollte dann erst das Buch sein?

Das Buch selbst, erlebte man aus der Sicht des 13-jährigen Diego Ribera, welcher aus der 1. Generation von Kindern aus der neuen Welt stammte. Neben ihm lernten wir natürlich noch andere Kinder kennen und man erfuhr das es große Probleme zwischen den einzelnen Zeitepochen gab, da jede sich für die Wichtigste hielt.

Grundsätzlich handelte das Buch von Freundschaft, Willenskraft und Vertrauen. Aber auch Themen wie Rassismus oder verbotene Liebe fanden ihren Weg in die Geschichte. Dies natürlich nicht in aller Strenge wie man es in einem Erwachsenenroman finden würde, aber auf jeden Fall so, das ein Kind oder ein Teenager sie verstehen würde.

War man einmal in der Geschichte war, wollte man so schnell nicht wieder aus ihr heraus. Gerade abends hatte ich sehr große Probleme damit, das Buch überhaupt aus den Händen zu legen. Dies lag nicht allein an der Story sondern auch an ihrer spannenden Schreibweise. Denn je mehr ich las, desto mehr, wollte ich über diese Welt und ihre neuen Regeln erfahren.

Auch wenn viele das Buch um ein paar Seiten kürzen würden, so würde ich es nicht verändern. Mir gefielen die Passagen an denen es auch einmal etwas ruhiger zuging. Ich hatte zwar ab und an das Gefühl das die Figuren im Buch ihr Ziel etwas vergaßen. Aber genau einen Moment später waren sie wieder auf Kurs.

Was mir jedoch auffiel, waren die vielen Fremdworte und Begriffe für Maschinenteile, die teilweise unaussprechliche Namen besaßen. Selbst ich, als Erwachsener, hatte große Probleme überhaupt zu verstehen wofür diese Teile gut waren und dies trotz Erklärungen. Hier hätte ich mir doch ein wenig mehr Einfachheit gewünscht, da Kinder mit 12 Jahren nicht unbedingt eine ausgelernte Mechanikerlehre vorweisen können.

Einem Buch Gefühl und Emotionen zu geben, stellte ich mir sehr schwierig vor. Mit den Charakteren zu fühlen, sei es auch nur eine Nebenfigur, hob dieses Buch von vielen anderen ab. Denn ab der ersten Seite, verstand ich wieso die Figuren so handelten wie sie handelten. Genau dieser Aspekt, machte das Buch für mich so realistisch. Egal ob Stolz, Wut, Trauer oder Freude, man fühlte sie. Ob dies vielleicht zuviel für Kinder wäre? Ich denke nicht. Da sie aus den Handlungen jedes Einzelnen lernen könnten.

Charaktere gab es im Buch zu Hauf, manche schafften es in die Geschichte, andere nur auf Illustrationen. Trotzdem waren sie da und zeigten welcher Epoche sie angehörten. Denn genau dies war das große Streitthema und dies sowohl bei den Erwachsenen als auch bei den Kindern.

Diego, der Hauptprotagonist, war ein Kind dessen Eltern aus unterschiedlichen Epochen stammten. Auch wenn dies in der neuen Welt geschah, so war es kein Alltag, da die meisten lieber untereinander Partner suchten.

Neben Diego lernten wir natürlich noch weitere Kinder kennen, welche auch im Verlauf der Geschichte wichtige Rollen einnahmen. Bis sie jedoch Freunde wurden dauerte es, da nicht nur der Epochenstolz stetig im Weg war, sondern auch Vorbehalte gegenüber Andersfarbigen an der Tagesordnung standen. Gerade dunkelhäutige Personen hatte ein hartes Leben und wurden teils sogar in eigene Stadtviertel verbannt.

Jede Familie der 4 Hauptfiguren hatte eine andere Geschichte, welche gekonnt im Buch erzählt wurde. Es war spannend zu erlesen, wie unterschiedlich sie aufwuchsen. Noch spannender war es allerdings von ihren Träumen zu lesen, welche nach Ansicht der Eltern, wohl nie wahr werden würden.

