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Veröffentlicht am 29.07.2018

Was Jane vergessen wollte

Lauf, Jane, lauf!
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Einfach auf der Straße herum zu laufen und nicht zu wissen, wieso, weshalb und warum, ist schon ein schreckliches Gefühl, dann aber nicht einmal zu wissen wer man selbst ist, denn Körper und die eigene ...

Einfach auf der Straße herum zu laufen und nicht zu wissen, wieso, weshalb und warum, ist schon ein schreckliches Gefühl, dann aber nicht einmal zu wissen wer man selbst ist, denn Körper und die eigene Stimme als etwas fremdes anzusehen, gleicht einen Horrortrip, den ich persönlich nie selbst erleben möchte.

Da ich einige Bücher von Joy Fielding besitze, wollte ich mich nun auch endlich mal an einem versuchen. Als ich mit dem Lesen begann, bemerkte ich gleich den leichten Schreibstil, der je nach Situation mal mehr und mal weniger Details aufblinzeln ließ. So blieb auch der Spannungsbogen fast dauerhaft präsent, da Jane, unsere Hauptprotagonistin, immer wieder Erinnerungsfetzen zurück bekam, die den Verlauf der gesamten Geschichte immer wieder in eine andere Richtung drehten. Ich hatte stets das Gefühl das hier etwas nicht stimmte, die Frage war nur was? Ich konnte nie etwas greifen, was mich nur um so mehr dazu ermutigte weiter zu lesen.

Auch wenn mir die Story sehr gut gefiel, war das Buch jetzt nix, was sich im breit gefächerten Bereich der Thriller stark hervor heben würde. Dies lag vor allem am Aufbau welcher erst kurz vor Ende die Bombe platzen ließ und dann an einer Stelle aufhörte, an der es ,nach meiner Meinung, erst richtig los ging. Zudem gewann das Ende stark an Tempo, so das die vorher geliebten detaillierten Beschreibungen förmlich im Sand verliefen. Alles ging nun Schlag auf Schlag, was mir ehrlich gesagt wenig gefiel.

Die Charakterzüge aller Protagonisten fand ich jedoch gut ausgearbeitet. Es war spannend aus Jane´s Sicht alle Personen ihres Umfeldes kennen zu lernen und dabei immer wieder auf Hindernisse zu stoßen, denn man konnte niemanden so wirklich in eine Schublade stecken. Jeder überraschte mich in dem ein oder anderen Moment ohne das ich es hätte sehen können.

Die Thematik welche am Ende beschrieben wurde, fand ich sehr ergreifend und emotional. Ein Hauch Wut kam ebenfalls mit an die Oberfläche, denn es war ein Schock, zu was ein Mensch eigentlich in der Lage ist.

Leider erwischte ich eine ältere Ausgabe, deren Stil mehr ins Historien passte. Es hatte einfach nix mit dem Geschehnissen im Buch zutun, denn eine Frau die sich an die Brust bzw. an ihr Herz fasst, kann nun wirklich alles bedeuten.

Mein Fazit

Die emotionale und ergreifende Geschichte, wird nur davon beschattet, dass das Ende viel zu schnell abgehandelt wurde und gerade an der wichtigsten Stelle endet. Ansonsten befindet man sich in einem spannenden Thriller, der zeigt, zu was der menschliche Körper eigentlich fähig ist.

Veröffentlicht am 27.07.2018

Ein märchenhafter Horrortrip

Lost Souls
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Es sollte mal wieder Thriller sein und wenn, warum nicht einen mit dem Zusatz "Horror"? So oder so ähnlich ging ich an dieses Buch heran. Kurz darauf hatte es mich schon in seinen Bann gezogen.

Das Buch ...

Es sollte mal wieder Thriller sein und wenn, warum nicht einen mit dem Zusatz "Horror"? So oder so ähnlich ging ich an dieses Buch heran. Kurz darauf hatte es mich schon in seinen Bann gezogen.

Das Buch befasst sich mit dem Märchen vom "Rattenfänger von Hameln", welche mir bereits bekannt war. Jedoch hatte ich bisher nur die kinderfreundliche Variante davon gehört, weshalb ich um so schockierter über die vollständige Erzählung war, in welcher der Rattenfänger 130 Kinder mit sich nahm, welche nie wieder gesehen wurden. Allgemein geht es im Buch viel um die Märchen und Sagen, welche sich um den Rattenfänger drehen und von denen einige auch näher beleuchtet werden. An diesem Punkten spürte ich pure Angst, da eine Erzählung meist grausamer war als die andere.

