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Veröffentlicht am 06.06.2018

Das Leben als Black Angel

Black-Angel-Chroniken - Im Zeichen des schwarzen Engels
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Dieses Buch sprang mir auf der Harper Collins Verlagsseite entgegen und ich musste es einfach lesen. Jetzt war es nun soweit und ich bin etwas gespalten, denn so ganz konnte mich das Buch nicht packen. ...

Dieses Buch sprang mir auf der Harper Collins Verlagsseite entgegen und ich musste es einfach lesen. Jetzt war es nun soweit und ich bin etwas gespalten, denn so ganz konnte mich das Buch nicht packen.

Hart, härter, am Härtesten, ist das Training von Reagan, deren Eltern einer geheimen Organisation arbeiten und da als Agenten Geiseln befreien oder aber auch Machthaber stürzen.

Die Geschichte beginnt mitten drin und man ist sofort in einer actionreichen Situation, welche den Prolog darstellt. Schade nur, das ich nicht verstand, was hier eigentlich gespielt wurde und wer hier überhaupt wer ist. Jetzt könnte man natürlich sagen, lies doch den Klappentext, aber genau diesen hatte ich nur gelesen als ich mir das Buch aussuchte. Dies hat einen Grund, sie verraten mir meist einfach zu viel.

Der Einstieg nach dem Prolog war dann um einiges lesefreundlicher und punktete damit das ich alles nach und nach erfuhr. Hier lernte ich auch Reagan kennen, welcher ich mit Mitleid und Respekt entgegen trat. Ihr aktuelles Leben, verläuft zu dem Zeitpunkt, recht normal, denn sie hat Freunde und lebt das Leben eines Teenagers.

Die Geschichte bot mir recht durchschnittliche Action, die mich keinesfalls überraschte. Tatsächlich waren die Einsätze sehr ermüdend, da die Black Angels als erfahrenes und top ausgebildetes Team bezeichnet werden, aber sehr gerne Einsätze vermasseln. Besonders die ältere Fraktion schloss hier schlecht ab, da ihre Handlungen und Befehle meist zu leicht durchschaubar waren.

Schriftlich kam ich jedoch sehr gut durch das Buch und hätte mir fast gewünscht, nur Reagans Teenagerleben zu erleben, da dies sehr unterhaltsam war. Beschreibungen wurden gut getroffen, sorgten aber auch nicht dafür, das sie mir besonders lange im Gedächtnis blieben.

Reagan war als Hauptcharakter eine sehr gut Wahl, da sie irgendwie alles konnte, aber nie damit angab. Man merkte ihr an, das sie dieses echte Leben als Teenager in einer Schule und mit Freunden mehr schätzte, als das einsame Leben als Tochter von Agenten. Die kleine Romanze, welche ins Buch eingebaut wurde, war sehr schön erzählt und machte Mut.

Reagans Eltern, fand ich grauenhaft, aber nur weil sie ihr Kind beherrschen und ihre Lebensplanung übernehmen wollten. Sie waren stur und teilweise leicht verbittert und natürlich ständig unterwegs, was sie in präsenten Situationen auch nicht sympathischer machte.

Die Black Angels an sich, empfand ich nicht gerade als etwas besonderes. Sie überwarfen sich zwar mit ihren Ausbildungen und Lernerfolgen, hatten am Ende aber alle das Selbe gelernt. Sie beruhten auf feste Pläne und dachten nicht einmal daran, einen Panikraum oder einen ähnlichen wichtigen Raum, anders in ein Haus zu bauen, als wie sie es vorher bereits machten.

Die Teenager waren top, die Erwachsenen ein Flop. Ich fühlte mich an Reagans Seite wohl, aber meist nur dann wenn sie ein Teenager sein durfte. Denn hier bekam man das Gefühl, da sie sie selbst sein darf. Ihre Freundinnen und Schwarm Luke halfen dabei ordentlich.

Auch wenn das Cover sehr schön ist, habe ich das Gefühl, das etwas fehlt. Es fehlt einfach etwas, was das Buch zu einem Eyecatcher machen würde. Vielleicht lag es auch daran, dass das Buch wie ein Fantasyroman klingt und man zuerst nicht vermuten würde, das es sich um einen actionreichen Jugendroman handelt.

Die Geschichte selbst bot nix neues und schaffte es selbst in den spannenden Momenten nicht, mich wirklich mit in die Geschichte zu ziehen. Trotzdem war Reagans Leben interessant, da sie mit ihren Mut und ihren Einsatz ein echtes Vorbild ist.