Wer die Charaktere im Buch waren, möchte diesmal jeden Einzelnen selbst herausfinden lassen. Einen hatte ich zwar bereits benannt, aber auch ihn werde ich nicht weiter beschreiben. Warum denn das nicht? Ich habe bei diesem Buch das Gefühl, zuviel preis geben zu können. Da dieses voller Überraschungen steckte, wäre es nicht gerade vorteilhaft zuviel zu erzählen.

Man sollte sich jedoch nicht nur auf gut durchdachte Charaktere freuen sondern auch auf die Kleinigkeiten, die dieses Buch zu einem wahren Schatz machten.

Neben den viele Illustrationen, die das Buch schmückten, durfte natürlich auch die Darstellung des Covers nicht irgendein Bild zieren. Auch hier durfte man wieder das künstlerische Geschick des Autors bewundern, welcher alle Bilder selbst entworfen und gezeichnet hatte.

Wer wissen wollte um was es im Buch ging, musste bloss einen Blick auf das Cover werfen. Neben den ein oder anderen Charakteren, zierten neben einem Dinosaurier, auch Schiffe und Roboter die Szenerie. Auch die im Buch oft benannten Hoverboards durfte man hier das erste Mal erblicken.

Allgemein empfand ich die Gestaltung des Covers als ein Meisterwerk, da man so viele Themen miteinander verband und sie trotzdem nicht fehlplatziert wirkten.

Titel, Untertitel und der Name des Autors, stachen trotz allem heraus und gingen in der schieren Menge nicht unter.
Die Umrandung durch Elemente des Steampunks, halfen dabei beträchtlich.

Wenn mich dieses Buch schon als Erwachsener so begeistern konnte, wie sähe dann erst die Reaktion bei einem Kind aus? Ein tolles Werk, auf dessen Nachfolger ich gebannt warten werde.

Veröffentlicht am 10.11.2017

Vorlesen auf eigene Gefahr

Tintenwelt 1. Tintenherz
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Ich habe es getan. Ich habe mein allererstes Buch von Cornelia Funke gelesen und das im stattlichen Alter von 28 Jahren. Auch wenn Tintenherz als Jugendbuch bekannt wurde, so zeigen die vielen Rezensionen ...

Ich habe es getan. Ich habe mein allererstes Buch von Cornelia Funke gelesen und das im stattlichen Alter von 28 Jahren. Auch wenn Tintenherz als Jugendbuch bekannt wurde, so zeigen die vielen Rezensionen zum Buch, das auch viele Erwachsene jenes gelesen haben und einfach nur verzaubert waren von dieser Welt. Und ganz ehrlich? Ich verstehe sie.

Ich habe dieses Buch und seine Nachfolger bereits seit einem Jahr in meinem Bücherregal und legte es mir eigentlich nur zu weil ich soviel gutes von der Triologie hörte. Ok, die Cover spielten auch eine Rolle, da alle drei gemeinsam, einfach wundervoll aussahen.

Ob mir das Buch nun vollends gefiel erfahrt jetzt. Viel Spaß.

Wäre es nicht toll wenn man eine Figur aus seinem Lieblingsbuch herauslesen könnte? Natürlich müssten sie nach zu schlagen des Buches wieder verschwinden, aber eine tolle Vorstellung wäre es alle mal.

Der Einstieg in die Geschichte war leichter als gedacht, da ich eigentlich eine komplexere Schreibweise erwartet hätte. Aber ich glitt von Seite zu Seite und bemerkte erst nach geraumer Zeit das bereits 1/4 des Buches gelesen war. Der Rest las sich dementsprechend genauso flüssig.

Die Geschichte selbst war wundervoll erzählt und glänzte mit detaillierten Beschreibungen. Man hatte die ganze Zeit über das Gefühl in der Nähe der Charaktere zu sein, sodass man meinte, wenn man die Hand ausstrecken würde einen von ihnen berühren zu können. Dieses Gefühl bezog sich jedoch nicht nur auf die Charaktere sondern auch auf die Umgebung. Man fühlte die Kälte, die Nacht, die Bäume. Es war fast unheimlich.