Wer jetzt meint, es wäre ja nur ein Märchen, der wird beim Lesen überrascht sein. Denn der Autor hat lange und ausführlich recherchiert und zeigte mir wie real diese Sage eigentlich war. Natürlich hat das Buch auch einen fiktiven Inhalt, aber dieser ist deutlich geringer, als der, der wirklich passierte.
Dies allein hatte schon einen kleinen Gruselfaktor, welcher am Ende, aber ganz schnell von purer Neugier abgelöst wurde. Tatsächlich hatte ich das Gefühl während des Lesens etwas zu lernen. Damalige Riten, die Geschichte von Hameln, die versteckten Botschaften in altertümlichen Bildern oder die Erklärungen über Farben waren atemberaubend und so gut beschrieben, das ich sie immer noch weiß. Sie blieben einfach hängen.

Den Horror im Buch wird bestimmt jeder anders empfinden, aber bei mir war es die Tatsache das Ratten wie außer Rand und Band zu mordlüsternen Tieren wurden und dabei komplett gegen ihre Natur handelten. Ich habe nix gegen diese Tiere und reagiere auch nicht phobisch auf sie, aber ihr Verhalten, verbunden mit den teils sehr düsteren Umfeld erzeugte in mir einfach den Wunsch dies nie selbst erleben zu müssen.

Und auch wenn ich es nicht wirklich erlebte, so fühlte es sich beim Lesen so an. Die Beschreibungen von Orten wirkten so detailliert, das ich ich während des Lesens einen Film im Kopf abspielen konnte. Auch die Gestaltung der Personen und der dazu gehörigen Werdegänge fand ich sehr gelungen. Anfangs wirkten sie mir fast zu normal und einfach, was sich aber im Laufe des Buches schnell änderte.

Einzig das Ende verwirrte mich etwas, da hier alle Phänomene aufeinander trafen und ich plötzlich nicht mehr wusste wer hier wieso so handelt, wie er handelte. Dies konnte ich zwar nach einem erneuten Lesen beheben, aber selbst das brauchte seine Zeit.

Die Gestaltung des Covers fand ich von Anfang toll, doch erst beim Lesen konnte ich den Schädel auf dem Cover deuten, welcher, den einer Ratten darstellen soll. Dies machte es für mich noch furchteinflössender, da man trotzdem dazu Gefühl bekam von der Ratte gesehen zu werden. Ja, nachdem Lesen des Buches, darf man, wenn es um Ratten geht, ruhig etwas paranoid werden.

Eine Kleinigkeit möchte ich noch erwähnen, da diese der Auslöser war, das die Ohhh´s und Ahhh´s nur so flogen. Am Ende des Buches klärt der Autor darüber auf, was wahr ist und was seiner Fiktion entsprang. Es ist wie X-Factor, denn eigentlich könnte man meinen, das alles real sei. Lasst euch also überraschen.

Mein Fazit

Dieses Buch erzeugte selbst am helllichten Tag, bei mir eine Gänsehaut, da die Geschehnisse teilweise einfach so ungeheuerlich sind. Das Ende war zwar leider etwas irritierend, aber ansonsten hatte ich spannende Lesestunden, gepaart mit dem Gefühl, neues Wissen angehäuft zu haben. Eine leichte Angst vor Ratten könnte zudem einsetzen.

Veröffentlicht am 25.07.2018

Wie ich zum Handlettering fand

Handlettering von A bis Z
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Handlettering, ist für mich ein Hobby geworden, welches ich nicht mehr missen möchte. Anfangen habe ich es wegen meiner wirklich fürchterlichen Handschrift und blieb weil die Möglichkeiten, damit etwas ...

Handlettering, ist für mich ein Hobby geworden, welches ich nicht mehr missen möchte. Anfangen habe ich es wegen meiner wirklich fürchterlichen Handschrift und blieb weil die Möglichkeiten, damit etwas zu gestalten, gerade zu ins Unendliche gehen.

Was hat das mit dem Buch zutun? Eine ganze Menge. Denn bevor ich wirklich los legte und zu üben begann, wollte ich mich erstmal über dieses Gebiet belesen. Zuerst die Theorie und dann eben die Praxis, was ich im nachhinein wirklich sehr empfehlen kann.

