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Veröffentlicht am 13.07.2017

Noch nie war ein Handtuch so wichtig

Per Anhalter durch die Galaxis
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Eigentlich braucht es nur 3 Begriffe um dieses Buch zu schreiben. Urkomisch, verrückt und einmalig, beschreiben nur ansatzweise wie sehr mir das Buch gefallen hat. Selten hat man die Möglichkeit ein Buch ...

Eigentlich braucht es nur 3 Begriffe um dieses Buch zu schreiben. Urkomisch, verrückt und einmalig, beschreiben nur ansatzweise wie sehr mir das Buch gefallen hat. Selten hat man die Möglichkeit ein Buch zu lesen, das sich selbst auf so geringe Weise ernst nimmt. Zum Autor selbst fällt mir auch nur ein Wort ein, BEKLOPPT und das ist keinesfalls als Beleidigung aufzufassen sondern eine wahres Kompliment.
Arthur Dent ist ein einfacher Mann der in seinem Haus lebt und nichts ahnend morgens aufwacht. Noch ahnt er nicht das dieser Tag sein Leben völlig umdreht. Zuerst soll sein Haus abgerissen werden und dann kommen auch noch Vogonen, die der Menschheit mitteilen das sie die Erde sprengen müssen, da eine Umgehungsstraße gebaut werden soll. Wenn das nicht schon reichen würde, entpuppt sich Arthurs bester Freund Ford auch noch als Außerirdischer von einem anderen Stern. Mit seinem Buch "Per Anhalter durch die Galaxis", nimmt er Arthur mit und rettet ihm so sein Leben. Was dann alles passiert muss man gelesen haben um es zu glauben. Doch "Keine Panik", wie es so schön auf dem Cover von "Per Anhalter durch die Galaxis" steht, denn das Buch gibt die ultimativen Tipps für einen günstigen Trip durch das Weltall. Traut euch an dieses Buch und vergesst dabei eines nicht, ein Handtuch.
Außer Arthur, würde ich niemanden im Buch auch nur ansatzweise als normal bezeichnen und trotzdem habe ich jeden Charakter lieb gewonnen. Angefangen von Marvin, welcher ein manisch-depressiver Roboter ist, bis hin zu den Magratheanern welche seit Millionen von Jahren nur für eine Antwort einer Antwort und die dazu passende Frage leben. Klingt verrückt? Ist es auch und macht dabei ungeheuren Spaß. Arthur wirkt in diesem ganzen Kuddelmuddel aus Verrücktheiten recht normal, aber doch äußerst passend. Denn er passt sich förmlich seinem drumherum an und schafft es dabei nicht in Hysterie oder Panik auszubrechen, was man sonst von jemanden erwarten würde. Marvin dagegen ist ein Miesepeter, wie er im Buche steht und erweckte trotzdem mein Mitleid. Denn für seine Gefühlswelt kann er nix, da er ja so programmiert wurde. Das er sich dann auch noch über glückliche Türen ärgerte, die sich darüber freuten, sich öffnen und schließen zu dürfen, steigerte seinen Unterhaltungswert nur noch mehr.Diese beiden waren meine Lieblinge, aber natürlich gibt es noch viele mehr, die ich euch aber selbst entdecken lassen möchte. Der Schreibstil des Buches war sowohl positiv als auch negativ zu gleich. Zum einen fand ich es wirklich toll, nicht zu wissen was auf den nachfolgenden Seiten noch passieren könnte. Dies steigerte die Spannung und war meist für eine wirklich große Überraschung gut. Zum anderen hatte ich stellenweile wirklich mit dem Verstehen des Inhalts zu kämpfen. Einige Passagen musste ich mehrmals lesen um auch nur ansatzweise einen Bezug dazu zu finden. Dies bezog sich meist auf die Beschreibungen aus "Per Anhalter durch die Galaxis", welche meist sehr ausschweifend waren. Hier hätte ich mir mehr Leichtigkeit gewünscht, da ich eigentlich die gesamte Story verstehen wollte. Dazu kam noch, dass das Buch von unaussprechlichen Wörtern nur so wimmelt. Kaum ein Kapitel beherbergt nicht wenigstens ein Wort das einem Knoten in die Zunge zaubert. Und trotzdem würde ich dieses Buch als überragend bezeichnen. Selten hatte ich ein Buch in den Händen das auch nur ansatzweise Humor und Science Fiction so gut miteinander verband.Die Kapitel unterscheiden sich in ihrer Länge durchweg und auch die Wechsel der Personen erfolgen immer zu. Natürlich erleben wir das meiste aus der Sicht von Arthur, jedoch ist es immer wieder sehr interessant wenn man etwas über eine andere Person oder einen ganzen Stamm erfährt. Mit 208 Seiten ist das Buch auch nicht gerade lang. Da es aber Teil einer 5-teiligen Reihe ist, hat man noch genug Lesestoff um mehr über Arthur, die Erde und das gesamte Weltall zu erfahren.So verrückt das Buch ist, so bunt ist sein Cover. Ich hielt das Buch am Anfang für ein Kinderbuch, da der Comic-artige Stil, für mich, nicht so ganz zu einem Science Fiction-Werk passen wollte. Diese Meinung korrigierte ich nach dem Lesen des Buches, da es dann fast schon zu normal fand. Ich hoffe die weiteren Teile der Reihe auch in diesem Stil zu bekommen, da sie mir als Serie sehr gut gefallen. Allgemein finde ich den Mut des Autors großartig, der sich traute ein Buch mit einem so farbenfrohen Cover zu publizieren.
Von meiner, am Anfang, beherrschenden Skepsis blieb am Ende nicht mehr viel übrig. Das Buch ist ein Abenteuer, wie ich es noch nie vorher erlesen durfte. Leider ist der Schreibstil stellenweise sehr schwer, weshalb ich einen Punkt abziehen musste.

