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Veröffentlicht am 13.07.2017

Noch nie war ein Handtuch so wichtig

Per Anhalter durch die Galaxis
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Eigentlich braucht es nur 3 Begriffe um dieses Buch zu schreiben. Urkomisch, verrückt und einmalig, beschreiben nur ansatzweise wie sehr mir das Buch gefallen hat. Selten hat man die Möglichkeit ein Buch ...

Eigentlich braucht es nur 3 Begriffe um dieses Buch zu schreiben. Urkomisch, verrückt und einmalig, beschreiben nur ansatzweise wie sehr mir das Buch gefallen hat. Selten hat man die Möglichkeit ein Buch zu lesen, das sich selbst auf so geringe Weise ernst nimmt. Zum Autor selbst fällt mir auch nur ein Wort ein, BEKLOPPT und das ist keinesfalls als Beleidigung aufzufassen sondern eine wahres Kompliment.
Arthur Dent ist ein einfacher Mann der in seinem Haus lebt und nichts ahnend morgens aufwacht. Noch ahnt er nicht das dieser Tag sein Leben völlig umdreht. Zuerst soll sein Haus abgerissen werden und dann kommen auch noch Vogonen, die der Menschheit mitteilen das sie die Erde sprengen müssen, da eine Umgehungsstraße gebaut werden soll. Wenn das nicht schon reichen würde, entpuppt sich Arthurs bester Freund Ford auch noch als Außerirdischer von einem anderen Stern. Mit seinem Buch "Per Anhalter durch die Galaxis", nimmt er Arthur mit und rettet ihm so sein Leben. Was dann alles passiert muss man gelesen haben um es zu glauben. Doch "Keine Panik", wie es so schön auf dem Cover von "Per Anhalter durch die Galaxis" steht, denn das Buch gibt die ultimativen Tipps für einen günstigen Trip durch das Weltall. Traut euch an dieses Buch und vergesst dabei eines nicht, ein Handtuch.
Außer Arthur, würde ich niemanden im Buch auch nur ansatzweise als normal bezeichnen und trotzdem habe ich jeden Charakter lieb gewonnen. Angefangen von Marvin, welcher ein manisch-depressiver Roboter ist, bis hin zu den Magratheanern welche seit Millionen von Jahren nur für eine Antwort einer Antwort und die dazu passende Frage leben. Klingt verrückt? Ist es auch und macht dabei ungeheuren Spaß. Arthur wirkt in diesem ganzen Kuddelmuddel aus Verrücktheiten recht normal, aber doch äußerst passend. Denn er passt sich förmlich seinem drumherum an und schafft es dabei nicht in Hysterie oder Panik auszubrechen, was man sonst von jemanden erwarten würde. Marvin dagegen ist ein Miesepeter, wie er im Buche steht und erweckte trotzdem mein Mitleid. Denn für seine Gefühlswelt kann er nix, da er ja so programmiert wurde. Das er sich dann auch noch über glückliche Türen ärgerte, die sich darüber freuten, sich öffnen und schließen zu dürfen, steigerte seinen Unterhaltungswert nur noch mehr.Diese beiden waren meine Lieblinge, aber natürlich gibt es noch viele mehr, die ich euch aber selbst entdecken lassen möchte. Der Schreibstil des Buches war sowohl positiv als auch negativ zu gleich. Zum einen fand ich es wirklich toll, nicht zu wissen was auf den nachfolgenden Seiten noch passieren könnte. Dies steigerte die Spannung und war meist für eine wirklich große Überraschung gut. Zum anderen hatte ich stellenweile wirklich mit dem Verstehen des Inhalts zu kämpfen. Einige Passagen musste ich mehrmals lesen um auch nur ansatzweise einen Bezug dazu zu finden. Dies bezog sich meist auf die Beschreibungen aus "Per Anhalter durch die Galaxis", welche meist sehr ausschweifend waren. Hier hätte ich mir mehr Leichtigkeit gewünscht, da ich eigentlich die gesamte Story verstehen wollte. Dazu kam noch, dass das Buch von unaussprechlichen Wörtern nur so wimmelt. Kaum ein Kapitel beherbergt nicht wenigstens ein Wort das einem Knoten in die Zunge zaubert. Und trotzdem würde ich dieses Buch als überragend bezeichnen. Selten hatte ich ein Buch in den Händen das auch nur ansatzweise Humor und Science Fiction so gut miteinander verband.Die Kapitel unterscheiden sich in ihrer Länge durchweg und auch die Wechsel der Personen erfolgen immer zu. Natürlich erleben wir das meiste aus der Sicht von Arthur, jedoch ist es immer wieder sehr interessant wenn man etwas über eine andere Person oder einen ganzen Stamm erfährt. Mit 208 Seiten ist das Buch auch nicht gerade lang. Da es aber Teil einer 5-teiligen Reihe ist, hat man noch genug Lesestoff um mehr über Arthur, die Erde und das gesamte Weltall zu erfahren.So verrückt das Buch ist, so bunt ist sein Cover. Ich hielt das Buch am Anfang für ein Kinderbuch, da der Comic-artige Stil, für mich, nicht so ganz zu einem Science Fiction-Werk passen wollte. Diese Meinung korrigierte ich nach dem Lesen des Buches, da es dann fast schon zu normal fand. Ich hoffe die weiteren Teile der Reihe auch in diesem Stil zu bekommen, da sie mir als Serie sehr gut gefallen. Allgemein finde ich den Mut des Autors großartig, der sich traute ein Buch mit einem so farbenfrohen Cover zu publizieren.
Von meiner, am Anfang, beherrschenden Skepsis blieb am Ende nicht mehr viel übrig. Das Buch ist ein Abenteuer, wie ich es noch nie vorher erlesen durfte. Leider ist der Schreibstil stellenweise sehr schwer, weshalb ich einen Punkt abziehen musste.

