Vorab möchte ich mich bei Luzia Pfyl und der Greenlight Press für das Leseexemplar bedanken.
Steampunk ist ein Genre das ich erst dieses Jahr für mich entdeckt habe und seitdem nicht mehr los lassen kann. Der Mix aus Maschinen und der viktorianischen Zeit verblüfft mich immer wieder und fesselt mich jedesmal aufs Neue.
In der Geschichte geht es um um Lydia, welche, wie oben beschrieben, eine Agentur für verloren gegangenes eröffnet. Dies hat sie sich hart erkämpft da sie seit Kindheitstagen zur Organisation der "Dragons" gehört und ein Ausstieg eigentlich so gut wie unmöglich ist. Schließlich steht ihr erster Fall an, der sie zurück in die Vergangenheit wirft.
Lydia, die eigentliche Hauptperson der Geschichte, ist auch nach dem Lesen des ersten Bandes eine schwarze Silhouette geblieben. Zu wenig Informationen, die einen geholfen hätten, sie sich klarer vorzustellen blieben aus. Gerade da dies der Erstlingsband der Akteurin ist, hätte ich mir doch ein wenig mehr erhofft.
Was mich jedoch ansprach war ihr starker Wille und ihre Charakterzüge. Ich hatte das Gefühl sie einfach mögen zu müssen, weil sie mich so begeisterte.
Jackson Payne war mir erst etwas eigen, aber im Laufe der Geschichte wurde auch ehr eine sehr attraktive Persönlichkeit. Der Verlauf seiner Ehe und der Verlust seiner Tochter machen ihn zu einem mitfühlenden Menschen, was sich sehr angenehm liest. Jackson ist zudem ein Pinkerton, was nix anderes bedeutet als das er ein Agent, Spion oder Wachmann in den USA war.
Das zusammen kommen der beiden Protagonisten war passend und glaubhaft. Ein, denke ich, sehr gutes Team in dem jeder seine Stärken und Schwächen hat.
Wie eben in Steampunk-Romanen üblich, reihen sich Maschinen und Aether an einander und ergeben fantastisches. So auch in diesem Buch. Doch leider ist der Anteil sehr klein. Dies ist nicht weiter schlimm, wenn es nicht zu viele Fragen offen gelassen hätte. Denn Erklärungen warum es manche Gerätschaften gab und andere nicht, waren teils sehr fadenscheinig. Auch die Beschreibung der im Buch auftauchenden Maschinen war zu zaghaft und hätte mit mehr Details der Welt ehr einen Stempel aufgedrückt.
Zum Cover kann ich nur sagen, das es ein Schmuckstück ist. Das vermischen von Elementen des Steampunk-Genre und der viktorianischen Zeit sind sehr gut gelungen. Gerade der Titel und der wunderschöne Schlüssel haben es mir angetan.
Zusammen gefasst fand ich den ersten Teil sehr gelungen, aber auch nicht weltbewegend. Dafür fehlten mir an den richtigen Stellen die Informationen um besser in die Welt bzw. in das damalige London eintauchen zu können. Auch wenn dies eine Serie an Büchern werden soll, so wäre es doch schön gewesen wenn es weniger Cliffhanger gegeben hätte. Auch wenn man die Leser neugierig auf den nächsten Teil machen will, so sollte das durch die Geschichte selbst gelingen und nicht durch offene Enden.
Die Schreibweise ist sehr angenehm und durchweg sehr klar. Es fehlt nicht an den richtigen Wörtern, nur an dem Detailreichtum der Geschichte. Trotz allen ein gelungenes Debüt.