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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.04.2019

Spannung vor einem realen Hintergrund

Das Haus der Verlassenen
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Gestern ist dieses wirklich lesenswerte Buch im Heyne Verlag erschienen. Es gehört für mich zu denen, deren Inhalt vom Cover definitiv übertroffen wird. Denn nur anhand dessen, würde ich das Buch nicht ...

Gestern ist dieses wirklich lesenswerte Buch im Heyne Verlag erschienen. Es gehört für mich zu denen, deren Inhalt vom Cover definitiv übertroffen wird. Denn nur anhand dessen, würde ich das Buch nicht aus dem Regal ziehen.

Die Geschichte spielt in diversen Zeitsträngen - zum Einen um 1959 herum. Die schwangere Ivy wird von ihrer Familie in ein durch Ordensschwestern geführtes Heim für ledige Mütter abgeschoben. Dort schreibt sie verzweifelte Briefe, die aber leider nicht erhört werden. In den Besitz dieser erschütternden Notizen kommt 2017 die alleinerziehende Sam. Sie ist Reporterin und relativ schnell ist ihr journalistischer Spürsinn geweckt. Dabei drängt die Zeit, denn dieses ehemalige Heim wurde an einen Investor verkauft und soll abgerissen werden.

Sam gräbt sich in die Geschichte dieses Heimes und deren Bewohner, und fördert nach und erschütternde Informationen zu Tage. Da spielen eine unbeschreiblich brutale und herzlose Oberschwester, ein kleines Mädchen, ein korrupter Arzt und viele Leute, die einfach nicht hinsehen eine große Rolle. Ich hoffe diese Häppchen haben Euch schon ausreichend neugierig gemacht - denn mehr sollte man jetzt eigentlich nicht verraten. Ich habe das Buch innerhalb von 2 Tagen gelesen - ich musste einfach wissen, wie es sich auflöst. Zum Schluß ergibt sich noch eine Wendung, die ich irgendwann mal als Option für mich schon im Kopf hatte. Ich will damit sagen - dieses Buch folgt an der ein oder anderen Stelle durchaus bekannten Mustern bzgl. dieser Art von Büchern. Aber man kann das Rad ja auch nicht immer wieder neu erfinden.

Als sehr angenehm und fast schon wohltuend habe ich es empfunden, dass die Autorin der absolut hilflosen Ivy (1959) eine starke Sam (2017) gegenüber stellt. Sie hat zwar auch ihre Probleme, erfährt aber sehr viel Rückhalt durch ihre Oma. Dieser Kontrast macht an vielen Stellen dann nochmal die unvorstellbaren Bedingungen in dieser Abschiebeanstalt noch deutlicher. Dieses Buch handelt von starken und manchmal doch verlorenen Frauen, nicht erfüllten Wünschen und Träumen und von Persönlichkeiten ohne Chance.

Der Schreibstil ist lebendig und hat mich auf jeden Fall mitgenommen. Das Buch sieht man mit noch ganz anderen Augen, wenn man sich die tatsächlichen Aspekte mal vor Augen führt. Denn diese Art von Heimen hat es tatsächlich zu der Zeit noch gegeben. Das wußte ich nicht - hierzu hat die Autorin ein paar interessante Ausführungen in ihrer Danksagung. In der heutigen Zeit völlig undenkbar für uns - ich war zumindest ziemlich erschüttert. Diese Danksagung sollte man übrigens erst nach Beendigung des Buches lesen, da man sich sonst etwas spoilert.

Ich habe etwas überlegt, ob ich 4 oder 5 Punkte gebe. Rein inhaltlich (und da es stellenweise etwas vorhersehbar war) wären 4 oder 4,5 Punkte auch denkbar. Aber die Autorin hat sich eines sehr unbequemen Themas Mitte des 20. Jahrhunderts angenommen und möchte hiermit wohl auch ein Stück Aufklärungsarbeit leisten. Das finde ich einfach klasse. Mich hat das Buch zumindest sehr nachdenklich gemacht.