Hannah Rabenstein berichtet in ihrem Buch wie sie selbst das Handlettering für sich entdeckte und es schließlich auch zu ihrem Beruf machte. Dieses Ziel habe ich zwar nicht, aber Hinweise und Tipps von einer erfahrenen Buchstabenkünstlerin zu bekommen, war eine äußerst lesenswerte Sache mit vielen WOW-Momenten.

Schon der Einstieg ins Buch war ein Fest für die Sinne, da an Bildern nicht gespart wurde. Egal ob die Künstlerin selbst oder ihre Werke, ich bekam sofort Lust mir einen Stift zu nehmen und los zu legen. Da ich aber wie gesagt erstmal theoretisch alles über dieses Handwerk erfahren wollte, ging es im Buch weiter. Auch hier nahm die Verteilung von Bildmaterial nicht ab, da diese meist erklärend zur Thematik waren. Gleichzeitig waren sie Quellen voller kreativer Ideen.

Die Aufteilung in 6 Kategorien fand ich sehr gut gewählt, da es anfangs erstmal um die Basics ging und später dann immer schwierigere Thematiken behandelte. Besonders toll fand ich Einführung in die verschiedenen Stifte, denn ich hätte nie gedacht, das es eine so große Auswahl gibt. Die Nennung der, von der Autorin genannten Stifte war interessant, zeigte aber meist nur namhafte Marken, die gerade für Anfänger oder noch Unschlüssige eine erhebliche Investition wären. Ich habe dies aber irgendwann einfach so hingenommen, da sie im Grunde nur zeigen wollte, womit sie arbeitet und nicht das man sofort all dies kaufen solle. Denn wie sie schon sagt reichen am Anfang ein Bleistift,ein Lineal und ein Fineliner. Zudem zeigte die Autorin, das man selbst mit einem fast leeren Stift irgendeiner Sorte, immer noch ein tolles Schriftbild erzeugen konnte. Dies war immerhin was.

Im ersten Kapitel geht es außer um das Handlettering selbst, auch um die Gestaltung des Arbeitsplatzes, welcher als der Ort wo die kreative Magie aus uns heraus bricht, sehr wichtig ist. Nach dem Lesen des Abschnitts, nahm ich mir die Zeit und gab meinem Arbeitsplatz eine völlig neue Ordnung, die ich immer noch beibehalte.
In den 5 Kapiteln nach den Basics, geht es dann um die verschiedenen Oberflächen auf denen man arbeiten kann. Auch hier spricht die Autorin stets von ihrer Erfahrung und verteilt großzügig Tipps. Alle Bereiche waren für mich interessant und sehr lehrreich und zeigten mir, das schon Papier selbst, ein äußerst spannendes Material sein kann.
Aber auch Glas, natürliche Materialien oder Stoff hatten ihre Auftritte und glänzten mit ihrer vielseitigen Verwendbarkeit. Ich selbst, wäre wohl nie auf die Ideen gekommen meine Schuhe oder gar Möbelstücke zu verzieren.

Wer im Buch übrigens trockene Beschreibungen oder Erklärungen erwartet, dem kann ich gleich sagen, das er diese nicht vorfinden wird. Ich selbst las das Buch in einem Ruck, da ich einfach nicht von ihm los kam. Materialien, Techniken oder Tipps und Tricks sind locker formuliert und sehr leicht verständlich. Da die Autorin auch viel von ihrem Werdegang berichtet, hat man sogar teilweise das Gefühl ein Biografie zu lesen. Diese Art der Literatur meide ich meist, aber diesmal gewann einfach meine Neugier. Tatsächlich empfinde ich nach lesen des Buches großen Respekt für die Künstlerin, da man einfach spürte mit wie viel Herzblut sie ihre Werke plante und erstellte. Denn hier passt der letzte Satz des Buches perfekt:

"Probieren Sie es aus!"

Veröffentlicht am 22.07.2018

Mit den Rivalen in die Zukunft

Unter deinem Schutz - Stadtrivalen 3
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Endlich war er da, der finale Band dieser Reihe. Mit Freude las ich die beiden Vorgänger und erhoffte mir nun ein fulminantes Ende. Vorab möchte ich jedoch darauf hinweisen, das man die Reihe ab dem ersten ...

Endlich war er da, der finale Band dieser Reihe. Mit Freude las ich die beiden Vorgänger und erhoffte mir nun ein fulminantes Ende. Vorab möchte ich jedoch darauf hinweisen, das man die Reihe ab dem ersten Band lesen sollte, da sich die Bücher ineinander ergänzen.

