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Veröffentlicht am 07.11.2019

Gute Idee, weniger gutes Ende

Hyde
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"Hyde" ist ein Jugendroman aus dem Jahr 2018. Die Autorin ist Antje Wagner. Das Buch erschien im Beltz-Verlag. Die Handlung erzählt von der achtzehnjährigen Katrina, die vom Schicksal schwer gezeichnet ...

"Hyde" ist ein Jugendroman aus dem Jahr 2018. Die Autorin ist Antje Wagner. Das Buch erschien im Beltz-Verlag. Die Handlung erzählt von der achtzehnjährigen Katrina, die vom Schicksal schwer gezeichnet ist. Katrina lebte einst sehr glücklich mit ihrer Zwillingsschwester Zoe und ihrem Vater in einer Hütte im Wald. Dieser geheimnisvolle Ort hatte den Namen Hyde.

Dieser Abschnitt enthält Spoiler.
Katrina und Zoe haben keine Erinnerung mehr an ihre Mutter. Seitdem sie denken können ist ihr Vater ihre Bezugsperson. Isoliert von der Außenwelt leben die drei im Wald. Die Schwestern sind keineswegs unglücklich. Im Gegenteil, sie lieben ihr besonderes Zuhause. Hyde bedeutet für beide Sicherheit und Heimat. Katrina und Zoe sind fünfzehn Jahre alt, als das Unglück geschieht und die Familie auseinander gerissen wird. Katrina überlebt als einzige. Als sie im Krankenhaus aufwacht, muss sie jedoch feststellen, dass ihr Gesicht entstellt ist. Sie lebt fortan bei einer Frau mit dem Namen Gloria. Als sie achtzehn Jahre alt wird, sinnt sie auf Rache für den Tod an ihrer Familie und dem ihr zugefügten Leid.

Wagner schreibt in einer sehr anschaulichen, fast schon poetischen Sprache. Die Erzählung ist in mehrere Handlungsstränge aufgeteilt, sodass verschiedene Perspektiven beleuchtet werden. Die Zeit der glücklichen Kindheit, das Unglück selbst und die Gegenwart. Zu Beginn der Geschichte liegt Hyde drei Jahre zurück und Katrina ist volljährig. Sie ist als Tischlerin auf der Walz und dabei den Reaktionen der Menschen auf ihr entstelltes Gesicht ausgesetzt, die ihr schwer zu schaffen machen. Sie lässt sich jedoch nicht von ihrem Plan abbringen. Die Perspektiven wechseln und so erfährt der Leser, was damals passierte.

Wagner schafft eine düstere und geheimnisvolle Atmosphäre, die den Leser an den Ort des Geschehens versetzt. Die Beschreibungen sind sehr bildhaft. Es gelingt ihr, Spannung aufzubauen, die aber zunehmend abflaut. Nach und nach setzt Antje Wagner zwar die Puzzleteile zusammen, die erklären, was vor drei Jahren mit Hyde geschah und offenbart auch tief liegende Familiengeheimnisse, die Protagonisten aber werden nur unzureichend gezeichnet. So sind ihre Handlungen oft nicht nachvollziehbar und wirken sehr willkürlich.

Mit Hyde gelingt Antje Wagner ein komplexer Jugendroman, der sich fantastischer Elemente bedient und bisweilen spannungsreiche Momente schafft; der mit seiner lebendigen Erzählweise überzeugt. Besonders der Schlussakt ist fernab jeder Realität. Das konstruiert wirkende Ende der Geschichte nimmt Hyde jedoch die Magie des Anfangs.

Veröffentlicht am 07.11.2019

Wunderschön erzählt

Die Wahrheit über das Lügen
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"Die Wahrheit über das Lügen" von Benedict Wells ist eine Sammlung an Kurzgeschichten, die der Autor in den letzten zehn Jahren schrieb. Das Buch erschien 2018 im Diogenes-Verlag.

Den Hauptteil des Buches ...