Veröffentlicht am 04.06.2018

Frank, die Oma und ne Mütze

Winterkartoffelknödel
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Diese Reihe habe ich schon so oft gesehen und genauso viel von ihr gehört, trotzdem kam ich erst jetzt dazu den ersten Band zu lesen. Ob ich die Reihe fortsetze? ja, vielleicht als Hörbuch.

Als ich dieses ...

Diese Reihe habe ich schon so oft gesehen und genauso viel von ihr gehört, trotzdem kam ich erst jetzt dazu den ersten Band zu lesen. Ob ich die Reihe fortsetze? ja, vielleicht als Hörbuch.

Als ich dieses Buch bekam, freute ich mich. Die Reihe hatte zu dem Zeitpunkt schon eine ganze Menge Ableger, weshalb ich mir dachte, jetzt liest du es.

Die ersten Seiten waren rum und die Ernüchterung traf mich schnell. Denn mit der Schreibweise wusste ich zu Anfang nix an zu fangen. Ich hatte das Gefühl aus einem Tagebuch zu lesen, in dem jemand diese Geschichte nieder geschrieben hatte.

Als ich mich dann an die Schreibweise gewöhnt hatte, konnte ich auch endlich den Humor im Buch richtig genießen. Die Konversationen von Franz, unserem Hauptcharakter, sorgten dafür das ich mich scheckig lachte und die Freudentränen nur so flossen. Kein Wunder, denn es wird kein Blatt vor den Mund genommen und die Leute werden so bezeichnet wie der Frank sie eben sieht. Als Gas-Wasser-Pfuscher oder eben auch als Ossi-Klaus. Derbere Begriffe verwende ich hier mal nicht, denn einige haben es echt in sich.

Viel Humor war ja vorhanden, aber wo blieb die Story? Diese fand ich ab Seite 100, da hier die Ermittlung erst richtig begann. Vorher lernt man ein wenig Frank, seine Familie und sein Umfeld kennen, was zwar interessant war, sich aber doch gewaltig in die Länge zog.

Der Fall selbst war ok, haute mich jedoch auch nicht um. An erster Stelle stand wohl der Humor. Wer während des Lebens Hunger bekommt, der findet hinten ein paar Rezepte zum Nachkochen.

Sagen wir es so wie ist, der Frank ist nicht der beste Polizist und das nicht nur weil er stets und ständig seine Waffe dabei hat. Seit einem Vorfall im Dienst, nachdem er versetzt wurde, hat Frank so einige Macken und das spürt man auch. Auch wenn viele seiner Handlungen sehr unterhaltsam waren, so waren manche es eben auch nicht. Ein paar Mal biss ich mir vor Ärger auf die Lippen und unterdrückte meine Wut. Klar man soll nicht alles ernst nehmen, aber ein paar Sachen waren mir einfach zu viel.

In Franks Familie gibt es noch seinen Vater, seinen Bruder Leopold, die alte Schleimsau und natürlich die Oma.
Nur um die Oma einmal zu erleben, solltet ihr das Buch lesen. Diese alte Dame ist trotz Taubheit eine einzige Koryphäe, der es nix ausmacht überall zu schreien. Hören tut sie es ja eh nicht. Zudem kocht sie leidenschaftlich gerne und jagt die Schnäppchen wie keine andere.

Neben der Familie lernen wir auch die Freunde von Frank kennen und natürlich auch deren Probleme. Dazu kann ich nur sagen, das die Herren im Dorf sich anscheinend noch nicht die Hörner abgestoßen haben und bei Entzug der fleischlichen Lüste sofort im Dreieck springen.

Die Personen, welche mit dem Fall zutun haben, hätte Frank wohl im Leben nicht alleine gestellt. Sie sind sehr clever vorgegangen und nutzten ihre Vorzüge. Das sie überhaupt gefunden und fest genommen werden konnten, war mehr Glück, als wirkliche Polizeiarbeit.

Schade fand ich, das Frank und auch die anderen mir bildlich null im Kopf blieben. Es gab Beschreibungen und Hinweise, aber wirkliche Details wurden nur selten genannt.

So unterhaltsam das Buch von innen ist, so sieht es auch von außen aus. Die Farben springen einen genauso an wie die Kuckucksuhr, den Tassen und den Handschellen. Es verbindet alles was im Buch passiert.

Was mir besonders gefiel war die Schrift der Autorin und des Untertitels, da die Schriftart und seine leichten Verwaschungen einfach auffielen. Trotz der Dekoelemente schaut man zuerst auf den Buchtitel, da dieser in rot hervor sticht.