Veröffentlicht am 09.07.2017

Willy Wonka, Welt bester Schokoladenhersteller

Charlie und die Schokoladenfabrik
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Eine eigene Schokoladen-, nein besser Süßigkeitenfabrik zu besitzen, deren Erzeugnisse man selbst erstellt und wann immer man will probieren kann, stellt wohl den Traum vieler dar. Auf Grund meiner momentanen ...


Eine eigene Schokoladen-, nein besser Süßigkeitenfabrik zu besitzen, deren Erzeugnisse man selbst erstellt und wann immer man will probieren kann, stellt wohl den Traum vieler dar. Auf Grund meiner momentanen Buch vs. Film-Aktion nahm ich mich nun auch diesem Buch an und fand es sehr unterhaltend.

Wer die Filme von 1971 und 2005 gesehen hat, der weiß eigentlich schon um was es im Buch geht. Da aber Buch und Film sich gerne unterscheiden, erlebt man im Buch teils andere Dinge als wie in den Filmen.

Am Anfang lernen wir alle Personen einmal kennen und dürfen eine zeitlang das traurige Leben von Charlie Bucket erleben, dessen Familie so arm ist, das sie sich kaum richtig ernähren können. Doch eines Tages erscheint, in der Zeitung, ein Aufruf, von niemand anderes als Willy Wonka. Dieser verrät das unter der Hülle seiner Schokoladentafeln 5 goldene Eintrittskarten versteckt wären. Ein Rausch an Schokoladeneinkäufen beginnt und die ersten 4 Karten werden sehr schnell gefunden. Dies verfolgt Charlie mit seiner Familie und sie hoffen das er die letzte Karte findet. Da er allerdings nur eine Tafel im Jahr bekommt, stehen die Chancen dafür nicht gerade hoch und es kommt wie es kommen muss. In der Tafel ist kein Ticket. Zwar wird mit Hilfe von einem seiner Großväter eine 2. Tafel gekauft aber auch diese bringt nicht das erhoffte Glück. Schließlich findet er das Ticket, weil er auf der Straße Geld findet. Was dann folgt dürfte vielen bekannt sein. Charlie darf in die Schokoladenfabrik und erlebt dort das Abenteuer seines Lebens, welches sein Leben für immer verändern wird.

Zuerst wäre hier die Familie Bucket aufzuzählen, welche aus Herrn und Frau Bucket, ihrem Sohn Charlie und den Großeltern Josef, Josefine, Georg und Georgine besteht. Zum Teil störte es mich das Charlie's Eltern keine Vornamen bekamen. Sie redeten sich grundsätzlich mit Herr Bucket und Frau Bucket an, was doch sehr befremdlich war. Sei es drum, die Familie an sich war sehr liebenswert und gerade Charlie weckte schnell mein Interesse. Es war traurig zu erlesen wie schlecht es ihm und seiner Familie ging und wie sie hartnäckig für ihr Leben kämpften. Das Großvater Josef schon 93 sein sollte und sich trotzdem noch bester Gesundheit erfreute, war für mich als Erwachsene, etwas zweifelhaft. Da es sich hier aber um Kinderbuch handelte, hatte ich diesen Punkt schnell mit einem Lächeln abgetan.