Fazit: Eine spannende (fiktive) Geschichte vor einem realen Hintergrund. Ich finde es toll, dass die Autorin hier ein Stück Aufklärungsarbeit leistet - derartige Zustände hätte ich bis zum 2. Weltkrieg vermutet, aber sicherlich nicht mehr Ende der 50er Jahre!

Herzlichen Dank an den Heyne Verlag für das Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hierdurch selbstverständlich nicht beeinflusst!

Veröffentlicht am 01.04.2019

Kurzweilig, magisch und witzig!

Flora Botterblom - Die Wunderpeperoni
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Es ist ihr 11. Geburtstag und was passiert? Ihre langweiligen Geschwister schenken Flora ein paar Gummistiefel, damit sie bei der Gartenarbeit helfen kann. Denn sie stammt aus einer Gärtnerfamilie und ...

Es ist ihr 11. Geburtstag und was passiert? Ihre langweiligen Geschwister schenken Flora ein paar Gummistiefel, damit sie bei der Gartenarbeit helfen kann. Denn sie stammt aus einer Gärtnerfamilie und für alle ist es das allerschönste stundenlang im Dreck zu wühlen und über die Vor-/ oder Nachteile bestimmter Gurkensorten zu sinnieren.

Für fast alle - Flora hat nämlich dieses Gemüse-Gen offenbar nicht geerbt und würde viel lieber ein Abenteuer erleben. Der Wunsch scheint sich zu erfüllen, als ihr Opa ihr ein Geheimnis anvertraut und ihr eine höchst mysteriöse Aufgabe überträgt. Und die beginnt ausgerechnet mit der Aussat eines Peperonisamens. Es folgt ein tolles Abenteuer, die Flora der Bestimmung ihrer Familie näher bringt.

Das Buch ist wirklich schön und lebendig geschrieben. Meine Tochter hat es begonnen zu lesen, aber hat es erstmal wieder an die Seite gelegt. Es dauerte ihr zu lange, bis etwas passiert. Leider fehlte ihr da etwas Ausdauer - aber so ist das ja nun einfach in dem Lesealter - ein Buch muss auf den ersten Seiten schon einschlagen. Ich bin mir allerdings sicher, dass sie das Buch nochmal wieder in die Hand nehmen wird - zumal ich es ja nun schon gelesen habe und durchaus empfehlen kann.

Ein bißchen Kritik habe aber auch ich. Der anfangs wirklich witzige und hurmorvolle Schreibstil war irgendwann nur noch partiell vorhanden - das ist ein bißchen schade. Zudem fand ich den Mittelteil und das Ende etwas zu lang. Wir reden hier von einem Buch von knapp 200 Seiten - also eine durchaus akzeptable Länge für Kids ab 9 Jahren, aber irgendwie war es zwischenzeitlich mal weniger mitreissend. Die Aufgabenstellung von Gisbert war schön, aber etwas langatmig. Dann ging es noch daneben und es war trotzdem kein Problem. Aber das ist sicher Geschmackssache.

Ich hätte mir noch gewünscht, dass die so lange angespriesenen Veränderungen (bzgl. der Familie) in diesem Buch noch in die Realität umgesetzt worden wären - wenigstens ansatzweise. So wird es sicher in Bd. 2 der Reihe zum Tragen kommen, aber als runden Abschluß hätte ich mir das für ein Kinderbuch schon gewünscht.

Ansonsten kann ich das Buch auf jeden Fall empfehlen - denn es ist einfach schön geschrieben und (besonders anfangs) mit einer schönen Prise Humor aufgepeppt.

Fazit: Ein gelungener Reihenauftakt, der Lust auf mehr Peperoni, Gurken und Tomaten aus dem Hause Botterblom macht. Wer wollte nicht schon immer ein sprechendes (und singendes) Gürteltier namens Gisbert im Garten haben?



Herzlichen Dank an den Magellan Verlag für das Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hierdurch selbstverständlich nicht beeinflusst!

Veröffentlicht am 25.03.2019

Abenteuer und Wissen - eine tolle Kombi

Roman Quest - Flucht aus Rom
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Kids aufgepasst - der Verlag arsEdition hat hier kürzlich ein Abenteuer der ganz besonderen Art auf den Markt gebracht. Juba und seine Geschwister müssen vor den Soldaten des Königs fliehen. Ihre Familie ...

