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Veröffentlicht am 02.02.2020

Eine große Enttäuschung

Heute ist Montag
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"Heute ist Montag" ist ein 2019 erschienener Roman der niederländischen Autorin Systke van Koeveringe. Das Buch wurde im btb-Verlag veröffentlicht.

Julia ist Studentin und arbeitet nebenher als Reinigungskraft. ...

"Heute ist Montag" ist ein 2019 erschienener Roman der niederländischen Autorin Systke van Koeveringe. Das Buch wurde im btb-Verlag veröffentlicht.

Julia ist Studentin und arbeitet nebenher als Reinigungskraft. Ihr großer Traum ist es, Schriftstellerin zu werden. Ihr gegenwärtiger Zustand ist geprägt durch Liebeskummer nach einer gescheiterten Beziehung und soziale Isolation, da sie keine echte Freundin hat. Der Putzjob lässt sie gedanklich neue Welten erschaffen. Sie erdenkt sich das Leben der Bewohner, in deren Wohnungen sie putzt und lässt sich von diesen Illusionen treiben. Julias Probleme aber, sind dennoch allgegenwärtig. Alles, wonach sie sich sehnt, scheint weit entfernt.

Wie sich vielleicht schon aus der Handlung heraus lesen lässt, kommt die Geschichte nie richtig in Fahrt. Bei mir kam infolge dessen viel Langeweile auf und die Motivation weiterzulesen ließ immer mehr nach. Aufgrund des Klappentextes hatte ich viel mehr erwartet. Die Protagonistin bemitleidet sich selbst, findet nicht raus aus ihrem Tief und es entsteht eine gefühlte Lethargie. Ich habe das Buch dann nach etwas mehr als der Hälfte abgebrochen. Der Schreibstil ist nicht außergewöhnlich, sodass "Heute ist Montag" für mich leider eine große Enttäuschung war.

Ich danke Randomouse für das Rezensionsexemplar.

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Veröffentlicht am 29.01.2020

Gelungenes Kinderbuch mit witzigem Protagonisten

Unterwegs mit Söckchen
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Hallo, hallo! Direkt nach meiner letzten Rezension, einem Kinderbuch, folgt eine weitere aus diesem Genre. In diesem Fall ist es aber eine niedliche, fröhliche Bilderbuchgeschichte für kleine Abenteurer. ...

Hallo, hallo! Direkt nach meiner letzten Rezension, einem Kinderbuch, folgt eine weitere aus diesem Genre. In diesem Fall ist es aber eine niedliche, fröhliche Bilderbuchgeschichte für kleine Abenteurer. »Unterwegs mit Söckchen« steht schon seit einigen Wochen in meinem Bücherregal und nun habe ich es endlich geschafft, es zu lesen. Das Buch erschien im Aladin-Verlag 2018.

Söckchen ist, wie der Name schon vermuten lässt, eine Socke. Aber nicht irgendeine. Söckchen genießt die Ruhe in seinem Haus am Strand, er sammelt liebend gern Muscheln und braucht morgens seine Lieblingstasse voll Kaffee. Völlig unerwartet wird eines Tages Fiete in sein Haus gespült und vorbei ist es mit der grenzenlosen Entspannung des Einzelgängers. Auf Söckchen und seinen neuen Freund warten einige Abenteuer.

So ganz war mir nicht klar, was mich in der Geschichte erwarten würde und auch beim ersten Reinblättern änderte sich das noch nicht. Der Protagonist, eine Socke, führt ein eigenbrödlerisches und stilles Leben allein in seinem Strandhaus. Ihm sind seine täglichen Rituale und seine Ruhe äußerst wichtig, sodass er zunächst nicht begeistert von seinem neuen Weggefährten ist, der sein Leben lauter und verrückter macht. Nach dem ersten Lesen fand ich die Geschichte solide, war bezüglich der Charaktere noch unschlüssig und mochte die Art der Zeichnungen.