Eine unterhaltsamer Krimi, mit gut durchdachten Figuren und schrägen Humor. Allerdings konnte mich die Geschichte nicht so packen, wie ich es gerne gehabt hätte.

Veröffentlicht am 02.06.2018

Eine exzentrische Familie zum lieb haben

Familiäre Verhältnisse
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Als ich dieses Buch entdeckte und die Kurzbeschreibung las, wollte ich diese Geschichte unbedingt lesen. Dank des Atlantik Verlages durfte ich es dann lesen und möchte euch jetzt einmal ein Buch vorstellen, ...

Als ich dieses Buch entdeckte und die Kurzbeschreibung las, wollte ich diese Geschichte unbedingt lesen. Dank des Atlantik Verlages durfte ich es dann lesen und möchte euch jetzt einmal ein Buch vorstellen, welches euch zum Nachdenken anregt und euch eure Familie ganz anders betrachten lässt.

Willkommen in einer Familie, die nicht nur für viel Unterhaltung sorgt, sondern auch viele Geheimnisse in sich trägt. Was das Besondere an ihr ist? Sie hält trotzdem zusammen und versucht Probleme im Keim zu ersticken, nur eben leider meist nur durch Schweigen.

Tatsächlich hatte ich es nicht leicht mit dieser Familie, welche man nur kennen lernt da Pierre sich in Isabelle und anders herum verliebt hat. Warum? Das blieb mir ein Rätsel, denn so wirklich passen wollten sie nicht. Trotzdem schaffen sie im Laufe der Geschichte zu zeigen, das Liebe eben auch über Ecken und Kanten zu erreichen ist und nicht immer einen geraden Pfad folgt.

Da es in der Familie viele verschiedene Nachnamen gibt, war es für mich gerade zu ein Segen, das vor der Geschichte eine kleines Personenverzeichnis vermerkt war, welches jede Person je Generation aufzeigte. Hier hätte ich mir vielleicht noch die Alter gewünscht, welche zwar hin und wieder im Buch fallen, aber auch sehr schnell verdreht werden können.

Die Geschichte selbst, berührte mich, da man mit jeder Seite mehr Geheimnisse offenbart wurden, die mich manchmal ordentlich schockten. Aber es gibt auch unterhaltsame Momente in denen man Informationen erhält, die komischer nicht sein könnten. Hier wäre zu erwähnen das ein Mitglied der Familie ein sehr erfolgreiches Wäsche-Unternehmen leitet und ihre Familie dazu gebracht hat, ihre Modelle zu tragen. Nahm sich die Geschichte von vorne bis kurz vor dem Ende die Zeit, mir die Geschichte usw. zu erklären, endete es schließlich sehr abrupt und viele offene Fragen blieben unbeantwortet. Dies ärgerte mich schon sehr, da man nun nicht erfuhr ob Pierre und Isabelle wirklich heiraten.

Ebenso schön waren die Beschreibungen und kleinen Details, welche die Autorin sorgsam in ihr Buch pflanzte. Es war eine wahre Freude, die Landschaft kennen zu lernen oder wie der Hof der Familie aufgebaut ist. Dabei wurde man auch nicht zu ausufernd, so das die eigene Fantasie noch genug Platz hatte um sich zu entfalten.

Hier hätte ich eine ganze Menge zu erzählen, da jedes Familienmitglied seine Macken hatte und genauso etwas gutes hervorbrachte.

Während des gesamten Buches schwebt man über die Geschehnisse hinweg. Zwischendurch hatte ich das Gefühl, aus der Sicht von Pierre alles zu erlesen, aber ich bekam schnell das Gefühl, das dies nicht so ist. Denn man erfährt zwischendurch Dinge, welche sich Charaktere gegenseitig sagen bzw. wie sie von ihnen denken und da ist Pierre meist nicht anwesend.

Im Vordergrund der Geschichte steht die Liebe zwischen Pierre und Isabelle, wobei mir Pierre auf jeden Fall der Liebere war. Er genoss zwar eine sehr emotionslose Erziehung, zeigt aber immer mehr das in ihm Humor steckt. Isabelle dagegen ist eine nymphomanische Dauerraucherin, die trotz ihrer nicht mehr ganz so jungen Jahre eigentlich noch nix geschafft hat. Sie beruft sich auf ihren Körper und man wird das Gefühl nicht los das sie Pierre nur so lange liebt bis er ihre dauerhaften Liebesspiele satt hat. Denn ein Problem den Partner zu wechseln hat sie anscheinend nicht. Selbst ihr Familie hat nicht immer gute Worte für sie und ich kann sie ehrlich verstehen.