"Die Wahrheit über das Lügen" von Benedict Wells ist eine Sammlung an Kurzgeschichten, die der Autor in den letzten zehn Jahren schrieb. Das Buch erschien 2018 im Diogenes-Verlag.

Den Hauptteil des Buches nimmt die Titelgeschichte Die Wahrheit über das Lügen ein, welche sich um einem erfolglosen Drehbuchautoren dreht, der per Zeitreise in das Jahr 1973 zurück reist und innerhalb von vier Jahren George Lucas die Idee zu Star Wars stiehlt. Alle Geschichten haben etwas Tragisches. Die Protagonisten sehen sich abgründigen Situationen ausgesetzt, die verzweifeln lassen, traurig machen und tief berühren.

Benedict Wells schafft es, seine Erzählungen mit großen Emotionen zu schmücken, ohne dabei kitschig zu sein. Jede Geschichte hat seinen eigenen Reiz und beim Lesen wird es nicht langweilig. Ob Wells dabei einen Einblick in sein eigenes Leben gibt, bleibt unklar, es ist jedoch nicht zu leugnen, dass dieser Eindruck entsteht. Ich mag seine Art zu schreiben, weil er ein Gespür für das Besondere hat. Er spielt mit Emotionen, aber lässt immer auch Raum für eigene Deutungen.

Der Autor bedient sich fantastischer Elemente, was neben Die Wahrheit über das Lügen auch Die Muse zeigt. Hier geht es um eine Schriftstellerin, der es an Ideen fehlt, bis ihr plötzlich eine Muse in Form eines blauhaarigen Mannes begegnet, der ihre Schreibblockade aufzulösen scheint. Wells entfacht die tiefe Sehnsucht nach Zufriedenheit und Glück in seinen Figuren. Hauptsächlich sind es männliche Charaktere um die sich Wells´ Geschichten drehen.

Was auffällt ist, dass der berufliche Erfolg maßgeblich der eigenen Zufriedenheit dient und dieser unbedingt angestrebt wird. In Die Wanderung, der ersten Geschichte des Buches, ist es ein Geschäftsmann, der kurz vor einem wichtigen Abschluss steht und seiner Rastlosigkeit nachgibt um einen Berg zu erklimmen. Immer im Blick hat er dabei, dass er rechtzeitig zum Geburtstag seines Sohnes zuhause sein möchte. Zurück von der Wanderung sieht er sich einem Trugschluss konfrontiert.

Der Geschichtenband ist Wells durchaus gelungen, leidiglich Ping Pong erinnerte viel zu sehr an die Schachnovelle von Stefan Zweig und konnte mich nicht begeistern. Nach dem Weglegen des Buches sind die Geschichten nicht vorbei. Das Echo hallt noch lange nach und das Erzählte regt zum Nachdenken an.

Veröffentlicht am 07.11.2019

Traueraufarbeitung

Der große schwarze Vogel
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"Der große schwarze Vogel" ist eine Geschichte von Stefanie Höfler aus dem Jahr 2018. Das Jugendbuch ist im Beltz-Verlag erschienen. In der Geschichte geht es um den vierzehnjährigen Ben, der, ganz unerwartet, ...

"Der große schwarze Vogel" ist eine Geschichte von Stefanie Höfler aus dem Jahr 2018. Das Jugendbuch ist im Beltz-Verlag erschienen. In der Geschichte geht es um den vierzehnjährigen Ben, der, ganz unerwartet, an einem strahlenden Oktobertag, seine Mutter verliert.

Ben hat einen jüngeren Bruder, Karl, der aber von allen nur Krümel genannt wird. Weil der Vater in ein tiefes Loch fällt, wohnen die Brüder zunächst bei Tante Gerda. Während Krümel immer wieder weg läuft, der Vater die Jazzmusik seiner verstorbenen Frau hört und sein bester Freund Janus nicht recht mit ihm umzugehen weiß, geht Bens Leben irgendwie weiter. Und trotz großem Verlust und tiefem Schmerz, geschieht plötzlich auch Schönes.