Kids aufgepasst - der Verlag arsEdition hat hier kürzlich ein Abenteuer der ganz besonderen Art auf den Markt gebracht. Juba und seine Geschwister müssen vor den Soldaten des Königs fliehen. Ihre Familie wurde denunziert und schwebt nun in Lebensgefahr. Das ist der Beginn einer wirklich abenteuerlichen und gefährlichen Reise!

Ich kann Euch eine rasante Geschichte im alten Rom und Britannien versprechen, die auch zeitgenössische Sitten und Gebräuche zum Inhalt hat. So war es damals Gang und Gäbe sich Sklave zu halten, es wurden bestimmte Götter angebetet, das Leben eines Einzelnen hatte im Zweifelsfall wenig Gewicht. Ich habe das Buch gestern Abend am Stück gelesen und war fasziniert von den Schilderungen der Autorin. Dabei muss ich jetzt aber sagen - ich habe hier einen potentiellen (Viel)Leser im avisierten Alter zuhause, aber ich glaube das wäre noch nicht ganz passend. Ich würde eher ein Lesealter ab 11-12 Jahren sehen, da eben auch ein paar etwas "unbequemere" Themen der damaligen Zeit Bestandteil des Buches sind. Das ist nicht als Kritik zu verstehen - ich finde diese Aufbereitung hervorragend - aber ist für 10 Jahre evtl. noch etwas zu schwer. Das muss man dann im Einzelfall entscheiden. Aber falls das Buch für Euer Kind noch einen Tick zu früh ist, habe ich die perfekte Lösung: ab aufs Sofa, Fernseher aus und selbst lesen! Denn dieses Buch ist definitiv auch etwas für lesehungrige Erwachsene. Ich halte mich selbst für relativ interessiert und sauge gern Wissen wo eben möglich auf - einige Dinge aus dem Buch wußtee ich gar nicht und einige Aspekte habe ich schon mal gehört, aber es war wieder weg. Daher war es - neben der tollen Story - auch eine faszinierende Reise in die Zeit um 100 nach Christus.

Meine Tochter wird das Buch sicher allerspätestens aus dem Bücherregal ziehen, wenn die Epoche in der Schule thematisiert wird. Denn in diesem Buch ist - außer einem fantastischen Registerteil (s. nächster Absatz) jede Menge historisches Wissen versteckt.

Was gibt es sonst noch zu sagen - die Kapitel sind kurz und knackig gehalten und jeweils mit einer lateinischen Überschrift versehen - Vokabular der damaligen Zeit. Die Übersetzung mit kurzer Erläuterung des Begriffs ist dem Buch angefügt. Das finde ich spitze - welches Kind kennt schon den Begriff Aquädukt, geschweige denn die Bedeutung?

Der Vita der Autorin kann man entnehmen, dass sie in Cambridge "Alte Geschichte" studiert hat. Daher werden die historischen Aspekte im Buch auf jeden Fall belegt und ziemlich realitätsnah sein.


Fazit: Ein faszinierendes Abenteuerbuch und zwar nicht nur für wissbegierige Kids. Wie war das Leben im alten Rom? Das Buch vereint eine spannende Geschichte mit interessanten zeitgenössischen Informationen, Riten und Gegebenheiten - eine sehr gelungene Kombination!


Herzlichen Dank an den Verlag arsEdition für das Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hierdurch selbstverständlich nicht beeinflusst!

Veröffentlicht am 25.03.2019

Eines meiner Highlights 2019

Nevermoor 2. Das Geheimnis des Wunderschmieds
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Ich war von Band 1 ja schon sehr begeistert und Band 2 hat diese wunderbare Reise weitergeführt. Morrigan wurde ja im letzten Band in die Wundersame Gesellschaft aufgenommen und in diesem Band beginnt ...