Am Ende stand für mich trotzdem fest, das dieses Buch eine wichtige Aussage liefert. Denn es zeigt das selbst die verquersten Familien einen Weg zu einander finden können. Besonders toll war die Aussage im Buch, das man sich weniger darauf verlassen sollte, wie andere von der eigenen Familie denken, da diese nur das sehen was sie sehen können. Nur die Familie selbst weiß wo ihre Schwächen und Stärken sind.

Wenn man das Buch gelesen hat, wird man verstehen warum auf dem Cover Hühner zu sehen sind. Verraten tue ich es auf jeden Fall nicht.

Auf Grund der Hühner, geht der Name der Autorin und der Buchtitel sehr im Bild unter. Hier wäre es vielleicht schöner gewesen, die Hühner kleiner zu gestalten und dafür Autorin und Buchtitel weiter hervor zu heben.

Leider befindet sich unter dem Buchumschlag nur ein rotes Buch. Hier hätte ich es wieder rum sehr ulkig gefunden, wenn hier ein großes Huhn dargestellt worden wäre.

Die 192 Seiten sind schnell gelesen und daher perfekt für zwischendurch. Trotzdem werde ich dieses Buch nicht so schnell vergessen, da die Aussage von ihm, mich dazu bringt über meine Familie und natürlich die Liebe nach zu denken.

Veröffentlicht am 29.05.2018

Das Ende vom Anfang

Schwarzer Peter
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Dieser Insel-Krimi zog auf der Leipziger Buchmesse bei mir ein. Für mich war es ein besonderes Buch, da es nicht nur mein erstes Buch vom Autor war, sondern weil es von einem Verlag veröffentlicht wurde, ...

Dieser Insel-Krimi zog auf der Leipziger Buchmesse bei mir ein. Für mich war es ein besonderes Buch, da es nicht nur mein erstes Buch vom Autor war, sondern weil es von einem Verlag veröffentlicht wurde, der bei mir die Straße runter seinen Sitz hat. Diesen Umstand finde ich immer noch total schön.

Ja dies ist der 5. Teil der Reihe und ich habe keinen der Vorgänger gelesen. Was daran so toll ist? Ich fand trotzdem sehr schnell einen Zugang zur Geschichte und den Personen. Natürlich gab es hin und wieder Stellen wo auf die Vorgänger hingewiesen wurde. Diese waren aber sehr kurz und man spürte, das es sich diesmal um diesen Fall drehen sollte und nicht um vergangene.

Als ich das Buch begann, informierte ich mich wo die Insel Hiddensee liegt, da diese der Schauplatz der Reihe ist. Dies und die nähere Umgebung waren schnell gefunden und ermöglichten es mir, den gegangen Wegen im Buch zu folgen. Dabei legte der Autor sehr viel Wert auf Authentizität und schaffte es, mir die Insel gerade zu bildlich wieder zu geben. Die Dünen, die Lebensweise, die Umgebung, die architektonischen Bauweisen usw., alles fand seinen Weg ins Buch und blieb trotzdem im Hintergrund, da der Fall oberste Priorität hatte.

Der Fall selbst beginnt Jahre vor dem eigentlichen Fall. Denn Anfang erlebte ich den Schlüsselmoment, welcher der Geschichte erst so richtig den Anstoss gab. Im Laufe der Geschichte erfährt man dann wie alle Personen zusammen hingen und warum es überhaupt zu Morden kommen musste. Hier spielen Bilder eine große Rolle. Aber nicht irgendwelche, denn es geht um Malerinnen die auf Hiddensee lebten und dort auch malten. Und auch wenn ich mit Kunst nicht viel anfangen kann, war es doch spannend zu lesen, wie wertvoll Bilder für einen Schätzer dieser Kunst waren. Die Geschichten der Malerinnen machte das ganze dann nur noch fesselnder.

Emotional war ich vom Buch ebenso gebannt. Die Geschichte nahm in leichten Zügen immer mehr an Spannung an und schaffte es trotzdem ein paar humorvolle Szenen einzubauen.

Ein besonderes Highlight für mich war die Eingliederung meiner Heimatstadt in das Buch. Der Autor selbst ist in Halle geboren und entschied sich dafür das sein Hauptcharakter eben diese Stadt auch als Geburtsort zu geben. Des Weiteren findet man im Buch hin und wieder bekannte Örtlichkeiten von Halle, wie die Kunsthochschule Burg Giebichenstein.