Veröffentlicht am 09.07.2017

Zombies gehen immer

Stolz und Vorurteil und Zombies
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Dieses Buch als Parodie oder dergleichen zu betiteln, fand ich eigentlich sehr traurig. Ich habe zwar das Original: "Stolz und Vorurteil" weder gelesen noch mir als Film angesehen, doch wollte ich mir ...

Dieses Buch als Parodie oder dergleichen zu betiteln, fand ich eigentlich sehr traurig. Ich habe zwar das Original: "Stolz und Vorurteil" weder gelesen noch mir als Film angesehen, doch wollte ich mir seine Horrorvariante, wie ich sie nenne, nicht entgehen lassen. Gerade die doch schwierige Sprache und die Thematik der unerfüllten Liebe schreckten mich etwas ab. Da ich mir aber die Verfilmung des jetzigen Buches ansah wuchs auch der Wunsch es zu lesen. Und hier sind wir nun.
Kaum jemand kennt "Stolz und Vorurteil" nicht, eine Geschichte über die Liebe, die trotz Stolz und Vorurteilen gefunden wird. Doch was ist, wenn wir den Roman um ein paar Zombies bereichern? Richtig, ein großes Maß an Spannung tritt der Geschichte bei, das all die anlockt, die die Liebesgeschichte bisher mieden. So auch mich.

Wie auch im Original, lernen wir die Familie Bennet kennen, welche aus Frau und Herr Bennet und deren 5 reizenden Töchtern bestehen. In dieser Erzählung des Buches sind alle Töchter des Hauses trainierte und kampfbereite Kriegerinnen, dessen Fähigkeiten sie bei der Bekämpfung gegen die Zombies helfen. leider nehmen nur die 2 Ältesten, Jane und Lizzie, dies nur sehr ernst , da die jüngeren Mädchen ehr nach ihrer Mutter kommen und es für wichtig halten einen guten Mann ab zubekommen. gerade deswegen sagte mir Herr Bennet mehr zu als seine Frau, da diese doch sehr störend und nervig war. Neben der Familie Bennett lernen wir noch einige Nebenfiguren aus der näheren Umgebung kennen, wie z.B. Charlotte Lucas, die im späteren Verlauf des Buches einen teils humorvollen und teils erschreckenden Weg gehen muss.

Das Gegenüber bilden hierbei Mr. Darcy, Mr. Bingsley und Mr. Wickham, welche zum Teil sehr schwer einzuschätzen waren. Gerade da die Schreibweise eine leichte Kühlheit mitbrachte, war es schwer einzuschätzen wer die Wahrheit sagte und wer nicht. Besonders unterhaltend fand ich Mr. Collins, der Cousin der Schwestern, da er einfach nur töricht war und mit seinen Schmeicheleien gegenüber Lady Catherine oftmals über das Ziel hinaus schoss.