Die Aufmachung des Buches ist sehr farbenfroh gestaltet. Die Illustrationen zeigen Blätter verschiedener Bäume, die den Herbst ankündigen. So wird ein direkter Zusammenhang zum herbstlichen Tag hergestellt, an dem die Mutter stirbt und gleichzeitig auf ihre naturbezogene Persönlichkeit hingewiesen. Die Mutter liebte ausgiebige Waldspaziergänge und Pflanzen aller Art.

Höfler erzählt die Geschichte fast lautlos, geradezu distanziert. Sie lässt wenig Raum für große Emotionen, scheint ihren Leser schonen zu wollen. Die Kapitel wechseln zwischen der Woche, in welcher Bens Mutter stirbt und seinen Erinnerungen an sie. Jeder der Protagonisten scheint für sich zu trauern und jeder tut dies auf seine ganz persönliche Art. Obwohl die Thematik selbst tiefe Trauer und großen Schmerz verspricht, ist es die Hoffnung und das Leben selbst, die Ben an das Gute denken lassen. Trauerbewältigung aus eigenem Antrieb und nach eigenem Ermessen gelingt hier auf sehr stille Weise.

Es sind nicht ausschließlich die positiven Aspekte, die Ben bei dem Gedanken an seine Mutter verspürt. Er hat ganz genau ihre regelmäßigen, heftigen Wutausbrüche im Kopf, wenn er an sie denkt. Aber eben auch ihre Leidenschaft für Jazz-Musik und ihre tiefe Liebe für die Natur und ihre Familie, ihre roten Haare, die überall herum liegen und ihren großen Mund.

Zum Ende hin wird die Autorin etwas lauter, hält aber den ruhigen Ton. Für meinen Geschmack hätte die Erzählung mehr Tiefgang, mehr Emotionen vertragen können. Stefanie Höfler versucht den Tod eines nahen Angehörigen als Literaturthema für junge Menschen zu enttabuisieren, läuft aber Gefahr, aufgrund großer Distanz zur Trauer genau das zu verfehlen. Insgesamt ist es eine sehr schöne Geschichte, sofern diese Formulierung, in Anbetracht der Thematik erlaubt ist. Die Charaktere sind sympathisch, ihre Handlungen jedoch oft zu starr. Der leise Ton kann für betroffene Jugendliche aber durchaus der richtige sein.

Veröffentlicht am 07.11.2019

Ein mittelmäßiger Kunstthriller

Das Atelier in Paris
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Der neue Roman "Das Atelier in Paris" vom französischen Autoren Guillaume Musso erschien im Frühjahr 2018 im Pendo-Verlag, welcher zum Hause Piper gehört. Musso hat mit seinem neuesten Buch einen echten ...

Der neue Roman "Das Atelier in Paris" vom französischen Autoren Guillaume Musso erschien im Frühjahr 2018 im Pendo-Verlag, welcher zum Hause Piper gehört. Musso hat mit seinem neuesten Buch einen echten Thriller geschaffen. Handelnde Personen sind die ehemalige Polizistin Madeline und der Schriftsteller Gaspard, die, aufgrund eines Buchungsfehlers, zur selben Zeit im Atelier eines verstorbenen Künstlers wohnen. Der Ort entpuppt sich als äußerst faszinierend und birgt dunkle Geheimnisse.

Madeline möchte nach einer schweren Lebenskrise wieder zu sich zu finden. Auf der Suche nach einem geeigneten Ort entdeckt sie im Internet ein kleines Atelier am Ende einer Allee inmitten der französischen Hauptstadt. Sie ist sofort Feuer und Flamme, auch weil sie Verbindungen nach Paris besitzt. Ohne lange zu überlegen und obwohl das Atelier ihr Budget überschreitet, mietet sie es. Dort angekommen muss sie feststellen, dass es einen Irrtum bei der Buchung gab, denn der amerikanische Schriftsteller Gaspard hat das Atelier ebenfalls für sich entdeckt und möchte in aller Ruhe dort schreiben.