Die meisten Charaktere im Buch haben einen gewissen Dorf-Charme. Dies ist jedoch nicht böse gemeint, sondern mit leichten Grinsen. Die Leute kennen sich untereinander und der neuste Tratsch wird von keinem der Inselbewohner verschmäht. Teilweise wissen die Bewohner sogar mal als unser Hauptprotagonist Stefan Rieder und sein Kollege Ole Damp.

Da ich die Vorgänger nicht kenne kam mir jedoch die Frage auf, ob nicht eigentlich Ole Damp die Hauptperson sein sollte, da er stets als Revierleiter der Insel benannt wird, aber diesen Posten nicht wirklich wahrnehmen kann.

Die Ermittlungsarbeit von Rieder und seinem Team könnte man schon als chaotisch bezeichnen, da einige Charaktere dabei sind, die auch nicht vor Eigenermittlungen zurück schrecken und dabei nicht unbedingt auf dem legalen Weg bleiben. Die Fassung des Mörders ist am Ende übrigens ein Zufall, was mich etwas enttäuschte.

Die Personen rund um den Fall waren ausgefallen, leicht klischeehaft und voller krimineller Energie. Aber wie man so schön sagt, der Mix machts und der ist definitiv vorhanden. Es gibt traurige Geschichten zu einigen Personen, aber auch welche bei denen man am liebsten denjenigen anschreien möchte.

Auch wenn alle Personen, außer der Malerinnen, erfunden sind, so fühlte ich mich mit Ihnen wohl. Es war ein so ganz anderes Leben als wie ich es in der Stadt kenne und die Überlegung diese Insel einmal zu buchen ist stark gewachsen. Ob dann die Personen trotzdem wie im Buch wären? Immerhin waren hier Touristen das ein und alles und der Saisonstart wird heiß erwartet.

Das Cover selbst gefällt mir sehr gut, wobei ich sagen muss, das die Namen von Autor und Buchtitel bei diesem Hintergrund schon sehr weggedrückt werden. Sie sind einfach zu klein, da half auch die lila Farbe des Buchtitels nicht.

Den Strandkorb finde ich sehr schön, wobei er nix mit dem Buch zutun hat. Für dieses Buch wäre vielleicht ein Bild der Dünen schön gewesen oder eben der Hafen in Vitte.

Auch wenn ich mit dem letzten Band der Reihe begann, fühlte ich mich sofort im Buch wohl. Die vorherigen Fälle wurden nur in einen Mindestmaß erwähnt, so das man sich sehr gut auf den aktuellen Fall beziehen konnte. Des Weiteren lernte ich eine Insel kennen, die soviel mehr zu bieten hat, als nur einfachen Küsten-Flair.

Veröffentlicht am 26.05.2018

Von Reue nicht die Spur

Reue
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Dieses Buch kam durch die Leipziger Buchmesse in mein Regal und wollte nun endlich gelesen werden. Schon bei der Regalentnahme fiel mir das Einband ins Auge. Dieser ist eine Art Hardcover aber mit offenen ...

Dieses Buch kam durch die Leipziger Buchmesse in mein Regal und wollte nun endlich gelesen werden. Schon bei der Regalentnahme fiel mir das Einband ins Auge. Dieser ist eine Art Hardcover aber mit offenen Kanten und absolut ungeeignet für Bücher. Die Kanten des Buches sind eingedrückt und auch das Cover selbst löste sich leicht vom Untergrund. Ich habe mich nicht getraut, das Buch in meine Tasche zu stecken, da der Transport von der Buchmesse zu mir nach Hause, dem Buch schon stark geschadet hat.

Einmal im Buch konnte ich es nur schwer wieder weg legen, da die Geschichte einfach meine Neugier weckte. Man wollte einfach wissen wie die Handlungen der Protagonisten die Story weiter voran trieben, in der es darum ging eine betrügende Ehefrau zu entlarven, den Geliebten eins aus zu wischen und sich als Ehemann zu behaupten.

Leider hatte dies alles nicht wirklich viel mit Reue zutun, denn Reue spürte wohl keiner der Charaktere und das obwohl ein Mord begangen wurde. Tatsächlich war das Buch ein einziges Psychogram, in dem dargestellt wurde wie wir auf Situationen reagieren und welche Schlussfolgerungen wir daraus ziehen. Immer wieder wurde ich zum Nachdenken angeregt, da es Textstellen gab, die man erst einmal verdauen musste.