Lady Catherine selbst, war als Charakter sehr passend im Buch, hatte aber doch etwas an sich, das man sie einfach nicht mochte.

Die Darstellung der Zombies fand ich sehr gelungen, auch wenn ich mir manchmal gewünscht hätte noch mehr von ihnen zu erfahren. Es wurde nicht daran gespart sie zu beschrieben, auch wenn ihre Wunden noch so ekelerregend waren.

Ein großer Faktor der mich bisher davon abhielt sowohl das Original als auch das aktuelle Buch zu lesen, war die Schreibweise. Und genau diese machte mir tatsächlich gehörig zu schaffen. Wer Bücher dieser Art öfters liest wird keine Probleme haben deren Inhalt zu entschlüsseln, doch mir blieben oftmals die Bedeutungen von Sätzen verborgen. Da ich aber wusste auf was ich mich einließ, nahm ich dies nicht als Kritikpunkt wahr, sondern ehr als Herausforderung. Was mich dann aber doch sehr störte, war die sehr in die Länge gezogene Geschichte. Die wiederholte Erwähnung von Einladungen zu Tee, Kartenspielen und dergleichen, ließen die Spannung im Buch sehr schnell verschwinden. Zwar werden regelmäßig Vergleiche mit den Untoten gemacht, aber dies erweckte meist nur kleinere Grinser und verloren auch schnell ihren Reiz. Ich fand es trotzdem interessant wie der Zeitverlauf beschrieben wurde, da Besuche zu dieser Zeit, nicht eben Tage sondern teils Wochen und Monate einnahmen. Eine Vorstellung die heute kaum noch möglich ist.

Dies ist wohl eines der wenigen Buchcover, wo ich sagen muss, das es einfach hässlich ist. Auch wenn das Buch nur als Parodie des Originals beschrieben wird, hätte man sich bei der Gestaltung doch etwas mehr Mühe geben können. Der Hintergrund in weiß und gelb wirkte wie bei einem Lehrbuch und auch das Bild einer Untoten konnte das Gesamtbild nicht wirklich retten.
Hier hätte man viel mehr Möglichkeiten gehabt.

Ein unterhaltsames und so gleich erschreckendes Buch, welches zwar etwas an Spannung vermisste und mir mit seiner Sprache einige Hürden in den Weg legte, aber bis zum Ende mein Interesse erhalten konnte.

Veröffentlicht am 18.06.2017

Die Gabe der Krylows

Das Erbe der Krylows (1)
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Ich bin mittlerweile ein großer Fan des Fantasy-Genres und bin noch immer darüber verblüfft das man noch soviel neues erfinden kann. Man glaubt schon alles gelesen zu haben und dann kommt ein Buch das ...

Ich bin mittlerweile ein großer Fan des Fantasy-Genres und bin noch immer darüber verblüfft das man noch soviel neues erfinden kann. Man glaubt schon alles gelesen zu haben und dann kommt ein Buch das einen wieder in eine völlig neue Welt bringt. Genauso war es auch mit diesem Buch, welches der erste einer 3- teiligen Serie darstellt.

Wir lernen Moira als 8-jähriges Mädchen kennen, das in Schweden, in einem kleinen Dorf, mit ihren Eltern lebt. An ihrem Geburtstag ist eigentlich alles wie es sein soll, sie bekommt ihren lang erbettelten Dolch und einen Kuchen, doch mit nur einen Anruf wird ihr komplettes Leben umgekrempelt. Sie müssen fliehen und kurze Zeit darauf erfährt sie das ihre Eltern tot sind. Nach längeren hin und her kommt sie in ein Waisenheim in Berlin. Sie verfolgt ihren Plan, mehr über den Tod ihrer Eltern zu erfahren und spart sich daher ihr Geld zusammen. Doch alles kommt anders als der Besitzer des Heimes vorbeikommt und sich dazu entscheidet Moira zu adoptieren. Doch Moira wurde nicht zufällig ausgewählt, denn sie hat eine Gabe, welche wohl schon länger in der Familie existiert und die trainiert werden muss. Zudem ist eine Gruppe hinter ihr her um ihre Kraft für sich selbst zu nutzen. Es heißt also schnell handeln und dabei vorsichtig sein.