Besonders für die Kleinen sind Abenteuergeschichten großes Kino, vor allem dann, wenn in der Handlung lustige Charaktere und witzige Szenen vorkommen. Und so ist das Buch für mich abschließend durchaus gelungen, denn die Zielgruppe ist begeistert gewesen. Die Illustrationen sind ansprechend und somit kindgerecht und farbenfroh gestaltet. Für mich hätte die Geschichte nicht in Kapitel eingeteilt werden müssen, da die Menge an Text nicht übermäßig ist und die Geschichte zusammenhängend erzählt wird.

Alles in allem überzeugt »Unterwegs mit Söckchen« durch seinen kindlichen Humor und die Wahl seiner Figuren. Zudem harmonieren die Zeichnungen mit dem Text.

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Veröffentlicht am 20.01.2020

Schwieriges Thema, sensationell umgesetzt

Bösemann
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Auch aus beruflichen Gründen sind mir Kinderbücher eine Herzensangelegenheit. Kinder sind die schärfsten Kritiker und geben ein aussagekräftiges Feedback für eine gelungene oder weniger geglückte Geschichte. ...

Auch aus beruflichen Gründen sind mir Kinderbücher eine Herzensangelegenheit. Kinder sind die schärfsten Kritiker und geben ein aussagekräftiges Feedback für eine gelungene oder weniger geglückte Geschichte. Vorwiegend sind es Themen wie Geburt, Freundschaft, Mut und Vielfalt, die in Kinderbüchern berücksichtigt werden. Alles durchaus wichtige und besonders für Kinder präsente Themen. Dennoch werden auch oder gerade in Kinderbüchern Thematiken tabuisiert, indem sie nicht gar nicht erst aufgegriffen oder unglücklich umschifft werden. Dazu gehört auch häusliche Gewalt. Jeder Erwachsene weiß, dass es sie gibt und manche Kinder wachsen mit ihr auf.

Aus Verantwortung gegenüber Kindern halte ich es für unumgänglich, dieses, wenn auch schwierige und sehr sensible Thema nicht unter den Tisch zu kehren, sondern darauf aufmerksam zu machen und betroffene Kindern zu ermutigen, darüber zu sprechen. Die norwegische Schriftstellerin Gro Dahle erzählt in ihrem Kinderbuch »Bösemann« auf kindgerechte Weise von Gewalt im Elternhaus. Der Text hat poetische Züge, beschreibt aber in einfacher Sprache die Not eines kleinen Jungen, dessen Vater seine unkontrollierten Wutausbrüche nicht im Griff hat und seiner Familie Angst bereitet. Die vielfältigen Gefühle der Angst des kleinen Boj werden differenziert und sehr klar beschrieben.

Svein Nyhus hat künstlerische und ausdrucksstarke Bilder geschaffen, welche die kindliche Perspektive wiedergeben. Während seiner Ausbrüche wird der Vater überdimensional groß dargestellt. Dabei sind vor allem seine Hände riesig und sein Gesicht zornig. Die Machtverhältnisse innerhalb der Familie und die Ohnmacht der Opfer der Gewalt werden durch die klaren Zeichnungen sehr deutlich. Der Vater ist groß, laut und mächtig, während die Mutter immer kleiner und leiser dargestellt wird. »Bösemann« beschreibt die traumatisierenden Auswirkungen auf das Kind und seine Mutter und zeigt Lösungsansätze auf. Es zeigt Kindern, die häusliche Gewalt erleben, dass sie nicht alleine sind und wie sie sich Hilfe holen können.

Ein schwieriges, sensibles und oft verschwiegenes Thema wird hier gekonnt in Wort und Bild vermittelt. Auch wenn die Tatsache selbst, dass Kinder Gewalt erfahren, Beklemmungen und Unbehagen auslöst, so ist es an uns Erwachsenen, ihnen Mut zu vermitteln und sie zu unterstützen, ihr Leid zu versprachlichen. Aus meiner Sicht ein gewaltiges, wichtiges und sensationell umgesetztes Kinderbuch.