Durch die Leserunde zum Buch, zog dieser Band bei mir ein. Ich freute mich sehr darauf, da das Ende von zweiten Band einen sehr spannenden Cliffhanger hatte. Kaum waren die ersten Seiten gelesen, verschmolz ich wieder mit dieser Welt, welche ich mit Lia bestritt. Leider ließ mein Euphemismus sehr bald nach, da ich mit dem was ich las, bald nicht mehr mit halten konnte.

Wie schon in der Kurzbeschreibung zu lesen, machten wir einen Zeitsprung in die Zukunft. So etwas empfinde ich stets als spannend, diesmal war es jedoch etwas irritierend. Der Zeitsprung ging nur einige Jahre in die Zukunft, trotzdem wurde dieser so gehandelt als wären Jahrzehnte ins Land gegangen. Erneuerungen über Erneuerungen waren zu verbuchen, welche mir jedoch stets aufgesetzt vorkamen.

Auch wenn ich die Reihe durchweg gelesen hatte, so fiel es mir sehr schwer der Handlung zu folgen. Die Autorin überschlug sich förmlich mit detailgetreuen Beschreibungen, so das die Geschichte manchmal auf der Strecke blieb. Tatsächlich hatte ich enorme Schwierigkeiten zu verstehen, was im Buch überhaupt passierte. Der Zeitsprung war dabei stets eine große Thematik, der aber nach vielen hin und her, so verworren dargestellt wurde, das ich das Buch aus Frust für ein paar Minuten zur Seite legen musste.

Auch wenn die Geschichte mir sehr zu schaffen machte, wollte ich doch wissen, was nun mit Lia und Dorian passierte. Allgemein überraschte mich die Autorin mit der Einbettung der Charaktere, welche nun ein paar Jahre älter waren. Es war spannend zu erlesen, wie sich die alt bekannten Figuren entwickelt hatten und wohin es sie beruflich führte. Der Einbau neuer Charaktere glückte jedoch und lieferte mir unterhaltsame aber auch sehr interessante Figuren. Sie hatten alle ihre Eigenarten, welche sie aber gleichzeitig auch einzigartig machten und ihnen einen Wiedererkennungswert gaben.

So begeistert ich von den anderen war, so anstrengend war die Hauptprotagonistin Lia diesmal für mich. Lia,welche in der Vergangenheit mit Cleverness punktete und der ich gerne durch die Geschichte folgte, war für mich diesmal die schwierigste Person im ganzen Buch. Gerade der Punkt als sie wieder aktiviert werden sollte und dafür Aelumina brauchte, wäre mein erster Gedanke gewesen, meine Freunde zu fragen, ob sie mir etwas geben, anstatt mich in Lebensgefahr zu begeben. Eine andere Sache war das Lia anscheinend unerschöpfliche Kraftreserven besaß von der jeder normale Mensch bestimmt gerne etwas ab hätte. Mehrmals im Buch erleidet sie Schmerzen, Verletzungen und wird ihrer Kräfte fast bis zur Gänze beraubt. Trotzdem stand sie meist kurze Zeit darauf wie neu auf dem Plan und rannte in das nächste lebensgefährliche Abenteuer.

Aber dies gehörte wahrscheinlich einfach dazu, denn an Kämpfen gegen die Roumen mangelte es nicht. Tasächlich wurden sie mir zum Ende hin sogar lästig, da stets die gleichen Dinge geschahen. Das es in diesem Band sogar verboten war, gegen sie zu kämpfen interessierte anscheinend niemand, da die dafür zuständige Polizei eh meist zu spät war.

Ich finde es sehr schade, das dieses Buch den ansonsten sehr angenehmen Schreibstil der Autorin fast komplett verdeckte. Die Vorgänger lasen sich leichter und erfreuten mein Herz mit einer spannenden und gut durchdachten Story. Dieses diesmal nicht vor zu finden, tat mir richtig weh, denn ich hatte mir soviel mehr von erhofft.

Ich habe mich bereits dazu entschlossen, alle 3 Bände nochmals in einem Zug zu lesen, um vielleicht ein paar Dinge besser zu verstehen.

Das Cover empfand ich, genau wie bei den Vorgängern, als sehr schön. Das immer weiter voranschreitende Mädchen war eine tolle Idee, jedoch hätte ich mir etwas mehr Unterschiede gewünscht. Vielleicht, das sie am Ende sogar in die Richtung des Lesers schaut.