Ich war von Band 1 ja schon sehr begeistert und Band 2 hat diese wunderbare Reise weitergeführt. Morrigan wurde ja im letzten Band in die Wundersame Gesellschaft aufgenommen und in diesem Band beginnt die Ausbildung. Die arme Mog, ihre hochinteressate Schuldirektorin hat ihr - weil sie Wunderschmiedin ist - alle Fächer gestrichen und sie hat jeden Tag Unterricht bei einem Wundertier - einer Schildkröte. Diese hat nämlich ein Buch über die vergangengen Abscheulichkeiten, Fiaskos und Taten vorheriger Wunderschmiede verfasst. Hört sich an wie es ist - sterbenslangweilig und frustrierend.

Aber schon bald kommt es zu seltsamen Zwischenfällen, es verschwinden plötzlich Personen und Jupiter ist vollauf damit beschäftigt das CIA oder FBI von Nevermoor - die Tarnkappen - bei der Suche zu unterstützen. Daher bleibt wenig Zeit für Morrigan und ihre (langsam zunehmenden) Sorgen. Denn zu allem Übel wird ihre Gruppe erpresst, das bringt das ohnehin sehr zerbrechliche zwischenmenschliche Klima der Kinder sehr ins Wanken.

Wie man sieht - es tun sich nach und nach immer mehr Probleme auf und irgendwie steht Morrigan immerständig im Fokus.

Während große Teile von Band 1 im bezaubernden Hotel Deucalion spielen, verlagert sich das Geschehen nun auf die Schule und Nevermoor. Das ist aber nicht weniger phantastisch und die Handlung zieht auch etwas an. Ich war etwas traurig, dass dieser herrliche Raum der Düfte etwas kürzer treten musste (nunja, Mog war nicht so häufig im Hotel). Aber ich weiß jetzt, dass er zum Sommer auf jahreszeitlich passende Düfte umstellt wie z.B. Insektenschutz oder schwitzige Füsse (oder Achselschweiß? da bin ich jetzt nicht mehr ganz sicher). Da bin ich eigentlich ganz zufrieden, dass ich stattdessen mit Morrigan die Trickgassen Nevermoors erkunden konnte... Mehr wird aber zum Inhalt nicht verraten.

Das Ende ist übrigens hervorragend, birgt noch eine kleine (aber richtige tolle) Überraschung und läßt mich in echter Vorfreude auf den letzten Teil der Trilogie - man hat schon eine kleine Ahnung worum es gehen könnte.

Als ich das Buch ebengestern zugeklappt habe, habe ich zum ersten Mal ernsthaft überlegt ein Buch mal gaaaaaaaaaaaanz vorsichtig mit meiner Buchreihe schlechthin zu vergleichen: mit Harry Potter. Wie gesagt - ganz vorsichtig - aber der GEdankeGedanke hat sich mir direkt aufgedrängt.

Eine phantastische Welt mit immer komplexer werdender Handlung, tolle und recht vielschichtige Charaktere und die Aussicht auf ein Showdown.


Harry Potter ist natürlich deutlich umfangreicher - aber grundsätzlich bin ich sehr geneigt diesen Vergleich mal bis zum letzten Band stehen zu lassen. Ich habe das schon bei so vielen Büchern als Kurzmeinung gelesen und es im Nachhinein meist müde belächtelt. Aber Jessica Townsend hat wie J.K. Rowling eine angenehme Lockerheit in ihren fantastischen Ideen. Sie selbst bezeichnet es im Nachwort übrigens etwas zynisch als "extrovertierten Unfug". Dieses "Unfug" hat sie aber aus meiner Sicht in eine unfassbar gute Form gebracht, die bei mir sehr viel Lust auf mehr macht.

Fazit: Ich hatte es mir erhofft und so ist es gekommen - Band 2 hat Band 1 nochmal übertroffen. Dieses Buch vereint einen fesselnden und lebendigen Schreibstil mit einer absolut phantastischen Geschichte in einer faszinierenden Welt. So stelle ich mir gute (Jugend) Fantasy vor.

Veröffentlicht am 25.03.2019

Ein Buch mit Tiefgang - definitiv empfehlenswert!

Das Elixier der teuflischen Wünsche
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Da ist im Februar mal ein ganz anderes Buch erschienen - hier findet man so einiges: eine phantastische Rahmengeschichte, skurrile Personen, Nebenschauplätze mit etwas Tiefgang und den Beginn einer wunderbaren ...