Die Kinder die, die Schokoladenfabrik besuchen durften hießen Augustus Glubsch, Veruschka Salz, Violetta Beauregarde, Micky Schießer und natürlich Charlie selbst. Zuerst musste ich doch etwas grinsen als ich die Namen der Kinder las. Auch ihre Beschreibungen lasen sich ausgesprochen witzig und entlockten mir weitere Grinser. Besonders Micky Schießer hatte es mir angetan, da sein Name tatsächlich zu seinem Charakter passte.

Wer kennt sie nicht, Willy Wonka und seine Umpa-Lumpas. Auf beide war ich sehr gespannt und wurde schließlich auch nicht enttäuscht. Hier ärgerte ich mich besonders die Filme schon vor Jahren gesehen zu haben, da die Darstellung von Willy Wonka und denen der Umpa-Lumpas überhaupt nicht mit derer im Film vergleichbar waren.

Die Bilder im Buch, halfen denen auf die Sprünge, die sich die Figuren nicht so ganz vorstellen konnten.

Es ist ein Kinderbuch, mehr muss man dazu kaum sagen. Ich selbst empfand den Schreibstil etwas huckelig aber doch sehr einfach. Der Autor, Roald Dahl, hatte ein gutes Gespür für die wichtigen und die unwichtigen Details und schaffte trotzdem ein eklare Linie im Buch. Natürlich wird nicht immer alles erklärt, aber genau dies ist wohl auch gefragt um sich selbst diese Welt vorzustellen. Allgemein staunte ich immer wieder über den Einfallsreichtum von Herrn Dahl. Egal ob lustige Räume in der Fabrik oder die Lieder der Umpa-Lumpas, alles sprühte nur so vor Fantasie und erweckte das Kind in mir. Das Buch ist mit 160 Seiten nicht gerade dick und lässt sich auf Grund einer doch größeren Schrift erstaunlich schnell lesen. Ich selbst, hatte das Buch innerhalb von ein paar Stunden durch, obwohl ich jedes Wort in mich aufsog.

Das Cover der älteren Ausgabe wirkte auf mich fast etwas gruselig. Gerade die Augen der Kinder wirkten sehr eindringend und ließen mich leicht erschaudern. Schön fand ich allerdings dass das Cover gezeichnet war. Gerade bei Kinderbüchern finde ich dies sehr ansprechend.

Die aktuelle Ausgabe des Buches wirkt um einiges farbenfroher und konnte mich mehr begeistern. Da aber zwischen den Büchern fast 20 Jahre liegen, ist es nur verständlich das man das Buch, trotz des hohen Alters, zeitgemäß anbieten möchte.

Auch als Erwachsene genoss ich das Buch und ließ mich dazu hinreißen in Kindheitserinnerungen zu schwelgen. Das Buch eignet sich sehr gut zum Vorlesen und ist wohl für Erwachsene als auch für Kinder gedacht.

Veröffentlicht am 09.07.2017

Zombies gehen immer

Stolz und Vorurteil und Zombies
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Dieses Buch als Parodie oder dergleichen zu betiteln, fand ich eigentlich sehr traurig. Ich habe zwar das Original: "Stolz und Vorurteil" weder gelesen noch mir als Film angesehen, doch wollte ich mir ...

Dieses Buch als Parodie oder dergleichen zu betiteln, fand ich eigentlich sehr traurig. Ich habe zwar das Original: "Stolz und Vorurteil" weder gelesen noch mir als Film angesehen, doch wollte ich mir seine Horrorvariante, wie ich sie nenne, nicht entgehen lassen. Gerade die doch schwierige Sprache und die Thematik der unerfüllten Liebe schreckten mich etwas ab. Da ich mir aber die Verfilmung des jetzigen Buches ansah wuchs auch der Wunsch es zu lesen. Und hier sind wir nun.
Kaum jemand kennt "Stolz und Vorurteil" nicht, eine Geschichte über die Liebe, die trotz Stolz und Vorurteilen gefunden wird. Doch was ist, wenn wir den Roman um ein paar Zombies bereichern? Richtig, ein großes Maß an Spannung tritt der Geschichte bei, das all die anlockt, die die Liebesgeschichte bisher mieden. So auch mich.