Auch wenn die Handlungen teilweise sehr heftig waren, konnte mich der Schreibstil des Buches überzeugen. Der Autor schaffte es Neugier zu wecken und dabei den Spannungsbogen gekonnt ein zu setzen. Man fieberte mit, ärgerte sich, ein paar Mal wurde ich sogar richtig sauer und saß sogar einmal verständnislos da. Das Stichwort ist "Emotionen", denn die liefert das Buch am laufenden Band und das wirklich gekonnt.

Dabei half auch die Einteilung der Kapitel, welche in regelmäßigen Wechseln die Geschichte voran trieben. Jedes Kapitel erzählte einen Teil, aber stets aus der Sicht von einem der Protagonisten. So wurde nie zu viel erzählt, aber genug um langsam zu verstehen, was im Buch vor sich geht.

Besonders ärgerlich war für mich das Ende, da es mich förmlich schockte und mir nur eine Fragewort einfiel, "Warum". Warum wurde gelogen? Warum blieb sie bei ihm? Warum, warum, warum. Und die Antwort war jedes Mal "Keine Ahnung", denn ich hätte wohl nicht so reagiert, wie die Protagonisten es taten.

Die Charaktere waren bei diesem Buch ein heikles Thema und noch immer habe ich sie nicht ganz verdaut. Tatsächlich kreisen sie mir noch im Kopf herum, da ich ihre Handlungen einfach nicht gut heißen konnte.

Fangen wir mit Thomas an, welcher wohl der harmloseste Charakter im Buch war und der nur den Fehler beging, sich in eine verheiratete Frau zu verlieben. Er wird stets als sehr hübsch bezeichnet, da es aber kaum Beschreibungen zu den Personen gab, war eine Vorstellung von ihm nicht möglich. Er war somit einfach immer der hübsche Thomas.

Sabine, war eine Person, die ich nicht wirklich einsortieren konnte. Ihre Denkweisen, waren zu verquer, als das man einen wirklichen Durchblick bekommen hätte. Dies zeigt auch das Ende, wo ihre Entscheidung mehr als überraschend war. Auch sie gilt als hübsch, was aber nur dadurch bestätigt wurde, das ihre Kollegin bei der Arbeit neidisch auf sie war.

Dieter, Sabines Ehemann, war mir dagegen durchweg unsympathisch. Seine schroffe Art und Weise, sein Hang zum Alkohol und sein Verschleiß an Prostituierten, würde ihn nicht unbedingt den Titel "Ehemann des Jahres" einbringen. Gerade deshalb verstand ich nicht wie er auf die Tat seiner Frau mit so viel Zorn reagieren konnte.

"Die Müller" wie sie gerne beschrieben wird, ist die Arbeitskollegin von Sabine und durch und durch ein Biest. Ihre Geschichte wird neben der von Sabine, Thomas und Dieter erzählt und zeigt eine verbitterte Frau, die anderen ihr Glück nicht gönnt. Sie gibt die Schuld gerne anderen, besonders ihren Ex-Mann der ihr wohl alles genommen hat. Allerdings erfährt man schnell wie es wirklich ablief.

Natürlich gibt es noch weitere kleine Rollen, wie einen Bauer, der seines Lebens nicht mehr froh wird, seit sein Sohn und seine Frau starben. Auch Thomas bester Kumpel wird hin und wieder erwähnt.

Der Mix der Figuren war spannend und zu gleich sehr realistisch. Leider fehlten manchmal die Beschreibungen, weshalb man des Öfteren nur verschwommene Figuren vor sich sieht, die einfach kein Gesicht annehmen wollen.

Schlicht, trifft es bei diesem Buch sehr gut, denn die vorrangige Farbe ist weiß. Danach folgt dann nur noch die schwarze Schrift für den Buchteil und den Namen des Autoren.

Hinter dem Buchtitel erkennt man schließlich noch einen Baseball-Schläger, welcher auch eine Rolle im Buch hat.

Nicht immer muss ein Buch bunt und voller Muster sein, auch ein dezentes Buch kann sehr auffällig sein.

In diesem Buch, setzt man sich nicht nur mit der Geschichte auseinander, sondern auch mit sich selbst, da man oft an den Punkt stößt, wo man sich selbst fragt, ob man so handeln würde. Leider passen Buchtitel und Geschichte nicht zusammen, da von Reue keine Spur zu lesen ist.