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Veröffentlicht am 14.12.2019

Erinnert an "Zwei an einem Tag"

Die Wege, die wir kreuzen
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Vor ca. dreizehn Jahren las ich Dave Nicholls´" Zwei an einem Tag". Besonders Filmliebhabern dürfte der Titel etwas sagen, denn das Buch wurde mit Anne Hathaway und Jim Sturgess in den Hauptrollen verfilmt. ...

Vor ca. dreizehn Jahren las ich Dave Nicholls´" Zwei an einem Tag". Besonders Filmliebhabern dürfte der Titel etwas sagen, denn das Buch wurde mit Anne Hathaway und Jim Sturgess in den Hauptrollen verfilmt. Das erzähle ich deshalb, weil "Die Wege die wir kreuzen" von der Autorin Katy Mahood mich stark an Nicholls Roman erinnert. Immerhin spielt die Geschichte auch über einen Zeitraum von vielen Jahren und erzählt von Verliebten, deren Wege sich kreuzen.

Die Emotionalität, mit der Mahood arbeitet, gefällt mir ebenso wie die hoch sensible Handlung in "Zwei an einem Tag". In der Geschichte werden zwei Paare thematisiert, deren Wege sich im Laufe des Lebens immer wieder kreuzen. Die Charaktere John, Stella, Charlie und Beth begegnen sich immer wieder in den Straßen Londons. Zunächst wissen alle vier nichts voneinander und das macht den Zauber der Geschichte auch aus, die ich sehr gern zur Adventszeit gelesen habe.

Wer mich kennt oder meine Rezensionen verfolgt hat, weiß, dass ich eine Vorliebe für Familiengeschichten habe. So konnte mich das Buch durch wachsende Liebe, gescheiterte Pläne, folgenreiche Begegnungen und Familienfreuden überzeugen. Die Frage, wie uns zufällige Begegnungen beeinflussen können, steht durchweg im Raum.

Ein so gefühlvoller Roman, der mitten ins Herz trifft.

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Veröffentlicht am 08.12.2019

Winterliche Atmosphäre

Wintergeschichten
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"Wintergeschichten" heißt mein aktuelles und zur Jahreszeit sehr passendes Buch aus dem Hause Diogenes. Wer meinen letzten Blog etwas verfolgt hat, weiß, dass ich die Bücher dieses Verlages zu meinen liebsten ...

"Wintergeschichten" heißt mein aktuelles und zur Jahreszeit sehr passendes Buch aus dem Hause Diogenes. Wer meinen letzten Blog etwas verfolgt hat, weiß, dass ich die Bücher dieses Verlages zu meinen liebsten zähle. Auch hier hat mich das schlichte und dennoch hübsche Cover sofort angesprochen. Es versprüht winterliche Atmosphäre und passt herrlich zur Adventszeit.

Geschrieben hat das Buch der russische Schriftsteller Anton Cechov. Inhatlich dreht sich alles um Ereignisse um die Weihnachtszeit. Der Autor versteht es, mit seinen lebendigen Formulierungen die Erlebnisse auf den Punkt zu bringen. Cechov ist bekannt für seine Winter- und Weihnachtsgeschichten, die sich großer Beliebtheit erfreuen. In diesem Band finden sich seine schönsten Geschichten als Sammlung.

Tannenbäume, Lichterketten, Winterlandschaften, Schnee und Kälte sind steter Begleiter der Erzählungen. Mich freuts, wieder einen Klassiker gelesen zu haben, der dann auch noch so gut in diese Jahreszeit passt. Schreibstil und Übersetzung gefielen mir sehr und in mir kam beim Lesen das erste Mal in diesem Jahr richtig Weihnachtsstimmung auf.

Stimmungsvolle, lebendige und atmosphärisch-harmonische Winter- und Weihnachtserzählungen, die sofort in Weihnachtsfeeling versetzen.

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