Kommen wir zu den Charakteren und besonders zu Moira. Erst einmal mag ich den Namen sehr. Er klingt mystisch und irgendwie nach etwas besonderem. Und genauso ist Moira auch, sie ist einzigartig. Neben ihrem einfach zum los schreienden Humor und ihren Tagträumen, in die sie sich gerne vertieft, ist sie ein wahres Genie. Kein Wunder, denn sie wurde als Kind bereits auf Niveau von Abiturienten unterrichtet. Moira ist meist etwas griesgrämig und lässt ungerne Menschen an sich heran. Gerade deswegen wird sie meist als Sonderling eingestuft, was sie aber nicht stört. Sich in ihren Charakter zu versetzen fällt nicht schwer und macht auch richtig Spaß.

Aleki Krylow, Leyla Fraser, Alister und Ayden, Alisters Sohn, übernehmen die Ausbildung nachdem Heim und versuchen ihre Kräfte zu bändigen. Doch dies ist nicht gerade einfach da die 4 häufig mit Moira kollidieren. Sie sehen teils nur die große Sache und verstehen einfach nicht das Moira etwas überfordert ist. Trotzdem finde die Gruppe sehr gelungen, da es Charaktere gibt die man mag und welche die man einfach nicht ausstehen kann.

Die Schreibweise überzeugte auf ganzer Linie und machte mehr und mehr Spaß. Als wirkt sehr jugendlich und frech. Denn gerade an Flüchen wird nicht gespart und dies ist teilweise einfach nur urkomisch. Auch die Beschreibung ihrer Tagträume war jedes mal ein Highlight. Hier ein Beispiel aus dem Buch:

Das Erbe der Krylows: Moira Band 1
S. 169

"Wenn ein Wort ausdrücken soll was ich jetzt gerade denke dann wäre dieses Wort Sabber oder auch Rrrrrrrrrrrrr, eventuell würde Jamjamjamjam auch noch in Frage kommen."

Leider fielen die Kapitel viel zu lang aus, was meinen abendlichen Vorsatz, nur noch dieses Kapitel zu lesen, gehörig in die Länge zog.

Wem das hin und her der Familienaufstellung doch etwas zu hoch ist, findet einen Stammbaum am Anfang des Buches. Leider ist dieser über-aktuell da bereits Personen genannt werden, die im Buch noch garnicht vorkommen. Gerade dies sorgte bei mir für einen großen Spannungsabbruch da man, wenigstens teilweise, erfährt wie die Geschichte zwischen Moira und Ayden weiter verläuft. Hier hätte ein verkürzter Stammbaum herhalten müssen.

Das Cover gefiel mir ausgesprochen gut. Es ist schlicht und sehr dunkel, aber Moira, die darauf abgebildet ist, wirkt einfach nur umwerfend. Das das Bild von ihr gezeichnet ist macht es so um faszinierender.

Der erste Teil, der 3-teiligen Reihe, machte Spaß und fesselte mich ungemein. Für Spannung und Humor ist ausreichend gesorgt. Das Buch spricht, denke ich, ehr das jüngere Publikum an, kann aber auch getrost von Erwachsenen gelesen werden.

Ich bin bereits dabei seinen Nachfolger zu lesen über den ich euch demnächst mehr erzählen werde.

Veröffentlicht am 18.06.2017

Eine Geschichte wie ein Bild

Das letzte Bild der Sara de Vos
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Ich selbst bin kein großer Kunstfan und schmunzle ehr wenn sich Personen für Millionen Bilder in ihre Wohnungen hängen, deren genaue Darstellung sich nur erahnen lässt. Was mich jedoch seither interessiert ...