Wie auch im Original, lernen wir die Familie Bennet kennen, welche aus Frau und Herr Bennet und deren 5 reizenden Töchtern bestehen. In dieser Erzählung des Buches sind alle Töchter des Hauses trainierte und kampfbereite Kriegerinnen, dessen Fähigkeiten sie bei der Bekämpfung gegen die Zombies helfen. leider nehmen nur die 2 Ältesten, Jane und Lizzie, dies nur sehr ernst , da die jüngeren Mädchen ehr nach ihrer Mutter kommen und es für wichtig halten einen guten Mann ab zubekommen. gerade deswegen sagte mir Herr Bennet mehr zu als seine Frau, da diese doch sehr störend und nervig war. Neben der Familie Bennett lernen wir noch einige Nebenfiguren aus der näheren Umgebung kennen, wie z.B. Charlotte Lucas, die im späteren Verlauf des Buches einen teils humorvollen und teils erschreckenden Weg gehen muss.

Das Gegenüber bilden hierbei Mr. Darcy, Mr. Bingsley und Mr. Wickham, welche zum Teil sehr schwer einzuschätzen waren. Gerade da die Schreibweise eine leichte Kühlheit mitbrachte, war es schwer einzuschätzen wer die Wahrheit sagte und wer nicht. Besonders unterhaltend fand ich Mr. Collins, der Cousin der Schwestern, da er einfach nur töricht war und mit seinen Schmeicheleien gegenüber Lady Catherine oftmals über das Ziel hinaus schoss.

Lady Catherine selbst, war als Charakter sehr passend im Buch, hatte aber doch etwas an sich, das man sie einfach nicht mochte.

Die Darstellung der Zombies fand ich sehr gelungen, auch wenn ich mir manchmal gewünscht hätte noch mehr von ihnen zu erfahren. Es wurde nicht daran gespart sie zu beschrieben, auch wenn ihre Wunden noch so ekelerregend waren.

Ein großer Faktor der mich bisher davon abhielt sowohl das Original als auch das aktuelle Buch zu lesen, war die Schreibweise. Und genau diese machte mir tatsächlich gehörig zu schaffen. Wer Bücher dieser Art öfters liest wird keine Probleme haben deren Inhalt zu entschlüsseln, doch mir blieben oftmals die Bedeutungen von Sätzen verborgen. Da ich aber wusste auf was ich mich einließ, nahm ich dies nicht als Kritikpunkt wahr, sondern ehr als Herausforderung. Was mich dann aber doch sehr störte, war die sehr in die Länge gezogene Geschichte. Die wiederholte Erwähnung von Einladungen zu Tee, Kartenspielen und dergleichen, ließen die Spannung im Buch sehr schnell verschwinden. Zwar werden regelmäßig Vergleiche mit den Untoten gemacht, aber dies erweckte meist nur kleinere Grinser und verloren auch schnell ihren Reiz. Ich fand es trotzdem interessant wie der Zeitverlauf beschrieben wurde, da Besuche zu dieser Zeit, nicht eben Tage sondern teils Wochen und Monate einnahmen. Eine Vorstellung die heute kaum noch möglich ist.

Dies ist wohl eines der wenigen Buchcover, wo ich sagen muss, das es einfach hässlich ist. Auch wenn das Buch nur als Parodie des Originals beschrieben wird, hätte man sich bei der Gestaltung doch etwas mehr Mühe geben können. Der Hintergrund in weiß und gelb wirkte wie bei einem Lehrbuch und auch das Bild einer Untoten konnte das Gesamtbild nicht wirklich retten.
Hier hätte man viel mehr Möglichkeiten gehabt.

Ein unterhaltsames und so gleich erschreckendes Buch, welches zwar etwas an Spannung vermisste und mir mit seiner Sprache einige Hürden in den Weg legte, aber bis zum Ende mein Interesse erhalten konnte.

Veröffentlicht am 04.07.2017

Ein Kriminalroman mit Reiseführer, kein Psychothriller

Wenn du mich tötest
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Schottland, ein Land der Ruhe und Besinnung. Diesen Ort für einen Thriller zu wählen, war nicht die schlechteste Idee, hätte man den einen Thriller in den Händen gehabt. Denn das Gefühl, einen leichten ...