Mein Fazit

Dieser Band war für mich leider sehr enttäuschend. Ich kam einfach nicht in die Story und irrte verständnislos und verwirrt durch die Zeilen. Die Charaktergestaltung ist recht gut gelungen obwohl mir Lia, diesmal wie ein unreifes Kind vorkam. Schade, denn ich hatte soviel mehr erhofft.

Veröffentlicht am 16.07.2018

Wenn zwei Sekunden über alles entscheiden

Zwei Sekunden
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Ich lese wirklich selten Thriller, die einen wirtschaftlichen Hintergrund haben, konnte hier aber nicht widerstehen, da mir der Vorgänger einfach zu gut gefiel.

Kaum waren die ersten Seiten aufgeschlagen ...

Ich lese wirklich selten Thriller, die einen wirtschaftlichen Hintergrund haben, konnte hier aber nicht widerstehen, da mir der Vorgänger einfach zu gut gefiel.

Kaum waren die ersten Seiten aufgeschlagen ging die Action auch schon los und man befand sich mitten im oben genannten Terroranschlag. Dieser wurde ausführlich beschrieben und vermittelte mir das Eindruck live dabei zu sein, was mir sogar fast ein wenig Angst machte. Auch im späteren Verlauf der Geschichte lässt diese Detailfülle nicht nach und hinterlässt den Eindruck, das sich hier jemand wirklich Gedanken gemacht hat. Die im Vorgänger bemängelten Sätze, welche durchweg sehr kurz gehalten waren, waren diesmal nur sehr selten zu finden. Dafür zeigte der Autor diesmal das er auch mit längeren Sätzen hervorragend umgehen konnte.

Ich persönlich kam sehr schnell durch das Buch, da die Schreibweise, leicht und gut verständlich war. Die wirtschaftliche Faktoren im Buch waren vorhanden, gingen jedoch fast unter, da man merkte das der Hauptaugenmerk auf Eugen de Bodt und seinen Ermittlungen lag. Diese erlebt ich dann nicht nur aus der Sicht von de Bodt, sondern auch von vielen anderen, wie seiner Kollegin Salinger oder Hauptkommissar Krüger, dessen Auftritte meist sehr unterhaltsam waren, da er sich selbst als großen Hecht sah, dies aber in keinster Weise war.

Dieses Mal arbeitete die Polizei mit den russischen Agenten zusammen, welche, hätte man zwischendurch nicht erwähnt das sie russische Staatsbürger sind, für mich glatt als Einheimische durch gegangen wären. Die Namen wirken nur wenig russisch und auch sonst gibt es kaum Andeutungen auf ihr Herkunftsland. Ansonsten fand ich die Darstellung sehr interessant wie 2 Staaten miteinander arbeiten, wobei stets Misstrauen an der Tagesordnung stand. Man merkte schnell das kein Vertrauen in den Gegenüber vorhanden war, was die Ermittlungen zum Teil sogar blockierte.

Die so genannten Bösen im Buch, erlebt man nur ein paar Mal und selbst da sind es nur kurze Abschnitte. Sie bleiben bis zum Ende ein großes Geheimnis.

Ansonsten kann ich nur sagen, das dieses Buch pure Action war. Die Anschläge waren spektakulär, die Ermittlungen aufregend und der Druck der Staatsführer stets spürbar. Selbst der sonst sehr gefasste Eugen de Bodt geriet zwischendurch an seine Grenzen, was schon ein hartes Stück war. Dies liegt allerdings auch an seinem Privatleben, von dem ich diesmal um so mehr mitbekam und das nicht nur überraschte, sondern auch eine traurige Spur hinterließ.

Das Herzblut des Autors spürte ich auf jeder Seite, da die vielen Positionen des Kanzleramtes oder die Details zu Bomben viel Recherchearbeit gekostet haben müssen.
Jedoch mit einem überzeugenden Ergebnis, denn die Anschläge hätten genauso wirklich stattfinden können. Sie wurden so haargenau beschrieben und clever durchdacht, das es fast schon erschreckend war.


Mein Fazit


Dieser Thriller bot mir ein paar spannende und mit Nervenkitzel versehende Lesestunden, die meine Sicht auf unserer Land stark beeinflussten. Der Verzicht auf stets kurz angebundene Sätze, machte es möglich das dieser Band emotionaler wirkte und dabei an Tiefe gewann.