Ich selbst bin kein großer Kunstfan und schmunzle ehr wenn sich Personen für Millionen Bilder in ihre Wohnungen hängen, deren genaue Darstellung sich nur erahnen lässt. Was mich jedoch seither interessiert ist der Umgang mit Fälschungen, egal ob Kleidung, Lebensmittel oder Alltagsgegenstände, es gibt mittlerweile nix was es nicht auch als Fälschung gibt. Im Buch dreht sich alles um Kunstfälschung, was mich zum Teil mehr als verblüffte. Denn wer denkt eine Fälschung wäre leicht anzufertigen, der erlebt hier sein buntes Wunder. Wir erleben die Geschichte in verschiedenen Zeitepochen. Zum einen im 16. Jahrhundert, in dem Sara de Vos lebt und mit ihrem Mann ein Leben lebt, welches nicht gerade vom Glück überstrahlt wird. Zum einen verlieren sie in jungen Jahren ihre einzige Tochter und geraten schließlich in Geldnöte. Dann kommen wir in die 50er Jahre wo wir erleben wie das Gemälde gefälscht wird und schließlich komme wir in das Jahr 2000, in welchen Original und Fälschung wieder aufeinander treffen. Die Charaktere im Buch sind zahlreich, verschieden aber trotzdem sehr gut auseinander zu halten. Am sympatischsten war mir hier Sara de Vos selbst, welche ihr Leben trotz mehrerer Tiefen immer wieder probiert ins Lot zu bringen. Zudem faszinierte mich ihre Ansicht auf die Welt, da sie selbst kleinste Details wahrnahm und diese festhalten wollte. Die Person die mich nach ihr besonders mitreißen konnte, war die Fälscherin Ellie, welche selbst mich für die Kunst des Malens begeistern konnte. Es war ein wahres Erlebnis zu erfahren wie Pigmente gemischt werden um z.B. ein Bild möglichst alt aussehen zu lassen oder wie Schattierungen und bestimmte Farben überhaupt entstehen. Marty de Groot, seine Frau und sein ganzes Umfeld waren auch nicht ohne, waren für mich aber fast ehr nebensächlich, da mich das Thema Fälschung und die Geschichte um Sara de Vos mehr interessierte. Ich empfand das Buch als recht schwere Lektüre und musste teils Seiten erneut lesen um deren Inhalt zu verstehen. Man merkt eben das für Realismus gesorgt wurde und man gerade den frühereren Zeiten gerecht werden wollte. Was das Buch trotzdem vollbrachte, war wahre Hingebung. Gerade auf emotionaler Seite, war man hin und her gerissen. Man fühlte mit jedem Charakter und verstand wieso er so handelt. Das Buch wechselt stets zwischen Jahren, was einen überhaupt nicht verwirrte oder irritierte, sondern man ehr ein Gefühl von Einklang bekam. Ich möchte nicht all zu viel von der Geschichte preisgeben, da es ungeheuer viel Spaß macht sich seine eigenen Gedanken zum Thema Fälschungen und deren Handel zu machen. Das Cover war ein wahres Fühlerlebnis, da man zweierlei Arten von Oberflächen erfühlen konnte. Der obere Teil der Leinentuch oder ähnliches darstellen soll, war rau und fühlte sich sehr realistisch nach Stoff an. Der untere Teil wiederum war bemalte Leinwand und fühlte sich auch so an. Er war glatt und gerade wenn Licht darauf fiel, hatte man für einen kurzen Augenblick das Gefühl als würde man auf ein echtes Gemälde gucken. Auch wenn es vielleicht etwas übertrieben klingt, für mich war dieses Cover einfach ein Traum. Für mich war das Buch ein Einblick in eine Welt, die ich bisher nicht kannte. Eine Welt voller Farben, Schatten und Geheimnisse in jedem Pinselstrich.

Veröffentlicht am 09.06.2017

Zucker, das süße Gold

Blutzucker
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Zucker, ein großes Übel in der heutigen Zeit welchem viele verfallen sind. Teilweise wissen wir nicht einmal wo überhaupt Zucker drin ist. Eine Ernährung ohne daher sehr schwer und für viele befremdlich ...

Zucker, ein großes Übel in der heutigen Zeit welchem viele verfallen sind. Teilweise wissen wir nicht einmal wo überhaupt Zucker drin ist. Eine Ernährung ohne daher sehr schwer und für viele befremdlich da wir die Süße gewöhnt sind. Und dann sehen wir sie, Joghurts, Desserts oder Getränke und das ohne Zucker und das bei gleichen Geschmack. Einfach toll. Lasst euch, im neuen Thriller von Leif Tewes, hinter die Kulissen eines Weltkonzerns führen und erlebt wie aus normalen Zucker, Blutzucker wird.