Der Ort hat für beide sofort etwas Magisches und so dauert es nicht lange, bis nach und nach die Geheimnisse um das Leben des Künstlers Sean Lorenz und seiner Muse und späteren Ehefrau Pénélopé aufgedeckt werden. Das, was sich Madeline und Gaspard offenbart, sind nicht nur die beeindruckenden Bilder des Verstorbenen, sondern vor allem auch seine dunkle Vergangenheit und ein grausames Schicksal. Beide begeben sich auf die Suche nach Erklärungen und stoßen auf tiefe Abgründe und werden vor allem mit eigenen Dämonen konfrontiert.

Gleich zu Beginn der Geschichte lässt sich der typische Musso erkennen. Der gewohnt fesselnde Schreibstil, vom Leben gebeutelte Charaktere und Frankreich als zentraler Ort des Geschehens. Auch in Das Atelier in Paris versteht es Musso, verschiedene Genres effektvoll miteinander zu kombinieren. Das frühere Leben der Charaktere ist auch hier wichtiges Element der Erzählung. Ich mag die Art und Weise, wie es Musso gelingt, seine Protagonisten sehr lebendig und menschlich darzustellen. Er verzichtet auf Heile-Welt-Attitüden und zeigt das Leben seiner Figuren in all seinen Facetten.

Ohne Frage bieten Handlung, Charaktere und Location jede Menge Potenzial. Guillaume Musso verliert sich meines Erachtens aber zu stark in Beschreibungen künstlerischen Equipments und geht dabei viel zu sehr ins Detail, sodass die Geschichte ab Mitte des Buches immer mehr an Reiz verliert. Die fürchterlichen Geschehnisse und die von Madeline und Gaspard ans Tageslicht beförderten Geheimnisse treten in den Hintergrund und der aufgebaute Spannungsbogen driftet in Langeweile ab. Ich lese seine Bücher immer mit großer Freude, auch, weil es Musso gelingt, Personen, Handlung und Nebenschauplätze miteinander zu vereinen und bis zum Schluss zu fesseln. Hier hatte ich mir einfach mehr erhofft.

Sehr untypisch für Musso ist auch, dass die Liebe sehr kurz kommt, was ich ihm in Anbetracht der wirklich guten Idee zu Das Atelier in Paris aber durchaus hätte verzeihen können. Am Ende ist es eine durchschnittliche Geschichte, die zwar anfangs fesselt und mit gut ausgearbeiteten Charakteren und einer interessanten Idee überzeugt, in der Umsetzung jedoch zu viele Schwächen aufweist.

Veröffentlicht am 07.11.2019

Edward Feathers ist zurück

Ein untadeliger Mann
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"Ein untadeliger Mann" ist ein Roman aus dem Jahr 2004, welcher zunächst 2015 vom Hanser-Verlag als Hardcover und später vom dtv-Verlag (2017) im Taschenbuchformat in Deutschland veröffentlicht wurde. ...

"Ein untadeliger Mann" ist ein Roman aus dem Jahr 2004, welcher zunächst 2015 vom Hanser-Verlag als Hardcover und später vom dtv-Verlag (2017) im Taschenbuchformat in Deutschland veröffentlicht wurde. Er ist Teil der Old-Filth-Trilogie, zu welcher auch Eine treue Frau (2016) und Letzte Freunde (2018) gehören. Inhaltlich geht es um das Leben des ehemaligen Anwalts Edward Feathers, der mittlerweile über achtzig Jahre alt ist und auf sein Leben zurück blickt.