Da ist im Februar mal ein ganz anderes Buch erschienen - hier findet man so einiges: eine phantastische Rahmengeschichte, skurrile Personen, Nebenschauplätze mit etwas Tiefgang und den Beginn einer wunderbaren Freundschaft.

Gabriel kommt in den Besitz einer Flasche nebst Zubehör. Zubehör ist ein Flaschengeist, der alle Wünsche erfüllt - allerdings hat das Ganze einen Haken und so ist die Flasche schnell nicht mehr so faszinierend. Grundsätzlich ist Gabriel ja gerade ohnehin etwas angefressen, denn die Familie musste in ein Mehrfamilienhaus umziehen. Die Wohnung ist eine halbe Katastrophe, die Vermieterin ein Miethai wie er im Buche steht und zu allem Überfluss wohnt im Haus auch noch die schreckliche JoJo. Die hat (scheinbar) Haare auf den Zähnen und sucht ständig Streit. Da kommt Gabriel diese Wunderflasche gerade recht und so erfüllt ihm der Flaschengeist brav jeden Wunsch. Aber alles im Leben hat die Kehrseite der Medaille und genau darum geht es hier auch.

Der Autor hat in diesem Buch auf eine faszinierende Art die Botschaft verpackt, dass eine Aktion immer eine Reaktion hervorruft - und die ist nicht immer gut. Zudem werden am Rande etwas diffizilere Themen angesprochen - so hat JoJos Mutter z.B. Krebs. An der Stelle sei gesagt - das Buch hat ein gutes Ende, aber beschäftigt sich eben auch mit Dingen des tatsächlichen Lebens. Großartig finde ich die Vermieterin, sie ist als Person stark überzeichnet (was nicht heißen soll, dass es das in der Form nicht gibt) und nimmt somit eine besondere Rolle in dieser Story ein. Aber auch die anderen Akteure sind nicht minder interessant. Der Flaschengeist tritt übrigens lediglich einmal ans Tageslicht und ist sonst nicht präsent - das finde ich aber auch sehr passend. Ansonsten wäre die Geschichte wahrscheinlich "disney-mäßig" geworden. Und davon ist dieses Buch weit entfernt - mit der allseits bekannten Dschinni-Story hat es nichts gemein.

In diesem Buch werden ziemlich viele Themen angesprochen: Freundschaft, persönliche Entwicklung und Charakterstärke, Geldgier, ..... aber alles eben ansprechend verpackt.

Im Mittelteil hatte ich einmal eine kurze Leseflaute - da war mir nicht bewußt, wie sich das Buch weiter entwickelt. Daher habe ich es zwischenzeitlich einmal weggelegt und erst nach ein paar Tagen weiter gelesen. Das war allerdings wirklich unnötig - denn dann baute sich doch ein guter Spannungsbogen auf, der bis zum Ende nicht mehr abgerissen ist. Die 2. Hälfte habe ich dann auch am Stück gelesen, da das Buch mich einfach gut abgeholt hat. Daher ziehe ich auch den einen Punkt in meiner Bewertung ab - ich denke ein 10-jähriges Kind wird diese kleine Durststrecke etwas stärker empfinden als ich. Aber ich kann Euch nur raten - animiert Eure Kids weiterzulesen: es lohnt sich!

Sprachlich finde ich das Buch passend, Schrift und Schriftgröße passen aus meiner Sicht auch zum angegebenen Lesealter. Eher würde ich das Buch nicht unbedingt empfehlen, es würde sicher an der ein oder anderen Stelle zu Fragen führen, da nicht alles verständlich oder bekannt ist. Je nach Leselust des Kindes sehe ich das Buch ein paar Monate vor dem 11. Geburtstag.

Fazit: Ein phantasievolles Buch mit etwas Tiefgang und teilweise skurrilen Akteuren gepaart mit wunderbaren Botschaften und einigen humorvollen Ereignissen.

Herzlichen Dank an den Verlag Thienemann Esslinger für das Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hierdurch selbstverständlich nicht beeinflusst!