Schottland, ein Land der Ruhe und Besinnung. Diesen Ort für einen Thriller zu wählen, war nicht die schlechteste Idee, hätte man den einen Thriller in den Händen gehabt. Denn das Gefühl, einen leichten Kriminalroman zu lesen, ließ mich bis zum Ende nicht los.
Eine eigene Kurzbeschreibung ist diesmal nicht nötig, da die des Verlages schon sehr aussagekräftig ist, wobei für mich zuviel verraten wird.

Auch diesmal hatten wir es mit einer guten Anzahl an Personen im Buch zutun, die sich aber doch recht gut auseinander halten ließen. Als Hauptcharaktere, würde ich Julian Tahn, Detectiv Gills und Peter Dunn einstufen, da wir aus deren Leben, besonders aber deren Vergangenheit, am meisten erfuhren. Fangen wir mit Julian Tahn an, welchen ich bis zum Ende nicht genau einordnen konnte. Dies lag wahrscheinlich daran, das man nur nach und nach mehr über Julian und seine Vergangenheit erfuhr, die ihm durch das Verschwinden seiner Frau wieder einholte. Stellenweise verflog sogar die Antipathie gegen ihn und man bekam Mitleid mit dem Mann.Detectiv Gills war da schon sympatischer auch wenn dieser seine Schattenseiten hatte. Für mich war Peter Dunn ein Charakter der nicht im Buch hätte sein müssen. Peter ist Alkoholiker der ohne Bier und Whiskey kaum den Tag überlebt. Er war zwar ein Zeuge als es um das Verschwinden von Laura Tahn ging, konnte so aber kaum helfen, da er alles mögliche verschwieg.Besonders traurig an all dem war, das ich mich schon kurz nach Beenden des Buches, an keinen Charakter wirklich erinnern konnte oder auch nur ansatzweise erzählen könnte wie jene aussahen.

Der Schreibstil war klar und verständlich. Dies war es leider auch schon, denn die für einen Psychothriller benötige Spannung fehlte komplett im Buch. Da half auch nicht der regelmäßige Wechsel der Figuren, die meist mehr Fragen auf warfen als das sie beantwortet wurden, nicht. Allgemein störte es ehr dauernd von einer zur anderen Person zu springen. Hier hätte man sich vielleicht auf die Sichtweise von Julian einpegeln müssen. Da sich sehr viele Erlebnisse in der Vergangenheit der Charaktere abspielen, hätte man diese genauer erklären müssen. Stattdessen wurde man meist mit angefangenen Geschichten abgespeist. Ein passendes Beispiel dafür wäre Peter Dunn´s Schwester Mary, welche Selbstmord beging. Es wird zwar angedeutet wieso und weshalb, aber genau erklärt wird nix. Was der Autorin allerdings gelang, war die Beschreibung der Ortschaften in Schottland. Man fühlte teilweise die Seeluft und spürte das grüne Gras unter sich, was dem Buch etwas belebendes gab. Dies wurde zudem sehr lang und ausführlich beschrieben, was bei einem das Gefühl hinterließ, einen Reiseführer zu lesen. Da keine wirkliche Spannung aufkommen wollte und der Nervenkitzel, der einen Psychothriller ausmacht, nicht entstand, hätte ich das Buch ehr als leichten Kriminalroman abgetan.

Das Cover fand ich mit seiner Schlichtheit sehr schön. Der Farbübergang von Schwarz zu diesem hellen Türkis, war stimmig und erweckte in mir den Eindruck von Kälte. Gerade die dunkle Gestalt, die wahrscheinlich eine Frau darstellen soll, passte für mich nur teilweise ins Bild, da sie einfach störte. Ein Bild in der nur die Bucht gezeigt wird, hätte ich schöner gefunden. Mit dem Buchtitel kann ich bis jetzt nix anfangen, da er einfach nicht so richtig zum Buch passen will.

Dieses Buch werde ich wohl sehr schnell wieder vergessen haben, da es meine Erwartungen in keinster weise erfüllte. Statt einem Thriller bekam ich einen Reiseführer, der nur verschwommene Vergangenheitserlebnisse wieder gab und dabei keinerlei Spannung erzeugen konnte. Schade.

Veröffentlicht am 30.06.2017

Interessant und lehrreich, aber entsprach nicht ganz meinen Erwartungen

Bangkok Rhapsody
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Bangkok eine Stadt die mich anzog aber gleichzeitig auch abschreckte. Diese Stadt für einen Thriller zu wählen, fand ich sehr interessant. Leider konnte mich "Bangkok Rhapsody" nicht ganz überzeugen. Warum? ...