Paul ist Lebensmitteltechniker in einem führenden Lebensmittelkonzern, welcher einen Pharmakonzern gekauft hat und sich damit weitere Millionen verdienen will. Wie? Der Konzern, der hauptsächlich Medikamente und Therapien für Diabetes und Krebs anbietet, wird durch "Worldfood" gefördert, in dem sie normale Lebensmittel noch süßer machen. " Wie man im Buch so schön sagt: "Wir züchten uns unsere eigenen Diabetiker". Dafür wird gewaltig getrickst, nur damit weder Lebensmittelkontrolleure noch uns ahnungslosen Kunden dies auffällt. Die Geschichte nimmt seinen Lauf als Paul in den Überresten seiner Freundin und Fast-Ehefrau Nicole steht, die nach einem Attentat verstarb. Doch war dies wirklich Zufall? Und was hat Pauls Chef damit zutun? Weiß er von Paul´s trauriger Vergangenheit? Ein Schlund tut sich auf der den Leser in einen Sog von Wahrheiten zieht, den er so nicht erwartet. Hier müssen Kommissar Berg und sein Team eingreifen und erleben ihren ersten gemeinsamen Fall, welcher sie nicht nur Richtung Schweiz bringt sondern auch nach Kolumbien.Liebe, Rache, Trauer und Gier, ein explosives Gemisch, vereint in einem Buch.

Kommen wir erstmal zu den Charakteren welche ich eigentlich allesamt sehr ansprechend fand. Der ein oder andere, war zwar leicht übertrieben, aber dies konnte man sehr gut verschmerzen. Paul Hartmann, der Lebensmitteltechniker von Worldfood, ist einer der Hauptcharaktere im Buch obwohl dies wohl eigentlich Berg und sein Team sein sollten. Trotzdem war Paul für mich die Leitfigur und dabei sehr sympatisch. Er hat viel durchmachen müssen und wirkte trotzdem sehr stark. Auch im Bezug auf seine Arbeit war er sehr interessant, da er so einiges hinterfragte und niemand war der einfach nur "Ja" sagte. Kommissar Berg hat es faustdick hinter den Ohren, er ist meist sehr schnell aufgebracht und erntet dafür regelmäßig von seinem Freund und Chef, dem Polizeipräsidenten. Landers, Berg´s Kollegin, empfand ich erst als sehr schüchtern und schließlich als sehr willensstarke Person. Der 3. Kollege des Teams war mir dann doch etwas suspekt, da er sich, seit einem Schusswechsel, nicht mehr wirklich in Außeneinsätze traut und lieber die Schreibtischarbeit vorzog. Die Personen rund um den "Worldfood"-Konzern sind zwar gefährlich und grausam aber keineswegs unsympatisch. Sie passen perfekt in das Geschehen und erfüllen vollends ihre Aufgabe, nämlich für Action sorgen.

Die Idee zum Buch gefällt mir sehr gut, da man gleichzeitig einen Thriller liest und doch noch etwas dazu lernt. Ich war teilweise schockiert von der Leichtigkeit wie der, wenn auch fiktive Konzern, die Kundschaft zu Patienten machen wollte. Denn selbst die Stevia-Pflanze, auf die immer mehr Firmen bauen, ist nicht ohne. Ich finde damit hat Herr Tewes eine Thematik sehr gut umgesetzt, das uns alle interessieren sollte. Nämlich, was ist in unserem Essen?

Der Schreibstil gefiel mir sehr gut. Er war leicht aber doch herausfordernd, da manchmal doch ganz genau gelesen musste was einem da gerade erzählt wird. Gerade die Begriffe rund um die Lebensmitteltechnik waren sehr gut recherchiert und ergaben oftmals "Aha"-Effekte. Auch die Spannung im Buch kam nicht zu kurz. Es wird zwar stellenweise blutig, aber man verschont uns mit den Details. Man merkt das es weniger um die kriminalistische Arbeit geht sondern ehr um den Skandal. Das Gelesene in ein Kopfkino umzuwandeln war leicht und machte kaum Schwierigkeiten.

Das Cover zum Buch fand ich fast zu schlicht. Es fällt mit seinem kräftigen Rot schon auf, aber ein paar Spielereien mehr, hätten dem Cover auch nicht geschadet.

Ein leicht verständlicher Thriller mit einem sehr aktuellen Thema. Gut umgesetzt und sehr spannend.