Edward Feathers wird in den Zwanzigerjahren als Sohn britischer Eltern in Malaysia geboren. Kurz nach der Geburt stirbt seine Mutter, weswegen Edward von der Tochter seiner Amme großgezogen wird. Sein Vater dient dem Empire im Zweiten Weltkrieg, sodass Edward nie eine Beziehung zu ihm aufbauen kann. Während er seine ersten vier Lebensjahre umgeben von malaysischen Kindern verbringt und sich nur optisch von diesen unterscheidet, beschließt eine Missionarin, Edward in das Herkunftsland seiner Eltern zurück zu schicken.

Angekommen in Großbritannien ist Edward großen Schwierigkeiten ausgesetzt. Er stottert und hat Probleme, sich anzupassen. Seine leiblichen Tanten wollen sich Edward nicht annehmen, sodass er einige Jahre bei einer Pflegefamilie in Wales lebt, die nicht sonderlich gut ausgewählt ist. Anschließend kommt Edward auf eine Privatschule und findet dort einen sehr engen Freund und Kameraden in Pat Ingoldby. Es folgen die Zeit während des Zweiten Weltkrieges, die Erfahrungen auf einem Frachter nach Singapur, sowie das Leben Edwards zwischen Großbritannien und dem Fernen Osten. Nicht zu vergessen seine langjährige Ehefrau Betty und sein Beruf als erfolgreicher Anwalt.

Ein untadeliger Mann ist ähnlich meisterhaft geschrieben wie schon Eine treue Frau, welches ich zuvor gelesen habe. Jane Gardam gelingt auch mit diesem Roman ein besonderes Buch, welches durch seine feine Erzählweise besticht. Obwohl sie sich auf verschiedenen zeitlichen Ebenen bewegt, ist Gardam in der Lage eine direkte Verbindung des Erlebten zu schaffen, ohne zu verwirren. Sie gibt einen ausführlichen, beeindruckenden Einblick in die Kindheit, die Jugend und das Leben des erwachsenen Edward Feathers.

Die Figur des Edward gilt als elegant und anmutig, ein wahrer Gentleman eben. Auch in seinem hohen Alter ist er noch immer eine Erscheinung und hat eine Wirkung auf seine Mitmenschen, nicht zuletzt auf Frauen. Sein Markenzeichen, neben seiner Seidensocken und den polierten Schuhen, ist zweifelsohne sein Spitzname Old Filth (steht für Failed in London try Hongkong). Edward ist einem sympathisch. Das fordert seine Figur einfach heraus. Es fällt schwer, ihn nicht zu mögen.

Gnadenlos und doch subtil erzählt die britische Schriftstellerin Jane Gardam von Edward Feathers, der den Zweiten Weltkrieg miterlebt, von Verlustängsten geplagt ist und seine Identität sucht. Sie behandelt die Geschehnisse mit Ernsthaftigkeit und nimmt ihnen doch die Traurigkeit, ohne dabei unsensibel zu sein. Die dunklen Erfahrungen, die bösen Szenen und die undankbaren Zeiten in Edwards Kindheit werden von ihren psychologisch gut ausgeklügelten Erzählungen charmant überdeckt, jedoch nie bagatellisiert. Hier ist die großartige Übersetzung von Isabel Bogdan unbedingt hervorzuheben, welche die Leichtigkeit von Gardams Schreibstil auf realistische Weise vermittelt.

Die faszinierende Geschichte des einstigen Raj-Waisen Edward Feathers geht unter die Haut. Es scheint, als habe dieser Edward, genannt Eddie keine Schwächen. Nahezu makellos, nie die Kontrolle verlierend, bleibt er sich selbst treu. Seine Selbstbeherrschung ist kennzeichnend für die nach außen hin tadellose Persönlichkeit. Besonders aber die menschliche Seite ist es, die Feathers so liebenswert macht.

Der bekannten britischen Autorin gelingt auch mit Ein untadeliger Mann ein Meistwerk der Literatur. Klug, humorvoll und subtil erweckt sie ihre Figuren zum Leben und besticht durch ihre anspruchsvolle Erzählweise.