Bangkok eine Stadt die mich anzog aber gleichzeitig auch abschreckte. Diese Stadt für einen Thriller zu wählen, fand ich sehr interessant. Leider konnte mich "Bangkok Rhapsody" nicht ganz überzeugen. Warum? Das erfahrt ihr gleich.

Als ich die Kurzbeschreibung das erste Mal las, war ich wie gebannt und begann das Buch mit einer gehörigen Menge Neugier. Dies was allerdings so spannend beschrieben wird, entsprach, meiner Meinung nach, nicht dem was ich am Ende zu lesen bekam. Auch gab die Kurzbeschreibung viel zu viel preis. Gerade wer gejagt wird und wieso, hätte man etwas dezenter beschreiben können.

An Charakteren mangelt es im Buch nicht und bei weiten sind mir auch nicht alle Namen im Gedächnis geblieben, da sie meist asiatischer Herkunft waren. Die wohl wichtigsten bleiben aber wohl William LaRouche , Penelope Owens, Lieutenant General Vitikorn und Mazzini selbst. Zwischen diesen Charakteren wechseln wir meist kapitelweise und dürfen dabei hinter die Person schauen. Dies ist sogar sehr interessant, da jeder der vier eine andere Hintergrundgeschichte hat, die auch im Buch ausführlich erzählt wird. Diese möchte ich allerdings nicht preisgeben, da sie für so einige Wendungen im Buch sorgen.
Mit William selbst, von dem wir am meisten erfahren, konnte ich mir bis zum Ende kein richtiges Bild machen. Zu wechselhaft war sein Charakter und seine Stimmung. Hier war mir Penelope um einiges lieber, die im Buch aber irgendwie fehlbesetzt wirkt, da sie viel zu zart ist. Polizeichef Vitikorn war mir nicht gerade sympatisch, aber faszinierte mich trotzdem, da er so verschlagen war. Die Machenschaften dieses Mannes mitzuerleben, waren teils unterhaltsam, teils erschreckend. Kommen wir zum Gejagten, Mazzini, welcher wie das leibhaftige Böse wirken sollte, dies aber nicht ansatzweise tat. Bis zum Ende konnte ich die Beschreibung von ihm und das von mir Erlesene nicht miteinander vereinen.

Wie bereits geschrieben, gibt es noch genug weitere Charaktere deren Aufzählung, allerdings die Länge der Rezension ins Unermessliche ziehen würde.

Nicht die Spannung hielt mich am Buch fest, sondern der wirklich gelungene Schreibstil. Man hat einfach das Gefühl, das sich jemand mit Bangkok und den darum liegenden Ländern beschäftigt und diese Informationen gekonnt in eine Geschichte eingebaut hat. Es machte Spaß Bangkok so kennen zu lernen. Das was allerdings zu einem Thriller gehört ist die Spannung und die fehlte leider durchweg. Der Versuch Umstände zu verschleiern oder den Leser auf eine falsche Spur zu bringen, scheiterte meist daran, das man nicht daran festhielt sondern zu schnell aufgab. Denn wer der wirklich Gejagte ist, bekommt man zu schnell heraus.

Es war ein Fest der Sinne Bangkok zu erleben. Denn im Buch wird die Stadt nicht schön geredet sondern knallhart so dargestellt wie sie wirklich ist. Egal ob Korruption, Prostitution oder politische Machtspiele, wir finden alles im Buch wieder.

Das Ende war mein persönliches Highlight, da hier die langersehnte Spannung und auch der Nervenkitzel geweckt wurde. Da es einen Nachfolger geben soll, beenden wir das Buch mit einem offenen Ende, welches schon verrät das dieser Fall nicht komplett abgeschlossen ist.

Das Cover fand ich mehr als gelungen, auch wenn es sehr dezent gehalten war. Allerdings sind die ausgestanzten Buchstaben des Buchtitels ein optisches Highlight, da sie einen dreidimensionalen Eindruck erweckten. Mit dem Fisch konnte ich leider nicht viel anfangen, da hier ein Grammofon besser gepasst hätte.

"Bangkok Rhapsody" war nicht wirklich schlecht, aber auch nicht kein Highlight. Das Konzept des Buches ist leider zu durchschaubar und nimmt sich so selbst die Spannung aus den Segeln. Mir hätte es zudem mehr Spaß gemacht, wenn man nur die Hintergründe der 4 Hauptfiguren ergründet und erfüllt hätte, als Mazzini zu jagen.