Das Buch selbst war sehr kinderfreundlich geschrieben und benutzte so gut wie keine Schimpfworte, zumindest keine die ein Kind nicht mit einem Lächeln abtun würde. Selbst grobschlächtige Figuren wie Capricorn´s Bande entschlüpften nur selten kleine Gemeinheiten. Um sie trotzdem furcheinflößend wirken zu lassen, nutzte die Autorin ihr Talent für bildhafte Beschreibungen und zauberte ihnen grimmige Gesichtsausdrücke und große schwere Körper.

Gerade Buchliebhaber, die ihre eigene kleine Bibliothek besitzen, dürften im Buch den ein oder anderen emotionalen Moment miterleben. Allgemein gab es im Buch sehr viele Augenblicke die mich emotional sehr trafen. Sei es Ärger, Trauer oder Freude, das Buch steckte voller Emotionen, die einen zum Teil unerwartet trafen.

Auch wenn mir die Geschichte selbst sehr gefiel, so hatte ich an den Charakteren ordentlich zu knabbern. Warum? Ich konnte zum größten Teil ihre Handlungen nicht nach verfolgen und saß oftmals da und schüttelte den Kopf. Gerade die Denkweisen von Mo und Meggie ärgerten mich sehr. Denn auch wenn Mo, seine Tochter immer wieder beschützen wollte, so tat er dies nicht gerade logisch.

Logik hin oder her, natürlich gab es auch Charaktere im Buch die ich einfach nur mochte und dazu gehörte wohl Tante Elinor, welche zwar erst sehr herrisch war, aber im Laufe der Geschichte immer mehr Herz zeigte. Zudem schätzte ich ihren Umgang mit Büchern, welcher stets darauf behütet war, die Werke zu pflegen und zu schätzen.

Die Bösen im Buch waren so geschrieben, das man sie einfach nur hassen konnte. In keinem Moment hatte ich auch nur annähernd das Gefühl Mitleid mit ihnen haben zu müssen, da sie selbst gewissenlos handelten. Und so wie sie charakterlich beschrieben wurden, so sahen sie auch aus. Groß, stark und stets mit einem fiesen Blick. Über Capricorn musste ich aber trotzdem hin und wieder lächeln, da mich sein Name sehr an Caprisonne erinnerte. Gemeinsamkeiten waren jedoch aus zu schließen.

Tinkerbell aus Peter Pan, dürfte vielen ein Begriff sein. Die kleine Fee hatte im Buch einen kleinen Auftritt, in welchem man ihren wahren Charakter erfuhr. Für mich einer der unterhaltsamsten Szenen im ganzen Buch.

Zuletzt hätten wir noch Staubfinger, welcher ebenfalls aus Capricorns Welt stammte und von Mo heraus gelesen wurde. Sein Charakter war schwierig und oftmals wusste man nicht ob man ihn trauen oder lieber misstrauen sollte. Trotzdem bekam man Mitleid mit diesem armen Wesen, da es einfach nur in seine Bücherwelt zurück wollte. Das er hierfür auch selbstsüchtig handelte, sei ihn daher verziehen.

Zu fast jeder Figur im Buch, entwickelte man während des Lesens eine Art Beziehung. Man wollte wissen was mit dem oder dem geschah und was er wohl als nächstes tun würde.



Wer die Reihe hört, kann sich sofort wieder an die Cover erinnern, da diese sehr ausgefallen sind.

In der Mitte ein Buch und rundherum lauter verzierte Buchstaben mit viel blau und grün. Auch Tiere oder Pflanzen wurden gerne mit eingesetzt und lassen die Buchstaben fast verschwinden.

Der Name der Autorin und der Buchtitel wirkten dagegen recht klein und hätten man meiner Meinung nach etwas größer gestaltet können.


Die Geschichte eines Buches und dessen Geschichte. Auch mich konnte das Buch verzaubern, so wie es schon Millionen vorher erlebten und wird mir mit seinen fantastischen Charakteren noch langen im Gedächtnis bleiben.